Haubsi1975 : Bei konkretem (!) Wissen um Schwierigkeiten bei einzelnen Bahnstrecken stimme ich dir zu, dass man dann eher die Zugverbindung eins früher nimmt. Kommt auch diese deutlich zu spät, fällt das für mich unter höhere Gewalt - Ausnahme: Die konkrete voraussichtliche Verspätung war ausreichend bekannt. Solche "Was wäre wenn..."-Überlegungen sind aber immer schwerer zu beweisen und dann im Zweifelsfall zugunsten des Schülers/Arbeitbehmers auszulegen.
Lernerin kommt 30 Minuten zu spät zur Klassenarbeit - muss ich ihr das Recht einräumen, nachzuschreiben?
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Na großartig.
Damit ist deine Haltung ja wohl bestätigt und es zeigt sich, dass du Recht hast und alle, die dir hier Ratschläge gegebene haben, Unrecht.
Was soll ich denn in das Verhalten herein interpretieren? Intrinsische Motivation? Wohl kaum.
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Ich hätte die Schülerin auch nicht mitschreiben lassen, aber aus einem anderen Grund: wenn sie dann nachweist, dass die Verspätung nicht ihre Schuld war, hat sie doch auch einen Anspruch auf Nachschreiben. Dann kennt sie aber bereits die Klausur, was ein erheblicher Vorteil sein könnte. Und die neue Klausur muss gänzlich anders werden = noch mehr Arbeit.
Zur Prävention wäre die Nachschreibklausur natürlich sehr schwer, denn sie war ja nur zweite Wahl. Das Mantra der perfekt auf den Unterricht zugeschnittenen ersten Klausur wiederhole ich ständig und bilde mir ein, dass das aus logischen Gründen Wirkung zeigt.
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Haubsi1975 : Bei konkretem (!) Wissen um Schwierigkeiten bei einzelnen Bahnstrecken stimme ich dir zu, dass man dann eher die Zugverbindung eins früher nimmt. Kommt auch diese deutlich zu spät, fällt das für mich unter höhere Gewalt - Ausnahme: Die konkrete voraussichtliche Verspätung war ausreichend bekannt. Solche "Was wäre wenn..."-Überlegungen sind aber immer schwerer zu beweisen und dann im Zweifelsfall zugunsten des Schülers/Arbeitbehmers auszulegen.
Wie ich schrieb, es war ja eben bekannt, dass letzte Woche Verkehrschaos war - und montags z. B. hatte ich da auch achselzuckend alles entschuldigt. Mir wird einfach schlecht, wenn ich höre, dass sich die Lernerin bei der Schulsozialarbeiterin "ausgeweint" habe, dass sie ja montags extra einen Zug früher genommen habe und dann 30 Minuten zu früh an der Schule war ... Verlorene Zeit. Sorry, wegen eben DIESER Lernerin habe ich 20 Minuten mit der Schulsozialarbeiterin gesprochen und diese dann abends nochmal angerufen und auch länger mit ihr über diese Lernerin gesprochen, weil die Schulsozialarbeiterin darum bat. Könnte ich ja auch als verschwendete Zeit ansehen...
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Ja, unentschuldigte Zeiten dürfen nicht aufs Abschlusszeugnis, aber auf das im Halbjahr. Und ich bleibe dabei: Diese SuS sind in der Regel ohnehin in den wichtigen Fächern maximal mit mangelhaft / ungenügend beweisbar, eben wegen hoher Fehlzeiten. und wenn andere dann eine 1 geben und damit durch den Gesetzgeber (!) ein Abschluss möglich ist: Na und? Irgendwann wird sie mal scheitern. und wenn nicht: auch ok. Davon sollte nicht Dein Seelenheil abhängen.
Das meint Friesin mit "Professionalität". Du verhältst Dich umprofessionell, wenn Du es persönlich nimmst, dass sie den Arsch nicht hoch kriegt. Lass Dir ein dickeres Fell wachsen und führ sie vor allem nicht vor. Das gibt ein Mega-schlechtes Bild ab!
