Lohnt sich eine Beförderung auf A14 überhaupt?

  • Man kann das auch so rechnen, dass es sich besonders dann für die Pension lohnt, wenn man vor hat mit Abschlägen früher zu gehen oder man aufgrund eines späten Starts die 40 Dienstjahre nicht voll bekommt.

  • Das wir hier darüber reden, ob sich eine Beförderung wegen 600€ (A14) oder 800€ Brutto (A15) lohnt zeigt, dass wir manchmal ein bisschen den Bezug zur Welt außerhalb des Schulsystem verloren haben.

  • Das wir hier darüber reden, ob sich eine Beförderung wegen 600€ (A14) oder 800€ Brutto (A15) lohnt zeigt, dass wir manchmal ein bisschen den Bezug zur Welt außerhalb des Schulsystem verloren haben.

    richtig. Bevor ich meinen letzten Arbeitgeber verlassen habe, wurden mir ca. 1200€ Brutto mehr angeboten, wenn ich doch nicht kündige. Ok ich hätte auch Personalverantwortung für 3 Personen gehabt.


    Oder meinst du die Summen sind außerhalb niedriger?

  • Das wir hier darüber reden, ob sich eine Beförderung wegen 600€ (A14) oder 800€ Brutto (A15) lohnt zeigt, dass wir manchmal ein bisschen den Bezug zur Welt außerhalb des Schulsystem verloren haben.

    Es ging darum, ob sich das mit Bezug auf die Pension lohnt. Und um die weiter oben beschriebenen äquivalenten 9 Rentenpunkte Differenz zu erwirtschaften, müssen auch Topverdiener knappe 5 zusätzliche Beitragsjahre aufweisen.


    Dass die Besoldungsunterschiede bei uns bei Beförderungen nicht besonders hoch ausfallen, ist leider Fakt. Fairerweise sollte man dabei aber auch erwähnen, dass das auch am recht hohen Einstiegsgehalt bereits in der "Grundstufe" liegt. Die Diskussion hatten wir hier schon öfter und wir sind sicher nicht überbezahlt, aber auch im direkten Vergleich mit nur Akademikern kommen Lehrkräfte nun nicht gerade als am Hungertuch nagend weg....im Vergleich mit allen Arbeitnehmern ohnehin nicht.

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    Wir drehen uns hier im Kreis. Die Argumente sind bereits hinreichend gewälzt worden, wenn Du die vorherigen Seiten dieses Threads gelesen hast.

    Wenn Du keine Ambitionen hast, dann lässt Du es eben. Vielleicht möchtest Du in ein paar Jahren etwas anderes machen oder eine interessante Zusatztätigkeit übernehmen. Niemand zwingt Dich. Mich hat auch niemand gezwungen, stv. SL zu werden.


    Wenn Du Dir aktuell vorstellen kannst, die nächsten 26 Jahre "nur" zu unterrichten, dann ist doch alles prima. Dann gehst Du auf keine diesbezüglichen Angebote ein und gehst als StR in Pension. (In der Tat war das aber an meiner ersten Schule eher die Ausnahme.)

  • Ich würde mich z.B. nur bewerben, wenn ich gefragt werde oder wenn es vom Tätigkeitsbereich gut passt. Ein Bekannter (40 Jahre alt) von mir an einer KGS hat sich nun schon 2 mal erfolglos auf A14 Stellen an anderen Gymnasien und zweimal auf A15 stellen (an seiner Schule und einem anderen Gymnasium) beworben, und war unterlegen. Er bekam bei A14 zweimal ein C. Der erste Versuch wurde in der Beurteilung der Stunde etwas besser bewertet. Da haben aber immer die Hausbewerber die Stelle bekommen. Als Externer hat man bei A14 nicht so gute Chancen, wenn der SL den Hausbewerber haben will. Selbst wenn der auch ein C bekommt, wird dessen Beurteilung „etwas hoch geschrieben“ und die andere „etwas herunter geschrieben“, oder der Hausbewerber bekommt ein B , so dass der externe trotz guter Beurteilung mit C immer leer ausgeht

  • Der Unterschied zwischen A13(z) und A14 beträgt in der höchsten Erfahrungsstufe knappe 500€ Brutto. Davon ca. 70% Pension macht einen Unterschied von immerhin 350€ Brutto. Um einen solchen Zuschlag in der gesetzlichen Rente zu erhalten, wären knapp 9 Rentenpunkte notwendig. Also ganz unbedeutend ist das nicht.

