Lohnt sich eine Beförderung auf A14 überhaupt?

  • Schulleiter müssen ja auch selbst Unterricht beurteilen zb von Referendaren oder Beförderungen. Dann sollten Sie schon wissen, was guter Unterricht ist und selbst zumindest passabel unterrichten

    Um Unterricht beurteilen zu können, muss man selbst nicht sonderlich gut unterrichten. Genau wie ein Fußballtrainer, kein Topstürmer sein muss.


    Es ist natürlich nicht verkehrt als SL, wenn man guten Unterricht gestalten kann. Es ist aber nicht das Kerngeschäft und mir ist es vollkommen egal ob der Unterricht meine SL gut oder schlecht ist.

  • Um Unterricht beurteilen zu können, muss man selbst nicht sonderlich gut unterrichten. Genau wie ein Fußballtrainer, kein Topstürmer sein muss.

    Aber man muss kritisieren können, dass im Entwurf in der Methodik keine Alternativen genannt werden! Darauf kommt es an!

  • Das sehe ich nicht so. Eine der Aufgaben von Schulleitungen ist auch die Beurteilung des Unterrichts von Referendaren und eben genau von Kolleginnen und Kollegen bei Beförderungen.


    Deshalb gehört zur A15-Revision des stellvertretenden Schulleiters in NRW auch die Unterrichtsnachbesprechung als Teilaspekt.

    Wie gesagt : unser Stellv. hat die Beratung / Besprechung in den Sand gesetzt, ist es aber trotzdem geworden. Ich sehe das aber Kritisch. Auf der anderen seite, ist das im Verfahren auch sehr gekünstelt. Keiner weiß genau was eine gute Unterrichtsbesprechung ist. Soll man auf den Entwurf eingehen? Ihn kritisieren? Soll man sich auf die Stunden fokussieren? Soll man selbst einen Beratungsschwerpunkt festlegen oder mit der Lehrkraft zusammen? Das ist alles offen und alles mögliche kann dann im Verfahren kritisiert werden

  • Für eine Beförderung ist der Unterricht auch völlig unerheblich. Er muss laufen, das war's und das reicht auch völlig aus.

    Der Unterricht ist aber ein sehr sehr großer Teil der Bewertung (hier).

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Um Unterricht beurteilen zu können, muss man selbst nicht sonderlich gut unterrichten. Genau wie ein Fußballtrainer, kein Topstürmer sein muss.

    Jürgen Klopp hat auch immer wieder erwähnt, dass er nur ein begrenzt begabter Zweitligaspieler war ;)

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  • Der Unterricht ist aber ein sehr sehr großer Teil der Bewertung (hier).

    Das ist aber auch unklar. Keiner weiß ob alle verfahrensbestandteile gleich viel zählen oder ob der Unterricht am meisten zählt . Und beim Unterricht ist auch unklar, wieviel der Entwurf zählt, wieviel die Durchführung und wieviel die Reflexion . Ich vermute : 30:50:20 Prozent … aber habe keine Ahnung …..

  • Der Unterricht ist aber ein sehr sehr großer Teil der Bewertung (hier).

    Bei uns auch. Das macht es aber nicht automisch sinnvoll ;) Ich weiß, man sollte in Verfahren des öffentlichen Dienstes nicht nach Sinnhaftigkeit suchen. Ich erwische mich dennoch immer wieder dabei :)

  • Das ist aber auch unklar. Keiner weiß ob alle verfahrensbestandteile gleich viel zählen oder ob der Unterricht am meisten zählt . Und beim Unterricht ist auch unklar, wieviel der Entwurf zählt, wieviel die Durchführung und wieviel die Reflexion . Ich vermute : 30:50:20 Prozent … aber habe keine Ahnung …..

    Achtung! Hier ist es anders! A14 ist keine Funktionsstelle und es gibt daher auch kein Funktionsstellen-Verfahren sondern nur eine schulische Beurteilung. Und darin ist der Unterricht der größte Brocken.


    PS: Ich habe es immer so erlebt, dass die eigentliche Durchführung der größte Teil des Unterrichts war und dann die Reflexion darüber.

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  • Achtung! Hier ist es anders! A14 ist keine Funktionsstelle und es gibt daher auch kein Funktionsstellen-Verfahren sondern nur eine schulische Beurteilung. Und darin ist der Unterricht der größte Brocken.


    PS: Ich habe es immer so erlebt, dass die eigentliche Durchführung der größte Teil des Unterrichts war und dann die Reflexion darüber.

    Der Entwurf war das unwichtigste? Aber was nützt der sorgfältigste Entwurf, wenn die Praxis in die Hose geht ? …

  • Der Entwurf war das unwichtigste? Aber was nützt der sorgfältigste Entwurf, wenn die Praxis in die Hose geht ? …

    Eben. Von mir wurde bspw. auch mehrmals nur eine Skizze anstelle eines großen Entwurfs gefordert.

