Sprechstunde

  • Wir haben beschlossen, im nächsten Schuljahr wieder Sprechstunden einzuführen.

    Eine Stunde in der Woche mit Voranmeldung.

    Wegen der Möglichkeit, durch Mails kontaktiert zu werden, wurden diese vor ein paar Jahren abgeschafft. Wegen der unzähligen Mails werden sie wieder eingeführt. Wer etwas mit den Lehrern besprechen will, darf gerne im Rahmen der Sprechstunde in die Schule kommen. Manche Eltern schreiben wöchentlich mehrere Lehrer an. Hier wurde die Mail von einer tollen Kommunikationsmöglichkeit zur Plage. Zu Sprechstunden kommen hoffentlich nur die, die wirklich ein Problem haben.


    Daher meine neugierige Frage. Wie ist das bei euch mit der Lehrersprechstunde?

  • Seit vielen Jahren eine Sprechstunde pro Woche.

    Ohne Anmeldung wahrnehmbar.

    Frequentierung unterscheidet sich von Fach zu Fach und von K zu K.

    Kein Thema im Kollegium, kein Thema in Konferenzen, diesbezüglich ist Zufriedenheit gegeben.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Wir haben nur noch Termine nach Vereinbarung. Die festen Sprechstundenzeiten wurden abgeschafft, weil viele Kollegen zeitlich wesentlich flexibler geworden sind, seit auch Gespräche per Videokonferenz möglich sind. Wer nicht extra dafür in die Schule fahren muss, bietet eher Termine auch am frühen Abend oder frühen Morgen oder so an

  • Habt ihr dann zusätzlich zu den vielen Mails auch noch die Sprechstunde oder sitzt dann die Sprechstunde voll?

    Mails werden nicht mehr beantwortet, es wird auf die Sprechstunde verwiesen. Ich bin schon so alt, dass ich sagen kann, diese Variante gab es schon früher und hat auch funktioniert. Und die Sprechstunde sitzt eben nicht voll, da kommen die Eltern, die wirklich ein Problem haben.

    Es löst auch das Problem des allzeit bereit in digitaler Zeit

  • Wir haben nur noch Termine nach Vereinbarung. Die festen Sprechstundenzeiten wurden abgeschafft, weil viele Kollegen zeitlich wesentlich flexibler geworden sind, seit auch Gespräche per Videokonferenz möglich sind. Wer nicht extra dafür in die Schule fahren muss, bietet eher Termine auch am frühen Abend oder frühen Morgen oder so an

    Den Sprechstundentermin wählen die Kollegen, wenn er am besten reinpasst.

    Und die Hürde in die Schule zu gehen, ist ja absichtlich gewählt. Wir haben Eltern, die schreiben bei jeder 3 in der Klassenarbeit eine emotionale Mail. Die würden auch in einer Videokonferenz darüber schimpfen. Ob sie wegen jeder 3 in die Schule kommen glauben wir eher nicht.

  • Mails sind doch gerade für so Jammer-Eltern perfekt...das muss ich mir doch nicht live anhören. Mails sind asynchrone Kommunikation, da antworte ich, wann es mir passt (wenn überhaupt).

    Bei ner Sprechstunde muss ich mir das Gesabbel anhören. Hätte ich keine Lust zu. Und vor allem dann immer völlig ad hoc. Wenn ich vorher Termine ausmachen will, muss ich ja doch wieder Mails schreiben.

  • Es löst auch das Problem des allzeit bereit in digitaler Zeit

    Das ist nur ein Problem, wenn man sich von anderen seine Zeiteinteiling diktieren lässt.

    Nur, weil gerade eine Mail reinkommt, muss diese nicht sofort beantwortet werden. Sie muss nicht mal sofort wahrgenommen werden.

    Für meine privaten Mails habe ich Push Benachrichtigungen. Bei der dienstlichen E-Mail schaue ich Montag bis Freitag morgens kurz rein und nehme mir ein bis zwei Mal pro Woche ca. 30 Minuten, um auf Eltern Mails zu antworten.

    • Offizieller Beitrag

    Daher meine neugierige Frage. Wie ist das bei euch mit der Lehrersprechstunde?

    vor Corona sollten wir eine Stunde als Sprechstunde angeben, die auch auf der HP veröffentlicht wurde.
    Eltern sollten sich anmelden.
    Nie kam jemand, klar: die meisten Eltern sind berufstätig und nehmen sich dafür keinen Tag frei.
    Eine ganz entspannte Sache also.

    Soweit ich weiß, haben wir für das laufende Schuljahr gar keine Sprechstunde mehr ausgewiesen, weil eh alles per Mail, per schulinternes Netzwerk oder am Telefon besprochen wird.

  • Hauptfrage: Gibt es bei euch jetzt noch Sprechstunden oder nicht mehr?

    Keine Sprechstunde, läuft im Wesentlichen per Mail. Wenn es echten Gesprächsbedarf gibt, dann wird via Telefon oder bei einem vereinbarten Termin in der Schule gesprochen.


    Das ist meiner Ansicht nach auch gut so. Eltern, die Zeit haben, lange E-Mails zu schreiben, haben auch Zeit, in eine Sprechstunde zu kommen und mich da vollzulabern.

  • Genau wie bei Schmidt. Finde ich auch gut so, ich habe keine Lust auf überfallartige Gespräche. Ich bin gern vorbereitet, gerade auf "schwierige" Eltern.