    Daher schrieb ich ja

    Ob man deshalb drauf verzichten möchte, ist eine andere Frage.

    Ich konnte gut und gerne darauf verzichten - zumal in meinem Fall (Steuerklasse 1) bei €350 brutto mehr bestenfalls €250 übrig bleibt. Das sind relative Peanuts angesichts unserer Pensionshöhe.

  • richtig. Bevor ich meinen letzten Arbeitgeber verlassen habe, wurden mir ca. 1200€ Brutto mehr angeboten, wenn ich doch nicht kündige. Ok ich hätte auch Personalverantwortung für 3 Personen gehabt.


    Oder meinst du die Summen sind außerhalb niedriger?

    a) Auf wie viele Arbeitgeber trifft das statistisch gesehen zu? Vor allem in Bereichen, in denen man mit einem Staatsexamen in Deutsch, Geschichte oder Sport arbeiten kann.

    b) welche Aufgaben gehen mit A14 einher und welche Verantwortung hat man in anderen Berufen nach Beförderung mit 1200€ brutto mehr?

  • a) Auf wie viele Arbeitgeber trifft das statistisch gesehen zu? Vor allem in Bereichen, in denen man mit einem Staatsexamen in Deutsch, Geschichte oder Sport arbeiten kann.

    Keine Ahnung. In dem Bereich werden so gut wie keine Menschen außerhalb der Schule gebraucht. Wenn die gut verdienen wollen, dann müssen sie irgendwo quereinsteigen.

    b) welche Aufgaben gehen mit A14 einher und welche Verantwortung hat man in anderen Berufen nach Beförderung mit 1200€ brutto mehr?

    Meine A14 ist der Vertretungsplan als Hauptaufgabe. Diese Beförderung wäre eine Gruppenleitung in der Entwicklung gewesen mit 3 Entwickler plus ich. Das war aber auch vor 7 Jahre, inflationsbereinigt wären es sicherlich 1600€ heute.

  • Keine Ahnung. In dem Bereich werden so gut wie keine Menschen außerhalb der Schule gebraucht. Wenn die gut verdienen wollen, dann müssen sie irgendwo quereinsteigen.

    Meine A14 ist der Vertretungsplan als Hauptaufgabe. Diese Beförderung wäre eine Gruppenleitung in der Entwicklung gewesen mit 3 Entwickler plus ich. Das war aber auch vor 7 Jahre, inflationsbereinigt wären es sicherlich 1600€ heute.

    Interessanterweise scheint das Lehramt dann doch attraktiver gewesen zu sein für dich ;) Tatsächlich als offen interessierte Frage: Was gab dann den Ausschlag dafür?

  • Daher schrieb ich ja

    Ich konnte gut und gerne darauf verzichten - zumal in meinem Fall (Steuerklasse 1) bei €350 brutto mehr bestenfalls €250 übrig bleibt. Das sind relative Peanuts angesichts unserer Pensionshöhe.

    250€ netto mehr sind sehr viel Geld bei 350€ brutto mehr. Hier ziehe ich mal den Vergleich zu normalen Angestellten, die eine sehr sehr deutlich höhere Bruttodifferenz bräuchten, um auf einen solchen Anstieg beim Netto zu kommen.

    Und auch wenn man nicht mit Angestellten vergleicht, sind das 3000€ mehr im Jahr und das ist ein schöner Batzen Geld. Klar, das steht in Relation zum zeitlichen Mehraufwand der Aufgabe (den es streng genommen nicht geben dürfte, weil alle theoretisch die selbe Arbeitszeit haben).