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  • Der Entwurf war das unwichtigste? Aber was nützt der sorgfältigste Entwurf, wenn die Praxis in die Hose geht ? …

    Man schreibt den Entwurf um den Formalia genüge zu tun. Ich habe die letzten Entwürfe zum Großteil recycelt, weil ich es schon immer gehasst habe Entwürfe zuschreiben.

  • Eben. Von mir wurde bspw. auch mehrmals nur eine Skizze anstelle eines großen Entwurfs gefordert.

    Hier in NDS soll der Entwurf 3 textseiten in der Regel nicht überschreiten, aber zum Unterrichtszusammenhang, zur Lerngruppe, zur Sache, zur Legtimation, zur Didaktik/Transformation, zu den Lernzielen, zur Methodik Angaben machen und einen verlaufsplan enthalten. Alles auf maximal 3 Seiten. Das finde ich zb sehr seltsam


    Dazu noch einen Anhang mit Sitzplan und Materialien. Zum Vergleich: im Examen sind es 6 Seiten , dazu kommt extra noch der verlaufsplan.

  • Hier in NDS soll der Entwurf 3 textseiten in der Regel nicht überschreiten, aber zum Unterrichtszusammenhang, zur Lerngruppe, zur Sache, zur Legtimation, zur Didaktik/Transformation, zu den Lernzielen, zur Methodik Angaben machen und einen verlaufsplan enthalten. Alles auf maximal 3 Seiten. Das finde ich zb sehr seltsam


    Dazu noch einen Anhang mit Sitzplan und Materialien. Zum Vergleich: im Examen sind es 6 Seiten , dazu kommt extra noch der verlaufsplan.

    Kannst du die Diskussion über Entwürfe und das schlecht formulierte Gutachten bitte in dem von dir gestartetem Topic fortsetzen?

  • Eben. Von mir wurde bspw. auch mehrmals nur eine Skizze anstelle eines großen Entwurfs gefordert.

    Ja, ich habe für meine Beförderung auf A14 nur einen tabellarischen Verlaufsplan und Lernziele abgeben müssen. Da gibt es meines Wissens auch keine Vorgaben, was für die DBU vom Kollegen verlangt werden darf. Die entsprechende VV schreibt nur vor, dass es "mehrere" Unterrichtsbesuche sein sollen. Zugleich darf die Beurteilung aber kein punktueller Eindruck sein, sondern soll eine Gesamtbeurteilung sein.
    Also ja: Der Unterricht war der größte Brocken, aber andere Aspekte waren nicht irrelevant.

    Für mich wäre es wichtig, dass sich ein Schulleiter im Arbeits- und Verwaltungsrecht auskennt. Unterrichten ist nicht mehr das Kerngeschäft eines Schulleiters.

    Das sehe ich anders. In RLP müssen Schulleiter und stellvertretende Schulleiter im Rahmen des Auswahlverfahrens ein Beratungsgespräch im Anschluss an eine Hospitation führen. Sie müssen also nicht selbst Unterricht zeigen, weil der Unterricht eben nicht mehr das Kerngeschäft darstellt.


    Allerdings ist es, so glaube ich, für das Standing des Schulleiters durchaus relevant, ob er in dem Ruf steht gut zu unterrichten oder nicht. Ich würde behaupten, die Kolleginnen und Kollegen sind eher bereit, Beratung von jemandem anzunehmen, der selbst guten Unterricht erteilt als von jemandem, der das nicht tut.

  • Keiner weiß genau was eine gute Unterrichtsbesprechung ist. Soll man auf den Entwurf eingehen? Ihn kritisieren? Soll man sich auf die Stunden fokussieren? Soll man selbst einen Beratungsschwerpunkt festlegen oder mit der Lehrkraft zusammen?

    Das sehe ich anders. Es gibt sehr gut durchdachte Strukturen für Unterrichtsnachbesprechungen, die natürlich einen großen dialogisch gestalteten Anteil haben. Aus meinen Verfahren kenne ich es aber auch so, dass man als Beratungsgeber(in) in der Tat auch Entwicklungsbereiche (um in der entsprechenden Sprache zu bleiben ;-)) deutlich thematisieren darf/ sollte.

    There are only 10 sorts of people - Those who know binaries and those who don't.

  • Das sehe ich anders. Es gibt sehr gut durchdachte Strukturen für Unterrichtsnachbesprechungen, die natürlich einen großen dialogisch gestalteten Anteil haben. Aus meinen Verfahren kenne ich es aber auch so, dass man als Beratungsgeber(in) in der Tat auch Entwicklungsbereiche (um in der entsprechenden Sprache zu bleiben ;-)) deutlich thematisieren darf/ sollte.

