Durchfallen leicht möglich?

  • @Markus40

    Du bist der sehr entschieden in deiner Beurteilung, das kann ich nicht teilen u d finde auch, dass du der TE damit unterstellst, sie hätte am Tag und auch davor schlechte Leistungen gebracht. Angesichts der genannten Noten kann es nicht so sein. Und damit bleibt die bestandene Prüfung eben doch von dem einen Tag abhängig.


    In meinem Ref-Jahrgang hieß es von Tag 1 an, dass die Vornote der Endnote entspricht und bis auf wenige Ausnahmen (+- 1 Note) war das auch bei jeder/jedem der Fall.

    Mag ja bei dir so gewesen sein, muss aber deshalb bundesweit mit unterschiedlichen Systemen der Ausbildung und Prüfung nicht so sein, dazu gibt es immer auch Seminarleitungen und Prüfungen, die wenig transparent erscheinen und deren Anforderungen nicht zu erbringen sind.

    Gerät man im Ref unter Druck von schlechten Bewertungen, die nicht überall in Notenform während der Besuche erfolgt, hat man weiterhin schlechte Karten, da wenig Handhabe.

  • Mag ja bei dir so gewesen sein, muss aber deshalb bundesweit mit unterschiedlichen Systemen der Ausbildung und Prüfung nicht so sein, dazu gibt es immer auch Seminarleitungen und Prüfungen, die wenig transparent erscheinen und deren Anforderungen nicht zu erbringen sind.

    Das stimmt. Sofern die Examensprüfung vollkommen losgelöst von den Vorleistungen (von anderen Prüfern ohne Kenntnisstand der vorherigen Leistung) beurteilt wird, könnte es (theoretisch) passieren, dass eine Person mit einer 1 als Vornote in die Examensprüfung geht und durchfällt.


    Allerdings wird das die Ausnahme bleiben, da i.d.R. ein Teil der Prüfer bekannt ist und selbst wenn nicht, diesen die Vorleistungen vorliegen. Gerade bei bekannten Vorleistungen werden Prüfer in eine Richtung beeinflusst (daher ist es auch verkehrt, dass z. B. im Abitur vorher gerne mal den Prüfern eingetrichtert wird, wieviel Punkte der Prüfling noch braucht zum bestehen). Aber gerade durch diese Beeinflussung ist es eben äußerst selten, dass das Ergebnis von dem einen Extrem in das andere Extrem kippt.


    Zumal doch normalerweise ein Entwurf vorher eingereicht werden muss? Ist dieser ordentlich sollte alleine der Entwurf schon ausreichen eben nicht mit 0P oder 1P aus der Nummer rauszukommen.

    Der einzige Grund der mir gerade einfällt, bei den die Konstellation möglich wäre ist irgendeine persönliche Fede von Prüfer A und Prüfer B oder SL A vs Prüfer C und es wird auf dem Rücken vom Prüfling ausgetragen.

  • Also aus meiner eigene Erfahrung heraus und aus der von Freunden weiß ich: die Gründe für durchfallen können auch sehr sehr unfairer Natur sein.


    Ich selbst konnte damals zum Glück über den Klageweg „auf null setzen“ weil mein Prüfer 1 so dämlich war und seine persönliche Aversion gegen mich hat ganz offen durchblicken lassen und meine SL die bei war genug arsch in der Hose hatte mich bei der Klage zu unterstützen.


    Bei einer Freundin gab es zweimal durchgefallen bzw nicht zugelassen weil ihr Seminarleiter der einzige mit der Sprache war die sie unterrichtet hat. Sie war Muttersprachler aus dem südlichen Bereich des Landes und er machte immer nur Urlaube im Norden, kannte daher nur den nördlichen Dialekt und hat ihr daher vorgeworfen das sie die Sprache nicht beherrscht weil es sich nicht so wie in seiner urlaubsregion anhört. Gerichtlich gab es keine Chance weil es keinen Formfehler gab und die Note fachlich (wenn auch total schwachsinnig) begründet war. Da frag ich mich dann schon was der scheiss soll.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Gerichtlich gab es keine Chance weil es keinen Formfehler gab und die Note fachlich (wenn auch total schwachsinnig) begründet war. Da frag ich mich dann schon was der scheiss soll.