    In RLP sind Beförderungen auf A14 an BBSen nicht an Aufgaben gebunden. Das ist da ein gutes Geschäft und bringt das beste Preis-Leistungs-Verhältnis im Lehramt. Manchmal hängen Schulleitungen halt kleine Aufgaben wie eine Raumbetreuung da dran. Bei "uns" sind daher die A14-Beförderungen sehr beliebt und das System erlaubt es, dass man nach Jahren großen Engagements dann nach der Beförderung etwas herunterfahren kann.


    Anekdotisch:

    Was an meiner Schule auffällt: Ich höre zur Zeit vor allem von zwei Gruppen Beschwerden über ausbleibende Beförderungen: Zum Einen sind das ältere KuK, die den Zeitpunkt für die Beförderung verpasst haben (da gibt's ja viele mögliche Gründe: Schulwechsel, die dafür gesorgt haben, dass man sich in der neuen Schule neu hinten anstellen musste oder auch Streit mit einer früheren Schulleitung, die im entscheidenden Zeitfenster eine Beförderung verhindert hat... oder einfach geringes Engagement bzw. an den "falschen" Stellen). Zum Anderen sind da jüngere KuK, die sich jetzt ein paar Jahre stark engagiert haben und sich beschweren, dass die Beförderung noch nicht kommt.

    Interessanterweise ist das Mittelfeld bei uns dahingehend recht ruhig und nörgelt da kaum.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Interessanterweise scheint das Lehramt dann doch attraktiver gewesen zu sein für dich ;) Tatsächlich als offen interessierte Frage: Was gab dann den Ausschlag dafür?

    Ja, das Geld war nicht der Hauptpunkt. Ich habe mich Netto etwas schlechter gestellt. Kann aber dafür jetzt überwiegend meine Arbeit freier einteilen und selbst gestalten wie mein Unterricht aussieht. Außerdem muss ich keine Fehler von anderen mehr ausbügeln und bekomme dafür Druck von oben. Auch war mir die Stabilität wichtig. Ich habe eine Insolvenz mit erlebt und wollte nicht mehr in einem so hohen Maß von der Weltwirtschaftlage abhängig sein. Ferien waren auch gutes Argument :) Das Beschreibt eigentlich die meisten Beweggründe.

  • Interessanterweise scheint das Lehramt dann doch attraktiver gewesen zu sein für dich ;) Tatsächlich als offen interessierte Frage: Was gab dann den Ausschlag dafür?

    Ich antworte mal, obwohl die Frage nicht an mich ging, weil ich aber einen ähnlichen Weg gegangen bin.


    Als ich in der Firma gekündigt hatte, hat mich mein Chef gefragt, was er finanziell machen muss, damit ich bleibe. Meine Antwort war: Da könne er nichts machen, weil ich definitiv das mit der Schule ausprobieren möchte. Er bot mir an, dass ich ihn jederzeit anrufen könne, wenn ich zurückwollen würde.


    Hintergrund: Als Ingenieur, der in seinem Job lieber mit Menschen zu tun hat als nur mit Technik, ist man ein Exot. Ich hatte einen gut bezahlten und sehr angenehmen Schnittstellen-Job mit tollen Arbeitsbedingungen, für den es wenige gute Kandidaten gibt, weil du Leute brauchst, die sehr gutes technisches Verständnis haben, aber eben an Schnittstellen arbeiten, wo sie sehr kommunikativ und sozial kompetent sein müssen. Trotz der ganzen guten Rahmenbedingungen hast du aber ein Problem, wenn in dir der Gedanke nagt; Wie wäre es, Lehrer zu sein? Und dann kannst du entweder mit dem Grummeln im Bauch da sitzen bleiben und irgendwann frustriert sein oder du bewegst dich aus der Komfortzone raus. Letzteres habe ich gemacht.


    Die ersten Jahre war es finanziell ein ziemliches Minusgeschäft (auch mit der A13). Ich hatte erst nach ca. 4 Jahren das alte Jahresnetto von vor dem Ref erreicht. Aber: Die Frage, ob ich richtig bin, stellt sich mir seitdem nicht mehr, weil ich im richtigen Job angekommen bin.

