• Offizieller Beitrag

    Also immer schon vor der Stadt bücken, ja auf keine Probleme aufmerksam machen, man könnte sonst in eine andere Stadt versetzt werden (hier hat die Stadt sich ans Schulamt oder wie es bei euch heißt gewandt).

    Nein. Das Stichwort ist nicht "bücken", sondern

    • Diplomatie
    • Kompromisse
    • Entgegenkommen
    • Eine Hand wäscht die andere
    • Verständnis
    • Pragmatismus

    Dann klappt es auch. Ist halt immer eine Sache des Auftretens.

    Ein reines Beharren auf dem eigenen Standpunkt als Schulleiter und dann mit dem Kopf durch die Wand rennen ist selten zielführend.

  • Nein. Das Stichwort ist nicht "bücken", sondern

    • Diplomatie
    • Kompromisse
    • Entgegenkommen
    • Eine Hand wäscht die andere
    • Verständnis
    • Pragmatismus

    Dann klappt es auch. Ist halt immer eine Sache des Auftretens.

    Wie oben geschrieben, bei uns hat es zu lange gedauert (zumindest aus gesundheitlicher Sicht, meine Wut hat ihren Grund).


    Ergänzend: leider sind die beiden Seiten nicht gleichberechtigt. All die genannten Punkte von dir gingen auf Kosten der Gesundheit von Kollegen, aber auch Schülern.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

    • Offizieller Beitrag

    Oh, den Spoiler habe ich nicht gelesen. (Ich lese nie irgendwelche Spoiler. ;) ) Gute Besserung.

    "Bücken" und "Nicht ansprechen" ist falsch. Mit dem Kopf durch die Steinmauer rennen ist auch falsch - denn dahinter steckt oft noch eine Stahlbarriere.


    Aber - vielleicht habe ich hier in Bullerbü auch einfach nur Glück, dass ich problemlos und auf Augenhöhe mit dem Schulträger kommuniziere. Wen dem nicht so ist, kann das "mit dem Kopf durch die Wand rennen" kann aber trotzdem nicht die Lösung sein. Denke ich.

  • Dafür dass du nicht vorverurteilen möchtest spekulierst du allerdings selber relativ viel über die möglichen Hintergründe. Ich kann nicht erkennen, wo die Kollegin mit dem Kopf durch die Wand wollte oder ähnliches.


    Stimmt. Ich vertraue drauf ... bis es handfeste Beweise gibt.

    Das Problem ist: die Behörde hat selber einen Weg gewählt, bei dem sie nix beweisen muss.

    Hätte man ein Disziplinarverfahren gewählt, hätte die Behörde ihre Karten auf den Tisch legen müssen und die Kollegin hätte sich verteidigen können.


    Hier wird der Weg einer Abordnung gewählt, für die es für mich keine sachlogische Erklärung geben kann. Spekulationen, dass die Schulleitung an der Zielschule nicht besetzt werden kann, halte ich als Begründung für abwegig, in solchen Fällen wird schlimmstenfalls die Leitung einer benachbarten Schule mit einer Doppelleitung beauftragt aber keine Schulleitung mitten im Schuljahr "abgeordnet". Zumal der Vorgang die Situation ja verschlimmern würde - durch die Abordnung bleibt der Dienstposten in der Ausgangsschule ja weiter belegt, man kann also nicht mal dort neu ausschreiben.


    Für mich bleibt hier nur eine Erklärung:

    Das Instrument der Abordnung, das vorgesehen ist um dringenden Unterrichtsbedarf zu decken, wird hier rechtsmissbräuchlich als Disziplinierungsinstument verwendet um zu vermeiden, dass man auf die eigentlich vorgesehenen Disziplinierungsinstrumete angewiesen ist, weil sich die Betroffene dagegen vermutlich erfolgreich verteidigen könnte.

  • Eine Abordnung ist doch immer nur zeitlich befristet oder? Ohne Versetzung ist doch dienstrechtlich die Rückkehr an die Schule sicher. Eine Versetzung aus disziplinarischen Gründen war wahrscheinlich nicht möglich, da ihr kein Dienstvergehen nachgewiesen werden konnte.

