Indirekte Rede - für die „adressierte Altersgruppe“ nicht geeignet?

  • Vor einigen Tagen las ich einen Artikel, in dem es um Zensur von Kinderbüchern ging. Dort wurde dann beschrieben, dass „Neuauflagen von Kinderbüchern [...] zu allen Zeiten sprachlich angepasst worden“ sind. Als Beispiel wird „Hanni und Nanni“ angeführt, bei denen z. B. „die D-Mark in Euro umgewandelt“ wurde. Dazu kommt, dass „[i]ndirekte Rede [...] durch direkte ersetzt“ wurde, „weil die Lesekompetenz der adressierten Altersgruppe gesunken ist“.

    Ist das richtige Weg? Wird es dadurch nicht noch schlimmer? Oder sollte man konsequent eine Auflage in einfacher Sprache verfassen und eine dem Orginaltext entsprechende (und eine in Großdruck für die damaligen Erstleser)?

    Dass man bewusst Vereinfachungen vornimmt führt meiner Meinung nach dazu, dass man zwar einerseits den Zugang erleichtert, den Schritt zu anspruchsvollerer Literatur aber erschwert.

    Oder sehe ich das zu eng?

  • Zitat

    „die D-Mark in Euro umgewandelt“

    Zitat

    „[i]ndirekte Rede [...] durch direkte ersetzt“

    Zitat

    „weil die Lesekompetenz der adressierten Altersgruppe gesunken ist“

    Woher hast du die Zitate?


    Schreibt man nicht "Deutsche Mark" ohne Bindestrich?

    Was ist "ndirekte Rede"?

    Ist die Lesekompetenz tatsächlich gesunken, oder sollte man hier nicht besser einen schönen Konjunktiv verwenden?

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Mich wundert es gerade, dass überhaupt noch jemand Hanni und Nanni liest. Ob da echt die indirekte Rede ausschlaggebend ist?


    Ich würde an Texten generell nicht posthum rumdoktern, das ist das Werk einer anderen Person. Ich finde, wenn man eine Version in Leichter Sprache haben will, muss man sich schon die Mühe machen, das Buch neu zu verfassen und entsprechend zu kennzeichnen. Ich bezweifle aber auch dann, dass es außer von Förderschulen und Stadtbüchereien gekauft wird. Wer sollte sonst die Kundschaft sein?


    Edit: Es gibt ja auch das Thema der Zensur wg. political correctness, dass bestimmte Wörter und Vorgänge komplett getilgt werden. Finde ich falsch.

  • Ich habe doch geschrieben, dass es um einen Artikel geht. Dann also hier die korrekte Quellenangabe: Willer, Monika: Jim & Pippi: Zensur im Kinderbuch?, in: Westfalenpost, 23.03.2032

    Was ist "ndirekte Rede"?

    Musstest Du noch nie zitieren?

  • Der Quelltext sitzt hinter der Bezahlschranke. Da ich da nicht durchsteigen mag, geh ich einfach davon aus, dass du richtig zitiert hast; dann geht der Hinweis auf sprachliche Anpassung wohl von jemandem aus, der selber hinsichtlich Schreibkompetenz noch zu lernen hat und Lesekompetenz nicht gerade fördert.


    Zitat

    Wird es dadurch nicht noch schlimmer?

    Ja, ich meine, "es" wird durch sowas noch schlimmer.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Enid Blyton war Britin, also schrieb sie vermutlich nicht von D-Mark.


    Und bereits Luther übersetzte den Klippschliefer mit Kaninchen. Es wurde schon immer angepasst (für mich ein Zeichen für lebendige Sprache). Nur tote Sprachen verändern sich nicht mehr. (Manche Vereinfachung gefällt mir auch nicht, aber jede Sprache vereinfacht sich mit der Zeit habe ich bereits vor knapp 40 Jahren in der Schule gelernt).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Zu Übersetzungen im Wandel der Zeit und inhaltliche Anpassungen hatte ich ursprünglich auch einige Zeilen geschrieben. Mir geht es aber hauptsächlich um die (vermeintliche?) Vereinfachung.

  • Mich wundert es gerade, dass überhaupt noch jemand Hanni und Nanni liest.

    Quittengelee Klar, gibt doch auch noch immer aktuelle Geschichten auch mit Handy, Internet, Casting Shows, Magersucht, selbstgemachte Naturkosmetik, marode Schule, Adoption,...

    Meine Kinder finden die auch echt gut.

    Seit Band 14 sind das eh deutsche Autoren, wie auch bei den drei ???

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Quittengelee Klar, gibt doch auch noch immer aktuelle Geschichten auch mit Handy, Internet, Casting Shows, Magersucht, selbstgemachte Naturkosmetik, marode Schule, Adoption,...

    Meine Kinder finden die auch echt gut.

    Seit Band 14 sind das eh deutsche Autoren, wie auch bei den drei ???

    Enid Blyton schrieb sogar nur 6 Hanni und Nanni Bücher. https://www.stern.de/neon/feie…rstoert------8418198.html

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  • Es gibt sehr viele moderne Kinderbücher. Ich finde, Kinder sollen auch erkennen dürfen, dass ihre Großeltern und noch frühere Generationen ebenfalls Kinderbücher, die wiederum entsprechend dem Sprachstil ihrer damaligen Zeit geschrieben wurden, lasen.

    Gegen schwindende Lesekompetenz hilft es, viele unterschiedliche Bücher zu lesen. Ich würde behaupten, wenn Kinder regelmäßig Werke wie Hanni und Nanni lesen, dass sie auch kein Problem haben, der Handlung zu folgen.

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