Verbeamtung mit Lipödem?

  • Hallo zusammen,


    demnächst steht meine Untersuchung beim Amtsarzt an. Da ich ein (bisher wenig ausgeprägtes) Lipödem habe, blicke ich dem Termin ein wenig sorgenvoll entgegen.


    Konkret bin ich nun auf der Suche nach Personen, die auch ein Lipödem haben und berichten könnten, wie ihr Termin beim Amtsarzt abgelaufen ist. Habt ihr euch speziell vorbereitet und Atteste organisiert? Oder seid ihr eher auf gut Glück dorthin?

  • Hallo,


    also wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann ist die Maßgabe für bzw. gegen eine Verbeamtung, ob du das Pensionsalter erreichen kannst (mit deiner Erkrankung).

    „Meine“ Amtsärztin hat damals zu mir gesagt, dass es relativ schwierig ist jemanden abzulehnen (wichtig: hier nur für den Schulbereich), da dann klar sein muss, dass jemand vorab dienstunfähig wird.


    LG

  • „Meine“ Amtsärztin hat damals zu mir gesagt, dass es relativ schwierig ist jemanden abzulehnen (wichtig: hier nur für den Schulbereich), da dann klar sein muss, dass jemand vorab dienstunfähig wird.

    Bei meiner letzten Untersuchung vor ein paar Wochen hat mir die Amtsärztin gesagt, dass sie eine Wahrscheinlichkeit von mehr als 50% gegeben sein muss damit es Probleme geben könnte.

  • Eine Kollegin ist mit Lipödem problemlos verbeamtet worden. Allerdings kam sie nur über die Öffnungsklausel und mit Risikozuschlag in die PKV.

  • Je nach Bundesland ist dann vielleicht die GKV die bessere Option, falls es pauschale Beihilfe gibt.

    Das sollte gut durchdacht werden..gerade wenn du viel medizinische Hilfe brauchst könnte die PK von Vorteil sein.

    Ich bin auch nur mir 30% Zuschlag drin..hab aber durch meine Kinder eh einen Beihilfeanteil von 70%.

  • Ist es denn bereits diagnostiziert? Ich wusste, dass ich eins habe, habe aber bewusst vorher nicht "offiziell" diagnostizieren lassen und die Amtsärztin zat damals auch nichts angesprochen. Gewicht war aber auch okay.


    Ich kenne jemanden, die Berichte vom Phlebologen vorlegen musste (Stadium), aber danach auch problemlos verbeamtet wurde.

  • Das sollte gut durchdacht werden..gerade wenn du viel medizinische Hilfe brauchst könnte die PK von Vorteil sein.

    Ich bin auch nur mir 30% Zuschlag drin..hab aber durch meine Kinder eh einen Beihilfeanteil von 70%.

    Da kann ich nur zustimmen, insbesondere, falls man OPs anstrebt (und der Punkt nicht von vornherein ausgeschlossen wird). Meine sind (nach grottiger, unterirdischer amtsärztlicher Begutachtung) von der Beihilfe und letztlich auch mehr oder weniger von der PVK abgelehnt worden, aber insgesamt und unabhängig von meinem Fall scheinen mir die Übernahmechancen unterhalb von Stadium III bei PVK und Beihilfe höher als bei der GKV.

  • Ist es denn bereits diagnostiziert? Ich wusste, dass ich eins habe, habe aber bewusst vorher nicht "offiziell" diagnostizieren lassen und die Amtsärztin zat damals auch nichts angesprochen. Gewicht war aber auch okay.

    Dass es sowohl beim Amtsarzt als auch bei der PKV deutlich nach hinten losgehen kann, bekannte Vorerkrankungen zu verschweigen, hatten wir hier im Forum bereits mehrfach thematisiert. Das gilt auch, wenn diese noch nicht "offiziell diagnostiziert" sind. Ich halte das daher für keinen sinnvollen Rat oder auch nur Hinweis. Konsequenzen können bei der PKV der Verlust der Versicherung und damit der Kostenersatz-Ansprüche und bei der Verbeamtung die Entlassung aus dem Dienst bei gleichzeitiger Rückforderung der Bezüge sein.


    Zum Thema: Ein Lipödem sollte nach aktueller Rechtslage kein Problem bei der Verbeamtung darstellen, wenn nicht gerade noch eine Reihe von Komorbiditäten vorliegt.

  • Das sollte gut durchdacht werden..gerade wenn du viel medizinische Hilfe brauchst könnte die PK von Vorteil sein.

    Ja, das denkt man so. Und ist dann überrascht, wenn die Beiträge in die Höhe gehen. Wer "viel" (definiere "viel"...) medizinische Hilfe braucht, ist in der GKV auf Dauer wahrscheinlich besser dran.

