Austausch Teilzeit / Vollzeit mit Kindern

  • Dass ich keine Filetstunden habe.

    Ja das mag in deinem Fall so sein. Aber gewünscht hättest du sie dir schon. Wer Vollzeit kinderlos arbeitet, fragt in der Regel gar nicht danach.


    Wobei ich auch gerne mehrere Tage 8 Stunden am Stück unterrichten würde, um einen Tag komplett frei zu haben. Jeder betrachtet andere Dinge als Filet, aber Fakt ist doch, dass es nicht klappt, wenn sich Lehrkräfte mit Kindern komplett aus allen Randstunden rausziehen.

  • Mich nerven diese furchtbaren Übertreibungen. Niemand schrieb, dass VZ Kolleg:innen immer nur 1./2. und 9./10. haben und dazwischen nur Hohlstunden. Es KANN im Extremfall passieren (siehe chilipaprika ). Was ich meinte war, dass bei jemanden in VZ die Chance, dass sie/er von der 1. bis 10. Stunde (mit Freistunden) in der Schule ist größer ist, als bei TZ Kolleg:innen, insbesondere bei (NICHT ALLEN) TZ Kolleg:innen mit kleinen Kindern, weil sie eben wegen der Kinderbetreuung das eine oder das andere oder auch beides nicht leisten können. Es gibt mWn in NRW keinen rechtlichen Anspruch, zu bestimmten Stunden wegen Betreuung keinen Unterricht zu haben (Info vom PhV NRW), d.h. ja aber nicht, dass es nicht trotzdem gemacht wird.


    Besonders erfreut bin ich über Kommentare über die Fähigkeiten von Stundenplaner:innen, wenn man das jeweilige System nicht kennt und ggf. gar keine Erfahrung mit dem Erstellen von Stundenplänen hat.


    Zum Argument, die Pläne der VZ Kolleg:innen seien in der Regel kompakter: Ist das eine Überraschung, wenn sie mehr Stunden unterrichten? Ich denke mal nicht. (Wobei sich das bei uns einigermaßen die Waage hält, aber auch hier liegt immer ganz viel daran, was man für Unterricht hat. Ich z.B. bin in diesem SJ nur 4 Tage pro Woche an der Schule, habe aber insgesamt 8 Freistunden in der Woche, was bei uns sehr viel ist. Habe ich mir selbst mit Absicht einen schlechten Plan gemacht? Nein! Ich unterrichte aber nur in Kopplungen, z.T. in festliegenden Koopschienen. Da ist ein Plan mit 8 Freistunden jetzt keine Überraschung.)

  • Was sind das für Forderungen, dass du das "musst". Die logische Schlussfolgerung aus Punkt 1 wäre eine neue Tagesmutter zu suchen. Prinzipiell musst du sowieso gar nix, du musst keine Kinder haben, du musst nicht überhaupt arbeiten. Das finde ich anmaßend und verwirrend. There you have it.

    Ach so... Verstehe.

    Das ich Kinder haben MUSS habe ich nirgends geschrieben, das ist selbstverständlich meine freie Entscheidung.

    Mein Post war ein Beispiel dafür wie es einem gehen kann, wenn man gerne arbeiten würde, evtl auch dem Stundenplaner entgegen kommen würde... Die realistischen Betreuungsmöglichkeiten sind aber trotz Rechtsanspruch nicht wirklich da.

    Und nein, es gab keine andere Tagesmutter... 2 Jahre auf der Warteliste im Landkreis...

    • Offizieller Beitrag

    Ja das mag in deinem Fall so sein. Aber gewünscht hättest du sie dir schon. Wer Vollzeit kinderlos arbeitet, fragt in der Regel gar nicht danach.

