Mündliche Abiturprüfung wiederverwenden in NRW?

  • Gibt es eine Regel, ob bzw. nach welcher Zeit Prüfungsaufgaben im 4. Fach wiederverwendet werden dürfen?

    Ich habe an meinem Gymnasium Kollegen, die verwenden jedes Jahr dieselben Aufgaben, andere wiederum erstellen jedes Mal neue. Gibt es eine verbindliche Rechtsgrundlage?

  • https://www.schulentwicklung.n…abiturpruefung/index.html


    In dem Links sind alle offiellen Vorgaben genannt. Weitere Vorgaben gibt es nicht.

    Aber: Der / Die Vorsitzende hat das Recht den Vorschlag der Prüferin/ des Prüfers zurückzuweisen. Ob dieses auch der Fall ist, wenn immer wieder die gleiche Prüfung genutzt wird, ist der/ dem Vorsitzenden vorbehalten. Es gibt also kein pauschales Ja und kein pauschales Nein.

  • Wobei man da unterscheiden muss zwischen mündlichen Prüfungsaufgaben, die bereits einmal gewählt wurden und solchen, die im Vorjahr oder noch früher noch nicht ausgewählt wurden. Da spart es Arbeit, sie wiederzuverwenden, wenn sie thematisch noch passen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe eine Frage, DFU Verstehe ich es richtig, dass eure Abiturient*innen mehrere mündliche Prüfungen zur Auswahl bekommen, aus denen sie eine auswählen und vorbereiten? (wie lange Auswahl- und Vorbereitungszeit haben sie dann vor der mündlichen Prüfung an sich? Unsere Prüflinge haben keine Auswahl, und 30 Minuten Vorbereitung (bei 20-30 Minuten Abiturprüfung)

  • Das würde mich wundern und wäre auch in BW nicht durch die dort relevante AGVO gedeckt. Vielleicht ist aber auch gemeint, dass die Prüflinge aus verschlossenen Umschlägen mit Prüfungsaufgaben einen zufällig wählen und dann erst eröffnen. Das wiederum wäre zulässig, aber überhaupt nicht notwendig.

  • Ich habe eine Frage, DFU Verstehe ich es richtig, dass eure Abiturient*innen mehrere mündliche Prüfungen zur Auswahl bekommen, aus denen sie eine auswählen und vorbereiten? (wie lange Auswahl- und Vorbereitungszeit haben sie dann vor der mündlichen Prüfung an sich? Unsere Prüflinge haben keine Auswahl, und 30 Minuten Vorbereitung (bei 20-30 Minuten Abiturprüfung)

    Nein, aber der Prüfungsvorsitzende wählt aus den einzureichenden Vorschlägen aus und legt fest, welche Prüflinge welche Aufgabe bekommen. Man muss in BW daher mehr Aufgaben einreichen, als verwendet werden.

    • Offizieller Beitrag

    Wow krass (und eigentlich gut, es vermeidet eine ‚geheime‘ Vorbereitung auf nur ein Gebiet und alles andere, was ich mir sonst böswillig vorstellen kann.)

    Also das System im Sinne von Qualitätsmanagement finde ich gut, auch wenn es für die Lehrkräfte echt zermürbend ist (ich erinnere mich an eure anonymen Zweit- und Drittkorrekturen)

  • ne Kollegin von mir in der Fachschaft macht seit ich an dieser Schule bin (beinahe 10 Jahre) immer die selbe Prüfung. da sie sehr viel dienstälter ist und einem dann im Gegenzug in die eigene Prüfung pfuscht, in der sie dann Vorsitzende ist, hab ich dazu nur ein einziges Mal was gesagt. Wir haben aber vor, Ihr diese Prüfung auf schwarzem Grund im Goldrähmchen (ähnlich der goldenen Schallplatte) zu ihrer Verabschiedung diesen Sommer zu überreichen - zur Erinnerung an die meistgehaltene mündliche Prüfung.

    • Offizieller Beitrag

    ne Kollegin von mir in der Fachschaft macht seit ich an dieser Schule bin (beinahe 10 Jahre) immer die selbe Prüfung. da sie sehr viel dienstälter ist und einem dann im Gegenzug in die eigene Prüfung pfuscht, in der sie dann Vorsitzende ist, hab ich dazu nur ein einziges Mal was gesagt. Wir haben aber vor, Ihr diese Prüfung auf schwarzem Grund im Goldrähmchen (ähnlich der goldenen Schallplatte) zu ihrer Verabschiedung diesen Sommer zu überreichen - zur Erinnerung an die meistgehaltene mündliche Prüfung.

    Man könnte das hier auf die Spitze treiben und dieses Vorgehen dem ZAA melden. Der/die Vorsitzende muss ja handfeste Gründe für das Ablehnen oder "Hineinpfuschen" in einen Prüfungsentwurf haben. Vielleicht ist da die Angst vor Rache größer als gedacht. Dass jemand damit durchkommt, ist schon ein starkes Stück. Und dass das dem ZAA noch nicht aufgefallen ist, finde ich eigentlich mindestens ebenso krass.

  • Man könnte das hier auf die Spitze treiben und dieses Vorgehen dem ZAA melden. Der/die Vorsitzende muss ja handfeste Gründe für das Ablehnen oder "Hineinpfuschen" in einen Prüfungsentwurf haben. Vielleicht ist da die Angst vor Rache größer als gedacht. Dass jemand damit durchkommt, ist schon ein starkes Stück. Und dass das dem ZAA noch nicht aufgefallen ist, finde ich eigentlich mindestens ebenso krass.

    Ich auch!

