Austausch Teilzeit / Vollzeit mit Kindern

  • Dein Gehalt kann sich natürlich durch die Steuerklasse verschlechtert haben. Das sollte sich bei einer gemeinsamen Veranlagung am Ende des Jahres ausgeglichen haben.

    Elterngeld gibt es maximal 1800€ Außer du hast mehr als 1 Kind und sie haben einen kleinen Altersunterschied. Dann gibt es noch Zuschläge.

  • Das bezog sich auf mein damaliges Gehalt. Oder hatte ich es falsch verstanden, dass es maximal 1800 Euro gibt?

    Nein, alles korrekt und ja, natürlich haben damit einige (so wie du eben) in Elternzeit weniger Gehalt gehabt als vor der Elternzeit und sich somit verschlechtert.
    Ich finde aber traurig, dass manche Leute so scheinbar gar keine Ahnung haben, was welche Berufsgruppen verdienen.

  • Nein, alles korrekt und ja, natürlich haben damit einige (so wie du eben) in Elternzeit weniger Gehalt gehabt als vor der Elternzeit und sich somit verschlechtert.

    Wo ist mein Denkfehler… in der Elternzeit hat man doch immer weniger Geld … es sind ja nur 65%- maximal 68%.

  • Wo ist mein Denkfehler… in der Elternzeit hat man doch immer weniger Geld … es sind ja nur 65%- maximal 68%.

    Nicht unbedingt, du kannst ja Teilzeit arbeiten und damit eben Einkommen und Elterngeld haben und somit fast das selbe an Geld zur Verfügung (oder sogar mehr, wenn du genauso viel Stunden in Teilzeit wie vorher arbeitest und nur den Sockelbetrag an Elterngeld oben drauf bekommst), wie vorher oder es ist auch möglich einige Tage über die KK als Haushaltshilfe bei GKV-Mitglieder zu erhalten usw. usw. aber ja, der Regelfall ist, dass man weniger hat.
    Der Denkfehler liegt also dabei, dass Elternzeit nicht immer gleichbedeutend mit 100% zuhause oder weniger arbeiten ist.

    Aber es zeigt eben, dass viele völlig erstaunt davon sind, dass 1800 Euro weniger ist als man sonst zur Verfügung hat.

  • Hmm ok.

    Ich hab halt immer nur VZ gearbeitet oder war in Elternzeit. Das sich in EZ selbst vertreten kenn ich daher nur vom „ hören“.

    Wie das dann läuft weiß ich wahrlich nicht .

  • Fun fact am Rande - viele Menschen, mit denen ich damals, als es mich betraf, über das Thema gesprochen habe, waren bass erstaunt, dass ich nicht nur den Höchstsatz bekommen, sondern mich damit sogar erheblich verschlechtern würde.

    Das wollte ich gerade sagen. In Vollzeit bekommt man doch normalerweise eh keine 65 %, da durch den Höchstsatz gedeckelt. So war es bei mir damals. Da braucht man gar nicht so viel rumrechnen vorher.

  • Ok, da wir uns hier im lehrerforum bewegen bin ich jetzt von Menschen ausgegangen die arbeiten .

    Da wir hier unter uns sind, musst du für uns diese Legende nicht wiederholen. Das erzählen wir doch immer nur draußen.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Ich greife Susannea vor:

    Natürlich nicht immer!!! Es gibt auch Studierende oder Menschen, die gar kein Einkommen hatten, sie haben dann 300 Euro. Also nicht "immer".

    Oder die vorher schon in Teilzeit waren und genau so weiter machen, die bekommen das auch oben drauf, gibt also diverse Fälle, wo das klappt.

    Wobei Leute ohne AG (bei Studierenden wird das inzwischen ähnlich wie bei AN gehandhabt) gar keine Elternzeit haben ;)

  • Kenne mich ja überhaupt nicht aus, wie das derzeit abläuft. Aber kommt es gar nicht mehr auf das Familieneinkommen an? Sprich, wird jeder als "Single" berechnet? Ich habe damals die vollen 600 DM erhalten, weil mein Mann noch Student war und ich 1 Jahr "Erziehungsurlaub" genommen habe.

  • Kenne mich ja überhaupt nicht aus, wie das derzeit abläuft. Aber kommt es gar nicht mehr auf das Familieneinkommen an? Sprich, wird jeder als "Single" berechnet? Ich habe damals die vollen 600 DM erhalten, weil mein Mann noch Student war und ich 1 Jahr "Erziehungsurlaub" genommen habe.

