Erstklässler heute... tja.

  • weil ihre Lehrkräfte es nicht tun

    Das weisst du genau woher? Hast du ne Ahnung, was ich an meine Jugendlichen ranquassle? Ich wäre zu gerne Mäuschen und wüsste, was die daheim erzählen. 15jährige verhalten sich sehr gerne wie 90jährige:


    Das habe ich IMMER schon so gemacht. Ja, Herzchen, es hat offenbar noch nie funktioniert. Möchtest du es mal anders versuchen? NEIN. Das habe ich IMMER schon so gemacht.


    Frag deine Kinder in 10 Jahren noch mal, was man ihnen wirklich beigebracht hat.

  • Unterstützung

    ... ist nicht, dem eigenen Kind die Hausaufgaben zu korrigieren. Ist nicht, dem eigenen Kind den Arsch hinterher zu tragen, damit es nur ja nicht scheitert. Ich habe diese verzweifelten Eltern vor mir stehen... "Wissen Sie, ich habe selber nur eine kaufmännische Ausbildung, wenn die C. daheim Chemie lernt, da kann ich nicht helfen." Das macht nichts, Frau W., die C. schafft das alleine. Das wurschteln wir schon hin. Das ist *meine* Aufgabe als Lehrperson, dass C. das genauso hinbekommt, wie alle anderen. Da kann ich mich nicht hinstellen und die Hände in die Luft werfen, der Staat müsste mal. Der Staat gibt mir jeden Monat Geld dafür, genau diese Aufgabe zu erledigen.

  • Jupp, exakt das. Und damit zementierst du das System der sozialen Ungerechtigkeit.

    Soll ich meinen Kindern dann auch schlechte Ernährung bieten, damit es gerechter zugeht? Immerhin sind Vitamine gut fürs Denken. Soll ich unseren Wohnraum (momentan zu viert 110qm) verkleinern und an eine dicht befahrene Straße ziehen, damit meine Kinder es so schwer haben wie meine Schüler? Soll ich mich scheiden lassen und einen schlecht bezahlten Kassierjob in Schicht übernehmen? Soll ich ihnen Billigklamotten kaufen und Handys und sie vor die Glotze setzen, damit alle die gleichen Ausgangsbedingungen haben?

    Sollen sie statt Klavier und Geige zu üben besser am PC tiktok gucken wie meine Schüler?

    Soll ich mit meinem Mann laut streiten und auch meine Kinder anschreien?

    Nicht mit ihnen reden, wenn ich keinen Bock habe? Gleiche Chancen für alle?

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • ... ist nicht, dem eigenen Kind die Hausaufgaben zu korrigieren. Ist nicht, dem eigenen Kind den Arsch hinterher zu tragen, damit es nur ja nicht scheitert.

    Ich korrigiere meinen Kind nicht die ha. Ich zeige ihm, wo etwas falsch ist, es muss es selbst herausfinden und richtig stellen.

    Ich trage meinen Kindern nicht den Arsch hinterher.

    Wie kommst du nur auf diese Idee?

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Wie ich darauf komme? Hast du doch geschrieben. Die Lehrperson korrigiert, damit du als Mutti siehst, was falsch ist. Ne. Ich als Lehrperson korrigiere für die Jugendlichen. Du als Mutti interessierst mich überhaupt nicht.

  • ollen sie statt Klavier und Geige zu üben besser am PC tiktok gucken wie meine Schüler?

    Ich kotz gleich. Genau das gleiche pseudo-elitäre Geschwätz wie neben mir am Schreibtisch. Ich bringe meine Kinder nicht in stinkende Turnhallen, das ist unter meinem Niveau. Die müssen Geige und Klavier lernen. 6 Monate später die Feststellung, dass die Tochter leider übergewichtig ist. Ja, die stinkende Turnhalle würde dagegen helfen und das mit der Geige findet sie übrigens scheisse. Hat man das nötig, wenn man selber nix gerissenen hat? Ich weiss ja nicht, ich hab selber keine Kinder.

  • Ich finde, dass laleona hier gerade unnötig angegangen wird. Ich kann nicht beurteilen, ob das, was sie schreibt, tatsächlich auch so stattfindet, aber wenn das Geschriebene den Tatsachen entspricht, finde ich, dass sie das als Mutter schon ganz gut macht und mache mir um die Zukunft der Kids eher weniger Gedanken.