    Inzwischen ist auch das Finanzielle besser, als ich es draußen haben könnte, denn dort müsste ich wahrscheinlich ATler sein, um auf das gleichen Netto zu kommen. Das liegt an der Kombi aus Kinderzuschlägen, höheren Erfahrungsstufen und einer Beförderung.


    Warum ist der Lehrerjob toll?

    Die Arbeit mit Menschen vor allem, dann die (so empfinde ich das) ziemlich große Freiheit in der Gestaltung meines Jobs (die Restriktionen und den Behördenkram kann ich umschiffen oder recht gut ausblenden). Und vor allem: Durch meinen Job hatte ich jetzt seit über 10 Jahren sehr viel von meinen Kindern und die von mir. Klar, der Preis dafür sind eben auch manchmal Nachtschichten, aber das ist ok.


    Btw.: So wie ich mich vor langer Zeit aus dem bequemen Industriejob rausbewegt habe, suche ich weiter immer wieder nach kleinen Wechseln, neuen Aufgaben und interessanten Projekten.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • wenn in dir der Gedanke nagt; Wie wäre es, Lehrer zu sein? Und dann kannst du entweder mit dem Grummeln im Bauch da sitzen bleiben und irgendwann frustriert sein oder du bewegst dich aus der Komfortzone raus.

    Das passt bei mir auch sehr gut. Ein Kollege hat mich im Gespräch darauf gebracht, weil von seinem Nachbarn erzählte, der Lehrer an einer beruflichen Schule ist. Der Gedanke hat mich über mehrere Wochen nicht losgelassen. Ich bin von Natur aus eher introvertiert und stehe nicht gerne vor Leuten, also zumindest dachte ich das immer. Aber es hat mir persönlich immer extrem viel gebracht, wenn ich meine Komfortzone komplett verlasse. Mit und für Menschen zusammen arbeiten ist mir immer schon leicht gefallen. Ich kann Menschen extrem gut lesen und komme eigentlich in jeder Gruppenzusammensetzung gut zurecht. Nur im Mittelpunkt stehe ich nicht gerne. Das wollte ich auch damit ändern. Ich muss sagen, da hat sich der Wechsel für meine persönliche Entwicklung extrem gelohnt.


    s3g4 nichts darüber wie "sinnstiftend" der Job ist oder leuchtende Kinderaugen? 🥺

    Leider nicht. Ich mag meine fachlichen Inhalte aber gerne und rede mit anderen gerne darüber. Ich freue mich, wenn Zusammenhänge verstanden werden. Das ist so das, was den leuchtenden Erwachsenenaugen am nächsten kommen würde :D


    In RLP sind Beförderungen auf A14 an BBSen nicht an Aufgaben gebunden.

    Habt ihr die noch?

    Entropy is a bitch, embrace her.

    Einmal editiert, zuletzt von s3g4 ()

  • nichts darüber wie "sinnstiftend" der Job ist oder leuchtende Kinderaugen?

    Ich war nicht angesprochen, antworte aber trotzdem mal ;)

    Ich habe diese Attribute immer abgelehnt - die Handlungsmotivation mit den leuchtenden Kinderaugen, bzw. das, was auch ohne ironisch-polemische Formulierung damit sachlich gemeint ist, ist mir auch nach wie vor fremd.

    Seit ich aber mal mit halber Stelle in die Behörde abgeorndet war und dort klassische Büro-/Schreibtischarbeit verrichtet habe, die zu einem recht großen Teil aus Selbstverwaltung bestand, kann ich mit dem Begriff "sinnstiftend" im Zusammenhang mit dem Lehrerjob durchaus etwas anfangen. Diese Erfahrung, stundenlang am Büroschreibtisch zu sitzen und an etwas zu arbeiten, was eigentlich null Mehrwert für irgendwen bzw. irgendwas hat, war schon sehr zermürbend. Seitdem kann ich es durchaus genießen, dass das, was wir als Lehrer tun, zumindest grundsätzlich einen gewissen gesellschaftlichen Mehrwert hat, obwohl auch bei uns natürlich immer wieder sinnlose Tätigkeiten anfallen.

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