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Zur Prävention wäre die Nachschreibklausur natürlich sehr schwer, denn sie war ja nur zweite Wahl. Das Mantra der perfekt auf den Unterricht zugeschnittenen ersten Klausur wiederhole ich ständig und bilde mir ein, dass das aus logischen Gründen Wirkung zeigt
Wie auch immer - die Lernerin war heute nicht da, das zeigt mir nur, dass ich, was sie betraf, richtig lag. Ich meine, es ist ja so: Ich kenne meine Pappenheimer: Wäre diese Schülerin eine ansonsten sehr motivierte, gut mitarbeitende und aufgeschlossene Lernerin, ich hätte kein Aufhebens gemacht. Aber bei ihr ist immer alles schwierig, egal was. Davor die Woche konnte sie das Portfolio nicht einstellen, weil...Davor konnte sie nicht für den Test lernen weil.. Davor kam sie auch viel zu spät,weil... Irgendwann reicht es dann auch.
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Ja, unentschuldigte Zeiten dürfen nicht aufs Abschlusszeugnis, aber auf das im Halbjahr. Und ich bleibe dabei: Diese SuS sind in der Regel ohnehin in den wichtigen Fächern maximal mit mangelhaft / ungenügend beweisbar, eben wegen hoher Fehlzeiten. und wenn andere dann eine 1 geben und damit durch den Gesetzgeber (!) ein Abschluss möglich ist: Na und? Irgendwann wird sie mal scheitern. und wenn nicht: auch ok. Davon sollte nicht Dein Seelenheil abhängen.
Das meint Friesin mit "Professionalität". Du verhältst Dich umprofessionell, wenn Du es persönlich nimmst, dass sie den Arsch nicht hoch kriegt. Lass Dir ein dickeres Fell wachsen und führ sie vor allem nicht vor. Das gibt ein Mega-schlechtes Bild ab!
Mit dem Vorführen, da gebe ich dir und den anderen Usern unumwunden recht, das war falsch. Übrigens auch, weil es mir mit einem "cooleren Umgang" besser ginge. Aber ja, nochmal: Ich bin auch nicht perfekt. Von der Sache her finde ich wirklich, dass unsere Abschlüsse noch einem gewissen Standard standhalten sollten und müssen. Es gibt schon genug Ausbildungsbetriebe, die sich bei "uns" beschweren, dass SuS aus unseren HBFen weder gescheit rechnen noch lesen, noch schreiben können, etc. Und dass man sich da von einem Abschluss habe blenden lassen. Zu diesen KuK, die das weiter "bespielen", weil sie dann ihre Ruhe haben, möchte ich eben nicht gehören. Ich gebe in der Tendenz immer eher schlechtere Noten. Aber das muss jeder handhaben, wie er will. Eine 2 ist bei mir eben eine wirklich gute Note und nichts, was man hinterhergeschmissen bekommt, wenn man öfter da ist und nicht stört. Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden ... Und ja, von mir aus sollten die SuS dann eher früher als später "scheitern": Ich habe eine gute Freundin, die ist mit bis zum Abi "geschleppt" worden und hat dann BWL an der Uni studiert. Da ist sie dann "natürlich" auch gescheitert, aber es dauerte fast 3 Jahre, bis sie mit Klausuren und etlichen Nachschreibeklausuren und mündlichen Prüfungen exmatrikuliert war. Dann hat sie mit 23 eine Ausbildung als Werbekauffrau gemacht, die sie schon hätte mit 17 machen können und hätte nicht 7 Jahre Schul- und Unifrust gehabt. Sagt sie selber heute. Bringt doch nix, diese Mitschlepperei.
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Ich habe irgendwann zwischendrin mal aufgegeben und nur noch überflogen - vieles dreht sich gefühlt im Kreis, scheint mir. Ich habe aber neben der Haltung von Haubsi auch die ehrliche Aussage gelesen, dass sie häufig unsicher ist, wie sie sich verhalten WILL. Das lässt schon erkennen, dass du grundsätzlich durchaus zur Selbstreflexion bereit wärst, wenn denn entsprechende Impulse kämen, mit denen es sich lohnt, sich auseinanderzusetzen.