    Ja, es wird jeder einzeln berechnet und in einer Familie können auch zwei Leute gleichzeitig Elterngeld erhalten, aber eben jeweils abhängig vom eigenen Einkommen und doch, das Familieneinkommen zählt noch, wenn man als Familie die 150.000 Euro zu versteuernden Einkommen im Jahr überschreitet, dann gibt es gar nichts mehr.

  • Ich würde gerne mal die Seite einer alleinerziehenden Mutter und der Kosten-Nutzen-Rechnung von Teilzeitarbeit als Lehrerin einbringen.


    Seit 7 Jahren, seit meiner Planstelle mit Verbeamtung, bin ich alleinerziehend. Damals war mein Kind gerade 4 Jahre alt und es ist auch bei diesem einen Kind bisher geblieben.


    Ich arbeite seit der Trennung in Vollzeit. Ich sehe es nicht ein, Geldsorgen zu haben und auf eine gute/bessere Pension zu verzichten, weil die Arbeitsbedingungen keine Vollzeit zulassen. Wenn ich Teilzeit arbeite, habe ich deutlich weniger Gehalt bei fast gleichbleibender Arbeit und verzichte auf eine Menge Pension. Das sehe ich nicht ein!


    Während der Kita- und Grundschulzeit wurde Rücksicht auf die Häufigkeit des Nachmittagsunterrichts genommen. Ich hatte einen Kita-Platz von maximal 7 bis 16 Uhr und auch in der Grundschule gab es Mittagsbetreuung. Wenn Konferenzen oder Nachmittagsunterricht war, konnte mein Kind schon mit 6 Jahren mit dem Bus zu meiner Schule kommen. Dann sind wir zusammen nach Hause gefahren oder irgendwelche Oberstufenschüler haben gerne gegen ein kleines Taschengeld die Betreuung übernommen. Das Jugendamt konnte uns damals keine Randzeitenbetreuung durch eine Tagesmutter anbieten, also hatte ich keine Wahl. Heute mit 11 sagt, mein Sohn, dass er das Busfahren und Laufen zu meiner Schule nicht gut fand. Auch mit Teilzeit (soviel, dass es zum Leben gereicht hätte) hätte ich damals allerdings mindestens einen Nachmittag ohne Betreuung arbeiten müssen, da konnte ich dann auch Vollzeit mit zwei Nachmittagen arbeiten. Großeltern hatte und habe ich hier leider nicht.

    Heute ist er extrem selbstständig und wir bekommen alle Termine (von ihm und mir) gemeinsam super unter einen Hut.


    Ja, ich bin oft ausgelaugt und müde. Dazu habe ich ADHS, was erst seit wenigen Wochen medikamentös behandelt wird. Ebenso ist mein Sohn HB und hat ADHS. Daher kommen für ihn extrem viele Termine und Fahrdienste in der Woche zusammen.

    Um den Anforderungen als Mutter, Lehrerin und Mensch gerecht zu werden, ohne dabei kaputt zu gehen, habe ich vor Jahren für mich die Entscheidung getroffen, Beruf Beruf sein zu lassen und auf mich aufzupassen. Ich schenke meinem Dienstherr kein Geld unter diesen Arbeitsbedingungen!


    Also arbeite ich so gut und viel, wie ich es schaffe. Es gibt Wochen (auch in den Ferien), da arbeite ich weit mehr als 40 Stunden bzw. auch in den Ferien und es gibt Tage/Wochen, da arbeite ich deutlich weniger. Es gibt Zeiten, in denen ich Türschwellendidaktik nutze und ich erledige dank meiner Schulformen (Förderschule) viele Aufgaben parallel zum Unterricht während der Stillarbeit. Wenn ich oder das Kind krank ist, sind wir krank. Auch habe ich schon krankschreiben lassen, wenn ich psychisch ausgelaugt war und nicht nur wegen körperlicher Krankheiten. Denn eine Krankheit muss nicht immer körperlich sein.


    Ich habe schon lange kein schlechtes Gewissen mehr, weder gegenüber meinen Kollegen noch gegenüber meiner Schulleitung oder meinem Dienstherr. Das System will es so! Wenn eine geringere prozentuale Bezahlung wegen Teilzeit eine prozentual entsprechende Reduzierung der tatsächlichen Arbeitszeit zur Folge hätte, dann würde ich ernsthaft über eine Reduzierung nachdenken. Unter den derzeit geltenden Regeln werde ich aber einen Teufel tun, und aus Vollzeit in Teilzeit gehen. Vorher falle ich krank aus (zum Glück nicht absehbar) und erhalte mein Gehalt weiter. Stattdessen arbeite ich so gut und viel, wie ich schaffe. Bisher hat sich trotzdem noch niemand (Eltern, Kollegen, Schulleitung) über meine tägliche Leistung und Arbeitsqualität beschwert!

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