    Betreffend der Unterstützung der Eltern bei den Hausaufgaben: Wir müssen ja nicht einmal soweit gehen, uns mit syrischen Eltern, die in einem ganz anderen Kulturkreis aufwuchsen, auseinanderzusetzen. Es gibt auch bereits genug deutsche Eltern, die ihren Hauptschulabschluss vor 20 oder 30 Jahren machten, vielleicht auch damals schon nicht so stofflich fit waren, und die nächsten 20 oder 30 Jahre schlichtweg keine Berührungspunkte mit klassischem Schulwissen hatten. Dass da bei einigen irgendwann in der Sek I die Grenze des "Hinterherkommens" erreicht ist, ist verständlich. Bei mir als Schüler war ein Beweggrund für die Wahl des Faches Französisch, dass meine Mutter vor 30 Jahren ja mal Französisch in der Schule hatte. Joah, im 2. Lehrjahr konnte sie dann schon nicht mehr helfen.

    Entscheidender als die fachliche Unterstützung ist da eher der Erziehungsauftrag, den Eltern auch mit wenig Fachwissen, auch mit wenigen Deutschkenntnissen oder mit Fluchthintergrund erfüllen können und auch sollen. Bedeutet: 1. Die Hausaufgaben werden regelmäßig gemacht, auch wenn gerade so vieles so viel cooler ist. 2. Die Hausaufgaben werden ordentlich gemacht. 3. Es wird nicht sofort aufgegeben, nur weil eine Aufgabe mal blöd ist. 4. Interesse am Schulgeschehen des Kindes zeigen: Was lernst du momentan im Fach soundso? Was gefällt dir in der Schule besonders gut? Was findest du momentan doof?

  • :sabber::sabber::sabber:


    Und wieder muss die syrische Mutti als Beispiel für stereotyp bildungsfern hinhalten. Es ist hoffnungslos. Hauptsache ihr fühlt euch besser als "die", gell?


    Gute Nacht.

  • Ich habe von einer türkischen Mutter geschrieben, die im übrigen Mutter einer Freundin meiner Tochter ist.

    Und natürlich gehen meine Kinder auch in den Sportverein. 3mal Turnen die Woche das kleine Kind und Geige und 1 mal Turnen und Klavier das große Kind.

    Übergewichtig sind beide nicht, großes Kind hat eine 1 in Sport.

    Ich versteh deinen Ärger nicht.

    Edit: Ich habe Klavier und Querflöte gelernt und war recht erfolgreich.

    Meine Schüler gehen in keine Sportvereine, die sind zT übergewichtig.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Geht mir am Allerwertesten vorbei, ob jemand das richtig oder falsch findet, aber natürlich kontrolliere UND korrigiere ich mit meinem Kind zusammen fehlerhafte Hausaufgaben UND die Aufgaben aus der Schule. ( zumindest bei meinem GS-Kind). Bei meiner Größeren schau ich aktuell nur sporadisch drüber, da die das Lernen schon gelernt haben und meine Zeit aktuell wegen eines privaten Projekts etwas knapper ist.


    Ich WILL nun mal wissen, ob es Probleme gibt..dann besprechen wir das ganz schnell, damit keine größeren Lücken auftreten.

    Das erwarte ich nicht von meinen Eltern in der Klasse sage aber auch ganz ehrlich, dass ich das bei meinen eigenen Kindern mache...und schau an..in Bullerbü machen dabei viele Eltern mit.


    Und ob ich damit Ungerechtigkeit zementiere ist mir ziemlich egal.


    Mein Sohn hat tatsächlich auch Klavier gespielt...nach 5 Jahren kein Bock mehr..so what..


    Meine Kinder zocken Roblox und das ganze andere Gedöns wie alle anderen auch..sie gucken zu meinem Leidwesen Twitch, Youtube...


    Und die türkische Mama in meiner Klasse ist übrigens die Bemühteste. Sie packt Päckchen für alle Kinder zu Nikolaus, Ostern und zum Zuckerfest. Sie fährt ihr Kind jeden Morgen 20 min, damit es nicht im Brennpunkt zur Schule gehen soll. Sie ist super aktiv in der Elternschaft und wird immer gerne umvRat gefragt.

    Auch die anderen Eltern in meiner Klasse mit Migrationshinterhrund sind super integriert. DAS macht für mich den Unterschied und NICHT die Nationalität.