Ich kann an dieser Stelle vielleicht mal erwähnen, dass ich mich in den letzten Monaten viel mit dem Thema Neue Autorität/Systemische Autorität befasst habe, und ich finde das Konzept sehr spannend im Hinblick auf die eigene Haltung. Was genau sich davon umsetzen lässt, wenn man im Kollegium allein auf weiter Flur unterwegs ist, sei mal dahingestellt, und was genau man für sich selbst an praktischem Wert/Nutzen umsetzen kann, ist sicher auch unterschiedlich. Dennoch finde ich das Thema sehr spannend und ich finde durchaus, dass es dazu führt, sich mit der eigenen Haltung seinen Mitmenschen gegenüber auseinanderzusetzen…
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ch habe eine gute Freundin, die ist mit bis zum Abi "geschleppt" worden und hat dann BWL an der Uni studiert. Da ist sie dann "natürlich" auch gescheitert, aber es dauerte fast 3 Jahre, bis sie mit Klausuren und etlichen Nachschreibeklausuren und mündlichen Prüfungen exmatrikuliert war. Dann hat sie mit 23 eine Ausbildung als Werbekauffrau gemacht, die sie schon hätte mit 17 machen können und hätte nicht 7 Jahre Schul- und Unifrust gehabt. Sagt sie selber heute. Bringt doch nix, diese Mitschlepperei.
Ja, auch da gebe ich Dir Recht! Aber es ist politisch so gewollt, sonst könnte man nicht BWL mit Ethik ausgleichen. Es leuigt also nicht in Deiner alleinigen Macht, daran was zu ändern. Und Du holst an der Berufsschule auch nicht mehrere Jahre Defizite in Mathe, Deutsch etc auf. Das ist schlichtweg nicht möglich, da uns der Dienstherr keine
ZeitRessourcen dafür gibt. Je eher man sich damit arrangiert, desto besser. Denn Du änderst es nicht, wenn Du dadurch auf lange Sicht einen Herzinfarkt erleidest. Distanziere Dich emotional. Akzeptiere, dass Abschlüsse durch den Gesetzgeber abgewertet werden. Ansonsten prophezeite ich Dir, dass Du im Schuldienst nicht die Pension erreichst. -
Ich wundere mich, dass so viele hier der Meinung sind man könne nicht erwarten, dass Schüler eine frühere Verbindung nehmen. Das mache ich jetzt, wenn ich mal die Bahn zur Arbeit nehme, und das habe ich damals auch als Schüler gemacht (und alle Mitschüler ebenfalls). Absolut niemand von uns wäre auf die Idee gekommen, die letzte mögliche Verbindung zu nehmen. Der ÖPNV ist nie komplett zuverlässig und man kann meines Erachtens schon erwarten, dass Schüler einen kleinen Puffer einplanen und zusehen, dass sie pünktlich kommen.
Trotzdem sollte man ein Zuspätkommen (wie auch das sonstige Verhalten der Schülerin) auch nicht persönlich nehmen und sich daran aufreiben. Haubsi, du wirkst wahnsinnig "emotional investiert" und dabei fallen Aussagen und Kommentare, die unprofessionell sind. Ich würde mal überlegen, was genau mich warum so arg triggert und wie man damit etwas sachlich-distanzierter umgehen kann.
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Ungenügende Leistungen bei mir reichen ja leider nicht aus, um die SuS zu Fall zu bringen: Sie können diese Leistungen im Zweifel leicht mit sehr guten Noten jetzt auch in Ethik ausgleichen. Und wenn ich mir anschaue, wer da alles eine 1 bekommt
worum geht es jetzt?
Um den konkreten Fall? Um alles, was dich an deiner Schule nervt?Um den Untergang des Abendlandes?
Du scheinst diese Schülerin tatsächlich persönlich nicht leiden zu können (oder, wie es an Stammtischen heißt: sie auf dem Kieker zu haben) und deinen persönlichen (Rache~?) Feldzug gegen sie zu führen.
Ein in meinen Augen --ich wiederhole mich-- sehr unprofessionelles Verhalten.Und nein, ich habe nichts gegen dich, ich kenne dich nicht, es geht um die Sachebene. Um deine Lehrerrolle.
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Sorry, wegen eben DIESER Lernerin habe ich 20 Minuten mit der Schulsozialarbeiterin gesprochen und diese dann abends nochmal angerufen und auch länger mit ihr über diese Lernerin gesprochen, weil die Schulsozialarbeiterin darum bat. Könnte ich ja auch als verschwendete Zeit ansehen...
es ist dein Job. Punkt
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habe ich in der Threadübersicht auch gelesen.
