BW will bei Lehrkräften Recht auf Teilzeit einschränken

  • Seit heute morgen gehen die neuen, super innovativen Maßnahmen Baden-Württembergs durch die Presse, die dem Lehrermangel entgegen wirken sollen

    (BW will bei Lehrkräften Recht auf Teilzeit einschränken - SWR Aktuell.)

    Wie nicht anders zu erwarten sind das:

    • kein Recht mehr auf Teilzeit unter 75% außer aus genehmigten Gründen (Elternzeit, Pflege etc.)
    • Einschränkung der Sabbaticals (maximal alle 5 Jahre und auch erst nach 5 Jahren Dienstzeit)
    • Erhöhung der Stundenanzahl der Referendare um eine Wochenstunde
    • mehr Quereinsteiger

    Nun kann man davon natürlich halten was man möchte, aber ich finde es schon entlarvend, dass sich das Kultusministerium nicht mal mehr scheut offen zuzugeben, dass damit verhindert werden soll, dass "vor allem jüngere Pädagogen aus Gründen der "Work-Life-Balance" etwas nur 50 Prozent arbeite."


    Aha, ja, maximal attraktiv das Ganze. Man darf gespannt sein was dann als Nächstes kommt. Vielleicht dann noch eine schöne Werbekampagne anstatt des bisherigen "Lieber Lehramt" Slogans "Lieber Burnout" oder "Work-Life Balance? Nicht mit uns."

  • Ich habe Ende letzten Schuljahres auf rund 55% reduziert. Obwohl ich schwerbehindert bin hat die Schwerbehindertevertrteung mich damals darüber informiert, dass es sein könnte, dass die Reduktion nicht direkt bewilligt werden würde, sondern man erst einen Widerspruch mit ggf. einzureichenden ärztlichen Attesten als Nachweis durchlaufen müsse. Das Land habe begonnen auch bei Lehrkräften, die z.B. aus gesundheitlichen Gründen ihre Arbeitszeit reduzieren wollen äußerst streng hinzusehen bei allem, was weniger als 75% ausmache. Insofern überrascht mich dieser Teil, ebenso wie die Neuregelung zu den Sabbaticals nicht. Auch die weiteren Punkte waren erwartbar vor dem Hintergrund bestimmter Äußerungen des KMs zu diesen Aspekten in den letzten 3-4 Jahren. Abhilfe gegen den Lehrkräftemangel kann ich darin allerdings nicht wirklich entdecken. Schlechtere Arbeitsbedingungen für junge Menschen werden diese dem Schuldienst eher ferner halten, als näher bringen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: Ein Komma zu viel.

  • Ich habe Ende letzten Schuljahres auf rund 55% reduziert. Obwohl ich schwerbehindert bin hat die Schwerbehindertevertrteung mich damals darüber informiert, dass es sein könnte, dass die Reduktion nicht direkt bewilligt werden würde, sondern man erst einen Widerspruch mit ggf. einzureichenden ärztlichen Attesten als Nachweis durchlaufen müsse. Das Land habe begonnen auch bei Lehrkräften, die z.B. aus gesundheitlichen Gründen ihre Arbeitszeit reduzieren wollen äußerst streng hinzusehen, bei allem, was weniger als 75% ausmache. Insofern überrascht mich dieser Teil, ebenso wie die Neuregelung zu den Sabbaticals nicht. Auch die weiteren Punkte waren erwartbar vor dem Hintergrund bestimmter Äußerungen des KMs zu diesen Aspekten in den letzten 3-4 Jahren. Abhilfe gegen den Lehrkräftemangel kann ich darin allerdings nicht wirklich entdecken. Schlechtere Arbeitsbedingungen für junge Menschen werden diese dem Schuldienst eher ferner halten, als näher bringen.

    Das finde ich wirklich schlimm, dass selbst mit kranken und behinderten Menschen so umgegangen wird. Ich stelle es mir sehr belastend vor neben dem Alltagsgeschäft und den gesundheitlichen Einschränkungen auch noch ein Widerspruchverfahren managen zu müssen. Wo ist da die Fürsorgepflicht des Dienstherrn? Ich hoffe, dass dir in Zukunft deine Reduktion in dem gewünschten Maße erhalten bleibt. Das Abhilfe gegen Lehrermangel anders geht ist denke ich jedem klar, anscheinend nur nicht dem KM.