    Das tut mir leid. Die Freundin sollte dann bereits in der Vorleistung (unfairerweise) abgestraft worden sein und nicht erst in der Examensprüfung? Mein Ref damals war ebenfalls geprägt von Willkür und dem niedertreten von den Referendaren. Alles schlimm wenn man bedenkt, dass man gerade in dem Beruf es besser wissen sollte.

    Für Referendare kann ich nur immer wieder predigen, möglichst unter dem Radar zu fliegen wenn man merkt, dass man einen Fachleiter erwischt hat, der meint er sei der Sonnenkönig (so welche gab es bei uns auch, ebenfalls mit anhängigen Klagen). Ich hatte mich in meinem Ref durchgängig mit FL für E-Technik angelegt aber wusste auch, dass ich ohne Wartezeit wieder zurück in die Wirtschaft könnte und lies mir daher im Ref nichts von der Pappnase gefallen. Ohne diese Option in der Hinterhand hätte ich vermutlich einen Nervenzusammenbruch erlitten wenn ich daran zurückdenke mit welcher Art von purer Willkür und Sadismus dort Menschen platt gemacht wurden. Das war auf dem Level von dem Zeitungsartikel neulich, von diesem Horrorseminar. Als ich den Artikel gelesen habe, hätte ich jeden einzelnen Punkt für meine Seminarstelle unterschreiben können.


    Dennoch, ganz unabhängig der schlimmen Zeit sind am Ende die durchgefallen, die auch die anderen Referendare nicht im Beruf gesehen haben. Drangsaliert und schikaniert wurden wir allerdings alle, entweder im Seminar und/oder Ausbildungsschule. Vielleicht kommt irgendwann einmal Bewegung in die Sache und das Ref wird endlich abgeschafft und in die Studienzeit integriert und zwar so, dass man die Allmacht von einzelnen Fachleiter nimmt.

  • Das stimmt. Sofern die Examensprüfung vollkommen losgelöst von den Vorleistungen (von anderen Prüfern ohne Kenntnisstand der vorherigen Leistung) beurteilt wird, könnte es (theoretisch) passieren, dass eine Person mit einer 1 als Vornote in die Examensprüfung geht und durchfällt

    Gibt es denn Bundesländer in denen die vornote in die Prüfung einbezogen wird?


    Also in Hessen war das jedenfalls nicht so.

    • Offizieller Beitrag

    Gibt es denn Bundesländer in denen die vornote in die Prüfung einbezogen wird?


    Also in Hessen war das jedenfalls nicht so.

    Was die Durchschnittsnote betrifft und die Konstellationen, mit denen man besteht, so gehen die Vornoten in NRW durchaus in die Prüfung mit ein. Ich habe die aktuelle OVP nicht im Kopf, aber nach der alten mussten Vor- und Prüfungsnote im Schnitt eine 4,0 ergeben, ebenso die beiden Examenslehrproben. Passte das nicht, war man durchgefallen.

    • Offizieller Beitrag

    Also: in NDS besteht die Prüfungskommission aus den drei Ausbilder*innen, die die Ausbildungsnote 2 Monate vorher festgelegt haben. Also wissen sie ganz genau, was die Vornote ist.
    (Es gab an meinem Seminar allerdings tatsächlich eine Ref'in, die ab dem ersten UB in jeder einzelnen Sitzung nur gelobt wurde und eine 1 im Fach in der Vornote (als einzige im ganzen Seminar überhaupt in einem Fach, obwohl wir 12 Monate lang nicht greifen konnten, was macht sie denn soooo anders als wir Fußvolk) eine 4 im Examen in dem Fach. Vermutlich eine Kombi von falschem Tag erwischt und die 1 war doch eher eine 2 und jetzt fiel es eher auf mit anderen Prüfer*innen. (Meine These)