Lese ich immer noch ständig und bin maximal irritiert, warum diese Lehrerin ihre KA nicht nachschreiben (lassen) soll dürfen, nur weil sie Verspätung hatte.
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Lese ich immer noch ständig und bin maximal irritiert, warum diese Lehrerin ihre KA nicht nachschreiben (lassen) soll dürfen, nur weil sie Verspätung hatte.
Es ist ja inzwischen die Frage, wann die Lernerin denn wieder gewillt ist, in der Schule anwesend zu sein: Und das ist das, was mich an der Nachschreiberei so nervt: Ich lasse inzwischen fast 3 Wochen nachschreiben und komme mit dem "Stoff" gefühlt gar nicht mehr weiter.
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es ist dein Job. Punkt
Nö - ist nicht mein Job, täglich 1,5 Stunden über Lernerin x zu debattieren. Ich habe nämlich derzeit 134 Lerner. So viel Zeit habe ich gar nicht. Das ist auch immer das, was meine Lerner nicht verstehen, wenn ich wiedermal eine Mail nicht innerhalb von 2 Stunden beantworte...dass ich ganz viele davon kriege, aber verhältnismäßig wenig Zeit habe dafür.
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Da ist der Fehler die Tatsache, dass du Mails überhaupt beantwortest.
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Du scheinst diese Schülerin tatsächlich persönlich nicht leiden zu können (oder, wie es an Stammtischen heißt: sie auf dem Kieker zu haben) und deinen persönlichen (Rache~?) Feldzug gegen sie zu führen.
Ein in meinen Augen --ich wiederhole mich-- sehr unprofessionelles Verhalten.Und nein, ich habe nichts gegen dich, ich kenne dich nicht, es geht um die Sachebene. Um deine Lehrerrolle.
Ich will hier nicht zu weit ausholen - aber mit mir ist man auch nicht gerade zimperlich an der Schule umgegangen. Mich fragt auch keiner mal, wie es mir geht. Ich habe heute morgen vor der Schule gebrochen (bin aber hin, weil eine wichtige Besprechung war), nächste Woche sind die Abiklausuren und dann die Fachabiklausuren. Ich bin fast in allen Aufsichten eingeteilt, diese Woche sind 2 außerordentliche Konferenzen mittags, für die ich jeweils eine Betreuung für mein Kind organisieren muss. Ich habe gefühlt ständig Streit mit meinem Partner, der mich inzwischen nervt, die Joboffer, die ich noch habe, anzunehmen. Und ich tue es nur nicht, weil ich schon so viel in das System Schule investiert habe. Und weil es auch etliche Lerner gibt und gab, die sich bei mir schon bedankt haben - für eine suizidale Lernerin habe ich eine Notunterkunft besorgt, nach Gesprächen mit den Eltern einer anderen Lernerin macht diese nun doch ihr Abi, weil ihre Eltern wieder an sie glauben. Und für eine Lernerin habe ich durch meine Nochkontakte in die Wirtschaft einen neuen Ausbildungsbetrieb gefunden. Aber ich bin sehr sehr müde geworden...
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Es ist ja inzwischen die Frage, wann die Lernerin denn wieder gewillt ist, in der Schule anwesend zu sein: Und das ist das, was mich an der Nachschreiberei so nervt: Ich lasse inzwischen fast 3 Wochen nachschreiben und komme mit dem "Stoff" gefühlt gar nicht mehr weiter.
Warum hält dich das im Stoff auf?
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Da ist der Fehler die Tatsache, dass du Mails überhaupt beantwortest.
Ich beantworte auch nicht alle Mails: Aber wenn mich eine Lernerin aus meinem Leistungskurs kurz vor dem Abi was fragt und die Frage ist nicht dämlich - doch, dann beantworte ich diese durchaus.
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und wenn du 5 fehlende Klausurnachschreiber*innen hast: einfach EINEN Termin festmachen und Punkt.
Ich bin sicher (hoffe), dass du es nicht so tust, aber es hört sich so an, als würdest du jede*n Nachschreiber*in während deines Unterrichts nachschreiben lassen, und der Rest hält still und deswegen kannst du nicht weiter im Stoff gehen.
SELBST wenn du dafür selbst an einem Freitag Nachmittag beaufsichtigen musst, dann korrigierst du währenddessen (und je unattraktiver der Nachschreibetermin, desto unattraktiver das Fehlen.
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