Austausch Teilzeit / Vollzeit mit Kindern

  • kodi Eltern buchen in der Regel nicht freiwillig ihre Betreuungszeiten, sondern bekommen einen Platz zugewiesen.

    Konkret bei uns heißt das:

    - Kind 1 hätte unter 3 gar keinen Krippenplatz zugewiesen bekommen, die privat gesuchte Tagesmutter betreut Mo-Do. Ich MUSS freitags frei haben...

    -Kind 1 hat ab dem 3. Geburtstag einen Kita-Platz (juhu, Glück gehabt!) Betreuung 7.30-13Uhr. Da fällt an den meisten Schulen 1. Und 6..Stunde weg

    - Kind 2 (noch nicht Mal geboren) würde wahrscheinlich auch keinen Krippenplatz bekommen. Tagesmutter von Kind 1 hat einen Platz, ab 18 Monaten frühestens...


    Ich empfinde da wenig freien Spielraum... Das tut mir auch leid für den Stundenplan. Nur, was soll ich machen?

  • Aber so etwas ist keine verbindliche Vorgabe und die könnte die Politik liefern.

    Doch, so etwas gibt es in einigen Bundesländern. Solche Dinge sagt eben z.B. in Berlin der Frauenförderplan und der gilt natürlich auch für Väter ;)


    Und nein, es sind nicht immer einheitliche Wünsche, aber wenn die Kita erst um 8 Uhr aufmacht, dann darf der Kollege/die Kollegin keine 1. Stunde bekommen.

    Wir haben aber auch Eltern die unbedingt dann 1.-4. Stunde an 5 Tagen machen wollen, also total unterschiedlich.

  • Prinzipiell ist das allerdings schon ein Problem. Für jedes Elternteil, dass nur die kurze Kitazeit mit spätem Anfang und frühem Ende bucht, entsteht eine Lücke in den Randstunden, die jemand füllen muss. Das ist im Einzelfall kein Problem, sehr wohl jedoch wenn es jeden Tag bei vielen Kollegen so ist. Vor allem an gebundenen Ganztagsschulen ist das ein Problem. Freie Tage sind da oft besser abzufangen.


    Der Einzelne kann da auch nur bedingt was zu.

    Die Anfangszeiten kann man sich ja nicht aussuchen. Bei uns öffnete der KiGa erst um 7.30, bei 35 Minuten Fahrzeit kann man da unmöglich pünktlich zur ersten Stunde erscheinen.


    Was ist für dich frühes Ende? 14.30 Uhr ?


    Also ehrlich gesagt, erwarte ich schon, dass jemand mit einer halben Stelle NICHT von 8 Uhr an und dann länger als 14 Uhr in der Schule unterrichten muss. DAS ist NICHT Vereinbarkeit von Familie und Beruf.


    Wenn ein normaler Arbeitstag 8 Stunden lang ist, sollte doch ein halber Arbeitstag - bei halber Bezahlung - auch nur 4 Stunden lang sein.


    Wenn man schon von den Teilzeitkräften erwartet, dass sie auch zur ersten Stunde zur Verfügung stehen, dann aber doch auch bitte nicht noch in der 7., 8. und 9. Stunde.


    Da muss man sich schon entscheiden.


    Und wenn man jetzt sagt, dann eben NUR die 7. 8. und 9. Stunde, erschließt sich mir nicht, warum Vollzeitkräfte bitte schön, schon Mittags Schluss haben müssen. Sie haben ja schließlich einen 8 Stunden Tag. Und bei 25.5 Stunden Unterrichtsverpflichtung wird das schon nicht jeden Tag sein von 8 - 16 Uhr. Geht ja gar nicht.

  • Es sind halt verschiedene Leben - mit Kind(ern) und ohne. Und wenn man keine hat, kann man es sich einfach nicht vorstellen. Ich versuche es immer so zu erklären, dass ich mit zwei Kindern eben auch drei Terminkalender habe und diese auch lebe: also meinen und die beiden der Kinder. Also sämtliche Termine planen (Zahnarzt, Kindergeburtstag, Hobbies am Nachmittag, Spielverabredungen, ...) und selbstverständlich auch den Fahrservice sowie das Zeitmanagement für alles übernehmen. Das ist schon krass.