  • Allerdings wird das die Ausnahme bleiben, da i.d.R. ein Teil der Prüfer bekannt ist und selbst wenn nicht, diesen die Vorleistungen vorliegen. Gerade bei bekannten Vorleistungen werden Prüfer in eine Richtung beeinflusst (daher ist es auch verkehrt, dass z. B. im Abitur vorher gerne mal den Prüfern eingetrichtert wird, wieviel Punkte der Prüfling noch braucht zum bestehen).

    Du unterstellst also, dass Lehrkräfte im Abi und Seminarleitungen in Examensprüfung die Note entsprechend der Vornote festlegen, die Prüfung selbst aber obsolet ist, weil die Vornote vorab schon die Abschlussnote setzt?


    Wie konnte ich nur darauf kommen, dass man im Abi und im Examen in den Prüfungen Kompetenzen zeigt und Prüfende sich im Studium mit Bewertung und Effekten auseinandergesetzt und professionalisiert haben?

  • Du unterstellst also, dass Lehrkräfte im Abi und Seminarleitungen in Examensprüfung die Note entsprechend der Vornote festlegen, die Prüfung selbst aber obsolet ist, weil die Vornote vorab schon die Abschlussnote setzt?

    Es gibt bei tausenden von Schulen und abertausenden von Prüfern sicherlich unterschiede aber ein paar Anekdoten aus den Schulen in denen ich war:

    A: Prüfling in Informatik (Abi, mündlich): Abteilungsleiter schneit vorher rein und erinnert uns daran, dass Sebastian (Name frei erfunden) ja 'nur' 9P zum bestehen bräuchte und es sehr schön wäre, wenn nicht noch einer durchfällt.

    B: Referendariatsschule, Abitur: Prüfer A sagt zu Protokollant (ich): 'Die Susanne hat immer total abgeliefert. Sie geht mit 14P hier rein, ist aber einfach nervös. Aber das werden ohnehin 13 - 15 ...'.

    Für die Examensnote kann ich dir sogar den verrufenen Schuppen namentlich nennen, der das so abgezogen hat und in der ich mein Referendariat ableisten "musste". Man könnte sich ein paar ehemalige Absolventen aus verschiedenen Jahrgängen heraussuchen und diese anschreiben und fragen ob die Vornote mit der Examensnote korrelierte und du wirst staunen, wie oft das der Fall war. 99% sicherlich. Ich ging bspw. mit einer 1 (trotz Dauertwist mit einem der FL) in die Prüfung, habe aufgrund der Information von oben mich 0,0 angestrengt und einen halbgaren Entwurf hingeklatscht und bin mit einer 1- aus dem Examen marschiert (also lediglich einer halben Note schlechter als die Vornote!!!). Bei der Notenverkündung habe ich nur noch lachen müssen, da ich das gesamte Ref als Farce empfand und das hatte sich am letzten Tag noch bestätigt.

    Andere Referendare wiederum haben einen erstklassigen Entwurf abgeliefert, eine (laut Augenzeugen, nicht der Referendar selbst) sehr gute Stunde gezeigt und wurden mit einer 4 oder 5 abgewatscht. Was war die Vornote dieser Personen? Richtig, 4 oder 5. Ich habe die Entwürfe selbst gelesen und die waren meilenweit besser als meine, sowohl vom Aufbau, der Struktur, Qualität der Materialien und co. Aber die Vornote musste ja bestätigt werden.


