BW will bei Lehrkräften Recht auf Teilzeit einschränken

    • Offizieller Beitrag

    Also ich sehe das bei mir durchaus auch bei älteren Kollegen, daß da in der Freizeitkategorie gedacht wird und dann kommen so Dinge, wie: „Ich will einmal in meinem Leben am Boston-Marathon teilnehmen, aber da wir ja auf die Schulferien festgenagelt sind, geht das frühestens erst wenn ich in 30 Jahren Pensionär bin. Ob ich das dann konditionell noch schaffe? Ich denke nicht. ;(

    In NRW kann man als Lehrer auch Sonderurlaub nehmen.


    Zitat

    Staatsbürgerliche, kirchliche und sportliche Zwecke (§ 26 FrUrlV)

    Nach § 26 Abs. 1 kann für die Teilnahme an Tagungen und Veranstaltungen, die staatsbürgerlichen, wissenschaftlichen oder anderen beruflichen, politischen, kirchlichen, gewerkschaftlichen, karitativen, sportlichen oder ähnlichen Zwecken dienen, Urlaub unter Beschränkung auf das notwendige Maß bewilligt werden, soweit die Ausübung der Tätigkeit außerhalb der Dienstzeit nicht möglich ist und dienstliche Gründe nicht entgegenstehen. Das Arbeitnehmerweiterbildungsgesetz gilt hinsichtlich des Nachweises, ob Veranstaltungen beruflichen oder politischen Zwecken dienen, entsprechend.

    Der Urlaub darf, auch wenn er für verschiedene Zwecke bewilligt wird, insgesamt fünf Arbeitstage einschließlich Reisetage im Urlaubsjahr nicht übersteigen. In besonderen Ausnahmefällen kann Urlaub bis zu zehn Arbeitstagen einschließlich Reisetage im Urlaubsjahr bewilligt werden. Für die aktive Teilnahme an den Olympischen Spielen, sportlichen Welt- und Europameisterschaften, internationalen sportlichen Länderwettkämpfen und den dazugehörigen Vorbereitungskämpfen auf Bundesebene sowie an Europapokalwettbewerben kann darüber hinaus Urlaub bewilligt werden.

    Da steht nichts von einem Einzelwettkampf wie dem "Boston-Marathon", aber ich würde es schon generell als möglich erachten, dass man dafür vom Dienst freigestellt wird. Einfach fragen. (bzw: zählt der "Boston Marathon" als "internationaler sportlicher Länderwettkampf", auch wenn man als "Einzelperson" und nicht explizit "für sein Land" antritt.


  • (Trotzdem haben wir es so kalkuliert, dass keiner im Haushalt Vollzeit arbeiten MUSS, dass uns keine Existenzängste plagen, wenn eine*r von uns aus welchen Gründen auch immer reduzieren möchte (oder "müsste"). Wenn man eben so aufgewachsen ist, dass eine kappute Waschmaschine den eh schon engen Essenplan für 2 Monate durcheinanderwirft, dann plant man den neuen Reichtum nicht ein, es könnte immer was sein"

    "Wir" haben das ähnlich gemacht: Unser Eigentum ist klein, aber fein und unsere Gehälter beide gut, daher werde ich es mir leisten können, Teilzeit zu arbeiten und werde es auch tun. Was ich persönlich nicht verstehe - aber jeder Jeck ist anders - sind einige Nachbarn, die unbedingt ein 1000 m²-Grundstück brauchen, 3 Stockwerke (natürlich auch einen Keller), und und und... Wenn man DAS will, müssen freilich beide Vollzeit arbeiten gehen. Das wäre es mir / uns aber nicht wert gewesen. Dann lieber älteres Auto, kleines, aber feines Häuschen, auf kleinerem Grundstück. Und dafür, bei "gutem" Job, den Luxus, in Teilzeit arbeiten gehen zu können. Und es gibt ja durchaus Berufe, wo man gar nicht Teilzeit arbeiten gehen kann oder darf: Die Exkollegin in meinem "alten Job" wollte wegen ihres damals 13-jährigen Sohnes eigentlich auf gar keinen Fall Vollzeit arbeiten gehen, sie hätte es sich auch finanziell leisten können, dies nicht zu tun, aber dieser Job, der bei uns zu vergeben war, ging nur in Vollzeit. Oder sagen wir es lieber so - es wurde so getan, als würde es nicht anders gehen. So schlimm und falsch ich es finde, dass Einige demnächst gezwungen werden, auf die Teilzeitoption zu verzichten im Lehrerjob, so sehr möchte ich hier auch nochmal sagen, wie sehr ich es schätze, dass ich als Mama jedes Jahr und dies noch etliche Jahre entscheiden kann, in welchem Umfang ich (noch) reduzieren möchte oder eben nicht. Allein diese Option gibt es (leider) nicht so oft.