    Aus diesen Gründen arbeite ich TZ - nach dem ersten Geburtstag des ersten Kindes noch 70%, was ich als sehr stressig empfand und das Gefühl hatte, weder meinem kleinen Kind noch der Schule gerecht zu werden. Nach der Geburt des zweiten Kindes habe ich auf 30% reduziert und war fast tiefenentspannt. Mittlerweile arbeite ich knapp 50% (die Kinder sind beide im GS-Alter) und habe gut zu tun. Mehr kann ich gerade nicht leisten, sowohl in der Schule als auch zu Hause, und ich denke, dass ich ziemlich belastbar bin.


    Aber Lebensentwürfe und Belastbarkeiten sind unterschiedlich und so soll doch jeder nach seiner Fasson glücklich sein. :)

  • Und wenn man keine hat, kann man es sich einfach nicht vorstellen.

    So ist es! Mir war mein Stundenplan ohne Kinder mehr oder weniger egal, weil ich mich ja nur um meine Arbeit kümmern musste (und Essen z.B. gab es eben erst dann, wenn ich fertig war), das hat wenig Unterschied gemacht. Als wir Kinder hatten, stand und fiel die gesamte Familien-Orga mit meinem Stundenplan, dass wir beide Anfang September schon total nervös wurden, wie denn der Stundenplan werden würde... bis auf ein einziges Jahr hatte ich total Glück mit meinen Plänen. Jetzt sind wir - Gott sei Dank!! - aus dem Betreuungsalter raus und ich beneide die Neu-Eltern in der immer schwieriger werdenden Betreuungsmisere nicht. Sie tun mir wirklich Leid...!

  • Auf wen trifft denn hier „kinderlos“ und „pöbeln“ zu?😉


    Also ich finde es ok, dass alle ihre Wünsche äußern können und dass Leute mit Betreuungsnotwendigkeiten - seien es Kinder oder pflegebedürftige Angehörige - diese Wünsch bevorzugt erfüllt bekommen.

    Dabei sollte es aber auch transparent zugehen und es sollten möglichst nicht irgendwelche „Orchideenwünsche“ ohne echte Gründe erfüllt werden (hatten wir alles schon, z. B. „Immer montags und freitags frei wegen verlängertem W.E.).


    Im Konfliktfall muss man als Stundenplanerin halt sehr offen mit den einzelnen sprechen. Bei uns kommt das aber meist irgendwie hin, da die Leut ja unterschiedliche Bedürfnisse haben.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Dabei sollte es aber auch transparent zugehen und es sollten möglichst nicht irgendwelche „Orchideenwünsche“ ohne echte Gründe erfüllt werden (hatten wir alles schon, z. B. „Immer montags und freitags frei wegen verlängertem W.E.).

    Naja, bei mir definieren sich die freien Tage von alleine. Und ja, ist auch Freitag ;)


    Montag und Donnerstag ist schwimmen, also kann ich nicht frei haben (nur da gibt es Wasserzeiten), Dienstag ist Konferenztag, das darf auch nicht der freie Tag sein.


    Also bleiben nur die anderen beiden Tage übrig.

  • Oh man, regt euch mal alle ein bisschen ab.


    Es wird ja wohl an den allermeisten Schulen Teilzeitkonzepte geben (wenn nicht, sorgt dafür, dass es so kommt!) und Stundenplaner:innen sind keine Unmenschen. Es soll welche geben, die Wünsche sogar umsetzen. Reden kann man mit denen sogar auch!