    Ich mache schon allein deshalb unterschiedliche Prüfungen, da ich meinen Schüler:innen auch (alte) mündliche Abiturprüfungen zum "Üben" geben bzw. diese mit denen simuliere. Hinzu kommt, dass bei uns (vereinzelt) Q1 Schüler:innen sitzen, die bei einer mündlichen Prüfung hospitieren.

    Und bei uns unterhalten sich Prüflinge auch schon mal über mündliche Prüfungen ... "da war eine Aufgabe zur Induktion dran" oder genauer "dort war ein quadratisches Leiterrähmchen, das von links ins Induktionsfeld reinfuhr, dann einige Zeit im Magnetfeld war und dann wieder rausfuhr".

  • Auch ich baue jedes Mal neue Prüfungsaufgaben.

    Vor allem wie bei Flipper79, weil ich die gelaufenen Aufgaben im Unterricht als Training für die Prüfung verwende, aber auch, weil ich immer im Blick habe, wie es und was in der jeweiligen Qualiphase mit dem Kurs gelaufen ist.


    In den letzten Coronajahren habe ich beispielsweise sehr gezielt in einem Jahr die Stochastik nur sehr knapp behandelt, dieses Mal habe ich die lineare Algebra vernachlässigt.

    Außerdem haben sich während meiner Zeit an der Schule die Vorgaben mehrfach geändert. Meine ersten Prüfungsaufgaben aus den 90 gern waren noch nicht so gut, wie ich inzwischen finde. Auch das mündliche Prüfen lernt man mit der Zeit besser (jedenfalls habe ich bei mir den Eindruck).


    Als ich mal bei einer Fobi zu dem Thema nachfragte, erhielt ich von einem Fachdezernenten die Antwort, dass es durchaus ok sei, Prüfungsaufgaben erneut zu verwenden, wenn die mindestens zwei Jahre alt seien.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

    • Offizieller Beitrag

    ich wundere mich immer wieder..
    Klar versuche ich auch, möglichst effizient zu arbeiten (ich bin nicht 100% gut im Sinne einer solchen Kollegin, aber mein Zeitplanung im Hinblick auf all das Outcome in meinem Leben ist okay), aber neben den jetzt auf der Hand liegenden Argumenten, verstehe ich auch eine Prüfung als die Möglichkeit, die Kompetenz von Schüler*innen abzuprüfen. Die Kompetenz sollte in der aktuellen Welt auch relevant sein und aktuelle Beispiele sind nunmal auch besser. (Gut, zugegeben, meine Fächer sind Geistes- und Sozialwissenschaften). 2 der 3 münflichen Abiturprüfungen 2020 hatten Corona als Thema, es war schon genau in der Schließungsphase für die SuS so, dass sie versucht haben, Bezüge zu herstellen (in meinem Fach lag es auf der Hand) und ich hatte sie anderthalb Jahre lang darauf getrimmt, die im Unterricht gelernten Theorien mit Fällen aus der Aktualität, mit gelesenen Romanen, mit anderen Theorien in Verbindung zu setzen.
    Was wäre ich als Lehrkraft, wenn ich dann 2023 in SoWi einen Zeitungsartikel zur Wirtschaftskrise 2008 wieder aufwärme... und Gewalttheorien kann ich natürlich auch mit einem alten Fall der 90ern machen, aber es ist nicht so, dass ich jetzt auch genug Zeitungsartikel fände.


    Kann man sich als Prüfungsherstellerin selbstständig machen und davon leben? :D

  • Kann man sich als Prüfungsherstellerin selbstständig machen und davon leben? :D

    Dafür gibt es doch ChatGPT.

    Erstelle mir eine Prüfung zum Thema Gewalttheorien. Nutze dabei die und die Theorien und versuche einen Bezug zu einem aktuellen Zeitungsartikel aus den Jahr 2023 herzustellen. Dabei soll die Fragestellung lauten: "Analysiere das Tötungsdelikt unter Einbeziehung der Gewalttheorie von ..."


    Mit deiner Frage "Kann man sich als Prüfungsherstellerin selbstständig machen und davon leben?" kommt leider ein paar Jahre zu spät. KI ist das Stichwort chili :)

  • Als kleiner Tipp:

    Entwirf eine Art von KI, die Klausuren/ Klassenarbeiten/ Abiprüfungen/ ZP 10 - Prüfungen korrigiert. Man kann den Text (und sei er noch so unleserlich) einscannen (da wir alle iPads haben, kein Problem) und er korrigiert einem dann die entsprechende Prüfungsleistung. Man drucke die Korrektur auf dem Schulrechner aus und voilá alles gut.


    Oder noch besser: Alle Schüler:innen schreiben nur noch auf ihrem iPad (auch in der Grundschule). Die KI korrigiert auf Knopfdruck die Arbeit und die Korrektur geht direkt an die Schüler:in. Fertig! Damit man dann nicht mehr hinter den Unterschriften her rennen muss, geht die Arbeit dann auch digital an die Eltern. Durch die Lesebestätigung gilt die Arbeit als unterschrieben!


    DAS wäre mal eine Geschäftsidee mit Zukunft!

  • ne Kollegin von mir in der Fachschaft macht seit ich an dieser Schule bin (beinahe 10 Jahre) immer die selbe Prüfung

    Was mich interessieren würde: Wird's denn besser? Ich lege ja schon lange bei schriftlichen Nachprüfungen immer die original Prüfung wieder hin. Meistens sind die Nachschreiber die schlechtesten in der Klasse. Bei zwei meiner aktuellen Klassen bin ich gerade erfolgreich im Überlebenstraining, die glauben mir unterdessen, dass man die anderen halt mal fragen muss, was so dran war.

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