  • Ja, das meinte ich mit meinem Beitrag oben, dass die anderen Schulformen umgestellt haben, nur die BBS ist noch beim alten System,

    die zusätzlichen Stunden im Ref. und das Streichen der Arbeit sind erst seit dem Jahrgang, der jetzt in die Prüfungsphase geht

    Ah ok, das war mir aus deinem vorherigen Beitrag nicht klar, dass du dich auf die anderen Schulformen - also BBS ausgenommen - beziehst.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Vielleicht ist es auch so, dass die Ü 50 Teilzeit Frauen, deren Kinder inzwischen aus dem Haus sind, ja inzwischen auch ein paar gesundheitliche Einschränkungen haben

    Kann sein, aber statistisch gesehen sind Frauen gesünder als Männer in dem Alter, und Männer, ü50 die sachgrundlos Teilzeit arbeiten, sind dann doch eher selten.

  • Kann sein, aber statistisch gesehen sind Frauen gesünder als Männer in dem Alter, und Männer, ü50 die sachgrundlos Teilzeit arbeiten, sind dann doch eher selten.

    Was dann dazu führt, dass vielleicht mit Ü50 noch gar nicht die Kinder aus dem Haus sind, weil man später Kinder bekommt, sondern erst mit Ü60.

  • Also wir alle rechnen schon heute erst mit einer Außerdienststellung im Alter von 70.

    Wenn 40jährige für dich „ältere“ Kollegen sind, was sind dann 70jährige für dich? Fossilien?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • "älter" kann auch einfach "älter als ich" heißen und wenn plattyplus 39 ist, ist der Kollege mit 40 älter. Allgemein würde ich vermutlich "älter" bei jemanden verwenden, der entweder alterstechnisch über dem Kollegiumsdurchschnitt liegt oder die Pension näher ist als der Berufseinstieg.

    • Offizieller Beitrag

    "älter" kann auch einfach "älter als ich" heißen und wenn plattyplus 39 ist, ist der Kollege mit 40 älter. Allgemein würde ich vermutlich "älter" bei jemanden verwenden, der entweder alterstechnisch über dem Kollegiumsdurchschnitt liegt oder die Pension näher ist als der Berufseinstieg.

    beides wird für 40jährige am BK kaum zutreffen.

  • "älter" kann auch einfach "älter als ich" heißen und wenn plattyplus 39 ist, ist der Kollege mit 40 älter. Allgemein würde ich vermutlich "älter" bei jemanden verwenden, der entweder alterstechnisch über dem Kollegiumsdurchschnitt liegt oder die Pension näher ist als der Berufseinstieg.

    Ich meine mich aus früheren Beiträgen zu erinnern, dass Platty etwa so alt ist wie ich (plus/minus ein paar Jährchen), womit er die 40 zumindest erreicht haben sollte.

    Ich verwende „älter“ bezogen auf KuK ab 60 aufwärts, sprich wenn die Pensionierungsschwelle bereits deutlich in Sichtweite ist. Alles andere ist heutzutage- zumindest wenn man nicht z.B. auf dem Bau schafft und damit statistisch gesehen wenig Freude an seiner Rente haben wird, da das Ableben kurz nach Erreichen des Rentenalters zeitnah wartet- einfach nicht mehr „älter“, so fit, wie gerade Menschen, die beruflich vorrangig geistig aktiv waren, gut verdienen, eine gute Gesundheitsvorsorge haben und sich eine ausgewogene Ernährung leisten können bei ausreichenden Ruhezeiten in ihren 60 oder auch 70ern meist noch sind.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Sachsen-Anhalt hat übrigens kurzerhand die Unterrichtsverpflichtung um eine Wochenstunde erhöht. Die GEW klagt dagegen.


    Bemerkenswert finde ich, dass offenbar kein Bundesland rechtzeitig Bedarfsprognosen erstellt und entsprechend reagiert hat. Das ist wie mit der Überraschung, wenn Schulen plötzlich 6 Parallelklassen öffnen und in der Aula unterrichten müssen, weil keiner ausrechnen konnte, dass mehr Babys 6 Jahre später mehr Erstklässler bedeuten.

  • Kann sein, aber statistisch gesehen sind Frauen gesünder als Männer in dem Alter, und Männer, ü50 die sachgrundlos Teilzeit arbeiten, sind dann doch eher selten.

    Bei uns arbeiten einige (männlichen) Kollegen genau 23 Stunden, weil sie die zweimalige Deputatsstundenerhöhung nicht mit gemacht haben (es war also eine direkte Gehaltskürzung). Ein Kollege arbeitet seit 30 Jahren nur halbes Deputat, er meint, er könnte gesundheitlich nicht mehr (ich bin gespannt wie er es in Zukunft macht). Zwei weitere arbeiten ebenfalls seit über 20 Jahren mit halbem Deputat, genauso wie ihre Ehefrauen, weil ihnen das Geld reicht. (Alle reduzieren aktuell nicht wegen Familie. )


    Auch bei den jungen Kollegen reduzieren die männlichen Kollegen im Durchschnitt genauso wie ihre Ehefrauen. Ein Kollege reduziert sogar auf 8 Stunden, weil seine Ehefrau (nicht Lehrer) nicht reduzieren kann.


    Bei uns gilt dies also nicht.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

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