  • Man kann jemanden ja erst mal Abordnen.

    Wenn er denn ein halbes Jahr an der neuen Schule ist, kann man ihn fragen, ob er nicht einer freiwilligen Versetzung zustimmen möchte.

    Wenn er dann ablehnt, kann man ihn noch mal nachdrücklich fragen.

    Man kann ihm erklären, dass er vielleicht nicht mehr zu seinen Vorstellungen an seine alte Schule zurück kann, da ist doch inzwischen eine andere Lösung gefunden und eigentlich gar kein Platz mehr für ihn.

    Und so weiter. Man braucht als Betroffener in solchen Fällen wirklich ein dickes Fell.


    Und letztlich ist auch eine dauerhafte Versetzung beamtenrechtlich möglich, nachdem man selber die Voraussetzungen dafür geschaffen hat: Man ordnet die Schulleitung ab, verteilt die Aufgaben der Schulleitung an der alten Schule an andere KuK und setzt eine kommissarische Schulleitung ein, dann versetzt man die alte Schulleitung anschließend dauerhaft mit der Begründung, sie würde als Schulleitung an der alten Schule nicht mehr gebraucht.

  • Angenommen, die andere Schule braucht dringend eine Schulleitung, man hat die betreffende Schulleiterin mehrfach gebeten, dort kommissarisch zu übernehmen, dazu hatte diese verständlicherweise keine Lust, worauf man diesen Weg gewählt hat? Wenn es in NRW üblich ist, Kollegen an jedwede Schulart abzuordnen, an der man dringend Leute braucht, selbst ungeachtet der Ausbildung von Schulart und Fächern, warum soll es nicht möglich sein, dass Schulleitungen hin- und hergeschoben werden? Das wäre natürlich für die betreffende Person übel und für das Kollegium schade, für die Motivation aller Beteiligten Mist, aber es wäre halt auch kein Mobbing und Mundtotmachen, wie hier aufgrund eines völlig spekulativen Spiegel-Artikels gemutmaßt wird.

  • Spekulationen, dass die Schulleitung an der Zielschule nicht besetzt werden kann, halte ich als Begründung für abwegig, in solchen Fällen wird schlimmstenfalls die Leitung einer benachbarten Schule mit einer Doppelleitung beauftragt aber keine Schulleitung mitten im Schuljahr "abgeordnet".

    Doch, auch sowas passiert. Vielleicht wollte man sie zu Schuljahresbeginn abordnen und sie ist in ihrer Dienststelle geblieben, daher der Zwang. Dazu muss man nicht mal Personalvertretung sein, um das schon gesehen zu haben.


    Es ist eine Behörde, da geht's nie darum, wem es wie persönlich geht.

  • Man kann eine Schulleitung problemlos anweisen eine zweite Schule mit zu leiten, das ist auch der gängige Weg, dazu ist keine Abordnung nötig. Und aus dem Grund, den ich oben beschrieben habe, wäre eine Abordnung auch ein sehr schlecht geeigneter Weg zur Lösung dieses Problems.

  • Ein reines Beharren auf dem eigenen Standpunkt als Schulleiter und dann mit dem Kopf durch die Wand rennen ist selten zielführend.

    Aber um mal den ehemaligen Bürgermeister zu zitieren, "Frau Schäfer ist konsensbereit und wir haben immer einen Konsens gefunden"

    Da könnte man nun wirklich spekulieren, ob das Problem nicht dann auf der anderen Seite sitzt, aber dort am längeren Hebel.

  • Aus der Berichterstattung geht es doch eindeutig in die Richtung, dass es einen Konflikt mit Schulträger und AWO gab und sie deshalb abgeordnet wurde. Wenn das nicht der Fall ist und die Begründung in der fehlenden Schulleitung der anderen Schule liegt, würde man es sicherlich klarstellen. Auch die Schulbehörde hat einen Pressesprecher.


