Die steht zwar dann vor der Tür und wird nicht eingelassen, aber so grundsätzlich klingt der Gedanke verlockend...
Fragt sich, wer freiwillig in so eine Familie geht bzw vor der Tür steht.
Die steht zwar dann vor der Tür und wird nicht eingelassen, aber so grundsätzlich klingt der Gedanke verlockend...
Fragt sich, wer freiwillig in so eine Familie geht bzw vor der Tür steht.
Wenn derjenige vom Jugendamt abgestellt ist, muss er reingelassen werden. Notfalls eben mit Unterstützung der Polizei.
(aber schon klar, dass solche Gedankenspiele an alle Ecken und Enden am Personal scheitern)
Dann muß man das ausprobieren. Irgendwie immer nur Kosmetik drauf kann doch nicht die Lösung sein.
Das können m.E. nur Brennpunkt-Grundschulleute wissen, wie das wäre. Am Ende muss sich nämlich die Schule rechtfertigen, wenn pro Jahr 15 Kinder sitzen bleiben und für 10 eine Förderschule gesucht wird. Ich sage nicht, dass das nicht der richtige Weg wäre, sondern frage, was das in letzter Konsequenz für die Schulen bedeuten würde.
Am Ende muss sich nämlich die Schule rechtfertigen
Das ist ja der Schwachsinn. Wenn ich in einem Brennpunkt tätig bin und bei einer Vielzahl von Kindern über das normale Maß hinaus Defizite bestehen, dann kann ich die doch mit normalen schulischen Mitteln nicht mehr ausgleichen. Wenn ich dann genau diesen Konflikt scheue, kann ich doch nur noch durchwinken. Das darf aber nicht die Lösung sein. Vielmehr gibt es außer Schule ja auch noch sonstige Verantwortliche, die sich genau diesen Schuh anziehen müssen.
Unter den Eltern heißt es aber dann: An der Schule schicken die Lehrer alle ins Förderzentrum oder lassen die armen Kinder sitzen (wiederholen).
Die Eltern differenzieren da nicht so sehr.
Es ist doch egal, was diese Eltern dann so meinen. Sollen sie sich kümmern, gibt es kein Problem. Ich glaube wir machen uns hier nicht ganz so viele Gedanken über die x-te Eventualität.
Das Schicksal von Durchgewunkenen entscheidet sich dann spätestens in Klasse 9 mit dem Abgangszeugnis
Das hätte man vermeiden können.
Ja, das sehe ich schon auch so. Ich bin ja auch definitv für Förderschule ab Klasse 1, das bringt am meisten. Ich denke mir nur, dass die Eltern die Kinder dann wo anders anmelden oder dass das Schulamt auf die Idee kommt, dass das nicht sein darf und kann, dass sio viele durchfallen... Wie auch immer. Förderung muss so früh wie möglich sein.
Wichtig finde ich folgende Schritte:
1. Erkenntnis: Es läuft etwas schief - nicht einfach nur Augen zu und passt schon!
2. Es liegt NICHT an den Lehrern.
3. Woran liegt es? Wer ist verantwortlich?
Ich wage zu behaupten, dass, wenn es regelmäßig dazu kommt, dass Mama morgens nicht aus dem Bett kommt, die Erwartungshaltung an die Kinder niedrig ist, Förderschule entsprechend nicht DAS Schreckgespenst wie bei manchen Speckgürtelmüttern ist.
Die Bildungsstandards/Lehrpläne gelten für das ganze Bundesland inklusive der Villenviertel und der sozialen Brennpunkte. Wir vermitteln den Stoff so, dass der Durchschnittsschüler am Ende des Zeitraums alle notwendigen Kompetenzen beherrscht. Fehlen die absoluten Grundlagen in Sachen Verhalten, Sprache oder (eher für weiterführende Schulen relevant) fachliche Grundlagen bei einem Großteil (!)der Schüler, können diese Kompetenzen schlichtweg nicht erworben werden. Konsequenz ist dann: In der Grundschule eine Stufe vorzuschalten, um die Kinder überhaupt schulfähig zu kriegen, z.B. Förder- oder Vorschule. Und natürlich sehr engmaschige Elternarbeit, denn Schule kann nicht alleine ausbaden, was zuhause schief lief.
Da kann dann bei Verweigerung der Kooperation auch wieder in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt mit Sanktionen gedroht werden.
Irgendwann muss man aber auch mal realistisch sein und betrachten, was mit den Ressourcen hier möglich ist und was nicht.
