Räumliches Zusammenspiel Schule / OGS, Möglichkeiten, Hindernisse, ...

    • Offizieller Beitrag

    Ausgehend vom "Unfassbar"-Thread, da der Streit sich ja aus den Raumwünschen der OGS entwickelt hat, mache ich mal einen neuen Thread auf.


    Die Schule braucht Raum, die OGS braucht Raum. Der Schulträger kann nicht beliebig neuen Raum schaffen. (Okay, kann er - wenn er Geld in die Hand nimmt, das er aber möglicherweise nicht hat.)

    An unserer Schule habe ich vor einiger Zeit auch schon einmal zähneknirschend einen schönen Klassenraum zum Wohle der OGS abgetreten. (Eine Kombinutzung war nicht möglich - der Klassenraum wurde notwendigerweise eine Küche. Das sah ich auch ein. Aktuell können wir räumlich daher keine großen Sprünge machen. Eine Erweiterungslösung ist aber zumindest angedacht. Mal schauen.


    Wie sind da eure Raum-Erfahrungen? Führt das Nebeneinander / das Zusammen von Schule und OGS zu Raumproblemen auf einer oder beiden Seiten? Und wenn ja - was sind da eure Lösungen? Was sind da die Lösungen an eurer Schule?

  • (Eine Kombinutzung war nicht möglich - der Klassenraum wurde notwendigerweise eine Küche.

    Das wäre meine erste Frage gewesen, aber das ist dann natürlich keine Option gewesen.


    Wie sind da eure Raum-Erfahrungen? Führt das Nebeneinander / das Zusammen von Schule und OGS zu Raumproblemen auf einer oder beiden Seiten?

    Das Berliner Konzept ist ja etwas anders (da kann ja auch vormittags mittendrin Hort sein), aber da haben wir das Problem eben noch mehr und ja, nachdem wir nun die letzten Teilungsräume für Sonderpädagogin (zur Einzeltestung) und Willkommensklassen abgeben mussten, sollen jetzt die Horträume als Teilungsräume genutzt werden. Mal davon abgesehen, dass die weder eine Tafel noch z.T. Stühle drin haben, führt das immer wieder zu Unmut, weil nämlich die Erzieher der Meinung sind, dass das ihre Räume sind (und somit da niemand rein darf und sie die auch für ihre Pause oder Vorbereitung blockieren können), man muss aber fairerweise auch dazu sagen, dass es auch Kollegen gibt, die der Meinung sind, ihre Klassenräume dürfen keine anderen Klassen zwischendurch nutzen, wenn sie in Turnhalle oder Fachräumen sind oder schon Sport haben.

    Also egal, wie man sie gemeinsam nutzen muss bei Raumknappheit, das scheint also immer ein Konfliktpotential zu haben, ich habe es jedenfalls noch an keiner Schule anders erlebt.

    • Offizieller Beitrag

    Das wäre meine erste Frage gewesen, aber das ist dann natürlich keine Option gewesen.

    Ja, leider. Wobei - schon Wir haben jetzt für die Schule eine geniale Küche zur Verfügung. Ist auch was. Nur für den reguören Unterricht ist es natürlich schlecht. ;)


    Danke für deine Ausführungen.

  • Wir haben jetzt für die Schule eine geniale Küche zur Verfügung. Ist auch was

    Wenn ihr die Nutzen dürft ist das doch wirklich genial, bei uns ist diese leider nicht nutzbar, sondern nur für Mitarbeiter des Caterers (offiziell, zumindest bei Einschulungsfeier usw. ignorieren wir das aber manchmal und nutzen zumindest die Spülmaschine und den Tresen).

    Ist sie denn auch mit Kindern nutzbar? Das sind nämlich bei uns die ersten Raumeinsparungen gewesen, die Küche, die wir früher hatten mit Herden und Backofen, die mussten einer Lernwerkstatt weichen, nun fehlt sowas zumindest in Nawi bei Ernährung, aber auch in anderen Fällen und der eine Herd, der noch im Nawi-Raum steht, den nutzt eigentlich niemand mehr mit Lebensmitteln, weil das so abgeranzt ist. Gerade in den GE-Stunden haben die Sonderpädagogen die Küche gerne genutzt, weil ja da im Lehrplan noch so Sachen wir Kartoffeln schälen, Apfelmus kochen usw. bei uns (wohl) drin ist, wobei ich denke in Sachunterricht gehört es auch rein.

  • Bei uns gibt es auch Raumprobleme, aufgrund dessen, dass Hort und Kernzeitenbetreuung je einen Raum brauchen, so dass 2 Klassen im Keller in kleinen kalten Räumen unterrichtet werden. Für H und K ist da zu wenig Platz. Nur im Sommer ist es recht angenehm. Im neuen Schuljahr brauchen wir aufgrund der Schülerzahlen ein weiteres Klassenzimmer, da wird es auch schwierig...