    • Offizieller Beitrag

    und wieder stelle ich mir vor, wie die Länder darauf reagieren würden, wenn die Vorstellungsgespräche (haha) so abliefen, wie in vielen anderen Branchen. Ich will gar nicht auf die angeblich fantastische Bezahlung und Dienstautos, die vor der Tür warten, eingehen.
    Aber: natürlich muss irgendwie auch die Work-Life-Balance stimmen. Mit ganz klarem Schwerpunkt auf Life. Und je gesuchter eine Position wird, desto flexibler kann man sich auch zeigen (also im Rahmen der Dienstvereinbarungen, die auch für alle gelten).
    In 20-30 Jahren wird man mit so peinlichem Blick auf diese Zeit zurückblicken.

  • Es gibt sehr viele Gründe, warum sich Lehrer dafür entscheiden, in Teilzeit zu gehen: Sei es aus familiären Gründen, einer Behinderung wie bei CDL oder auch einfach, weil man es sich finanziell erlauben kann, weniger zu arbeiten. Wenn jemand sagen wir mal 10 Stunden arbeitet und die Familie finanziell gut dasteht, wird derjenige im Zweifelsfall eher die Stunden auf 0 reduzieren als auf 25 hochgehen. Ob einem da soviel geholfen wäre...

    Es gibt zwei Gründe, bei denen man Teilzeit kritisch sehen sollte:

    1. aus Gewohnheit: Viele Frauen Ü50 arbeiten, auch wenn die Kinder schon erwachsen sind, teilweise schon selbst Kinder haben (Hier muss man vielleicht Ausnahmen machen, wenn die zuvor genannten Frauen als Großeltern aktiv mit in die Erziehung der Enkel eingebunden sind.), aus Gewohnheit weiterhin in Teilzeit, können sich womöglich gar nicht vorstellen, wieder in Vollzeit zurückzukehren. "Schaffe ich das überhaupt noch? Möchte ich das überhaupt noch?). Hier würde ich weniger mit Zwang reagieren, sondern mit Aufklärungsangeboten und Anfragen an die betroffenen Frauen, sodass sie sich, wenn das der Fall sein sollte, bewusst für Teilzeit entscheiden, und nicht "weil ich es die letzten 30 Jahre auch so gemacht habe".

    2. weil man das Gefühl hat, den Job sonst gesundheitlich nicht schaffen zu können (z.B. drohendes Burnout, regelmäßig Überstunden, etc.): Hier muss das Land dringend Voraussetzungen schaffen, dass jeder (!), der möchte, auch Vollzeit arbeiten kann, ohne dass es langfristig zu psychischen oder physischen Auffälligkeiten kommt. Das bedeutet, dass Deputat und andere Arbeitsbedingungen (z.B. Schülerzahl, Umgang mit Integration und Inklusion, außerunterrichtliche Verwaltung) so angepasst werden, dass jemand mit einer durchschnittlichen Arbeitszeit von 41h die Woche die Aufgaben gut bewältigen kann.

  • Das finde ich wirklich schlimm, dass selbst mit kranken und behinderten Menschen so umgegangen wird. Ich stelle es mir sehr belastend vor neben dem Alltagsgeschäft und den gesundheitlichen Einschränkungen auch noch ein Widerspruchverfahren managen zu müssen. Wo ist da die Fürsorgepflicht des Dienstherrn? Ich hoffe, dass dir in Zukunft deine Reduktion in dem gewünschten Maße erhalten bleibt. Das Abhilfe gegen Lehrermangel anders geht ist denke ich jedem klar, anscheinend nur nicht dem KM.