Wenn diese "man" die Europäische Komission ist, dann kann man hier nachlesen was "man" für realistisch hält (Tabelle 12 auf Seite 1-16):
https://home-affairs.ec.europa…cation_of_refugees_en.pdf
Mein Mann kommt aus einem Arbeiterhaushalt, Vater bei BMW am Band, Mutter Hausfrau, er ist nun Lehrer. Also mein Mann. Er hat´s geschafft. Aber: Seine Eltern waren nie bildungsfern. Die Empfehlung, dass mein Mann das Gym besucht, kam aber von der GS-Lehrerin, die geachtet wurde. Gelernt hat dann keiner mit ihm, Geld während des Studiums gab es auch nicht, aber immer Achtung für seine Leistungen.
Er hat es also rausgeschafft aus seinem Milieu. Aber die grundlegenden Haltungen, die hat er von seinen Eltern übernommen. Man geht wählen. Man liest Zeitung (und wenn´s nur eine großgedruckte ist (nicht die Bild)). Man achtet die andren, egal, welchen Status sie haben. Etc.
Meine Gedanken dazu:
Ich glaube, der Unterschied von „früher“ und „heute“ ist, dass - zumindest bei meinen Eltern, die noch im Krieg geboren waren - Schulbildung noch elitärer war. Meine Mutter z.B. durfte für ihre Kriegswitwenmutter nach Klasse 9 (oder 8?) nicht weiter zur Schule gehen, obwohl ihre Lehrerin das empfohlen hatte. Abitur zu machen war noch etwas Besonderes, der Standard war die Volksschule. Die Menschen waren damals aber ja nicht „dümmer“, oder lebensunfähig, sie hatten eben nur weniger Schulbildung. Damit waren sie durchaus in der Lage, ihren Kindern Stabilität, geregelte Tagesabläufe vorzuleben. Die Generation Mütter der 60er war im Westen eben häufig die Hausfrauenmuttergeneration, die Mittags zu Hause war, ordentliches Essen kochte, Werte vermittelte usw. Höhere Schulbildung war häufig ein Bonus, den viele Frauen nicht genossen, weil ihre Familien das nicht als sinnvoll erachteten, nicht weil die eigene Intelligenz nicht reichte. Und Männer wählten häufig einen Handwerksberuf, das war was Solides und man lag den Eltern finanziell nicht auf der Tasche, wie die, die studieren gingen. Damals war ein Ausbildungsberuf aber auch etwas Wert, man konnte eine Familie dacon ernähren und man war angesehen.
Heute ist das Abitur trotz allem schon leichter zugänglich, wenn auch immer noch zu sehr abhängig vom Elternhaus, und die Quote ist ja auch viel höher, und das wohl nicht, weil die Menschen alle so viel intelligenter geworden sind. Nur die Schere geht immer weiter auseinander. Diejenigen, die keine Unterstützung haben ( und zwar nicht was das Fachliche angeht, sondern was die Basics der Erziehung angeht, und die haben eigentlich nicht unbedingt primär etwas mit dem Schulabschluss zu tun sondern sind eine Frage der eigenen Sozialisierung), die befinden sich eben generationenmäßig in einer sozialen Abstiegsspirale. Denen fehlt es an Bildung, und sie geben das und ihre negativen Erfahrungen mit Schule und Gesellschaft an die Kinder weiter usw.
Und da muss natürlich eigentlich Schule/Kita ansetzten und das an Erziehung auffangen und das an sozialen Basics aufarbeiten, was nötig ist, um die benachteiligten Kinder unserer Gesellschaft abzuholen.
Nur: Wie soll das möglich sein, bei dem Mangel an Personal und der großen Zahl derer, die eben diese Basics nicht haben?
Das dramatische ist ja, dass es sich noch weiter verstärken wird, je länger es dauert, bis Personal vorhanden ist - eine Spirale nach unten…
Hier:
ist noch ein Video zu dem Ausgangsfall, zusammengeschnitten mit einer Rede von Frau Faeser, die zwar vor dem Bekanntwerden des Falles gehalten wurde, aber dennoch die Frage aufwirft, ob die Politik die richtigen Schlüsse aus solchen Vorkommnissen zieht.
Die richtigen Schlüsse wären der (tatsächliche, nicht nur rechtliche) Anspruch auf den Kita -Platz. Für alle Kinder aber, nicht nur für die mit Migrationshintergrund. Und sinnvoll würde ich auch eine Quote finden, denn Inklusion kann ja nur da funktionieren, wenn es eine Basis gibt, in die ich integrieren kann. Wenn die Erzieher Arabisch und Persisch lernen müssen, um sich anzupassen, ist das der falsche Weg…
Aber einfacher ist es natürlich, das Problem anzugehen, indem man einfach die deutsche Staatsbürgerschaft zuerkennt. Das senkt die Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund 😜
Die Schulleiterin im Interview, für die, die es lesen können:
https://www.spiegel.de/panoram…99-48db-9c37-1de3f4024d44
Klingt nicht so, als seien die Eltern nicht kooperativ. Wie schon mehrfach vermutet fehlt es an Betreuungsplätzen um die Eltern zu entlasten.
