Arbeitsalltag einer Grundschullehrkraft

  • Sitzt der Papa auch immer daneben und schreibt mit seinem Sohn die Hausarbeiten zusammen? Sie müssen doch gleich reagieren können, wenn ihre Bewertung bei der letzten Hausarbeit nicht so gut war.

    Mathematiker usw. schreiben keine Hausarbeiten, dafür haben sie eine Menge Hausaufgaben und wenn Sohn mal alle paar Wochen hier ist, kann es sein, dass er beim Bearbeiten der Aufgaben mal ein Problem hat und dann fragt er. Mein Mann strahlt, zückt seine Uraltschinken und freut sich, wenn er das noch kann. Zu 98% studiert unser Sohn aber allein.

    Er könnte das mit Sicherheit auch selbst lösen, aber er mag es, sich mit dem Papa auszutauschen.

  • Und dafür musst du dich rechtfertigen...

    Ne, warte, ich schätze, DU machst alles richtig!

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Mathematiker usw. schreiben keine Hausarbeiten, dafür haben sie eine Menge Hausaufgaben und wenn Sohn mal alle paar Wochen hier ist, kann es sein, dass er beim Bearbeiten der Aufgaben mal ein Problem hat und dann fragt er. Mein Mann strahlt, zückt seine Uraltschinken und freut sich, wenn er das noch kann. Zu 98% studiert unser Sohn aber allein.

    Muss man das "normale Familienleben" eigentlich hier erklären? Ich hätte dazu keine Lust.

  • Mathematiker usw. schreiben keine Hausarbeiten, dafür haben sie eine Menge Hausaufgaben und wenn Sohn mal alle paar Wochen hier ist, kann es sein, dass er beim Bearbeiten der Aufgaben mal ein Problem hat und dann fragt er. Mein Mann strahlt, zückt seine Uraltschinken und freut sich, wenn er das noch kann. Zu 98% studiert unser Sohn aber allein.

    Er könnte das mit Sicherheit auch selbst lösen, aber er mag es, sich mit dem Papa auszutauschen.

    Also, ganz normal halt. Im Beitrag, auf den du dich beziehst, ging es um die Mutter, die mit ihrem Zehntklässler Abend für Abend sitzt und lernt und Facharbeit schreibt.


    Komm, cool me down please.

    Du wolltest doch schon weiter oben meditieren gehen. Und solange du hier verteidigst, wenn Eltern ihren Kindern den Arsch hinterhertragen, um gute Noten zu erschleichen, solange werde ich antworten, dass das falsch ist und soziale Ungleichheit zementiert.

  • Du könntest mich mal zitieren, anstatt meine Worte zu verfälschen.

    Immer, Abend für Abend, Facharbeit schreiben?

    Ich habe das nirgendwo so geschrieben, auch nicht sinngemäß.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Einfach mal die Ärzte rufen...



    "Leute" könnte man durch entsprechende Namen ersetzen. Je nach Laune.

  • Selbst WENN Eltern täglich Hausaufgaben mit einer 16jährigen machen - so what, wenn ihr das hilft, einen Abschluss zu bekommen, den sie alleine nicht schaffen würde und der sie besser für ihr späteres Berufsleben positioniert? Ist doch völlig legitim.

  • UUuuuuh, gewagte Aussage hier im Forum, ich bin gespannt, ob man dir ab jetzt in jedem zweiten Beitrag vorwirft, deinen jugendlichen Kindern den Popo hinterherzutragen, oder ob das bei dir so stehen gelassen wird.


    Wenn die 16jährige das auch gern möchte und aktiv auf einen zukommt, finde ich es auch legitim. Schreiben muss sie ihre Prüfungen am Ende ja ohnehin alleine.

    Ich wiederhole, was ich schon vor einigen Seiten gesagt habe: Natürlich hilft man seinen Kindern, wenn sie es denn wollen, so gut man kann. Das ist in der Regel das ganz normale Verhalten von Eltern.

    Kindern hilft man selbstverständlich auch, indem man sie immer wieder in Richtung Eigenverantwortung stupst und ihnen Selbstständigkeit zutraut, das ist auch wichtig - aber das eine schließt das andere ja auch nicht aus.

  • Mal eine Frage an die Grundschullehrkräfte:

    Kann man überhaupt NUR in der Schule das Lesen oder das Einmaleins richtig lernen?

    Nach meiner Erinnerung ist es nötig, auch zu Hause zu üben.

    In den oberen Klassen ist es sicher anders, aber auch da würde ich in meinen Oberstufenklassen sagen, dass es ohne Übung zu Hause (bzw. Beschäftigung mit Aufgaben) in Mathe nur bei denen klappt, die in Mathe ohnehin recht gut sind.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Gewisse Sachen müssen natürlich zu Hause geübt werden, u. a. genau die, die du, MarieJ genannt hast. Später auch Vokabeln, schon ab Klasse 3 in NRW, Gedichte auswendig uvm.

    Und da können Quittengelee und Antimon noch so sehr schimpfen, Eltern sind durchaus in der Pflicht, da zu unterstützen.

  • Mal eine Frage an die Grundschullehrkräfte:

    Kann man überhaupt NUR in der Schule das Lesen oder das Einmaleins richtig lernen?