    Ich finde es auch schwierig, von Kompromissbereitschaft zu sprechen. Es gibt Dinge, die sind "nice to have". Neue Möbel müssen oft nicht sein, wären aber nett. Und es gibt Dinge, die sind nicht in Ordnung. Hier muss aus meiner Sicht eine Schulleitung auch klar Stellung beziehen. Wenn es im konkreten Fall um den Kellerraum gehen soll, würde ich erwarten, dass die Schulbehörde als erstes Verständnis für die Forderung der Schule äußert. Als zweites würde ich erwarten, dass man sich zu einem gemeinsamen Treffen in der Schule verabredet. Entweder kommt die Schulbehörde in dem Gespräch zu der Auffassung, dass die Schulleitung Recht hat, dann sollte die Schulbehörde alles tun, um sie unterstützen. Oder man stellt fest, dass die Forderungen zwar gut gemeint aber übertrieben ist, dann weist man die Schulleitung entsprechend an, die Wünsche der Stadt umzusetzen. Alles aber kein Grund eine Schulleitung zu entfernen.


    In der Praxis läuft es leider oft anders. Und daher finde ich es absolut wichtig, dass in den Vordergrund zu holen und es möglichst publik zu machen. Am besten unterschreiben 100.000 Leute die Petition. Dann wird sich Schulbehörde oder die Politik erklären müssen. Und entweder man hat gute Gründe oder man muss zurückrudern.

  • Aber genau das zeigt, dass der öffentliche Druck wirkt.


    Dazu stelle ich auch immer wieder einen großen Unterschied zwischen Schulbehörde und Politik fest. Du Schulbehörde ist oft weniger flexibel und lehnt Dinge ab. Wenn ich bei uns mit der Stadtverwaltung rede, heißt es in der Regel kein Geld, geht nicht, wollen wir nicht, können wir nicht, ...

    Wenn man mit guten Argumenten die Politik anspricht, wird oft nach einer Lösung gesucht. Es ist natürlich nicht sinnvoll, sich jedes Mal über die Verwaltung hinweg sich an die Politik zu wenden aber gerade bei größeren Projekten macht es durchaus mal Sinn.

  • ...es wäre halt auch kein Mobbing und Mundtotmachen, wie hier aufgrund eines völlig spekulativen Spiegel-Artikels gemutmaßt wird.

    Um hier pemanent den Standpunkt zu vertreten, man kann über alles reden und findet dann einen tragfähigen Kompromiss, muss man entweder

    - sehr frisch im Dienst und völlig unerfahren sein

    oder

    - ausschließlich in Bullerbü arbeiten

    - sein eigenes Wolkenkuckucksheim bequem eingerichtet haben

    - gleichgültig dem vor die-Wand-fahrenden Bildungssystem gegenüber sein

    - Hierarchien bedenkenlos oder naiv befürworten

    - keine positiven Veränderungen im System wollen

    - mit Herumschleimen jedem Konflikt aus dem Weg gehen

    - selbst bei einer Behörde seine Entscheidungsgewalt uneingeschränkt ausüben dürfen

    - resigniert haben und alles einfach hinnehmen, auch faule Kompromisse.


    Zu welcher Kategorie man gehört, ist hier nicht immer klar festzumachen, das weiß man (hoffentlich) nur selbst.

    • Offizieller Beitrag

    Dafür dass du nicht vorverurteilen möchtest spekulierst du allerdings selber relativ viel über die möglichen Hintergründe. Ich kann nicht erkennen, wo die Kollegin mit dem Kopf durch die Wand wollte oder ähnliches.

    Oh, nein. Das war eigentlich nur eine generelle Antwort an Kris bzgl. des Schulfriedens und wie das in Bezug auf die Stadt und den OGS-Träger als Partner funktionieren kann bzw. nicht funktionieren kann. War nicht als "Vorverurteilung" im konkreten Fall gedacht. Das hätte ich vielleicht deutlich sagen sollen.


    Bzgl. Abordnung / Mitleitung:

    Es gibt beides. Ich wurde als Konrektor vor Jahren mal für ein halbes Jahr mit 20 Stunden als komm. Schulleiter an eine andere Schule abgeordnet, deren Schulleitung vakant war. Mit 8 Stunden war ich noch an meiner eigenen Schule.

    Das fand ich persönlich besser als eine "Mitbetreuung", wobei es im Endeffekt wohl aufs gleiche hinauslief. (Noch besser hätte ich es gefunden, wenn man mich komplett abgeordnet hätte. Ging aber auch so.)