    Ich finde ein System, in dem Alle Wünsche (!) haben dürfen, schon ziemlich erstrebenswert.
    Man muss realistisch sein und wissen, wie das System funktioniert.
    Anzunehmen, alle TZ-Leute würden sich die mittleren Stunden wünschen oder keine*r möchte früh oder spät arbeiten, ist genauso verkehrt, wie anzunehmen, dass alle einen kompakten Stundenplan haben wollen.
    Ich mag nicht zur ersten Stunde und ich kann mir Besseres vorstellen, als jeden Tag zur 10., aber meine Prioritäten liegen in meinen Klassen. Ebenfalls stehe ich nicht auf einen kompakten Stundenplan und WENN ich eine Freistunde habe, dann lieber eine doppelte Freistunde als eine einzelne. Das habe ich mal meinem Stundenplaner gesagt, der dachte, mir damit eine Freude zu machen (also lieber zwei mal 1 als einmal 2 und einmal 0). Ich habe Kolleg*innen, die WOLLEN zur ersten Stunde und sind eh da, auch wenn sie zur 3. haben, es gibt welche, die wollen später (lustigerweise habe ich gerade nur Kolleg*innen ohne minderjährige Kinder im Blick).
    WENN das im Stundenplan passt, sind solche Infos auch nicht schlecht und glücklich Mitarbeiter*innen sind auch wichtig.
    Ein System, das nur die Wünsche einer bestimmten Personengruppe berücksichtigt oder gar abfragt, gerät Gefahr, sich zu zerlegen (und trotzdem bin ich mir dessen bewusst, dass mein "einmal wöchentlich ausschlafen" weniger wichtig ist als "wegen Kita erst zur 3.")

  • Bei uns dürfen sich auch alle etwas wünschen. Ob das umgesetzt wird, ist eine andere Frage, aber was umgesetz werden kann, wird auch umgesetzt. Warum auch nicht? Ist doch gut, wenn die Leute zufrieden sind.

  • dein Arbeitgeber bezahlt dir das Kinderhaben sehr wohl.

    Ja wenn man so will, bezahlt der Staat das Kinderhaben auch, sogar unabhängig von Voll-/Teilzeit oder überhaupt Arbeit. Was ich aber eigentlich meinte, ist, dass man quasi zwei Jobs hat und es sich auch so anfühlt; ich wollte den Unterschied darstellen, dass, wenn man zum "bezahlten" (also eigentlichen) Job kommt, man vorher schon den anderen z.T. erledigt hat und nicht etwa ausgeschlafen. Ich glaube schon, dass das verständlich genug war.

  • Finde ich gut, dass du darauf hinweißt, dass die Erziehung der Kinder nicht mal eben nebenbei läuft, sondern an sich schon vom Aufwand einem Vollzeitjob gleicht und entsprechend auch wertzuschätzen ist. Ich muss da spontan an die Werbung von früher denken, in der eine Frau in Bezug auf ihre Kinder von ihrem erfolgreichen Familienunternehmen sprach :) .

  • Wünschen kann man sich viel.

    Die Kapazitäten zur Umsetzung sind halt nur begrenzt.

    Was die Erfüllung der Wünsche auf eine kleine Liste begrenzt.

    Und wer steht i.d.R. auf dieser Liste oben?
    Kinderlose sind es meist nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Wünschen kann man sich viel.

    Die Kapazitäten zur Umsetzung sind halt nur begrenzt.

    Was die Erfüllung der Wünsche auf eine kleine Liste begrenzt.

    Und wer steht i.d.R. auf dieser Liste oben?
    Kinderlose sind es meist nicht.

    Warum nicht? das kann man nicht pauschal sagen.
    Ich habe es schon geschrieben: nicht jede*r hat dieselben Wünsche. Meinem Wunsch (als Kinderlosen) konnte entsprochen werden, und das sogar doppelt (einmal alle 2 Wochen nicht zur 1. )
    (und ich bin sicher, dass es andere Wünsche in meinem Kollegium gibt, die auch erfüllt werden, ohne dass es jemanden stört)
    Aber ich könnte 18monatige Drillinge und einen Schwerbehindertenausweis habe: wenn ich einen Kurs in der Kooperationsschiene unterrichte, MUSS ich zur 1. Stunde an den Tagen kommen.
    Wenn ich einen bestimmten Kurs haben will, habe ich 50% Wahrscheinlichkeit, dass er freitags nachmittags ist.
    Wenn ich Teilzeit unterrichte und einen LK habe, bin ich trotzdem 3 Tage die Woche da und je nach Fächerkombi kann es schwer sein, bei 3 Tagen zu bleiben.

