Lernerin kommt 30 Minuten zu spät zur Klassenarbeit - muss ich ihr das Recht einräumen, nachzuschreiben?

  • Wenn es so ein klares Prozedere gibt, verstehe ich das Problem ehrlich gesagt nicht. Scheinbar ist es dann doch nicht so klar oder kennt die Schulsozialarbeiterin es nicht?

    Die Schulsozialarbeiterin steht grundsätzlich nur auf der Seite der Lerner. Ich meine klar, das soll sie auch - aber ich dachte, sie solle auch vermitteln können. Gerade in der HBF ist es jetzt wie gesagt "in Mode gekommen", wegen jedem eigenen Fehlverhalten zur Schulsozialarbeitern zu laufen und der sein Leid zu klagen. Die "bösen Lehrer" - ich formuliere jetzt bewusst überspitzt. Dass sie selbst einen eigenen Anteil daran hatten, wenn sie aus dem Unterricht ausgeschlossen wurden, wird nicht erwähnt - oder auch nur so, dass es ungerecht war. Dann kommt es zu Gesprächen und es führt zu gar nichts...

    • Offizieller Beitrag

    Nö - ich lasse mir nur nicht hier von einzelnen Usern sagen, dass mein Verhalten "gar nicht ginge".

    Dazu höre ich zu oft von anderen Lernern, dass sie mich mögen und mein Unterricht ihnen Spaß macht.

    ich fürchte, mit dieser Art von Bockigkeit machst du dir selbst das Leben schwer.
    Es geht nicht darum, ob "wir" dich gerne mögen oder nicht.

    Das ist weder möglich, noch ist das Aufgabe des Forums und deiner Anfrage.

    Etwas mehr Professionalität wäre sinnvoll, sonst reibst du dich in den allermeisten Berufen sehr schnell auf, besonders im Lehrerberuf.
    Hast du schon mal an einen Coach gedacht?

  • Und der Faden hier endet genauso wie in allen anderen von Dir eröffneten Themen: Du hast ein Problem, ganz viele wollen helfen, Du nimmst keinen Tipp an oder reflektierst Dein Verhalten.

    Interessant - du kennst mich persönlich? Und weißt, inwiefern ich hier über das eine oder andere vielleicht nicht doch reflektiere? Wenn das mal nicht anmaßend ist, mir zu unterstellen, das könne gar nicht der Fall sein...:traenen:


  • Etwas mehr Professionalität wäre sinnvoll, sonst reibst du dich in den allermeisten Berufen sehr schnell auf, besonders im Lehrerberuf.
    Hast du schon mal an einen Coach gedacht?

    Also ich bin unprofessionell, wenn ich das Verhalten der Lernerin (mit Rückendeckung der Abteilungsleiterin) nach wie vor so einstufe, dass ich sie nicht unbedingt nachschreiben lassen muss (ich habe genug andere Noten von ihr), aber die Schulsozialarbeiterin agiert absolut professionell, wenn sie Informationen, die ich ihr vertraulich weitergebe, an die Schülerin ausplaudiert...Sorry, ist mir zu hoch.

    Klar, da gebe ich euch recht, ich hätte die Lernerin nicht so vor der Klasse bloßstellen und "anmachen" müssen, sachlich ändert das aber nichts daran, dass sie nicht unbedingt die Chance bekommen muss, nachzuschreiben. Wobei - ich bin da total gelassen. Es wird nichts, so oder so. Nur wie gesagt: Diese ganzen Nachschreibeaktionen blockieren meinen Unterricht dermaßen. Weshalb ich gegen Nachschreiben und für eine ungenügende Benotung gewesen wäre. Da die Schülerin jetzt den Nachweis erbracht hat, bleibt es bei entschuldigtem Fehlen. Weshalb sie immer noch nicht zwingend nachschreiben darf.

  • ich fürchte, mit dieser Art von Bockigkeit machst du dir selbst das Leben schwer.
    Es geht nicht darum, ob "wir" dich gerne mögen oder nicht.

    Das ist weder möglich, noch ist das Aufgabe des Forums und deiner Anfrage.

    Etwas mehr Professionalität wäre sinnvoll, sonst reibst du dich in den allermeisten Berufen sehr schnell auf, besonders im Lehrerberuf.
    Hast du schon mal an einen Coach gedacht?

