Servus!
Erst ein paar Worte zu meinem "Kontext" (wer das nicht lesen will einfach runterscrollen zum "Fragenteil"):
Ich erwäge in 2 Jahren mein Referendariat zu machen.
Mein 1. Stex für LA Gym in Deutsch/kath. Theologie hab ich 2017 abgeschlossen.
2020 hab ich meine Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung abgeschlossen.
Direkt nach der Ausbildung habe ich mit meiner Arbeit als Erzieher an der Ganztagsgrundschule im Brennpunkt anfangen.
Mein 1.Stex hab ich mit 2,8 abgeschlossen. Darin liegt auch der Grund, warum ich nicht ins Ref bin, denn am Gymnasium hatte ich mit den Noten in den Fächern keine Chance übernommen zu werden und diese tolle Regelung, dass man nach 5 Jahren Warteliste seinen Anspruch auf ne Planstelle verliert, das hat mich derart abgeturnt dass ich lieber erstmal andere Sachen machen wollte. Hab ich ja auch
Mir gefällt die Arbeit mit jungen Menschen und der Erzieher taugt mir eigentlich ganz gut, wobei die Altersklasse fuer mich in der GS gerade grenzwertig ist. Bin nicht so die Kindergartenglucke
2026 kommt ja die Ganztagsbetreuungsgarantie an GS und das wird ein heilloses Chaos. Ich hab da ehrlich gesagt keine große Lust drauf. Aktuell arbeit ich noch nebenbei als Lehrkraft im Vorschulbereich (Schulentdecker und Co.), vielleicht bleib ich einfach da noch ne Weile, aber das ist alles sehr unsicher weil ich ja auch immer nur aufs Jahr befristet eingestellt werd.
Deswegen, sollten sich sozusagen die Arbeitsbedingungen ab dem SJ 26/27 voraussichtlich deutlich verschlechtern, hab ich vor das Berufsfeld wieder zu wechseln.
Und ich hätte eigentlich gute Lust, mein Lehramt zu nem vollständigen Abschluss zu bringen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass trotz all der rosigen Beteuerungen in den Lehramtsprognosen darüber was fuer eine "einmalige Gelegenheit" sich doch 2027 bieten wird wegen dem doppelten G8/G9 Jahrgang für mich keine Stelle an den staatlichen bayrischen Gymnasien finden wird. Ich bin einfach keiner mit Spitzennoten, ich war immer im Mittelfeld und ich hab auch nicht vor mich (nochmal) verrückt zu machen wie ich denn an mir rumoptimieren koennte um im RatRace nach vorne zu kommen.
Ich finds eh ne Frechheit dass einen der Staat überhaupt dem Risiko aussetzt nach Minimum 6,5 Jahren akademischer Ausbildung auf der Straße zu landen, aber anderes Thema.
Deshalb will und werde ich mich im ohnehin fordernden Referendariat nicht wegen Noten verrückt machen. Ich muss durchkommen, dann passts. An anderer Stelle im Leben hatte ich Glück und deshalb kann ich mir ökonomisch dieses "berufliche Nomadisieren bei niedrigem Einkommen" gut leisten. Wenn ich nach dem Ref dann nicht an staatlichen Schulen arbeite und anderweitig vielleicht sogar in der Nachhilfe arbeite ist das für mich in Ordnung. Mit das wichtigste ist mir eh, hier in meiner Heimatregion zu bleiben wo ich mich mit Frau und Immobilie bereits fest verankert habe, und da ich nicht aus dem Süden Bayerns stamme wo irgendwie immer ALLE hinmüssen (insb. München...) kann ich mit dieser Perspektive gut leben.
Und deswegen habe ich nachfolgend ein paar "Referendariatspraktische/Schulpraktische" Fragen an euch, mit denen ich sozusagen schonmal grob die Rahmenbedingungen abtasten will.
Fragenteil:
- Wie gut sind OnlineRessourcen für den UnterrichtsALLTAG (nicht die UBs!) geeignet? Könnt ihr mir gute Quellen nennen (gerne auch kostenpflichtig, wichtig ist nur, dass die Quellen was taugen).
Uns wurde schon in den Praktika immer wieder nahegelegt, dass wir später lernen müssen ökonomisch zu unterrichten. Man kann nicht dauernd ein didaktisches Feuerwerk abfackeln. Ich arbeite je nach Qualität des Lehrbuchs auch gern mit dem Lehrbuch, aber weil die Qualität eben schwankt muss man auch mal aus anderer Quelle seinen Unterricht aufziehen. Mir ist es wichtig, dass ich insbesondere in den Praxissemestern 2 und 3 viele Unterrichtseinheiten "aus der Konserve" ziehen kann. Man muss sich ja trotzdem noch in die Stunde einarbeiten, aber schneller gehts trotzdem.