    Die Kinderlosen sind nicht per se "nie dran", es muss alles passen und realistisch sein. Ich bin zu 90% oder 100% in Kopplungen, da sind natürlich die Prioritäten der Eltern, die parallel zu mir sind, mitentscheidend, aber wenn sie gegensätzliche Wünsche hätten (möglichst früh / möglichst spät), da kann mein Stundenplaner nicht zaubern und den Französischunterricht in der 0. Stunde und den Lateinunterricht in der 9. Stunde platzieren.

  • Entscheidend ist wohl manchmal auch, was an einer Schule Priorität hat: gute Stundenpläne der Lehrer oder gute Stundenpläne/ Wahlmöglichkeiten für die Schüler. Habe es leider so kennengelernt, dass den Schülern absolute Priorität eingeräumt wurde. Wenn man jede Fächerkombi ermöglicht, wird der Schultag halt länger für alle.

  • ich bin ja nicht gerade nen Schülerfreund, aber imho wäre es echt absurd, wenn ernsthaft eine Schule die Stundenpläne der LehrerInnen vor denen der SchülerInnen priorisierte. Irgendwie ist das ja auch unser Job und wir sind erwachsen. Nicht absurd hingegen finde ich es, wenn im Zweifelsfalle die Wünsche von KuK in TZ wegen Öffnungszeiten der Kita vor denen in TZ wegen Öffnungszeiten der Huta priorisiert werden. Familie genießt schließlich noch mal nen besonderen Schutz des Grundgesetzes.

  • Wenn man jede Fächerkombi ermöglicht

    Das muss ja dann vielleicht nicht unbedingt sein. Ach, halt, ich vergaß: Die Schülerzahlen...

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Dazu denke ich persönlich inzwischen, dass es sich auf die Schülerzahlen vermutlich nachteiliger auswirkt, aufgrund aller möglicher Sonderwünsche sehr zerpflückte Pläne auch für die Schüler erstellen zu müssen (-> Absentismus in der Oberstufe ist dann eine nicht seltene Folge bei zu vielen Freistunden zwischendurch), als einigen eine Umwahl zu empfehlen und notfalls wenige an andere Schulen zu verlieren.

  • Klar ist der Unterricht unser Job. Aber wenn die Stundenpläne aufgrund unnötig vieler Zwänge einem Schweizer Käse gleichen, dann folgt daraus oft eine gesundheitsbedingte

    Absenz der Lehrer - was wohl zum Nachteil aller ist. Die vielen Freistunden sind am Ende sogar notwendig, um die vielen Vertretungen machen zu können.


    Die Schüler haben ja deutlich mehr Stunden als die Lehrer, deswegen sind deren Stundenpläne nicht ganz so zerklüftet.


    Aus eigener Schulzeit in einer sehr kleinen Oberstufe kenne ich es nur so, dass man die Wahl hatte: Kunst oder Musik, Reli oder Philosophie.

  • Hallo nach langer Zeit, wollte mich mal kurz zurückmelden, falls es jemanden später interessiert: Habe nun fürs kommende Schuljahr (nur bis Ostern 2024) auf circa 50% reduziert in Elternzeit. Bin gespannt, wie es sich anfühlen wird - sowohl finanziell, als auch zeitlich und seelisch gesehen ;)

    Und ebenfalls gespannt, wie es danach weitergeht… ob ich mir Vollzeit dann gar nicht mehr vorstellen mag oder mich über mehr Arbeit freuen werde oder die circa 50% beibehalten will.

  • Kleines Update nach langer Zeit, hauptsächlich aber auch eine neue Frage:

    50% Arbeiten ist schon cool! :) Ich muss gestehen, ich vermisse so ziemlich nichts aus meinem Vollzeit-Arbeitsleben und genieße die neue, freie Zeit und das „Weniger“. Es wird mir nach aktuellem Stand schwer fallen, irgendwann mal wieder in Richtung Vollzeit zu gehen - aber das muss ja auch erstmal nicht sein…


    Meine Frage, eigentlich nur entfernt verwandt mit dem Thema, aber will keinen neuen Thread aufmachen: Berechnet sich Elterngeld aus den Bezügen inklusive des Familienzuschlags, Strukturzulage etc, oder exklusive, also nur aus dem Grundgehalt? Ich war eigentlich im Glauben, dass „inklusive“ richtig ist, habe mich jetzt aber durch Aussagen anderer verunsichern lassen und finde das gerade nirgendwo schwarz auf weiß.

Werbung