Erstklässler heute... tja.

    • Offizieller Beitrag

    Gibt's grade nicht. Ist bedauerlich, aber so ist das Leben. Sich als Lehrperson hinsetzen und die Hände in die Luft werfen "da kann ich doch nichts dafür", trotzdem weiter Aufgaben geben und erwarten, dass irgendwelche Eltern das dann schon kontrollieren werden, ist ein bisschen schäbig. Zumal es unzählige Studien zum Thema Effektstärke von Hausaufgaben gibt, die zeigen, dass es eh nicht viel bringt. Aber klar, alle die hier schreiben und Hausaufgaben geben, sind absolut davon überzeugt, dass nur sie es richtig machen und es ohne absolut nicht geht.

    1. konzentrier dich mal nicht so auf die Hausaufgabe. Auch ohne Hausaufgaben müsste man üben. Da ist es immer gut, wenn irgendwer dahintersteht.

    2. wer sagt, dass ich Hausaufgaben gut finde. Wir hätten die Lernzeit nicht eingeführt, wenn dem so wäre. Ungeachtet davon: Punkt 1.


    3. "Schäbig" ist daran gar nichts. "Schäbig" ist nur deine Ausdrucksweise hier. *PLONK*

  • sind absolut davon überzeugt, dass nur sie es richtig machen

    Trifft das nicht genauso auf dich zu? Bist du nicht genauso überzeugt, dass nur du es richtig machst?

    Diesen Eindruck jedenfalls habe ich, egal zu welchem Thema du schreibst.

  • Ich möchte nochmal unterstreichen, dass nach meinem Eindruck viele KuK zwischen eigenen Kindern und der Klasse und ihren Aufgaben klar unterscheiden.


    Ich lasse mir die Aufgaben zeigen, die meine Tochter in der OGS gemacht hat und helfe ihr auch bei den vielen Dingen, die zu Hause sonst noch getan werden sollen, Gedichte, lesen üben, Lesekiste oder Plakat erstellen...

    Dabei rege ich mich gelegentlich darüber auf, dass an der GS meiner Kinder sehr viel Elternmithilfe stillschweigend erwartet wird.

    Und ja, diese Hilfe gebe ich dann, auch wenn ich weiß, dass das nicht alle Eltern tun.


    Für meine eigene Klasse gebe ich solche Aufgaben aber nie nach Hause, so etwas machen wir im Unterricht, alle mit den gleichen Chancen und so. Nur Gedichte und Leseübungen . Ich kann das absolut trennen und verlange von den Kindern in meiner Klasse und auch den Eltern dort viel weniger.

    Trotzdem lasse ich meine Tochter nicht hängen und helfe ihr beim Erstellen einer Lesekiste etc. Auch wenn ich es nicht gut finde, ist mir da der Schulerfolg meines Kindes wichtiger als mein Drang auch diese Schule umkrempeln zu wollen...

  • Antimon : Inwiefern kann eine Mutter mit kaufmännischer Ausbildung nicht darauf achten, dass die Chemiehausaufgaben nicht zerknittert, voller Tintenflecken sind, die Schrift auch tatsächlich lesbar ist, Zeichnungen (Ausnahme: Skizzen) mit Lineal/Geodreieck durchgeführt werden? Das verstehe ich unter "ordentlich".

  • Trifft das nicht genauso auf dich zu? Bist du nicht genauso überzeugt, dass nur du es richtig machst?

    Diesen Eindruck jedenfalls habe ich, egal zu welchem Thema du schreibst.

    Wenn du meinst ... Nein, ich hinterfrage mich selbst sehr oft. Ich reflektiere auch sehr oft mit meinen SuS zusammen, was wir anders/besser machen können. Manchmal probieren wir irgendwas aus, was dann nicht klappt. Es gibt keinen Grund dann nicht auch zu sagen, OK, war doof. Dass wir als Schule einigermassen erfolgreich darin sind, der Definition nach "benachteiligte" Jugendliche auszubilden, ist indes messbar.