    Ernstgemeinter Hinweis: Wenn ihr wegen Kinderbetreuung (oder auch Pfelge von Angehörgen) zu bestimmten Zeiten nicht unterrichten könnt, fragt eure Stundenplanerin VOR der Unterrichtsverteilung, was für euch am besten ist. Ich sage immer: möglichst wenig in Kopplungen gehen, d.h möglichst wenig Oberstufe, WP etc. Ja, das ist nicht möglich für den einen Kollegen mit Philosophie und Latein, weil (bei uns) beide IMMER in Kopplungen liegen, aber das ist ja ein Einzelfall. Und wenn der Kollege nur 12 Stunden macht, dann kriegt man das auch irgendwie verträglich hin. Alle Seiten müssen kompromissbereit sein. Was bei uns durchaus mal passieren kann ist, dass jemand der ca 75% oder auch etwas weniger arbeitet und Wünsche hat wie immer 1./2. frei und nie nach der 7. Stunde eventuell dann eben keinen freien Tag mehr hat (bei 50% sieht das auch schon wieder anders aus).


    Leider ist es tatsächlich so, dass die 9./10. Stunde auch die 1./2. Stunde eben oft an Kolleg:innen in VZ gehen (nicht nur, bei uns sind viele Kolleg:innen in TZ, die entweder das eine oder das andere machen können). Da fände ich es gut, wenn die TZ-Kolleg:innen durchaus mal Verständnis zeigen könnten, wenn sich die VZ Kolleg:innen ärgern und dann eben nicht vorrechnen, wie stressig Kinder sind und auf wieviel Geld sie verzichten, sondern vielleicht einfach mal nett reagieren.

  • Ich bin aktuell 60% TZ und habe an vier Tagen zur ersten Stunde Unterricht, einen Tag in der Woche habe ich frei (aber auch schon Vertetung machen müssen), aber keinen Nachmittag. Kind zum Kindergarten bringen ist eine knappe Geschichte, da darf nichts dazwischen kommen

  • Du musst an deinem freien Tag Vertretung machen? War da absoluter Notstand?


    Knapp ist ist sowas immer. Bei uns darf auch nichts dazwischen kommen (Kind kann bis 16 Uhr in der OGS bleiben, aber beide Elternteile arbeiten in Vollzeit, wird nach Möglichkeit aber eher geholt, da einige Nachmittagsaktivitäten, für die leider auch ein (Groß)elterntaxidienst erfoderlich ist. Wir arbeiten am selbstständigen Fahrradfahren. Das erleichtert dann auch das Abholen aus der Schule). Ich fürchte, so ist es nun mal Kindern. Oder Arztterminen. Oder zu pflegenden Angehörigen.


    Was nicht heißt, dass ich es gut finde, dass es so ist. Da muss sich irgendwas ändern, aber es wird keine längeren Betreuungzeiten geben, solange das halbe Land (vermutlich Übertreibung) der Meinung ist, dass Kinder, die länger als von 8 bis 12 fremdbetreut werden vernachlässigt sind und Rabenmütter haben (absichtliche Übertreibung meinerseits).

  • Also wer Kinder hat bekommt die Filetstunden, so 2.-5. Stunde.


    Der kinderlose Pöbel ohne Familien Zuschlag kann ja schauen, dass er früh aufsteht und zerstückelt bis spät nachmittags in der Schule bleibt.

    Der Blick auf die Stundenpläne eines Kollegiums widerlegt diese provokative Aussage natürlich sehr schnell...vermutlich sogar an deiner eigenen Schule. Ich bin mir aber fast sicher, dass dir das ebenso bewusst ist.

    • Offizieller Beitrag

    Da muss sich irgendwas ändern, aber es wird keine längeren Betreuungzeiten geben, solange ...

    ... der Mangel an Menschen, die halbwüchsigen Kinder nicht anschreien, sobald es in einem Raum wuselig ist, da ist und diese sofort in den Quereinstieg Grundschullehramt gepackt werden (können) und damit auch nicht für die außerunterrichtliche Betreuung zur Verfügung stehen.

  • Was nicht heißt, dass ich es gut finde, dass es so ist. Da muss sich irgendwas ändern, aber es wird keine längeren Betreuungzeiten geben, solange das halbe Land (vermutlich Übertreibung) der Meinung ist, dass Kinder, die länger als von 8 bis 12 fremdbetreut werden vernachlässigt sind und Rabenmütter haben (absichtliche Übertreibung meinerseits).