    Na ja, ich habe, rein rechnerisch, je Kind etwa 8 Minuten, die ich 1:1 mit ihm arbeiten kann. Pro Woche. In Mathe und Deutsch zusammen. Die Kinder, die alles im Unterrichtsgespräch, durch eigenes Lesen und Ansehen von Beispielen etc. mitnehmen, müssen zuhause nicht unbedingt üben. Das sind aber wenige.


    Mir fehlt hier im Thread allerdings ein Aspekt: Ich sage Eltern durchaus auch, dass sie ihren Kindern nicht helfen sollen. Mal eine Rückfrage zu Beginn der Hausaufgaben: Ja. Die Aufgaben komplett durchsprechen und die ganze Zeit über bereitstehen, um Fragen zu beantworten: Nein. Anders lernen die Kinder das selbstständige Arbeiten nicht.

  • Du könntest mich mal zitieren, anstatt meine Worte zu verfälschen.

    Immer, Abend für Abend, Facharbeit schreiben?

    Ich habe das nirgendwo so geschrieben, auch nicht sinngemäß.

    Glaubst du, dieser Beitrag wird ernsthaft gelesen, wenn dir schon die ganze Zeit was hinzugedichtet und zwischen die Zeilen hineingelesen wird? Ich bewundere gerade deine Geduld.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • In den oberen Klassen ist es sicher anders, aber auch da würde ich in meinen Oberstufenklassen sagen, dass es ohne Übung zu Hause (bzw. Beschäftigung mit Aufgaben) in Mathe nur bei denen klappt, die in Mathe ohnehin recht gut sind.

    Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, auch das ist eigentlich nicht nötig. Ich sage meinen Jugendlichen, es reicht, wenn sie im Unterricht sind, zuhören und dort ihre Aufgaben lösen. Zu gewissen "schwierigen Phasen" vertratschen sie aber sehr gerne die Zeit im Unterricht, anstatt zu arbeiten. Dann sind sie selber schuld, wenn sie sich für die nächste Prüfung "tot lernen". Was ich gut fände, würden sie von einer auf die nächste Woche einfach mal die Theorieblätter durchlesen, das wäre eine Sache von vielleicht 10 min. Im Grundlagenfach unterrichte ich nur 2 Lektionen pro Woche, da vergisst man halt viel wieder. Im Schwerpunktfach oder Berufsfeld habe ich eigentlich oft von den Jugendlichen das Feedback, sie machen gar nicht viel zu Hause bzw. nur wenn eine Prüfung ansteht. Es reicht, so da zu sein. Ich versuche aktuell auch zunehmend mehr spontan und mündlich abzuprüfen. Dann erübrigt sich jegliche Vorbereitungszeit zu Hause, was für beide Seiten enorm entlastend ist. Klappt v. a. mit den grossen Klassen noch nicht so gut, wie ich gerne hätte, muss noch optimiert werden :)

  • ob man dir ab jetzt in jedem zweiten Beitrag vorwirft

    Sie hat gar keine Kinder. Ist also genauso irrelevant wie meine Meinung zum Thema.

  • Mal eine Frage an die Grundschullehrkräfte:

    Kann man überhaupt NUR in der Schule das Lesen oder das Einmaleins richtig lernen?

    Müssen ja die Kinder, denen zu Hause niemand hilft oder helfen kann.


    Ich verstehe nicht, wie man die Eltern in die Pflicht nehmen will, wenn man doch weiß, dass sie selbst nicht lesen können oder selbst ihr Leben nicht auf die Reihe kriegen.


    Gerade beim Lesen merkt man doch schon in Klasse 1 sehr schnell, wer übt und wer nicht, manchmal kann man auch fragen, oft sind die Kinder ehrlich. Lesetandem oder Lesepat:innen oder Lesenester oder andere Angebote sind m.E. so gewinnbringend für viele Kinder, weil darüber ein tägliches Üben über die Schule gewährleistet wird, das den Kindern ansonsten fehlt. Da macht es die Regelmäßigkeit.

    Entsprechend denke ich auch, dass da recht geringer Aufwand und Unterstützung noch viel bewirken kann. Aber diese Unterstützung fehlt dort, wo man keine Pat:innen findet, wo man keine Lesenester finanziert bekommt, wo man noch immer keine HA-Hilfe und keinen Ganztag eingerichtet hat.


    Wenn die Kinder älter sind, ab der 3. Klasse, und lesen können, wäre ich der Meinung, dass sie es auch allein schaffen können, am Nachmittag einen Text 2-fach zu lesen, um am nächsten Tag über den Inhalt Auskunft geben zu können oder unbekannte Wörter benennen zu können.

    Aber in dem Alter denken schon einige, man kann "lesen üben" ja nicht sehen, weil es nicht schriftlich ist, und deshalb könnte man es schleifen lassen. Generell braucht es da eben die Grundhaltung, die sie nicht erlernen, wenn ihnen da die Unterstützung fehlt und man meint, es reiche, als Lehrkraft die Erwartungshaltung zu haben, dass sich Eltern kümmern müssten.

  • Müssen ja die Kinder, denen zu Hause niemand hilft oder helfen kann.

    Genau, ich gehe also davon aus, dass man mit den Sachen aus der Schule und den Hausaufgaben gut auskommen kann und ja, Hausaufgabe kann natürlich auch sein 1x1 lernen, aber dazu braucht man doch auch nicht unbedingt die Eltern.

Werbung