    Danke. Letztlich ging das dann in meinem Fall ganz problemlos durch, weil die Sachlage überdeutlich war. Ich wäre insofern auch negativ überrascht gewesen, wäre ein Widerspruchsverfahren in meinem Fall erforderlich gewesen und hätte dieses auf jeden Fall durchgefochten, weil ich an der Stelle- wie du- einen Widerspruch sehe zur Fürsorgepflicht des Dienstherrn, wenn der Reduktion bei schwer Erkrankten/ Schwerbehinderten nicht stattgegeben wird, die auf eben diese angewiesen sind.

    Ich weiß aber von der Schwerbehindertenvertretung, dass es bereits manche KuK mit Schwerbehinderung betroffen hat, die dann teilweise auch nicht die Kraft hatten noch weiter für sich zu kämpfen, gerade weil sie eben schwer erkrankt waren/sind. Das ist einfach dann einfach nur noch eine Sauerei, weil eben die abgestraft werden, die auf diese Reduktionen angewiesen sind, um unter Umständen zumindest im kleinen Umfang überhaupt arbeiten zu können.


    Meine persönliche gesundheitliche Lage ist- leider- recht eindeutig, so dass es einem Berufsverbot nahekommen würde, mir Teilzeitoptionen allein qua Dienstrecht und ohne Betrachtung meiner gesundheitlichen Lage zu streichen. Ich werde insofern im kommenden Schuljahr auch die beschränkte Dienstfähigkeit beantragen. Das hat (u.a.) den Vorteil, dass dann die leistbaren Arbeitsstunden vom Amtsarzt für ein paar Jahre festgelegt werden, so dass ich keine Sorge mehr haben muss, das Land könnte mir diesbezüglich unnötigen Stress verursachen. Tatsächlich hat mir das auch die Schwerbehindertenvertretung Ende letzten Jahres empfohlen gehabt mittelfristig anzugehen, um mich eben zu schützen vor der Fürsorgepflicht widersprechenden Weisungen des Landes zur Teilzeit bei Menschen mit Schwerbehinderung/gesundheitlichen Problemen. Leider gibt es für viele andere KuK, die aus diversen Gründen in Teilzeit arbeiten wollen würden keine passende Alternative, um diese durchsetzen zu können.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt sehr viele Gründe, warum sich Lehrer dafür entscheiden, in Teilzeit zu gehen: Sei es aus familiären Gründen, einer Behinderung wie bei CDL oder auch einfach, weil man es sich finanziell erlauben kann, weniger zu arbeiten. Wenn jemand sagen wir mal 10 Stunden arbeitet und die Familie finanziell gut dasteht, wird derjenige im Zweifelsfall eher die Stunden auf 0 reduzieren als auf 25 hochgehen. Ob einem da soviel geholfen wäre...

    Da du (vgl. weitere Ausführung) durchaus das Wort "Familie" so verstehst, dass Kinder da sind: Wenn Kinder da sind, gibt es IMMER die Möglichkeit zur Teilzeit. In NRW (überall?) bis zum 18. Geburtstag des letzten Kindes (vgl., in Österreich ist es wohl bis zur Einschulung bzw. 8. Geburtstag, zumindest wurde es mir so in NIederösterreich erklärt).

    Viele Frauen Ü50 arbeiten, auch wenn die Kinder schon erwachsen sind, teilweise schon selbst Kinder haben (Hier muss man vielleicht Ausnahmen machen, wenn die zuvor genannten Frauen als Großeltern aktiv mit in die Erziehung der Enkel eingebunden sind.), aus Gewohnheit weiterhin in Teilzeit, können sich womöglich gar nicht vorstellen, wieder in Vollzeit zurückzukehren.

    Vielen Dank für die gut gemeinten Aufklärungsangeboten, aber: auch ohne Enkelkinder hat man/frau vielleicht Lust, einfach nachmittags ein nettes Buch zu lesen und nicht Vollzeit zu arbeiten.

  • Da rächen sich jetzt 70 Jahre BRD-Fettlebe - jetzt haben halt viele genug Geld, um nicht voll arbeiten zu müssen (das haben die Generationen vor ihnen schon zur Genüge getan). Blöd halt, dass die Arbeit trotzdem getan werden muss...