- Welche Distanzen zum Heimatort musstet ihr insbesondere bei der Praxisschule so hinnehmen? Hab erfahren, dass die Seminarschule oft noch recht wohnortnah gelegen sein kann, die Praxisschule wiederum gern mal weiter weg ist.
- In welchen Semestern ist die Arbeitsbelastung in der Regel am höchsten, oder sind alle gleichmäßig anstrengend? Im ersten Semester ist glaube ich zumindest was Unterrichtspraxis angeht noch nicht so viel los, da hospitiert man viel, ist jedenfalls noch meine Info von damals.
- Gäbs eigentlich ne Möglichkeit im Ref NICHT als Beamter arbeiten zu müssen? xD Ich hab da eigentlich keine Lust drauf, anschließend muss ich eh wieder raus ausm System und hab dann keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld, ausserdem zahl ich nicht in die Rente ein während dem Ref usw.. Ich mein das ist jetzt wirklich eher nebensächlich. Aber falls wer was dazu weiß oder mich zu Infoseiten weiterleiten kann, wär ich dankbar!
Referendare aus Bayern bitte hierher (habe Fragen!)
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Sympathisch unsympathisch!
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- Wie gut sind OnlineRessourcen für den UnterrichtsALLTAG (nicht die UBs!) geeignet? Könnt ihr mir gute Quellen nennen (gerne auch kostenpflichtig, wichtig ist nur, dass die Quellen was taugen).
--> Reicht easy, einfach etwas abändern.
Uns wurde schon in den Praktika immer wieder nahegelegt, dass wir später lernen müssen ökonomisch zu unterrichten. Man kann nicht dauernd ein didaktisches Feuerwerk abfackeln. Ich arbeite je nach Qualität des Lehrbuchs auch gern mit dem Lehrbuch, aber weil die Qualität eben schwankt muss man auch mal aus anderer Quelle seinen Unterricht aufziehen. Mir ist es wichtig, dass ich insbesondere in den Praxissemestern 2 und 3 viele Unterrichtseinheiten "aus der Konserve" ziehen kann. Man muss sich ja trotzdem noch in die Stunde einarbeiten, aber schneller gehts trotzdem.
- Welche Distanzen zum Heimatort musstet ihr insbesondere bei der Praxisschule so hinnehmen? Hab erfahren, dass die Seminarschule oft noch recht wohnortnah gelegen sein kann, die Praxisschule wiederum gern mal weiter weg ist.--> Es kann auch genau anders rum sein, oft ist aber gerade die Seminarschule enorm weit weg. Ob bewusst? Keine Ahnung.
- In welchen Semestern ist die Arbeitsbelastung in der Regel am höchsten, oder sind alle gleichmäßig anstrengend? Im ersten Semester ist glaube ich zumindest was Unterrichtspraxis angeht noch nicht so viel los, da hospitiert man viel, ist jedenfalls noch meine Info von damals.--> Arbeitsbelastung ab letztes Drittel im ersten Halbjahr sehr stark bis zum Ende, denn da sind die mündlichen Prüfungen nach den LPs.
- Gäbs eigentlich ne Möglichkeit im Ref NICHT als Beamter arbeiten zu müssen? xD Ich hab da eigentlich keine Lust drauf, anschließend muss ich eh wieder raus ausm System und hab dann keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld, ausserdem zahl ich nicht in die Rente ein während dem Ref usw.. Ich mein das ist jetzt wirklich eher nebensächlich. Aber falls wer was dazu weiß oder mich zu Infoseiten weiterleiten kann, wär ich dankbar!--> Ja, gibt es angeblich. Einfach nachfragen.
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Nicht böse gemeint, aber auf mich macht es den Eindruck, als ob du nicht Lehrer werden und als solcher arbeiten willst, um des Berufes wegen.
Auf mich wirkt der Beitrag eher so, als ob du es mal ausprobieren willst, weil du beruflich rastlos bist und das Ref pro forma machen willst, gemäß dem Motto "Wasch mich, aber mach mich nicht nass."
Das Ref stellt hohe Anforderungen an die eigene Persönlichkeit, das Durchhaltevermögen und die Selbstkompetenz. Zudem hat es eine steile Lernkurve, die nur (sehr) erfolgreich gemeistert werden kann, wenn man sich reinhängt und ständig versucht seinen Unterricht zu optimieren.
Dazu gehört auch, die (didaktischen und praktischen) Mechanismen hinter dem Unterricht und seiner Vorbereitung zu verstehen (was das grundsätzliche Ziel im Ref ist). Deshalb rate ich von Konserven im Ref vehement ab.
Ich bin übrigens auch gelernter Erzieher, Schule bedingt pädagogisch aus Sicht des Lehrers eine völlig andere Arbeitsweise (so traurig es ist) als im Erzieherberuf.
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Nicht böse gemeint, aber auf mich macht es den Eindruck, als ob du nicht Lehrer werden und als solcher arbeiten willst, um des Berufes wegen.