    Sollte es bei dir nicht so gewesen sein, freue ich mich wirklich für dich. Das Ref von mir und meiner Frau (anderes Seminar, selbes Spiel) und meinen Freunden war hingegen wie von mir beschrieben: Menschenverachtend, gefakted, eine Farce und Beweihräucherung irgendwelcher Fachleiter, die (nicht alle!) zu den fragwürdigsten Gestalten gehören die ich jemals kennenlernen durfte. Mein E-Technik FL war fachlich derart inkompetent, dass er mehrfach zeigte, dass er nicht mal einen Elektriker ausgebildet bekommt, da die fachliche Expertise vorne und hinten fehlte. Da war bei URI schon das Ende der fachlichen Fahnenstange erreicht aber gut. Der Herr ist (Gott sei Dank) in Pension und kann keine Leute mehr fertig machen.

  • Das tut mir leid. Die Freundin sollte dann bereits in der Vorleistung (unfairerweise) abgestraft worden sein und nicht erst in der Examensprüfung? Mein Ref damals war ebenfalls geprägt von Willkür und dem niedertreten von den Referendaren. Alles schlimm wenn man bedenkt, dass man gerade in dem Beruf es besser wissen sollte.

    Für Referendare kann ich nur immer wieder predigen, möglichst unter dem Radar zu fliegen wenn man merkt, dass man einen Fachleiter erwischt hat, der meint er sei der Sonnenkönig (so welche gab es bei uns auch, ebenfalls mit anhängigen Klagen). Ich hatte mich in meinem Ref durchgängig mit FL für E-Technik angelegt aber wusste auch, dass ich ohne Wartezeit wieder zurück in die Wirtschaft könnte und lies mir daher im Ref nichts von der Pappnase gefallen. Ohne diese Option in der Hinterhand hätte ich vermutlich einen Nervenzusammenbruch erlitten wenn ich daran zurückdenke mit welcher Art von purer Willkür und Sadismus dort Menschen platt gemacht wurden. Das war auf dem Level von dem Zeitungsartikel neulich, von diesem Horrorseminar. Als ich den Artikel gelesen habe, hätte ich jeden einzelnen Punkt für meine Seminarstelle unterschreiben können.


    Dennoch, ganz unabhängig der schlimmen Zeit sind am Ende die durchgefallen, die auch die anderen Referendare nicht im Beruf gesehen haben. Drangsaliert und schikaniert wurden wir allerdings alle, entweder im Seminar und/oder Ausbildungsschule. Vielleicht kommt irgendwann einmal Bewegung in die Sache und das Ref wird endlich abgeschafft und in die Studienzeit integriert und zwar so, dass man die Allmacht von einzelnen Fachleiter nimmt.

    Die Liebe Freundin ist in der Tat mittlerweile nach gut 10 Jahren wieder fit. Die letzten Jahre ab Ref Ende durch Seminarleitung hat sie mit schweren Depressionen zu kämpfen gehabt aufgrund der Ereignisse.


    Mich macht es furchtbar wütend das sowas immer noch möglich ist. Ich bin mittlerweile selbst (trotz Seminarleitung 1, die meinte mit mir ihre Unfähigkeit ausfechten zu müssen aber zu gut Kontakte am Anfang hatte um unsicher zu sein bei der Scheiss Nummer die sie mit mir abgezogen hat) im Schulleitungsbereich und hab schon drei Refis durchgebracht die ebenfalls echt scheiss Seminarleitungen hatten.

    Ich versteh bis heute nicht warum dieses System so laufen kann obwohl wir als ausgebildete Lehrer die Seminarleiter werden können einfach mal professionell arbeiten sollten.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
    • Offizieller Beitrag

    Ich versteh bis heute nicht warum dieses System so laufen kann obwohl wir als ausgebildete Lehrer die Seminarleiter werden können einfach mal professionell arbeiten sollten.

    Wenn einem die Macht zu Kopfe steigt, kommt das dabei heraus. Es gibt sehr reflektierte und eben weniger reflektierte Menschen. Es gibt Blender und andere Typen. Das System geht eigentlich vom Guten im Menschen aus - und genau das ist seine Schwäche. Gegen vorsätzliche Unfähigkeit und Bösartigkeit gibt es aber leider keine Paragraphen. Das ist in allen Prüfungsordnungen so.

