Lernerin kommt 30 Minuten zu spät zur Klassenarbeit - muss ich ihr das Recht einräumen, nachzuschreiben?

  • und du schreibst offensichtlich die Antwort an die Schülerin auch im Klassenchat bzw. an ALLE Abiturient*innen, oder?
    Es liest sich bisher so an (Wort: Mail), als sei es ein Zwiegespräch.

    Ich habe es ihr und im Nachgang allen nochmal geschrieben, weil mir auch aufgefallen war, dass ich es etwas ungenau formuliert hatte. Ich hätte ihr nie einen KKV eingeräumt, daher an alle im Nachgang.

  • Das ist natürlich alles unschön, aber als Lehrkraft ist man eben entweder ganz, also zu 100% da, oder gar nicht. Dass jemand Rücksicht nimmt, weil man morgens gebrochen hat oder Streit mit dem Partner, kann man von seinen Schüler*innen nicht erwarten. (Bei den Kleinen: Manchmal merken sie, wenn man nicht ganz fit ist, und sind dann besonders leise, manchmal merken sie es und sind dann besonders unruhig, meist merken sie ix und sind wie immer).

    Dass deine Schülerin meinte, es sei nicht ihr Problem, dass du noch andere Baustellen hast, ist vielleicht direkt, aber sie hat im Prinzip recht. Und deine Schüler*innen sind in einer anderen Position als du. Sie sind vielleicht unhöflich zu dir, was nicht bedeutet, dass du es ihnen mit gleicher Münze heimzahlen kannst. Ich lese deine Beiträge so, dass du dich fast auf gleiche Ebene mit deinen Schüler*innen stellst und deshalb emotional auch so involviert bist, und das ist, denke ich, Teil des Problems.


    Übrigens das

    war ja auch inkonsequent. Montags entschuldigst du alles noch achselzuckend, und am Prüfungstag dann nicht mehr (bzw. bei den drei anderen Zuspätkommenden war es möglich, dass sie noch mitschreiben, nur diese eine Schülerin durfte dann nicht mehr).

    Die Schulleitung hatte uns gebeten, montags das Ganze zu tolerieren, da es sich erst einspielen müsse. Und dass es ein Unterschied ist, ob ich 3 oder 5 oder 30 Minuten zu spät komme, wissen die SuS.

    Aber bezüglich der Effizienz: Ich bin jetzt mal raus hier, mein Kind weint. Und das ist mir gerade tatsächlich wichtiger. Der Lernerin habe ich geschrieben, dass sie nachzuschreiben hat, sobald sie in der Schule auftaucht.

  • Also manchmal hab ich hier den Eindruck, es gehe um Material für ne Comedyshow. :autsch:

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Ich will hier nicht zu weit ausholen - aber mit mir ist man auch nicht gerade zimperlich an der Schule umgegangen. Mich fragt auch keiner mal, wie es mir geht. Ich habe heute morgen vor der Schule gebrochen (bin aber hin, weil eine wichtige Besprechung war), nächste Woche sind die Abiklausuren und dann die Fachabiklausuren. Ich bin fast in allen Aufsichten eingeteilt, diese Woche sind 2 außerordentliche Konferenzen mittags, für die ich jeweils eine Betreuung für mein Kind organisieren muss. Ich habe gefühlt ständig Streit mit meinem Partner, der mich inzwischen nervt, die Joboffer, die ich noch habe, anzunehmen. Und ich tue es nur nicht, weil ich schon so viel in das System Schule investiert habe. Und weil es auch etliche Lerner gibt und gab, die sich bei mir schon bedankt haben - für eine suizidale Lernerin habe ich eine Notunterkunft besorgt, nach Gesprächen mit den Eltern einer anderen Lernerin macht diese nun doch ihr Abi, weil ihre Eltern wieder an sie glauben. Und für eine Lernerin habe ich durch meine Nochkontakte in die Wirtschaft einen neuen Ausbildungsbetrieb gefunden. Aber ich bin sehr sehr müde geworden...

    Für das alles, was du hier schilderst, sind deine SuS - auch die, die dich nerven - aber überhaupt nicht verantwortlich. Und dadurch, dass du bei einzelnen toll engagiert warst, sind nicht automatisch alle deine Fehler getilgt.


    Es ist m. E. kindisch, deine Unbillen des Lebens dafür anzuführen, dass du mit anderen so und so umgehst, also hier: bei irgendeiner Schülerin nicht professionell korrekt, sondern „angeknatscht“ reagierst.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Super Argument für einen Beruf...

    Klar, alle Lehrer machen den Job nur aus einer Berufung heraus, zu lehren. Ach kommt, die Märchenzeit ist doch vorbei.

    Außerdem, ist doch mein gutes Recht: Das Ministerium beutet mich aus und ich das Ministerium oder das "System" und irgendwann ist halt Schluss.

  • Für das alles, was du hier schilderst, sind deine SuS - auch die, die dich nerven - aber überhaupt nicht verantwortlich. Und dadurch, dass du bei einzelnen toll engagiert warst, sind nicht automatisch alle deine Fehler getilgt.


    Es ist m. E. kindisch, deine Unbillen des Lebens dafür anzuführen, dass du mit anderen so und so umgehst, also hier: bei irgendeiner Schülerin nicht professionell korrekt, sondern „angeknatscht“ reagierst.

    Ach - und ihr seid alles super Lehrer, herzlichen Glückwunsch, klopft euch auf die Schultern. Ihr seid toll!!!!!

  • Super Argument für einen Beruf...

    Das war doch von Anfang an die Motivation.


    Lehrerin werden, damit man "mehr von Kind hat". Jetzt läuft es scheinbar aber doch nicht alles so toll. Das wird an allen Stellen entladen.