Ich sag dir als Mama, was das nutzt:
Ich sehe zuhause, was mein Kind falsch hatte und kann es nachbessern mit ihm gemeinsam.
Ich kommentiere das mal hier, hier passt es nämlich hin. Zum Kontext: Es geht um Hausaufgaben. Da mehrere Primarlehrpersonen dem zustimmen, gehe ich davon aus, dass das Usus ist bzw. die Erwartungshaltung an den Primarschulen. Ihr erwartet also, dass die Eltern mit ihren Kindern zusammen Hausaufgaben machen. Ist euch schon mal in den Sinn gekommen, dass eine ganze Menge Eltern das aus verschiedensten Gründen gar nicht können? Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit mit einem direkten Kollegen Streit darüber, als er mit geheucheltem Mitleid für irgendein "armes" Migrantenkind in seiner Klasse anfing, dem die Eltern zu Hause ja nicht helfen können. Um mir im gleichen Moment zu erzählen, dass er als Herr Dr. Chemie seinem Kind die Referate schreibt uns sich noch ärgert, wenn es keine 6 dafür gibt. Ja, dann brauchst auch die armen Migrantenkindern nicht bedauern, genau solche Eltern verderben denen ja alles. Ich erwarte in der gymnasialen Oberstufe in den Fächern Chemie und Physik selbstverständlich *nicht*, dass die Eltern ihren Kindern zu Hause bei den Aufgaben helfen. Mein Auftrag ist es, die Aufgaben so zu gestalten, dass die Jugendlichen diese mit den vorhandenen Informationen selbständig lösen können. Das meiste an Übungsaufgaben lösen die an der Schule und nicht zu Hause. Ich gebe mal von einer zur nächsten Woche eine Aufgabe auf, da können sie dann nach dem Lösungsweg fragen, wenn sie gar nicht drauf kommen. Das meiste passiert aber an der Schule. Meine Zweitklässler haben gerade 35 Wochenlektionen Unterricht. Wann sollen die denn noch Hausaufgaben machen, wenn sie ihr Sozialleben nicht vollständig einstellen wollen? Das ist doch Irrsinn. Bei solchen Erwartungshaltungen braucht man sich nicht zu wundern, wenn dann sowas wie an dieser Grundschule in Ludwigshafen passiert.
aber da Bayern immer die besten Schulleistungsergebnisse hat und immer gefragt wird, wie das denn sein kann: vielleicht liegt es ja daran, dass ihr solche Sachen Ernst nehmt.
Ich glaube, da könnte was dran sein. Wenn Hausaufgaben gegeben werden, würde ich als Eltern aber sowas von erwarten, dass die von der Lehrperson auch kontrolliert werden. Wenn die meint, mein Kind soll das machen, ist es auch ihr Job, dann Feedback zu geben.
Ihr erwartet also, dass die Eltern mit ihren Kindern zusammen Hausaufgaben machen.
Nein, erwarte ich nicht, kann mindestens die Hälfte nicht und die andere macht sie in der Schule. Zumal ich die Probleme nicht sehe, wenn es die Eltern korrigieren, dann lerne ich zumindest daraus nur, dass jemand im Haushalt die Aufgaben kann und nicht, dass Fritzchen sie eben noch üben muss oder noch mal erklärt bekommen muss.
Ist wie mit Tests, da geht es mir doch nur darum zu sehen, was wir im Unterricht noch üben müssen und was die Kinder verstanden haben.
Natürlich erwarte ich nicht, dass die Eltern die Ha mit den Kindern machen.
Edit: Ich arbeite an einer Schule, an der kein Elternteil die Ha mit seinem Kind macht. Dennoch werden sie kontrolliert von der Lehrkraft. Ist kein Widerspruch...
Ich erwarte nicht, dass die Eltern die Hausaufgaben der Kinder kontrollieren, ich erwarte aber, dass sie kontrollieren, ob die Kinder sie überhaupt gemacht haben.
Das ist nämlich von den meisten Ersties und Zweities und auch noch von vielen Dritt- und Viertklässlern nicht zu erwarten, dass sie da selbstständig daran denken, dass sie Hausaufgaben aufhaben, oder dass sie nach der OGS noch wissen, dass sie nicht alles geschafft haben, und selbst wenn sie eine vage Ahnung haben, dass da noch etwas zu erledigen wäre, sich dann selbstständig dransetzen…
Ich finde es schon deshalb wichtig, dass Eltern erfragen, ob Hausaufgaben zu machen sind, weil sie damit ihren Kindern signalisieren, dass Schule wichtig ist, dass sie die Lehrkräfte unterstützen und dass sie vor allem Interesse am „Job“ des Kindes haben.
Schon interessant, dass es jetzt hier im Thread auch um die Hausaufgaben geht.
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