  • Und ob ich damit Ungerechtigkeit zementiere ist mir ziemlich egal

    Genau so sieht es aus. Und die türkische Mutti ist eigentlich die beste Freundin, blabla. Die ist mir im tiefsten Innern aber auch scheissegal, ich schreib nur drüber, damit klar ist, ich mach das alles viel besser. Und euch zwei glaube ich jetzt, dass ihr als Lehrpersonen das nicht genau so auch gegenüber den Eltern rüberbringt? Aber klar, das interessiert euch ja nicht. ;)

  • Es ist eine messbare Tatsache, dass der Bildungserfolg der Kinder nirgendwo in Europa so sehr vom sozialen Status der Eltern abhängt wie in Deutschland.

    Du ziehst den Schluss, dass Eltern Schuld sind, die ihre Kinder unterstützen. Glaube ich nicht, das tun Eltern in anderen Ländern auch. Ich ziehe den Schluss, dass häufig Lehrkräfte das forcieren, die ihre Arbeit nach Hause auslagern. Das mag für dich persönlich nicht zutreffen, auf andere halt schon.


    Übrigens nach meiner Beobachtung oft bei nichteingewiesenen Quereinsteigern, die schlicht nicht wissen können, was 13-Jährige schon können.

  • Nö sie ist nicht meine Freundin, aber meine Pflegschaftsvorsitzende.


    Kennst du das Sprichwort..das Hemd ist mir näher als die Hose.


    So geht es mir mit meinen Kindern.

  • Ich ziehe den Schluss, dass häufig Lehrkräfte das forcieren, die ihre Arbeit nach Hause auslagern

    Wir ziehen den gleichen Schluss. Und ich glaube, ich habe hier mindestens zwei von der Sorte gefunden, auch wenn sie noch 100 x was anderes beteuern. Die Erwartungshaltung fusst natürlich auf der eigenen Norm. Wer was anderes behauptet, belügt sich selbst.

  • Alle meine Hausaufgaben sind ohne Eltern schaffbar.

    Alle nötigen Infos dazu werden im Unterricht erarbeitet.

    Trotzdem MUSS man bei kleinen Kinder schauen, ob sie die Aufgaben auch wirklich machen. Sollten die Kinder in der OGATA sein wird das dann dort erledigt.

    Wer als Eltern sagt " was geht mich Schule an" sollte besser keine Kinder haben, wenn sie einem so egal sind.

    Und ja..begrüßenswert wäre es sicherlich, wenn die Eltern drüber gucken..wenn nicht.. auch ok...aber zumindest darauf achten, dass alles gemacht wird. Das erwarte ich!

    Und natürlich merkt man es auch deutlich an den Noten bei wem zu Hause geguckt wird.

    Mehr als deutlich zu sehen ist es immer, wenn Lernwörter abgefragt werden.


    Ich bin auf alle Fälle den Eltern sehr dankbar, die sich kümmern..auch schulisch.

    .

  • Meiner Meinung nach kann man die Erwartungshaltung als Lehrkraft durchaus von dem Handeln als Mutter unterscheiden.

    Die Mütter und Väter im Forum unterstützen ihre Kinder vermutlich bestmöglich - sie geben das, was sie können. Das tun andere Eltern zum Teil auch, können aber nicht so viel wie andere, dafür gibt es unterschiedliche Gründe.

    Darum müssen die Eltern im Forum aber als Lehrperson nicht davon ausgehen, dass alle anderen Eltern ihnen gleich die Kinder unterstützen. Selbst wenn man mit der Vorstellung in die Grundschule geht, fällt man schon im ersten Praktikum mit einer entsprechenden Einstellung aus allen Wolken … ja, manche habe ich schon selbst aus den Wolken geschüttelt und bin froh, wenn sie mit der Einstellung nicht Lehrkraft werden, nicht mal im herausragend guten Einzugsgebiet.

    Selbst im Akademiker-Einzugsgebiet gibt es genug am Arbeitsverhalten zu tun und auch diese Eltern und Kinder sind nicht immun gegen Lernschwierigkeiten oder andere Herausforderungen.


    Schräg wird es da, wo man den Blick dafür verliert, sich darauf einrichtet und zum Ausdruck bringt, die anderen Eltern müssten sich einfach nur ein bisschen mehr anstrengen, dann wären die Kinder auch nicht benachteiligt.


    Und schräg ist es, dass die Gesellschaft die Segregation immer weiter forciert, mit der Wahl der besseren Schule, der tolleren Freunde etc., dabei an die eigenen Kinder denkt, ja, verstehe ich anteilig, letztlich aber damit die Benachteiligten noch weiter ins Abseits stellt und außer Acht lässt und eine bessere Versorgung der KiTa und Schulen, die diese Kinder auffangen, nicht zu Stande bringt.