    Wisst ihr, ich habe hier schon einigen Quereinsteigern mit meinen Beiträgen sehr geholfen. Es darauf zu reduzieren, dass ich hier nur uneinsichtig auftrete, finde ich etwas ... äh... einfach...

  • Dass einen ein regelmäßig problematisches Schülerverhalten nervt, ist völlig klar und würde jedem so gehen. In dem Fall ist es wichtig, im Vorfeld zu überlegen, wann du wie reagierst und das konsequent und transparent umsetzt, idealerweise noch protokollierst. Wenn möglich, sollte auf emotionale Reaktionen deinerseits verzichtet werden, da das schnell nach hinten los geht, wenn der Schüler Eltern hat, die dann doch etwas genauer hinschauen. Im vorliegenden Fall würde ich der Mehrheit Recht geben: Mit Bescheinigung normales Nachschreiben, ohne Bescheinigung Schreiben in der Restzeit. Jetzt muss ihr ein regulärer Nachschreibtermin angeboten werden.

    Deine Schüler sind nicht mehr schulpflichtig, oder? Wenn nein, dann werden sie nach wiederholter Unterrichtsstörung rausgeschmissen. Du machst dir eine kleine Bemerkung und weiter geht's. Mehrere Striche oder was auch immer ziehen dann die Mitarbeitsnote nach unten und wenn da eh schon wenig kommt, wird aus der 4 schnell eine 5 oder 6."Ich will aber Fachhochschulreife." ??? "Hausaufgaben machen, im Unterricht mitmachen, nicht stören, Klausuren gut schreiben = Fachhochschulreife."

  • Hast du schon mal an einen Coach gedacht?

    Den habe ich tatsächlich. Der ist aber auch nur zu dem Schluss gekommen, zu dem ich hier schon selbst kam: Ich habe als "Anfängerin" viel zu viel "aufgeladen" bekommen von der Schulleitung und habe einige sehr unsoziale Kollegen, die nichts abgeben und die vor allem sehr viele Vorbehalte gegen Quereinsteiger haben. Der Coach selbst hat das bestätigt und ist (in meinem Fall) daher auch nicht mehr als Lehrer tätig.


    Ich habe jetzt eine Fortbildung gebucht, die sich mit Störungen im Unterricht und adäquatem Verhalten darauf beschäftigt. Vielleicht bringt das was .. Ich fühle mich ehrlich oft überfordert. Weniger, weil ich nicht weiß, was ich machen will, als dass ich weiß, was ich machen darf

  • Dass einen ein regelmäßig problematisches Schülerverhalten nervt, ist völlig klar und würde jedem so gehen. In dem Fall ist es wichtig, im Vorfeld zu überlegen, wann du wie reagierst und das konsequent und transparent umsetzt, idealerweise noch protokollierst. Wenn möglich, sollte auf emotionale Reaktionen deinerseits verzichtet werden, da das schnell nach hinten los geht, wenn der Schüler Eltern hat, die dann doch etwas genauer hinschauen. Im vorliegenden Fall würde ich der Mehrheit Recht geben: Mit Bescheinigung normales Nachschreiben, ohne Bescheinigung Schreiben in der Restzeit. Jetzt muss ihr ein regulärer Nachschreibtermin angeboten werden.

    Deine Schüler sind nicht mehr schulpflichtig, oder? Wenn nein, dann werden sie nach wiederholter Unterrichtsstörung rausgeschmissen. Du machst dir eine kleine Bemerkung und weiter geht's. Mehrere Striche oder was auch immer ziehen dann die Mitarbeitsnote nach unten und wenn da eh schon wenig kommt, wird aus der 4 schnell eine 5 oder 6."Ich will aber Fachhochschulreife." ??? "Hausaufgaben machen, im Unterricht mitmachen, nicht stören, Klausuren gut schreiben = Fachhochschulreife."