  • Wir haben gar keine eigenen OGS Räume. Die Kinder werden nach Schulschluss in den Klassenräumen, die fast alle auch einen eigenen Nebenraum haben, weiter betreut. Weil in der Mensa nur eine Gruppe gleichzeitig essen kann, wird in einigen Klassenräumen auch Mittags gegessen.

  • Sieht so aus, als müsse sich was tun. Früher, bei der Alternativschulbewegung hieß es immer "Schule als Lebensraum." Das ist wohl heute mehr denn je so. Für Kinder muss einfach mehr getan werden, sieht man auch an dem Artikel, den pepe verlinkt hat. Vielen Kindern täte eine anständige Nachmittagsbetreuung mit Hausaufgaben machen und gegebenenfalls richtig deutsch lernen gut. Dafür braucht es ausgebildetes Personal und ansprechende Räume. Keine Zweitnutzung von ungeputzten Klassenzimmern, in denen auch gegessen wird.

  • Früher waren die Kinder zuhause, auf der Straße, in den Gärten und Spielplätzen, Musikschulen, Sportvereinen, Omas, Nachbarn, auch einfach unterwegs und auch mal einfach unbetreut. Das wird aus veschiedensten Gründen heute nicht mehr so gemacht, all das, was dort erlebt wurde, soll heute in einer OGS stattfinden - da ist bei der Ausstattung noch Luft nach oben, würde ich meinen.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • PS Die OGS am Gymnasium meines Kindes befindet sich im Keller. Mein Kind geht dort nicht hin.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Wir haben einen kleinen eigenen OGS-Bereich. Unsere OGS kann ansonsten die Schulräume mitnutzen. Das tun sie aber mit Ausnahme der Sporthalle relativ selten. Der Träger hat auch noch Zugriff auf zwei nahegelegene außerschulische Lernorte. Da wir gebundene Ganztagsschule sind haben wir allerdings sowieso nur an 2 Tagen OGS und es sind relativ wenig Kinder dort angemeldet.


    Entscheidend ist, dass wir einen top OGS-Träger mit super Personal haben. Unser OGS-Träger ist auch in unseren gebundenen Ganztag und die Schulsozialarbeit mit eingebunden. Zwei Mitarbeiter sind während der Schulzeit immer anwesend. Dadurch gibt es eine sehr enge Verzahnung.

  • Bei uns kommt der Verzahnungsprozess so langsam in Gang.

    Aktuell befindet sich die OGS noch in einem seperaten Gebäude und ist tip-top ausgestattet. Der Träger möchte das Gebäude aber lieber "anderweitig nutzen", so dass über kurz oder lang die OGS ins Schulgebäude integriert werden soll. Dazu wurde auch der Soll-Ist-Zustand verglichen, mit dem Ergebnis, dass qm im hohen 3-stelligen Bereich fehlen. Das juckt aber keinen, es geht trotzdem los. 3 Klassenräume werden jetzt so ausgestattet, dass sie im Vor- und Nachmittagsbereich genutzt werden können. Unter anderem meiner. Ich finde neue, moderne Möbel, frisch gestrichene Wände, etc. natürlich auch schön. Aber alles was man als KL so in "seinem" Raum lagert, muss raus in den Keller. Für meinen persönlichen Kram, der in der Klasse bleiben soll, bekomme ich ein abschließbares Fach hinterm Pult. Meine Utensilos für Stifte und Co. und so können weg. Nichts persönliches mehr auf dem Pult, etc.

    Ist dann halt nicht mehr so richtig mein Klassenraum 😢.

    Ich versuche dem Ganzen aber noch offen und positiv entgegen zu sehen, aber so richtig super finde ich es nicht und habe auch so meine Zweifel an der Umsetzung.

  • Dazu wurde auch der Soll-Ist-Zustand verglichen, mit dem Ergebnis, dass qm im hohen 3-stelligen Bereich fehlen. Das juckt aber keinen, es geht trotzdem los. 3 Klassenräume werden jetzt so ausgestattet, dass sie im Vor- und Nachmittagsbereich genutzt werden können.

    Ist halt billiger (im Wortsinn)

    Und von den Schwaflern Entscheidern werden diese Räume dann vollmundig "multifunktional" genannt. Sie dienen dann aber hauptsächlich nur einer Funktion: Aufbewahrung von Kindern. Man kann sich alles schönreden. Es gibt Kinder, die sind von 8-16 Uhr in einem Raum, ganz fies bei schlechtem Wetter und ausfallenden AG-Angeboten. Aber so können sie sich wenigstens "zu Hause" fühlen.

  • Bei uns kommt der Verzahnungsprozess so langsam in Gang.