    Damit lässt man die Kinder sehr früh an einfachen Anforderungen scheitern.


    Dass an einer Schule, deren Kinder zu 98% Migrationsanteil haben und vermutlich zu einem sehr hohen Anteil auch eine Elternschaft mit weniger Schulbildung und einer Menge Problemen, viele Kinder zu Beginn der Schulzeit mehr Zeit und Unterstützung benötigen, ist dann eine Schlagzeile, die auch intendieren kann, „die Schule“ hätte es retten sollen, obwohl doch die Schlagzeile sein müsste, dass es gesellschaftlich und politisch nicht vorgesehen ist, diese Schule entsprechend zu unterstützen, obwohl die Abhängigkeit gerade für Deutschland schon lange bekannt ist.

  • begrüßenswert wäre es sicherlich, wenn die Eltern drüber gucken..wenn

    Aha. Also doch. Also hab ich doch ins Schwarze getroffen. Ihr zwei schreibt so viel implizit und explizit zwischen den Zeilen, dass längst klar ist, was eure tatsächliche Haltung gegenüber "denen da" ist.


    Es interessiert mich als Lehrperson überhaupt nicht, was die Eltern zu Hause machen oder nicht. Ich erwarte bezüglich der Inhalte und Aufgaben gar nichts, sonst kann es keine Chancengerechtigkeit geben. Eltern erzählen einfach gerne ungefragt am Elternabend. Eltern erzählen auch sehr gerne ungefragt im Lehrerzimmer. Es sind immer die gleichen, die nur mal schnell wissen wollen, ob die Chemielehrperson der eigenen Tochter das wohl richtig erklärt. Und nur mal schnell schauen wollen, ob wir nicht irgendwo noch einen guten Erklärfilm haben. Oder ob wir am besten gleich unser ganzes Material rausrücken könnten. Alles schon erlebt. :top:

  • Ich glaube, dass HA in Klasse 1+2 gar nicht allein zu schaffen sind für Kinder im Alter von 5-7.

    Und wenn sie es in dem Alter nicht lernen, werden sie es danach nur sehr schwer lernen, sie zu erledigen.


    Zu erwarten, dass Lernwörter zu Hause geübt werden, ist genau einer der Punkte, wo man die Benachteiligung verschärft, in dem Wissen, dass bestimmte Eltern das nicht leisten können und werden. Da kann an aber andere Formen finden, sodass die Kinder sich am Nachmittag mit den Lernwörtern beschäftigen müssen.


    Für mich ist die schwierigste Baustelle das Lesen, weil man das schlecht allein üben kann, und das Lösen vom zahlenden Rechnen, auch da braucht es sinnvolle Hilfe.

  • Süß finde ich immer, wenn ich berichte lese von " Grünen" Berlinern.....wenn man eigene Kinder hat wird sich schnell umgemeldet denn auf eine Schule mit hohem Migrationsanteil soll das eigene Kind dann doch nicht gehen...dann lieber im anderen Ortsteil...lächerlich


    Wasser predigen und Wein saufen...


    Es muss ganz klar mehr getan werden an jeglichen Problemschulen.

    Mehr Personal, verpflichtende Kita, mehr gebundener Ganztag..und auch gerne Sozialleistungen mit Pflichten verknüpfen...

  • Aha. Also doch. Also hab ich doch ins Schwarze getroffen. Ihr zwei schreibt so viel implizit und explizit zwischen den Zeilen, dass längst klar ist, was eure tatsächliche Haltung gegenüber "denen da" ist.


    Es interessiert mich als Lehrperson überhaupt nicht, was die Eltern zu Hause machen oder nicht.

    Das funktioniert vielleicht bei größeren Kindern, aber nicht bei kleinen Kindern


    Da merkt man einfach, dass du keine eigenen Kinder hast und keine Kinder in dem Alter unterrichtest.


    Eltern sein bedeutet auch Aufgaben zu übernehmen..und zu gucken, ob mein Kind die Hausaufgaben gemacht hat oder nicht..


    Und klar kann ich sagen Lernwörter üben ist total gemein..und lesen muss man leider auch zu Hause üben..das ist leider nicht zu ändern. Verschärft vielleicht die Ungleichheit, aber das Leben ist nun mal nicht immer fair.


    Das wird den Kindern im 5. Schuljahr auch nicht erspart bleiben, wenn sie Englisch haben.


    Man kann den Eltern nicht alle Aufgaben abnehmen.

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