  • Außerdem, ist doch mein gutes Recht: Das Ministerium beutet mich aus und ich das Ministerium oder das "System" und irgendwann ist halt Schluss.

    Wie genau wirst du ausgebeutet?

    Was genau willst du in der freien Wirtschaft arbeiten, nachdem du 10+ Jahre aus dem Job raus bist?

    Wie genau meinst du, das System auszubeuten?

  • Wäre schön, wenn man - wenn man schon nach einer Einschätzung gefragt wird - alle Fakten mehr oder weniger am Anfang kriegt, und nicht scheibchenweise ... das mit dem Streik ist jetzt wieder eine neue Info, oder?

  • Ach - und ihr seid alles super Lehrer, herzlichen Glückwunsch, klopft euch auf die Schultern. Ihr seid toll!!!!!

    So ein Quatsch! Du fragtest nach Einschätzungen, inzwischen hast du welche. Keine hier hat geschrieben (ich jedenfalls auch nicht gedacht), dass sie selbst immer alles toll und richtig macht.

    Dass du so schnell angepisst reagierst (auch hier im Forum), finde ich problematisch und es wird dich nicht weiter bringen.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Du hast es offenbar nicht richtig verstanden: An unserer Schule gibt es die ungeschriebene, aber oft praktizierte "Regelung", dass sowieso aus dem Unterricht ausgeschlossen wird, wer 30 Minuten zu spät erscheint. Klassenarbeit hin oder her. Lesen hilft.

    Sowas gibt es nicht. Entweder ist es eine fixierte Regelung oder eben nicht. Ungeschriebene Regelungen sind nicht bindend

  • ... Die aber viele KuK schlichtweg nicht kennen und deshalb den SuS vieles durchgehen lassen. Ich eben nicht.

    Doch, du erklärst 3 zu spät Kommenden irgendwas 3x und ihr wartet alle noch willkürliche 5 min, dann reißt plötzlich dein Geduldsfaden und die, die dich eh nervt, da willst du dann plötzlich streng sein. Das ist aber intransparent und inkonsequent. Sowas passiert, sollte man dann aber sinnvollerweise reflektieren.


    Ansonsten hast du nach rechtlicher Grundlage gefragt und offenbar sieht die niemand gegeben. Du kannst es ja für dich anders entscheiden und lebst dann einfach mit dem, was folgt.

  • Wie genau wirst du ausgebeutet?

    Was genau willst du in der freien Wirtschaft arbeiten, nachdem du 10+ Jahre aus dem Job raus bist?

    Wie genau meinst du, das System auszubeuten?

    Ich bin nicht 10 Jahre plus aus dem Job, sondern noch nicht mal 4 Jahre. Ich habe allerdings über 15 Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet, weshalb ich den SuS eine ganze Menge Berufserfahrung zu bieten habe. Praktische. Nix an der Uni Gelerntes.

    Ich möchte bezüglich meiner Ausbeutung nicht ins Detail gehen, aber ich habe mich definitiv weit unter Wert verkauft.

    Ich beute auch das System aus, indem ich die Vorteile, die es mir gibt, "mitnehme" (gerade die vielen Ferien, die ich mein Kind sonst nicht betreut kriegen würde) - aber nur so lange, bis mir diese Vorteile etwas nützen. Eine "Liebe" ist es aber nicht - gerade nachdem ich immer mehr merke, wie wenig interessiert meine Schule daran ist, meine langjährige Berufserfahrung in den einschlägigen Klassen einzusetzen und für die SuS zu nutzen. Aber das haben wir an anderer Stelle zur Genüge diskutiert. Daraus werde ich früher oder später Konsequenzen ziehen. Denn wie ich schrieb: Die Joboffer in den alten Job besteht. Da komme ich schnell wieder rein. Keine Sorge. Mich beruhigt das. Eine Alternative zu haben. Schade ist das alles - und ich hatte bereits einige Presseanfragen, ob ich nicht mal darüber berichten wolle, wie es mir als "Quereinsteigerin" so gehe. Will ich nicht. Mir ist viel versprochen worden - und wenig gehalten worden. Und herzlich Willkommen geheißen worden bin ich von den wenigstens. Viele KuK blicken auch missgünstig auf meine Berufserfahrung. DAS sollte man Quereinsteigern vielleicht mal vorher sagen - dann wird es nämlich immer weniger geben. Und es wollen schon so wenige machen....

  • Bei aller berechtiger Kritik: Aktuell geht es etwas in Richtung "Alle hauen auf Haubsi1975 drauf.". Ich war schon einmal in einer solchen Situation, manch Anderer vielleicht auch, und es ist echt nicht schön, von allen Seiten zu hören, was man doch alles falsch mache.


    Haubsi, atme mal ganz tief ein, mache dir einen schönen Restabend mit deinem Kind und versuche mal etwas zur Ruhe zu kommen! Morgen ist ein neuer Tag und der bietet viele neue Möhlichkeiten. Haken dran machen und nach vorne schauen :) !

  • atme mal ganz tief ein, mache dir einen schönen Restabend mit deinem Kind und versuche mal etwas zur Ruhe zu kommen! Morgen ist ein neuer Tag und der bietet viele neue Möhlichkeiten. Haken dran machen und nach vorne schauen :) !

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    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Haubsi1975 : Mal ehrlich. In der ganzen Zeit, in der du hier ausführlich argumentierst, warum das alles so schlimm ist und warum du keine zusätzliche Zeit mehr investieren möchtest weil dich die Nachschreiberei nervt... in dieser Zeit hättest du locker zwei, wenn nicht sogar drei Klausuren korrigieren können.

    Oder wertvolle Zeit mit deinem Kind verbringen.

    Oder dich beim Sport abreagieren statt dich immer und immer wieder neu aufzuregen.

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