    Mit dem "auf emotionale Reaktionen verzichten" hast du indes recht - und das ist tatsächlich unsouverän gewesen. Aber ja, ich war gestresst, aber ja, ich war völlig übermüdet und halbkrank in der Schule aufgelaufen letzten Mittwoch (weil 2 Klassenarbeiten zu schreiben waren) und ja, das führte dazu, dass ich neben dem sachlichen Verweis aus dem Unterricht die Lernerin auch noch bloßstellte. Nur nochmal: Sie kommt selten und sie ist schlecht und sie stört öfter. Genau das habe ich auch der Schulsozialarbeiterin auf Rückfrage erklärt. Die meinte dann, wir sollten ein Gespräch gemeinsam führen nach dem Unterricht. Und da habe ich dann sachlich gesagt, dass ich dafür keine Notwendigkeit sehe, die Lernerin solle mir die Entschuldigung nachreichen und dann würde ich das prüfen, ein Gespräch bräuchte es dafür erstmal nicht. Wenn das dann mangelnde Wertschätzung sein soll, o.k.

  • Ich würde die Schülerin einfach schriftliche nachschreiben lassen. Dann hat sie die gleichen Vorraussetzungen wie alle anderen auch.

    Ich kann eine Arbeit immer besser bewerten, als eine mündliche Prüfung.

    Für die verspätete Bahn kann sie nichts, auch nichts dafür, dass du sie weggeschickt hast.

    Ich hätte die Schülerin auch nicht vor der Klasse angeschnauzt. Zum einen werden die anderne Schüler:innen gestört. Ich hätte sie den Rest mitschreiben lassen und den Rest dann mit ihr unter vier Augen besprochen.

  • Sollte das Kind eine formlose Entschuldigung seiner Eltern über entschuldigtes Fehlen bringen, hat es natürlich das Recht, die Arbeit nachzuschreiben.

    Warum bezeichnest du eine volljährige Schülerin als Kind und warum sollte eine volljährige Schülerin eine Entschuldigung der Eltern mitbringen?

  • Ich würde die Schülerin einfach schriftliche nachschreiben lassen. Dann hat sie die gleichen Vorraussetzungen wie alle anderen auch.

    Ich kann eine Arbeit immer besser bewerten, als eine mündliche Prüfung.

    Für die verspätete Bahn kann sie nichts, auch nichts dafür, dass du sie weggeschickt hast.

    Ich hätte die Schülerin auch nicht vor der Klasse angeschnauzt. Zum einen werden die anderne Schüler:innen gestört. Ich hätte sie den Rest mitschreiben lassen und den Rest dann mit ihr unter vier Augen besprochen.

    Ja, da magst du recht haben - und wirklich nochmal: Souverän ist anders, keine Frage. Aber ich kann allmählich einfach nicht mehr und wäre an dem Tag besser zu Hause geblieben. Und dann passiert so was, so what? Mich hatte einfach die Mail sehr genervt, in der die Lernerin schrieb, "dass ich maßlos überfordert sei (wie ihr berichtet worden sei), sei nicht ihr Problem, ich würde das schließlich alles nicht zum ersten Mal machen." Übrigens an dieser Stelle - doch, mache ich zum ersten Mal eine Klassenleitung, aber egal. Mich störte der Ton der Schülerin - er stört mich sehr oft. Dieses "Ihr Lehrer könnt uns alle nichts." Über die Schulsozialarbeiterin habe ich mich wie gesagt in dem Zusammenhang auch geärgert.

  • Ich würde die Schülerin einfach schriftliche nachschreiben lassen. Dann hat sie die gleichen Vorraussetzungen wie alle anderen auch.

    Ich kann eine Arbeit immer besser bewerten, als eine mündliche Prüfung.

    Für die verspätete Bahn kann sie nichts, auch nichts dafür, dass du sie weggeschickt hast.

    Ich hätte die Schülerin auch nicht vor der Klasse angeschnauzt. Zum einen werden die anderne Schüler:innen gestört. Ich hätte sie den Rest mitschreiben lassen und den Rest dann mit ihr unter vier Augen besprochen.

    Wie beschrieben - blöd gelaufen. Aber es ändert nichts an meiner grundsätzlichen Einschätzung der Lernerin. Und dass sie nicht einsehen will, dass sie schlicht zu leistungsschwach ist, nervt eben auch.

  • Wenn ihr die Regel habt, dass Schüler ab 25 Minuten Verspätung als unentschuldigt fehlend gelten, dann würde ich an geeigneter Stelle für die Zukunft nachfragen, wie das bei Klassenarbeiten zu halten ist. Und wie es in dem Fall ist, dass noch eine Entschuldigung nachgereicht wird.