    Aktuell befindet sich die OGS noch in einem seperaten Gebäude und ist tip-top ausgestattet. Der Träger möchte das Gebäude aber lieber "anderweitig nutzen", so dass über kurz oder lang die OGS ins Schulgebäude integriert werden soll. Dazu wurde auch der Soll-Ist-Zustand verglichen, mit dem Ergebnis, dass qm im hohen 3-stelligen Bereich fehlen. Das juckt aber keinen, es geht trotzdem los. 3 Klassenräume werden jetzt so ausgestattet, dass sie im Vor- und Nachmittagsbereich genutzt werden können. Unter anderem meiner. Ich finde neue, moderne Möbel, frisch gestrichene Wände, etc. natürlich auch schön. Aber alles was man als KL so in "seinem" Raum lagert, muss raus in den Keller. Für meinen persönlichen Kram, der in der Klasse bleiben soll, bekomme ich ein abschließbares Fach hinterm Pult. Meine Utensilos für Stifte und Co. und so können weg. Nichts persönliches mehr auf dem Pult, etc.

    Ist dann halt nicht mehr so richtig mein Klassenraum 😢.

    Ich versuche dem Ganzen aber noch offen und positiv entgegen zu sehen, aber so richtig super finde ich es nicht und habe auch so meine Zweifel an der Umsetzung.

    Oh weh, bei mir ist es wenigstens noch "mein" Klassenraum. Es wird darin auch nur meine Klasse betreut.

    • Offizieller Beitrag

    Oh weh, bei mir ist es wenigstens noch "mein" Klassenraum. Es wird darin auch nur meine Klasse betreut.

    Das halte ich übrigens, wenn der Personalschlüssel des Trägers das mitmacht, für den Optimalfall und peile es auch mittelfristig bei uns an.


    Die Kinder jeder Klasse haben ihren Klassenraum als Betreuungsraum, in den sie entweder gehen müssen oder in den sie sich bei Bedarf auch zurückziehen können. Ist halt eine Sache der Aufsicht und des Personalschlüssels.

    Ggf. kann man ja auch sagen: Klassenraum 3a ist für 3a und 3b da, Klassenraum 4a für 4a und 4b. Oder so.

    • Offizieller Beitrag

    ich bin echt schon ganz lange nicht in einen Grundschulklassenraum gegangen und sowieso war das mehrheitlich in einem anderen Land mit anderen System, wo es keine OGS gab, sondern "Hausaufgabenbetreuung" und im Klassenraum sitzen, wo ich den ganzen Tag schon gewesen war, fand ich zwar super, aber nur, weil ich gestört bin und Schule als das Beste des Tages empfand. Dort haben wir auch nur die Hausaufgaben gemacht (war auch der Sinn der Hausaufgabenbetreuung).
    In den Hort (zeitlich danach oder am unterrichtsfreien Mittwoch, also die OGS) bin ich in andere Räumlichkeiten gegangen, wo es Spiele gab, wo die Tischanordnung eine andere war, wo ich mit anderen Kids gespielt habe (Klasse drüber oder drunter), wo es auch pädagogische AKtivitäten gab, aber die räumliche Trennung vom KLassenraum gehört für mich zum pädagogischen Konzept. Nicht jedes Kind fühlt sich im Klassenraum wohl, egal wie toll es gemacht wird und es sind doch unterschiedliche Settings! (und wenn man für den Schulalltag und den Unterricht davon spricht, dass der Raum auch ein Pädagoge ist und Schularchitektur besonders wichtig ist, auch für den Classroom Management (zur Schularchitektur war gerade noch eine Stelle bei Qua-Lis ausgeschrieben)... wie kann man denn als Schulträger alles vermischen wollen? (ich weiß, es ist manchmal wegen des Geldes nicht anders zu machen, aber man kann es nicht schönreden. Und Geld gibt es dann doch woanders..)

  • Ich bin erstaunt, dass es in NRW immer einen anderen Träger für den Ganztag gibt.

    Das ist in NDS anders geregelt.


    Wenn die Betreuung im Klassenraum erfolgen soll, dann muss dafür Platz genug sein, dass auch Angebote möglich sind.

    Gleichzeitig braucht man aber auch sehr viel mehr Platz für die Materialien im inklusive Unterricht und ggf. auch noch für weitere Materialien, weil in diesem Raum auch DaZ, AG, Musik stattfinden müssen.

    Die Vorstellung, dass man ohne weitere Räume auskommt, ist der Einsparung geschuldet, nicht der Vorstellung einer pädagogisch sinnvollen, gut aufgestellten Betreuung.


    Unser Schulträger hatte vor vielen Jahren auch die Vorstellung, dass es für den Ganztag ausreicht, irgendwo das Mittagessen ausgeben zu können. Einige Schulen müssen mit den beengten Möglichkeiten auskommen, die damals vorgegeben wurden.

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