  • Da wir Lehrermangel hatten und haben ist bei uns einmal jemand durchgefallen. Er hält als Beratungsresistent und hat sich mit den Fachleitern und der Schulleitung angelegt.


    Ansonsten gab es vereinzelt mit 5 bewertete UPPs, die aber nicht zum Durchfallen geführt haben. Gründe waren in der Regel fachliche Fehler oder fehlerhafte Angaben Schülern wurden nicht sofort berichtigt. Ansonsten gab es schlechte Noten, wenn der Lehrer in seiner Nervosität seine Schaustunde ohne die Schüler (die die Aufgaben nicht verstanden hatten und den Lehrer nicht durch Fragen belästigen wollten) durchgezogen hat.


    Das sind aber absolute Ausnahmen. Die neuen Kollegen sollen schließlich noch viele Jahre erfolgreich in der Schule arbeiten.

  • Für die Examensnote kann ich dir sogar den verrufenen Schuppen namentlich nennen, der das so abgezogen hat und in der ich mein Referendariat ableisten "musste". Man könnte sich ein paar ehemalige Absolventen aus verschiedenen Jahrgängen heraussuchen und diese anschreiben und fragen ob die Vornote mit der Examensnote korrelierte und du wirst staunen, wie oft das der Fall war. 99% sicherlich.

    Also das widerspricht meinen Erfahrungen deutlich. Natürlich gibt die Vornote ein Richtung vor. Aber wir hatten bei unseren Anwärtern, sowohl Ausreißer nach oben als auch nach unten.

  • Das Ref von mir und meiner Frau (anderes Seminar, selbes Spiel) und meinen Freunden war hingegen wie von mir beschrieben: Menschenverachtend, gefakted, eine Farce und Beweihräucherung irgendwelcher Fachleiter, die (nicht alle!) zu den fragwürdigsten Gestalten gehören die ich jemals kennenlernen durfte.

    Zum Glück sind meine Erfahrungen und die der Lehrkräfte in meinem Bekanntenkreis und im Kollegium andere (positivere).

    Also das widerspricht meinen Erfahrungen deutlich. Natürlich gibt die Vornote ein Richtung vor. Aber wir hatten bei unseren Anwärtern, sowohl Ausreißer nach oben als auch nach unten.

    Kenne ich genauso.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Sie war Muttersprachler aus dem südlichen Bereich des Landes und er machte immer nur Urlaube im Norden, kannte daher nur den nördlichen Dialekt und hat ihr daher vorgeworfen das sie die Sprache nicht beherrscht weil es sich nicht so wie in seiner urlaubsregion anhört. Gerichtlich gab es keine Chance weil es keinen Formfehler gab und die Note fachlich (wenn auch total schwachsinnig) begründet war. Da frag ich mich dann schon was der scheiss soll.

    Ich weiß jetzt nicht, um welche Sprache es geht, und ob eine andere als die Standard-Sprachvarietät zum Durchfallen führen kann, weiß ich auch nicht, aber es gibt bei Sprachen ja durchaus Vorgaben, welche Varietät unterricht wird (i.d.R. ja der Standard) und es kann schon ein Kriterium sein, wenn sich daran nicht gehalten wird.

    Ich kann ja in England auch nicht einfach Bairisch unterrichten im Deutschunterricht. Aber wie gesagt weiß ich nicht, wie genau sich das bei deiner Freundin verhielt.

  • Hier findet sich viel anekdotisches, woraus sich natürlich schwierig systematische Probleme ableiten können. Wobei ich viele dieser Anekdoten auch selbst bestätigen kann.