    Was die eMail-Flut angeht: Wir haben einen eMail-Kodex erlassen, der von der Schulkonferenz (also auch der Elternvertretung) verabschiedet wurde. Darin ist geregelt, mit welchen Anliegen SuS und Eltern Lehrkräfte per Mail kontaktieren dürfen. Wer mir wegen Nichtigkeiten, die diesem Dokument widersprechen, schreibt, erhält keine Antwort. Fragt dann mal doch jemand nach, verweise ich eben auf den Kodex. Funktioniert prima. Sind vereinzelte Eltern in dieser Hinsicht nicht lernfähig, werden sie einmal zur Schule zitiert, dann dort nochmals im Beisein eines Mitglieds der erweiterten SL auf den Kodex hingewiesen, und das war es dann.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Wir haben nur noch Termine nach Vereinbarung. Die festen Sprechstundenzeiten wurden abgeschafft, weil viele Kollegen zeitlich wesentlich flexibler geworden sind, seit auch Gespräche per Videokonferenz möglich sind. Wer nicht extra dafür in die Schule fahren muss, bietet eher Termine auch am frühen Abend oder frühen Morgen oder so an

    Genauso ist es bei uns.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Den Sprechstundentermin wählen die Kollegen, wenn er am besten reinpasst.

    Und die Hürde in die Schule zu gehen, ist ja absichtlich gewählt. Wir haben Eltern, die schreiben bei jeder 3 in der Klassenarbeit eine emotionale Mail. Die würden auch in einer Videokonferenz darüber schimpfen. Ob sie wegen jeder 3 in die Schule kommen glauben wir eher nicht.

    Termin nach Vereinbarung gab es bei uns auch früher (vor Corona) schon als wir noch Sprechstunden veröffentlicht haben. Und unangekündigt habe ich auch damals niemanden in der Sprechstunde empfangen. Ich konnte daher auch da bei der Terminvereinbarung schon entscheiden, ob die Dringlichkeit ein Terminangebot am Rande oder sogar außerhalb der üblichen Öffnungszeiten/Arbeitszeiten erfordert oder nicht. Und ob das Gespräch besser persönlich in der Schule geführt werden sollte oder ob ein Telefonat genügt.

    Es hängt ja auch davon ab, ob ich die Eltern unbedingt sprechen möchte und eine geringe Hürde wünsche, oder ob ich eine emotionale Reaktion bereits dreimal gehört habe und eine höhere Hürde wünsche.


    Einen Kodex wie bei Midnatsol haben wir bisher nicht benötigt, die Idee einer solchen Vereinbarung ist aber gut.

  • Was die eMail-Flut angeht: Wir haben einen eMail-Kodex erlassen, der von der Schulkonferenz (also auch der Elternvertretung) verabschiedet wurde. Darin ist geregelt, mit welchen Anliegen SuS und Eltern Lehrkräfte per Mail kontaktieren dürfen.

    Das klingt spannend. Kannst du Beispiele geben, was da so als "erlaubt" drinsteht?

  • Bei uns gibt es seit 20 Jahren keine Sprechstunden, kurze Dinge beantworte ich per Mail, bei umfangreicherem Besprächsbedarf in individuell anderer Form.


    Innerlich lachen muss ich bei der Idee "Wir beantworten keine Mails mehr, sondern verweisen auf die Sprechstunde". Zu glauben, dass das klappt, halte ich für naiv. Natürlich werden die Eltern da steil gehen und heute - völlig zu recht - erwarten, dass man in einem Beruf, wie Lehrer, grundsätzlich per Mail zu erreichen ist (was nicht heißt, dass ich permanent erreichbar bin). Spätestens in 3 Monaten beantwortet ihr wieder Emails (die meisten KuK werden es wohl direkt machen und auf die Absprache pfeifen) und habt die anachronistische Sprechstunde zusätzlich an der Backe.

  • PS: Ich bekomme eine eher niedrige, einstellige Zahl an Mails von Eltern pro Woche. Die meisten davon sind kurze Informationen, die eigentlich nicht mal eine Antwort benötigen. Die Flut überflüssiger Mails wird von Kolleginnen produziert, nicht von Eltern.

  • PS: Ich bekomme eine eher niedrige, einstellige Zahl an Mails von Eltern pro Woche. Die meisten davon sind kurze Informationen, die eigentlich nicht mal eine Antwort benötigen. Die Flut überflüssiger Mails wird von Kolleginnen produziert, nicht von Eltern.

    So ist das hier auch. Wenige Elternanfragen per Mail oder kurz per Diensttelefon, Sprechzeiten weisen wir nicht separat aus. Die Mailflut hängt wesentlich damit zusammen, dass es immer noch viele Kolleginnen und Kollegen nicht kapiert haben, dass man Infos an 2-3 andere nicht in über den Verteiler "Lehrer" laufen lassen muss.

    • Offizieller Beitrag

    Wir haben Eltern, die schreiben bei jeder 3 in der Klassenarbeit eine emotionale Mail.

    die nehme ich vll zur Kenntnis, aber mehr auch nicht.

    Mich deucht, ihr habt den Umgang mit dem Prinzip "allzeit bereit" im digitalen Zeitalter (noch) nicht so richtig verinnerlicht :pfeifen:

  • Keine Sprechstunde, läuft im Wesentlichen per Mail. Wenn es echten Gesprächsbedarf gibt, dann wird via Telefon oder bei einem vereinbarten Termin in der Schule gesprochen.

    Ist an meiner Schule - wo wir aber ja allgemein nur recht wenig mit den Erziehungsberechtigten zu tun haben (und viele SuS auch schon volljährig sind) - auch so. Sprechstunden gab es meines Wissens an unserer BBS noch nie, sondern nur einmal pro Jahr - Ende November/Anfang Dezember - einen "Eltern- und Ausbilder*innen-Sprechtag". Ansonsten wird so verfahren, wie Schmidt es oben schrieb.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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