    Im Übrigen finde ich

    • kein Recht mehr auf Teilzeit unter 75% außer aus genehmigten Gründen (Elternzeit, Pflege etc.)
    • Einschränkung der Sabbaticals (maximal alle 5 Jahre und auch erst nach 5 Jahren Dienstzeit)

    immer noch großzügig, wenn man es mal andersrum liest:

    • Recht auf sachgrundlose Reduktion um bis zu 25%
    • Möglichkeit eines Sabbaticals alle fünf Jahre schon nach fünf Jahren Dienstzeit

    - es gibt jede Menge Arbeitnehmer, die sich darüber sehr freuen würden. Und immer schön dran denken: Der Staat verbeamtet nicht, weil er so lieb ist!

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Da rächen sich jetzt 70 Jahre BRD-Fettlebe - jetzt haben halt viele genug Geld, um nicht voll arbeiten zu müssen (das haben die Generationen vor ihnen schon zur Genüge getan). Blöd halt, dass die Arbeit trotzdem getan werden muss...

    Da ist auch ganz viel unnötige Arbeit im System. Nicht nur im Schulsystem übrigens.

    Ausbau des Ganztagsunterricht usw. Vielleicht sollte man hier mal das ein oder andere überdenken statt Lehrkräften eine zeitgemäße Work-LIFE-Balance zu verwehren.

  • chilipaprika : Mit Familie meinte ich auch die Pflege von pflegebedürftigen Angehörigen. Ich wollte lediglich damit festhalten, dass das ein Punkt ist, der weitestgehend unstrittig ist und von dir noch einmal mit dem rechtlichen Hinweis belegt wurde. Ich habe das zweite von dir zitierte Thema angesprochen, weil es durchaus ein Thema ist, das in der öffentlichen Wahrnehmung doch recht wenig bekannt ist, tatsächlich aber über den Lehrerberuf hinausgehend eine sechsstellige Zahl an Frauen in Deutschland betrifft. Zum Buch am Nachmittag: Gerade deswegen habe ich ja im selben Abschnitt geschrieben, dass es vollkommen legitim ist, wenn sich Frauen bewusst für Teilzeit entscheiden. "Ich möchte bewusst Teilzeit arbeiten, um nachmittags ein Buch lesen zu können." ist für mich einleuchtender als "Ich arbeite Teilzeit, weil... naja, die Kinder waren halt da und dann haben wir das irgendwie so beibehalten.". Oder wie siehst du das?

  • (...)

    Im Übrigen finde ich (das, CDL) immer noch großzügig, wenn man es mal andersrum liest:

    • Recht auf sachgrundlose Reduktion um bis zu 25%

    Ich bezweifle sehr, dass das Land das in dieser Weise meint, vor allem, nachdem das aktuell ja bereits in vielen Fällen anders gehandhabt wird. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ja, mag sein. Käme wohl auf den Versuch an.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

    • Offizieller Beitrag

    chilipaprika : Mit Familie meinte ich auch die Pflege von pflegebedürftigen Angehörigen. Ich wollte lediglich damit festhalten, dass das ein Punkt ist, der weitestgehend unstrittig ist und von dir noch einmal mit dem rechtlichen Hinweis belegt wurde. Ich habe das zweite von dir zitierte Thema angesprochen, weil es durchaus ein Thema ist, das in der öffentlichen Wahrnehmung doch recht wenig bekannt ist, tatsächlich aber über den Lehrerberuf hinausgehend eine sechsstellige Zahl an Frauen in Deutschland betrifft. Zum Buch am Nachmittag: Gerade deswegen habe ich ja im selben Abschnitt geschrieben, dass es vollkommen legitim ist, wenn sich Frauen bewusst für Teilzeit entscheiden. "Ich möchte bewusst Teilzeit arbeiten, um nachmittags ein Buch lesen zu können." ist für mich einleuchtender als "Ich arbeite Teilzeit, weil... naja, die Kinder waren halt da und dann haben wir das irgendwie so beibehalten.". Oder wie siehst du das?

    das heißt, du unterstellst diesen ü50-Frauen, dass sie zu bequem sind, den VZ-Antrag zu stellen?
    Es ist anders: sie stellen weiterhin jedes Jahr den TZ-Antrag. Das heißt: bewusst.