    Was ich aber viel schlimmer als Anekdoten finde: Uns wurde über 2 Jahre eingetrichtert, wie wichtig die objektivierbare Überprüfung von Schülerleistungen mit Hilfe von Indikatoren ist. Alles muss überprüf- und reproduzierbar sein. (Dieser Zusammenhang ist mMn trivial)


    Auf die Frage wie den die Kriterien für die UPP aussehen: “Achhhh, also, öhm, ja, also bei der UPP handelt es sich natürlich um etwas gaaaaanz anderes, das ist so natürlich auch überhaupt nicht zu vergleichen und überhaupt, bei den Prüfern handelt es sich um extremst gut ausgebildete Pädagogen und Didaktiker, die das schon alles richtig einschätzen können“.


    Mit dieser Aussage hat der Seminarleiter die gesamte Gruppe bestehend aus Seiteneinsteigern schlagartig verloren, mehr Verlogenheit, Doppelmoral und Dreistigkeit geht nicht.


    Das ist die eigentlich Farce am Referendariat, dass es die während des Refs gelehrten Vorstellungen selbst völlig konterkariert.


    Ich persönlich hatte Glück und bin mit sehr guten Noten aus der UPP gekommen, war aber völlig gefühlsleer, da ich genauso gut mit einer hätte enden können.

  • Ich weiß jetzt nicht, um welche Sprache es geht, und ob eine andere als die Standard-Sprachvarietät zum Durchfallen führen kann, weiß ich auch nicht, aber es gibt bei Sprachen ja durchaus Vorgaben, welche Varietät unterricht wird (i.d.R. ja der Standard) und es kann schon ein Kriterium sein, wenn sich daran nicht gehalten wird.

    Ich kann ja in England auch nicht einfach Bairisch unterrichten im Deutschunterricht. Aber wie gesagt weiß ich nicht, wie genau sich das bei deiner Freundin verhielt.

    Es gibt aber eben auch Sprachen, die nicht den einen Standard haben. Deutsch gehört da ja auch dazu. Und mein Fach Spanisch auch. Da haben die, die immer in Lateinamerika waren bei mir am Seminar durchaus auch Probleme mit dem Fachleiter bekommen, der immer schön iberisches Spanisch hören wollte. Richtig ist das nicht.

  • Bei einer Freundin gab es zweimal durchgefallen bzw nicht zugelassen weil ihr Seminarleiter der einzige mit der Sprache war die sie unterrichtet hat. Sie war Muttersprachler aus dem südlichen Bereich des Landes und er machte immer nur Urlaube im Norden, kannte daher nur den nördlichen Dialekt und hat ihr daher vorgeworfen das sie die Sprache nicht beherrscht weil es sich nicht so wie in seiner urlaubsregion anhört. Gerichtlich gab es keine Chance weil es keinen Formfehler gab und die Note fachlich (wenn auch total schwachsinnig) begründet war

    Nette Anekdote. Der unzutreffende Vorwurf mangelnder Sprachkenntnisse ist allerdings durchaus ein Formfehler. Ein Prüfer kann auch nicht behaupten, 2 plus 2 sei 5 und den Prüfling durchfallen lassen, weil der sagt, es sei 4.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Ich oute mich mal als fast durchgefallen. Ich konnte einfach lange nichts mit den kryptischen Aussagen der Fachleiter anfangen, hatte unglaubliche lähmende Prüfungsangst und Corona und und und. Meine Stunden waren MIST, weil ich einfach nach UB Teil des Refs 2 Monate vor der UPP keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Ich habe das immerhin noch erkannt und dann im Kolloquim breit erzählt was alles Mist war. Und ich wurde durch gelassen. Also es muss schon wirklich viel passieren, dass man ganz durchfällt. Gut ich war auch OBASler und habe Mangelfächer unterrichtet. Vllt hat das auch reingespielt.


    Edit: Laut meinem neuen Schulleiter gebe ich ganz passablen Unterricht. Er hat mich jetzt das erste mal besucht und ist zufrieden

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