    Anekdotisch: Wir streiten uns gerade mit der Debeka um die Meniskus-OP von Kind 1. Die Debeka sagt, dass ein Unfall vorliegen müsse (nein, es war kein Unfall, es handelt sich um Verschleiß) und weigert sich zu zahlen, bis wir das Gegenteil belegen. Da wünsche ich uns jetzt schon viel Spaß und Geduld.

    Anekdotisch 2: Ich höre im Auto gerade ein Uralt-Hörspiel, das im Klinikbereich spielt. Vorhin endete meine Fahrt damit, dass ein Röntgenarzt zu seinem jungen Kollegen meinte, der Patient solle nicht nochmal geröntgt werden, wegen der Strahlenbelastung. Nur Privatpatienten dürften einer viel höheren Belastung ausgesetzt werden, die seien da zäher. Hat sich wohl an der Realität orientiert, der Autor.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Anekdotisch: Wir streiten uns gerade mit der Debeka um die Meniskus-OP von Kind 1.

    Anekdotisch: Wir streiten uns gerade mit der PKV meiner Schwiegermutter, die rollstuhlabhängig ist. Mylady hatte nun eine Wirbelsäulen-OP und darf den Rollstuhl nicht mehr schieben. Die PKV lehnt "tarifbedingt" eine Leistung zu einer verordneten elektrischen Rollstuhlschiebe- und Bremshilfe ab. Die Mutter meiner Schwägerin hatte eine solche über die GKV innerhalb von zwei Wochen bekommen.

    Im Alter werden meiner Erfahrung nach die Leistungen von PKV und PPV notwendiger und schwieriger zu bekommen.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Anekdotisch: Wir streiten uns gerade mit der Debeka um die Meniskus-OP von Kind 1. Die Debeka sagt, dass ein Unfall vorliegen müsse (nein, es war kein Unfall, es handelt sich um Verschleiß) und weigert sich zu zahlen, bis wir das Gegenteil belegen.

    Warum ist es für die Versicherung wichtig, ob die OP wegen Unfall oder Verschleiß nötig ist? Zahlen muss sie doch in beiden Fällen.

  • Ja, aber erstmal kann man Briefe schreiben und die Zahlung hinauszögern.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Warum ist es für die Versicherung wichtig, ob die OP wegen Unfall oder Verschleiß nötig ist?

    Wenn's einen Unfallverursacher gibt, den man haftbar machen kann, ist die eigene Versicherung raus.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Eine Kollegin ist mit Lipödem problemlos verbeamtet worden. Allerdings kam sie nur über die Öffnungsklausel und mit Risikozuschlag in die PKV.

    Wie hoch ist denn der Risikozuschlag? Ich starte nächstes Jahr ins Ref und habe auch den Verdacht, dass ich Lipödem habe. Mit Start ins Ref würde ich auf die PKV umsteigen. Frage mich nun, ob ich dieses Jahr noch zum Arzt gehe mit meinem Verdacht oder warte, bis ich in der PKV bin und beim Amtsarzt war.

  • Wie hoch ist denn der Risikozuschlag? Ich starte nächstes Jahr ins Ref und habe auch den Verdacht, dass ich Lipödem habe. Mit Start ins Ref würde ich auf die PKV umsteigen. Frage mich nun, ob ich dieses Jahr noch zum Arzt gehe mit meinem Verdacht oder warte, bis ich in der PKV bin und beim Amtsarzt war.

    Maximal 30%

    Mir ist noch nie jemand untergekommen, der weniger als 30% Risikoaufschlag hatte. Ich kenne nur gar keinen Riskioaufschlag oder 30%.

  • Wenn du nicht zeitnah operieren willst und/oder dringend Lymphdrainage oder Kompression brauchst, würde ich mit einer Diagnose bis nach dem Ref warten. 30% Aufschlag sind schon happig und ich habe der Krankenkasse seit meinen OPs (selbstgezahlt) keinen Cent an Kosten mehr verursacht, da würde mich der Zuschlag wohl ziemlich ärgern.

    • Offizieller Beitrag

    Ich sehe es wie Maylin85: Wenn du keine Schmerzen und noch kein Lipödem Grad 3 (überhängende Hautlappen, verhärtete Hautpartien) hast, warte bis nach PKV-Eintritt ab. Mein Lipödem wurdefast 30 Jahre von keinem Arzt gesehen, nicht bei den Amtsarztuntersuchungen, nicht von 3 Hautärzten, nicht von mehreren Hausärzten... Fällt fast keinem auf.

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