    Es gibt aber auch die Meinung dass nicht der Berater sondern der zu Beratende die Bereiche benennt …

    Und ob auch der Entwurf grundsätzlich besprochen werden soll, ist vollkommen unklar

  • Das sehe ich anders. Es gibt sehr gut durchdachte Strukturen für Unterrichtsnachbesprechungen, die natürlich einen großen dialogisch gestalteten Anteil haben. Aus meinen Verfahren kenne ich es aber auch so, dass man als Beratungsgeber(in) in der Tat auch Entwicklungsbereiche (um in der entsprechenden Sprache zu bleiben ;-)) deutlich thematisieren darf/ sollte.

    Ein Kollege hat in seinem Verfahren zb den Entwurf mit dem zu Beratungsempfänger besprochen und auch Kritik am Entwurf geübt und Verbesserungsvorschläge gemacht . Das hat der Dezernent später massiv kritisiert, denn er hätte den Entwurf nicht besprechen sollen, sondern hätte gleich auf den Unterricht Bezug nehmen sollen.

  • Es gibt aber auch die Meinung dass nicht der Berater sondern der zu Beratende die Bereiche benennt …

    Und ob auch der Entwurf grundsätzlich besprochen werden soll, ist vollkommen unklar

    Wir müssen uns hier ja nicht einigen, aber ersteres meinte ich mit "dialogisch" und habe gleichzeitig hervorheben wollen, dass das nicht bedeutet, dass über klar identifizierbare Entwicklungsbereiche nicht gesprochen wird, nur weil die zu beratende Person diese nicht benennt bzw. nicht besprechen möchte.


    Der Entwurf ist in allen mir bekannten Kontexten nur dazu da, einen Abgleich zwischen Planung und Durchführung zu ermöglichen. Rückmeldungen dazu kenne ich eigentlich nur aus der letzten Phase der LAA-Ausbildung, um ideal für die schriftliche Arbeit im Kontext der Examensprüfung vorzubereiten (NRW).


    Wie gesagt: Wir müssen uns nicht einigen und sicherlich sieht nicht jede Beratung gleich aus, aber deine in Beitrag #203 aufgeworfenen Fragen werden in der entsprechenden Literatur doch recht klar beantwortet, so dass m.E. deine Aussage "Keiner weiß genau was eine gute Unterrichtsbesprechung ist." nIcht zutrifft.

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  • Allerdings ist es, so glaube ich, für das Standing des Schulleiters durchaus relevant, ob er in dem Ruf steht gut zu unterrichten oder nicht. Ich würde behaupten, die Kolleginnen und Kollegen sind eher bereit, Beratung von jemandem anzunehmen, der selbst guten Unterricht erteilt als von jemandem, der das nicht tut.

    Bei uns hat die SL noch ein Deputat von 3 Stunden eigenverantwortlichen Unterricht. Ich habe es selber auch schon wiederholt erlebt, dass die SL durch Ermäßigungsstunden das tatsächliche Deputat auf null gedrückt hat. Was regelmäßig für viel größeren Verdruss gesorgt hat, waren Schulleitungen, die aufgrund mangelnden Wissens über Rechtsgrundlagen, Desinteresse und/oder Übermotivation die Kollegen in t.T. extreme Mehrarbeit getrieben haben.


    Daher mein Fazit: Eine SL muss rechtssicher gut organisieren können, um so den Kollegen guten Unterricht zu ermöglichen. Selber gut unterrichten können muss sie nicht.

  • Daher mein Fazit: Eine SL muss rechtssicher gut organisieren können, um so den Kollegen guten Unterricht zu ermöglichen. Selber gut unterrichten können muss sie nicht.

    Du reitest auf ständig auf der notwendigen Rechtssicherheit der SLn hin. Ja, ist richtig, aber:

    Mein Fazit: Alle KuK müssen rechtssicher gut organisieren können. Sich da auf die SL zu verlassen und zu sagen: "Das ist ihr Job, nicht meiner", ist ziemlich blauäugig.


    Ich habe es selber auch schon wiederholt erlebt, dass die SL durch Ermäßigungsstunden das tatsächliche Deputat auf null gedrückt hat

    Was soll das denn heißen "auf Null gedrückt"? Es gibt eine gewisse Anzahl an Ermäßigungsstunden für die SL und die dazugehörigen Aufgaben. Wenn die SL diese Aufgaben selbst macht, anstatt zu delegieren, bekommt sie natürlich auch die Ermäßigungsstunden dafür. Wer das in Frage stellt, versteht die Aufgaben von Schulleitungen nicht. Wer im Unterrichten schon einige Jahre Erfahrung hat (und das muss eine SL ja schon aufgrund der Laufbahnverordnung haben), ist in der Regel mit einer Unterrichtsstunde statt Ermäßigung besser bedient. Ich sag gern: Nehmt meine Ermäßigungsstunden, aber bitte dann auch die Arbeit dazu!

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