  • konzentrier dich mal nicht so auf die Hausaufgabe

    Das war das Thema. Wenn du was anderes diskutieren willst, mach nen neuen Vorschlag. Ansonsten passt der Rest nicht zu dem, was ich schrieb.

  • Das war der Punkt, den ich per Zitat in diesen Thread geholt habe. Darum ging es. Wenn du was anderes diskutieren willst, mach nen neuen Vorschlag.

    • Offizieller Beitrag

    Auch ohne Hausaufgaben müsste man üben

    Es ist kein neuer Vorschlag, sondern es greift ineinander. Aber es zeigt, dass du mit deinem unnötigen "echauffieren" im von mir oben zitierten Beispiel das Ganze zu eng ziehst.

  • Gibt's grade nicht. Ist bedauerlich, aber so ist das Leben. Sich als Lehrperson hinsetzen und die Hände in die Luft werfen "da kann ich doch nichts dafür", trotzdem weiter Aufgaben geben und erwarten, dass irgendwelche Eltern das dann schon kontrollieren werden, ist ein bisschen schäbig. Zumal es unzählige Studien zum Thema Effektstärke von Hausaufgaben gibt, die zeigen, dass es eh nicht viel bringt. Aber klar, alle die hier schreiben und Hausaufgaben geben, sind absolut davon überzeugt, dass nur sie es richtig machen und es ohne absolut nicht geht.

    Und wer macht das so? Wer hat hier denn bitteschön geschrieben, dass er unlösbare Hausaufgaben gibt und von den Eltern erwartet, dass sie dabei helfen?

    Keiner, wenn ich mich recht erinnere!!!

    Dass Eltern mit Erstklässlern lesen sollen (es geht hier um Silben wie ba, la, sa und kurze Wörter wie Mimi und Mami) war das einzige, was viele Grundschullehrer geschrieben haben. Und selbst, wenn das nicht passiert, weil die Eltern es nicht können, dann gibt es ehrenamtliche Lesepaten, die während des Schulvormittags die Förderung übernehmen, oder es sind manche Stunden doppelt besetzt, wo sich so etwas dann ergibt. Man hat seine Schüler ja im Blick! Und die Familienhintergründe auch!


    Ehrlich, genau das ist es, was mich schon die ganze Zeit so irritiert an deinen Belehrungen: Du tust so, als wärst du hier die einzige, die im Brennpunkt arbeitet und ihre Schüler unterstützt, und alle anderen würden die komplette Arbeit ans Elternhaus auslagern, die Hände in die Luft werfen und nichts mehr tun. Dem ist aber nicht so.

  • Dem ist beileibe nicht so.

    Ich kümmere mich um alle meine Schüler soweit mir möglich.

    Ich denke du wirst kein Elternteil in meiner Klasse finden welches das in Abrede stellt.

    Ja, ich freue mich, wenn Eltern über die Hausaufgaben gucken...warum auch nicht?

    Alle Eltern bekommen von mir ein Lösubgsblatt..Selbst wenn sie selbst keine Ahnung hätten könnten sie es nachgucken...


    Wenn Sie das nicht machen ist es aber kein Beinbruch. Das bedeutet nicht...oh das Kind kann nur noch zur Hauptschule...

    Aber ich hab diese argen Probleme eh nicht.


    Vielleicht würde ich anders denken/ handeln, wenn die Umstände anders wären..

    Ist aktuell aber nicht nötig.

  • Aber es zeigt, dass du mit deinem unnötigen "echauffieren" im von mir oben zitierten Beispiel das Ganze zu eng ziehst.

    Es zeigt, dass ich schreibe "grüne Paprika schmecken scheisse" und du darauf antwortest "rote Äpfel sind aber gut!!! da kannst du dich nicht über grüne Paprika aufregen!!!".

