• Natürlich kann man eine Petition unterschreiben, selbst wenn man nicht allumfassend informiert ist. Schließlich gehen auch Millionen wählen ohne vorher alle Parteiprogramme gründlich studiert zu haben.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Die mediale Berichterstattung und meine persönlichen Erfahrungen in diesem Bereich versetzen mich schon in die Situation, zu einer recht klaren Meinung in diesem Fall zu kommen. Dass diese nicht unbedingt die ganze Wahrheit sein muss, ist mir klar, dass die ganze Geschichte ein Ernsthaftes strukturelles Problem der Leitung- und Entscheidungsstrukturen in Schulen aufzeigt, kann man in meinen Augen aber nicht ernsthaft bestreiten. Bisher gibt es nur Verlierer und das können durchaus noch mehr werden.


    Warum ich die Petition nicht unterschrieben habe, habe ich schon gesagt. Ich stehe ihnen (insbesondere den Online-Varianten) aber auch grundsätzlich skeptisch gegenüber. Sie fallen für mich in die gleiche Kategorie, wie Beten - sie helfen in der Regel nicht der Sache, sondern lediglich den Teilnehmern sich besser zu fühlen, ohne etwas relevantes zu tun.

    • Offizieller Beitrag

    Interessant ist, dass der Begriff "Schulfrieden" genau einmal in den relevanten Gesetzestexten auftaucht - nämlich in § 2 Abs. 8 Schulgesetz. Ich zitiere:


    (8) Die Schule ermöglicht und respektiert im Rahmen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung unterschiedliche Auffassungen. Schulleiterinnen und Schulleiter, Lehrerinnen und Lehrer sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemäß § 58 nehmen ihre Aufgaben unparteilich wahr. Sie dürfen in der Schule keine politischen, religiösen, weltanschaulichen oder ähnlichen Bekundungen abgeben, die die Neutralität des Landes gegenüber Schülerinnen und Schülern sowie Eltern oder den politischen, religiösen oder weltanschaulichen Schulfrieden gefährden oder stören.


    Dieser Begriff wird da in einem ganz anderen Kontext verwendet - es sei denn, man legt den Begriff so aus, dass jegliche Form von Unmutsbekundung einer Schulleitung direkt eben diesen Schulfrieden stört.


    Aber gut - hier nutzt das Land Mittel und Wege, um unbequeme MitarbeiterInnen kaltzustellen - zumindest wirkt die öffentliche Darstellung so. Kann man machen. Das wäre für mich ein weiteres Mosaiksteinchen (vermutlich eher ein halbes Mosaik), weshalb ich kein Schulleiter werden wollen würde, wenn ich das für mich nicht ohnehin bereits ausgeschlossen hätte. (Im Gymnasialbereich gibt es immerhin noch genug IdealistInnen, die das machen wollen.)

    • Offizieller Beitrag

    Mobbing ist ja nun nicht auf bestimmte Bereiche beschränkt. Gerade unter Lehrkräften können viele davon ein Lied singen.


    https://www.spiegel.de/lebenun…ich-gemobbt-a-866808.html

    In der Tat, in der Tat. Ich habe neulich noch eine Geschichte an meiner neuen Schule erzählt bekommen, die ich zunächst gar nicht glauben konnte, weil ich in der Regel an das Gute im Menschen glaube und doch immer wieder - wenngleich nur temporär - vom Gegenteil überzeugt werde.

  • Aber der Schulfrieden wird doch durch die Abordnung gestört. Die Eltern stehen hinter ihr.

    Sie haben 9000 Unterschriften gesammelt.

    Ach Quatsch, das haben sie doch nur aus langer Weile gemacht, die können doch gar nicht hinter ihr stehen, wenn sie so schwierig ist. Wie auch immer überhaupt jemand mit ihr jemals zusammenarbeiten konnte.

  • Ach Quatsch, das haben sie doch nur aus langer Weile gemacht, die können doch gar nicht hinter ihr stehen, wenn sie so schwierig ist. Wie auch immer überhaupt jemand mit ihr jemals zusammenarbeiten konnte.

    Ach, du kennst sie?


    Die 9000 Unterschriften sind vmtl. ihrem Bekanntheitsgrad geschuldet und der Schilderung des Vorgehens der ungewollten Abordnung. Inzwischen denke ich, dass es wohl dazu eine Vorgeschichte geben muss, die wir nicht kennen.

  • Ich hab mich sehr gefreut für sie. Da sie auch kreativ tätig ist, hab ich mit ihr in den letzten Monaten mehr Kontakt gehabt und ich finde es unsagbar schade, dass man ein solches Talent zu Hause sitzen lässt.

  • Update

    Endlich: Nach 7 (sieben!) Monaten hat die SL eine neue Stelle antreten können. Auch unfassbar, dass es so lange gedauert hat, angesichts des eklatanten Mangels an Schulleitungen in Grundschulen.

    Die Kollegin hat meinen großen Respekt dafür, dass das ihr das mental möglich ist.

    Nicht selten ist das Ergebnis solcher Vorgänge die dauerhafte Dienstunfähigkeit aus psychischen Gründen.

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