    Sachlogische Gründe für die Abordnung kann man daher schon finden - man kann sie aber auch hinterfragen.



    Ich finde es auch schwierig, von Kompromissbereitschaft zu sprechen. Es gibt Dinge, die sind "nice to have". Neue Möbel müssen oft nicht sein, wären aber nett. Und es gibt Dinge, die sind nicht in Ordnung. Hier muss aus meiner Sicht eine Schulleitung auch klar Stellung beziehen. Wenn es im konkreten Fall um den Kellerraum gehen soll, würde ich erwarten, dass die Schulbehörde als erstes Verständnis für die Forderung der Schule äußert. Als zweites würde ich erwarten, dass man sich zu einem gemeinsamen Treffen in der Schule verabredet. Entweder kommt die Schulbehörde in dem Gespräch zu der Auffassung, dass die Schulleitung Recht hat, dann sollte die Schulbehörde alles tun, um sie unterstützen. Oder man stellt fest, dass die Forderungen zwar gut gemeint aber übertrieben ist, dann weist man die Schulleitung entsprechend an, die Wünsche der Stadt umzusetzen. Alles aber kein Grund eine Schulleitung zu entfernen.

    Es ist richtig, man soll dann Stellung beziehen. (Habe ich bzgl. der Küche und des hinausgeschobenen Anbaus bei uns auch gemacht.) Ungeachtet dessen gibt es ggf. Gründe dafür - z.B. die fehlenden Finanzmittel. Da kann ich gerne Stellung beziehen, muss aber trotzdem damit leben, dass ich als Schulleiter einen Kompromiss eingehen muss. Auch wenn es eigentlich um "must have"-Wünsche geht.


    Zu den Gesprächen gebe ich dir auch recht. Um auf den konkreten Fall zu gucken: es gab ja wohl vorab einige Gespräche zu dem Thema, aber ohne Schulbehörde. Als die BezReg eingeschaltet wurde, fanden die nicht mehr statt. Ein geplantes Schlichtungsgespräch wurde ja wohl abgesagt. Leider. Über die Gründe müsste ich jetzt spekulieren. Will ich aber nicht. ;)


    Ob mit oder ohne Gespräch hätte es auf jeden Fall dann eine Anweisung von oben geben müssen. Das wäre für eine Schulleitung auch doof, wäre aber konsequent.

    • Offizieller Beitrag

    Um hier pemanent den Standpunkt zu vertreten, man kann über alles reden und findet dann einen tragfähigen Kompromiss, muss man entweder

    Außer "Bullerbü" trifft auf mich zum Glück nichts zu. ;)


    Um hier aber permanent den Standpunkt zu vertreten, man müsse als Schulleitung auf jeden Fall seine Position gegen die anderen Parteien durchsetzen, muss man entweder

    - die realistische Umsetzung von Projekten ignorieren,

    - die finanzielle Situation der Kommune (Stichwort: Haushaltssicherungskonzept, z.B.) ignorieren,



    Von einem Schulleiter erwarte ich da schon ein bisschen mehr Überblick für die anstehenden Probleme.

  • - die finanzielle Situation der Kommune (Stichwort: Haushaltssicherungskonzept, z.B.) ignorieren,

    Das ist ja das Problem, was das Bildungssystem vor die Wand fährt: Mangelnde Finanzierbarkeit wir immer als Argument genannt.

    Dass das Schulleitungen seit Jahrzenten akzeptieren (aus welchem der oben von mir genannten Gründen auch immer), macht mich ja so sauer. Warum ist denn da Schweigen im Walde? Als treuer Beamter traut man sich halt nicht, Dienstvorgesetzte zu kritisieren und mal in den Allerwertesten zu treten, damit sie aufwachen. Wo bleibt den hier der Doppelwumms, der woanders aus dem Nichts donnert? "Sondervermögen" Schule, das wäre doch auch mal eine Möglichkeit!

    Allein der Zustand vieler Schulgebäude... Neues Problem? Nein, schon immer wurden Schulen kaputtgespart. Und jetzt geht es total an die Substanz in jeder Beziehung. Und wer den Mund aufmacht, stört halt.

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