  • Du tust so, als wärst du hier die einzige, die im Brennpunkt arbeitet

    Ich arbeite nicht im Brennpunkt, hier brennt nichts. Diese Konnotation ist genau das, was mir unfassbar auf den Sack geht.

  • Dass alle, die hier schreiben, stets versichern, die eigene Schule sei "Bullerbü", nur ich aber sicher keine Ahnung vom "Brennpunkt" habe. Wahrscheinlich bin ich die einzige, die wirklich in einem schlechten Einzugsgebiet arbeitet. Im despektierlichen Jargon kommt ein Grossteil unserer Jugendlichen aus sogenannten "Migrantenghettos".

  • Und wer macht das so? Wer hat hier denn bitteschön geschrieben, dass er unlösbare Hausaufgaben gibt und von den Eltern erwartet, dass sie dabei helfen?


    Keiner hier, richtig.

    Aber offenbar kennen es durchaus viele Eltern und haben sich darüber manches Mal auch schon geärgert. Es ist also nicht nur in meinem Kosmos ein Problem, z.B.:

    ...Lesekiste oder Plakat erstellen...

    Dabei rege ich mich gelegentlich darüber auf, dass an der GS meiner Kinder sehr viel Elternmithilfe stillschweigend erwartet wird.

    Und ich muss sagen, wenn man das stillschweigend mitmacht, damit die Luise oder der Konstantin eine 1 bekommen, obwohl man es eigentlich besser weiß, verliere ich so'n bisschen die Achtung vor dem "Mitläufertum". Ist das zu hart formuliert? Mir fällt gerade kein besserer Begriff ein.

  • Was ist denn das Referat zB für eine Note? Eine mündliche, also m.W.n. keine große Sache. Und so eine mündliche Note kann ich - man verbessere mich, wenn falsch - auch mal für was andres geben.

    Wenn also das Kind ohne Unterstützung zuhause nur eine 3 liefert im Referat/Plakat und der Justus eine 1, weil Muddi ihm alles gemacht hat, dann kann ich dem armen andren Kind einfach mal so schnell eine 1 irgendwo mitgeben, ohne, dass ich dafür einen schriftlichen Nachweis brauche.

    Und wenn der Justus das tolle Plakat von Muddi (warum nicht von Vaddi?) so toll vorstellt, dass es einer 1 würdig ist, dann bekommt er halt die 1 für das Vorstellen und ich geb ihm sonstwann mal eine mündliche 3 oder 4, weil´s sonst ungerecht ist.

    Wir haben es als Lehrer doch schon auch in der Hand.

    Und wenn ich weiß, dass ein Kind zuhause keine Unterstützung erhält, kann ich ihm ja was mitgeben oder alle mal in den Computerraum schicken.


    MIr fällt ein, dass ich zuletzt 2007 Referate zuhause erstellen habe lassen. Die waren alle im 1er und 2er Bereich, egal wieviel die Eltern mitgeholfen haben.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Das ist ja auch eine interessante Vorstellung von Leistungsbewertung, die hoffentlich in keiner Grundschule so stattfindet.


    In Sachsen gibt es immer noch sowas wie Gymnasialempfehlung, es macht schon einen Unterschied, ob man 2en oder 3en hat, wie die weitere Empfehlung ausfällt. Und das Problem ist ja gerade nicht, dass jemand dann netterweise noch eine 1 geschenkt bekommt, um Ungerechtigkeiten von zu Hause auszugleichen (wer weiß das überhaupt von seiner Klasse genau?), sondern dass sozial benachteiligte Kinder in Deutschland schlechtere Aufstiegschancen haben als in vielen anderen Ländern. Das kann man doch nicht einfach wegdiskutieren? :gruebel:

  • Es ging jetzt ganz konkret nur um ein Referat und dessen häusliche Anfertigung.


    Und ich habe schon drölfzig mal geschrieben, dass sozial benachteiligte Kinder schlechtere Aufstiegschancen, blablabla.

    Das war mein Studium, mir brauchst du das nicht erzählen.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

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