    Wenn sie jetzt entschuldigt fehlt, dann entscheidet in BW am Gymnasium der Fachlehrer, ob nachgeschrieben wird. Die Schüler haben kein Recht darauf. Und auch kein Recht darauf, dass sie nicht nachschreiben müssen.


    Wenn du sowieso schon in Arbeit ertrinkst und die Noten wirklich eindeutig sind, dann würde ich nicht nachschreiben lassen. Wenn sie sich theoretisch noch verbessern könnte, und das im Unterschied zu dir auch für möglich hält, würde ich sie nachschreiben lassen. Wenn sie sich beschwert, hast du sonst noch mehr Arbeit. Und wenn du glaubst, dass ihr der Vorteil nichts nutzt, würde ich einfach die gleiche Klassenarbeit zum Nachtermin nehmen. Mündlich würde ich in der Situation nicht nachprüfen.


    Wenn die Schülerin sich im Unterricht nicht benimmt (provoziert, stört,…), darfst du als Lehrerin das nicht persönlich nehmen und musst trotzdem professionell agieren. Auch dann, wenn du müde und/oder gesundheitlich angeschlagen bist. Wenn du das nicht mehr kannst, musst du dich vielleicht trotz anstehender Klassenarbeiten zunächst zu Hause erholen und wieder gesund werden. Gerade weil du durch die Klassenzuteilungen für eine Anfängerin ohne Routine oder altes Material stark belastet bist, ist es wichtig, das du auf deine Gesundheit achtest.

  • Schon beachtlich, wie viel Zeit hier damit verbracht wird, Haubsi1975 . In der Zeit hättest du locker 3-4 Nachklausuren erstellen können. Mach dir dein Leben doch nicht schwerer als es sein muss.

  • Mir hätte das auch so passieren können, vieles kann ich nachvollziehen.

    Aber der sicher berechtigte Ärger, den es sonst mit der Schülerin gibt, kann hier meiner Meinung nach nicht zur Entscheidungsgrundlage werden. Die beschriebenen Verhaltensweisen müssen sich natürlich auswirken, aber im Bereich der Mitarbeitsnote.


    Ich würde mit der Schülerin sprechen, ihr deutlich machen, was sie alles verbockt. Dann würde ich sagen, dass ich deswegen sehr aufgebracht war und sie nachschreiben lassen.

    Wenn die Arbeit so ausfällt, wie du vermutest, erparst du es dir, dass die Schülerin "wegen Hausbi" eine schlechte Note bekommt.

    Mit der Sozialarbeiterin würde ich später in Ruhe reden und schulintern versuchen, eine Regelung für künftige Fälle zu erwirken.

  • Klar, da gebe ich euch recht, ich hätte die Lernerin nicht so vor der Klasse bloßstellen und "anmachen" müssen, sachlich ändert das aber nichts daran, dass sie nicht unbedingt die Chance bekommen muss, nachzuschreiben.

    Das klang am Anfang des Threads anders, da hieß es doch, bei entschuldigtem Fehlen kann sie nachschreiben? Und ihr Fehlen ist ja entschuldigt.


    Klar, da gebe ich euch recht, ich hätte die Lernerin nicht so vor der Klasse bloßstellen und "anmachen" müssen, sachlich ändert das aber nichts daran, dass sie nicht unbedingt die Chance bekommen muss, nachzuschreiben. Wobei - ich bin da total gelassen. Es wird nichts, so oder so.

    Das klingt ein bisschen so, als würdest du ihr eine schlechte Note wünschen. Ich unterstelle dir nichts, aber es klingt zumindest so.


    Diese ganzen Nachschreibeaktionen blockieren meinen Unterricht dermaßen. Weshalb ich gegen Nachschreiben und für eine ungenügende Benotung gewesen wäre.

    Und das kann halt kein Grund sein.



    Ich verstehe die Schülerin schon irgendwie. Ihr Zug ist ausgefallen, sie weiß, dass sie zu spät kommen wird. Hetzt sich vermutlich ab, kommt dann zu spät zu dir, wird vor der Klasse bloßgestellt (deine Worte) und weggeschickt. Ich finde es von ihr eine nachvollziehbare Entscheidung, zur Schulsozialarbeiterin zu gehen und ihre Sorgen zu besprechen.

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