    Klar, es gibt immer Menschen, die "Opfer" ihrer Sozialisation, sei es der VZ-arbeitende Papa, der glaubt, der große männliche Ernährer sein zu müssen, obwohl er reduzieren könnte, oder die VZ-arbeitende Mama, weil sie sonst glaubt, keine moderne Frau zu sein. Aber das wird man nie komplett auseinanderbröseln.
    Solange alle MÖglichkeiten Allen zur Verfügung stehen, kann sich jede*r frei entscheiden. Also so frei, wie wir halt als Menschen im Kapitalismus sind.

  • (...)
    Solange alle MÖglichkeiten Allen zur Verfügung stehen, kann sich jede*r frei entscheiden. Also so frei, wie wir halt als Menschen im Kapitalismus sind.

    Oder auch so frei, wie wir als Männer, Frauen, Diverse eben in einer Gesellschaft mit weiterhin massiven Rollen- und Geschlechterstereotypen sein können.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Man könnte es jetzt negativ wie positiv formulieren. Wichtig war mir nur, zu erwähnen, dass jeder Vollzeit arbeiten kann, der möchte, und keiner muss, der nicht möchte.

  • Vielleicht ist es auch so, dass die Ü 50 Teilzeit Frauen, deren Kinder inzwischen aus dem Haus sind, ja inzwischen auch ein paar gesundheitliche Einschränkungen haben. Nicht unbedingt so, dass man eine Schwerbehinderung hat etc. aber man merkt es ja doch, dass man nicht jünger wird. Es gibt ja auch chronische Krankheiten, die nicht generell einschränken, aber durch die man eben doch ein wenig mehr Zeit braucht.

    Frauen in den Wechseljahren schlafen oft auch schlecht. Das alles muss man aber nicht unbedingt diskutieren müssen, wenn man Teilzeit beantragt.

    Ich bin noch knapp unter 50 und darf auch noch kinderbedingte Teilzeit arbeiten. Aber ich würd ein meinem jetzigen Alter gar nicht mehr die ganzen Nachtschichten und durchkorrigierten Wochenenden schaffen, die ich mit 6 Korrekturgruppen hätte. Ich brauche heute viel mehr Erholungsphasen als früher mit 30 oder so.

  • Ich bezweifle sehr, dass das Land das in dieser Weise meint, vor allem, nachdem das aktuell ja bereits in vielen Fällen anders gehandhabt wird. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

    Ähnlich wie CDL glaube ich kaum, dass das heißt man kann jederzeit wenigstens um 25 % reduzieren. Ich wette es wird dann gesagt werden, dienstliche Gründe sprechen auch gegen die 25 % Prozent Reduktion, denn, Überraschung, ein offizieller dienstlicher Grund ist jetzt auch der Lehrermangel (auch laut Artikel). Und den haben wir ja die ganze Zeit. Schwupps, gibt's halt gar keine Teilzeit mehr für gesunde, kinderlose KuK oder Kuk mit Kindern Ü18. So einfach kann es gehen, ist doch eine tolle Lösung.

  • Schwupps, gibt's halt gar keine Teilzeit mehr für gesunde, kinderlose KuK oder Kuk mit Kindern Ü18. So einfach kann es gehen, ist doch eine tolle Lösung.

    Nüchtern gesagt entspricht das auch §34 (1) BeamtStG.


    Ob das aus Dienstherrensicht die geeignete Maßnahme gegen Bewerbermangel ist, wage ich allerdings zu bezweifeln.


    Dass viele Jungkolleginnen und -Kollegen im Vorstellungsgespräch auf schulscharfe Stellen in den letzten Jahren aber erkennbar eher Schule um die Freizeit herum denken und innerhalb eines Satzes die Frage nach Lebenszeitverbeamtung und Sabbatjahr stellen, ist mit meiner vielleicht antiquierten Auffassung von Beamtenverhältnis nicht vollständig kompatibel.


    Edit: entscheidet sich jemand aus den Gründen für das Angestelltenverhältnis, dann hätte ich auch kein Bauchweh bei einem Vertrag auf vier Stunden.

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