    Mal eine Überlegung: Die Intention ist vermutlich nicht, dass mehr gearbeitet wird, weil die Arbeit so toll ist, sondern weil die Eltern das Geld brauchen. Da ich ehrlich gesagt es auch schwierig finde, wenn Kinder morgens bis spät Abends in der Fremdbetreuung sind: Was hältst du davon, wenn es politisch ermöglicht wird, dass bei Eltern, die mindestens ein Kind unter 6 haben, ein Elternteil auf Teilzeitbasis arbeiten kann, aber auf Vollzeitbasis bezahlt wird? Das wäre doch mal familienfreundlich.

  • kodi


    Ich empfinde da wenig freien Spielraum... Das tut mir auch leid für den Stundenplan. Nur, was soll ich machen?

    naja. weiter mit den Stunden runtergehen. hatten wir doch neulich doch schonmal festgestellt, dass nur wenige Eltern in NRW den Vollzeitfamilienzuschlag bekommen, weil man halt mit Kindern meist nicht VZ arbeitet.

  • naja, das ist, was wir machen.

    Ich bin im Lehrerrat mit wirklich abenteuerlichsten Wünschen konfrontiert, die man an das Stundenplanteam stellt, das sich wirklich alle Mühe gibt. (u.a. der Wunsch nach Koordination mit einer Grundschule, an der der Ehemann arbeitet, mit den freien Tagen, oder der Wunsch nach der Übernahme des ABB-Amtes mit 6 Unterrichtsstunden, aber nur 3+4. Stunde. An einer Sek II Schule mit verpflichtendem Ganztag.) Da wir als junges Kollegium immer mehr Eltern in Teilzeit haben, dazu aber noch diese Abordnungsstellen, ist es langsam nicht mehr möglich, alle notwendigen 1. Stunden zu besetzen, wenn man den Wünschen nach ab der 2. Stunde nachkommt.

    Letztlich wird die Verantwortung nur weitgeschoben.


    es wurde ja auch schonmal neulich festgestellt, dass man auch deutlich weniger verdienen kann, als A12/13 und ne Familie durchbringen kann. Ich meine, es kann auch schön sein, viel Zeit mit eigenen Kindern zu verbringen. Insofern: ja, es ist keine absurde Idee, mit der Stundenzahl herunterzugehen.

  • Da muss sich irgendwas ändern, aber es wird keine längeren Betreuungzeiten geben, solange das halbe Land (vermutlich Übertreibung) der Meinung ist, dass Kinder, die länger als von 8 bis 12 fremdbetreut werden vernachlässigt sind und Rabenmütter haben (absichtliche Übertreibung meinerseits).

    In ländlichen Regionen ist die Betreuung tatsächlich noch schwierig. In Städten ist sie gar nicht mal so schlecht, von den Zeiten her, wenn man erstmal einen Platz hat... Ich glaube aber nicht, dass eine Auweitung der Zeiten ettwas bringen wird, weil...

    (Kind kann bis 16 Uhr in der OGS bleiben (...)wird nach Möglichkeit aber eher geholt, da einige Nachmittagsaktivitäten.

    Ich glaube, was wirklich hilft ist, dass das Elternsein gesellschaftlich mehr anerkannt ist. Im Beamtentun brächten da gesetzliche Regelungen zur Entlastung von Eltern sicher eine Erleichterung. In der freien Wirtschaft würde das wieder zur Benachteiligung von Eltern, in erster Linie immer noch Mütter, führen.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

    Einmal editiert, zuletzt von ISD ()

  • Was hältst du davon, wenn es politisch ermöglicht wird, dass bei Eltern, die mindestens ein Kind unter 6 haben, ein Elternteil auf Teilzeitbasis arbeiten kann, aber auf Vollzeitbasis bezahlt wird

    Solange es nicht zur Pflicht wird. Eltern müssen auch das Recht haben beide in VZ zu arbeiten.

  • Naja, wenn du das gleiche Gehalt bekommst, ob du 20 oder 40 Arbeitswochenstunden arbeitest, was wäre für dich ein Grund, trotzdem 40 Stunden zu arbeiten?

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