Auf mich wirkt der Beitrag eher so, als ob du es mal ausprobieren willst, weil du beruflich rastlos bist und das Ref pro forma machen willst, gemäß dem Motto "Wasch mich, aber mach mich nicht nass."
Das Ref stellt hohe Anforderungen an die eigene Persönlichkeit, das Durchhaltevermögen und die Selbstkompetenz. Zudem hat es eine steile Lernkurve, die nur (sehr) erfolgreich gemeistert werden kann, wenn man sich reinhängt und ständig versucht seinen Unterricht zu optimieren.
Dazu gehört auch, die (didaktischen und praktischen) Mechanismen hinter dem Unterricht und seiner Vorbereitung zu verstehen (was das grundsätzliche Ziel im Ref ist). Deshalb rate ich von Konserven im Ref vehement ab.
Ich bin übrigens auch gelernter Erzieher, Schule bedingt pädagogisch aus Sicht des Lehrers eine völlig andere Arbeitsweise (so traurig es ist) als im Erzieherberuf.
Nicht böse gemeint, aber Du gibst mir eine Antwort auf eine Frage, die ich nicht gestellt habe.
Als Lehrer weißt Du ja, was das heißt. -
--> Arbeitsbelastung ab letztes Drittel im ersten Halbjahr sehr stark bis zum Ende, denn da sind die mündlichen Prüfungen nach den LPs.
Danke für die Antwort!
"Bis zu Ende" heißt jetzt bis zum Ende dieses Semesters oder bis zum Ende vom Ref? xD -
Als Lehrer weißt Du ja, was das heißt.
was heißt das denn? gibts ne 6?
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Ich komme zwar nicht aus Bayern, finde deine Fragen aber erfrischend ehrlich. Was die online Materialien angeht gibt es Eduki, Mein Unterricht, Lehreronline und wie sie alle heißen. Ich glaube, das Feld würde sehr davon profitieren, wenn Leute das Lehrer sein einfach nur als Beruf ansehen. Und das heißt nunmal zeitökonomisch arbeiten. Stattdessen reduzieren manche ihre Stunden um überhaupt noch mit ihren Aufgaben fertig zu werden.
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Danke für die Antwort!
"Bis zu Ende" heißt jetzt bis zum Ende dieses Semesters oder bis zum Ende vom Ref? xDBis zum Ende des Refs.
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Nicht böse gemeint, aber Du gibst mir eine Antwort auf eine Frage, die ich nicht gestellt habe.
Als Lehrer weißt Du ja, was das heißt.Als Lehrer kann ich auch rauslesen, wer ernsthaft für den Beruf brennt.
Wer keine Kritik verträgt, der ist in dem Metier falsch.
Material aus der Dose bringt insbesondere dir als Anfänger wenig, weil du es sowieso an deinen Stil und die jeweilige Klasse anpassen musst.
Die beste Quelle sind übrigens Kollegen, da kriegt man meist erprobte Dinge/Impulse.
Zum weiteren Fragenteil: In BY ist es abhängig von der Seminarphase.
1. und letztes Halbjahr Seminarschule, die ist abh. von deinen Fächern, da wirst du irgendwohin in BY versetzt.
Einsatzphase: im günstigsten Fall ein komplettes Jahr an einer neuen Schule, im blödesten Fall zwei Schulen und zur Hälfte umziehen.
Auch hier bayernweite Versetzung möglich.
Der Stresspegel richtet sich nach deinen Ansprüchen und den Seminar- bzw. Betreuungslehrern. Ich persönlich fand den 1. AA am schlimmsten, weil man da erst reinkommen und die eigene Doppelrolle als Notengebender und Benoteter akzeptieren muss und man auch da schon Noten für was bekommt, was man erst lernen muss.
Besonders im 1. ist halt viel Verzettelungsgefahr, weil einem die Routine, Erfahrung und Knowhow fehlen und man im schlechtesten Fall verschiedene Geschmäcker bedienen muss - verbunden mit eben einer steilen Lernkurve.
Manche kommen auch mit dem Stundensprung im zweiten AA nicht klar, andere sagen es ist der Dritte. Ich fand den letzten AA am besten, weil Termin auf Termin folgt und das Ziel in Reichweite ist. Ist also unterschiedlich.
Ref kann auf Antrag/aus gesundheitlichen Gründen als Angestellter absolviert werden. Wenn gesundheitliche Gründe kann das ggf. ungünstig sein für eine spätere Verbeamtung.
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Man muss für den Beruf nicht brennen, man muss ihn nur professionell ausüben und dabei eine gesunde Balance zwischen beruflichem Einsatz und Privatleben finden. Wenn einem das mit Material "aus der Dose" besser gelingt, spricht nichts dagegen, es konsequent zu nutzen.
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Als Lehrer kann ich auch rauslesen, wer ernsthaft für den Beruf brennt.
Wer brennt, sollte sich Hilfe holen.
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