Guten Abend,
und zwar habe ich mir vom Bildungsland Hessen, die Einstellungszahlen in den Vorbereitungsdienst/Ref angesehen und musste feststellen, dass sich ja die Einstellungszahlen hinsichtlich der Schulformen gravierend unterscheidet. So wurden beispielsweise im Jahr 2018 über die Hälfte der Studierende, die das Gymnasium anstreben, abgelehnt. Über die Hälfte wurde also von der hessischen Lehrkräfteakademie nicht angenommen bzw. haben kein Angebot bekommen. Dies habe ich mir für weitere Jahre angeguckt und mir ist ein eklatanter Unterschied hinsichtlich der Schulform aufgefallen. Bei Förderschulen und Beruflichen Schulen hat nicht ein einziger Bewerber ein Ablehungsbescheid bekommen. Sie wurden alle eingestellt unabhängig davon, welche Fachrichtung sie besitzen. So wurden alle Bewerber eingestellt, die beispielsweise Wirtschaft und Verwaltung oder Elektrotechnik als Schwerpunkt besitzen. Das Bemerkenswerte hierbei ist, dass die Note im Bachelor und Master überhaupt keine Rolle spielt. Sie werden so oder so eingestellt. ,,Krasse‘‘ hierbei ist, dass dies nahezu jedes Jahr so ist. Ich habe mir für nahezu jedes Jahr die Einstellungszahlen angeguckt und bin auf das selbe Resumee gestoßen. Alle Studierende der beruflichen Schulen und Förderschulen bekamen ein Angebot, wohingegen die Häfte Gymnasiallehrkräfte und die Lehrer der Realschulen kein Angebot bekommen haben.
Nun kommen wir zum Dillema.
Findet ihr, dass es nicht ein Affront gegenüber der Gerechtigkeit darstellt? Ich meine Studierende (Gymnasium oder Real bzw. Hauptsschulen) , die ein super erstes Staatsexamen haben, bekommen keine Stelle fürs Ref. Aber Studierende der anderen Schulformen (Beruflichen Schulen) bekommen unabhängig ihrer Noten direkt einen Platz am Ref. Ich dachte immer, dass die Nachfrage nach Berufschullehrer in Hessen nur mäßig ist.
Ja klar kann man ja sagen, dass die Kausalität hierbei der Angebot und Nachfrage geschuldet ist. Da sich ja die meisten fürs Gymnasium entscheiden würde ja ein Nachfrageüberhang entscheiden, wodurch die Notengrenzen stark angehoben werden.
Meine Frage wäre jetzt Folgende: Wie glaubt ihr, wie sich die Sache in naher Zukunft entwickelt? Wieso streben denn die meisten daran im Gymnasium zu unterrichten, wobei die Chancen an beruflichen Schulen ja so viel besser sind. Was sind eurer Meinung nach die Gründe, weshalb sich die ganzen Studierende gegen ein Studium an Förderschulen bzw. beruflichen Schulen entscheiden. Ich meine ein Studium als Berufsschullehrer ist doch viel krisenfester, da man ja immernoch in die Wirtschaft oder Industrie gehen kann
Anbei die Zulassungszahlen fürs Jahr 2017 und 2018. Die Zulassungszahlung fürs Jahr 2023 habe ich bei der Lehrkräfteakademie erfragt und sie meinten, dass dieser Trend konstant ist und sogar alle Bewerber der beruflichen Schulen einen Platz bekommen haben. Sogar die Nachzügler. Es waren sogar Plätze noch vakant.