Lohnt sich eine Beförderung auf A14 überhaupt?

  • Seit ich aber mal mit halber Stelle in die Behörde abgeorndet war und dort klassische Büro-/Schreibtischarbeit verrichtet habe, die zu einem recht großen Teil aus Selbstverwaltung bestand, kann ich mit dem Begriff "sinnstiftend" im Zusammenhang mit dem Lehrerjob durchaus etwas anfangen. Diese Erfahrung, stundenlang am Büroschreibtisch zu sitzen und an etwas zu arbeiten, was eigentlich null Mehrwert für irgendwen bzw. irgendwas hat, war schon sehr zermürbend.

    Ich schaue immer mal wieder nach Behördenstellen, bisher habe ich in meiner Region nichts passendes gefunden. Ich würde diese Erfahrung aber sehr gerne mal machen. Vielleicht ergeht es mir dann ähnlich, vielleicht möchte ich im Büro bleiben. Ich denke für mich wäre es heilsam, die andere Seite wirklich mal zu sehen, ich habe da so einen the grass is greener on the other side Effekt.

  • Ich denke für mich wäre es heilsam, die andere Seite wirklich mal zu sehen, ich habe da so einen the grass is greener on the other side Effekt.

    Ich bin davon geheilt. Meine Abordnung endet 2026 und das ist auch gut so. Ich mag die Leute, mit denen ich zusammen arbeite gerne, sonst wäre ich schon früher raus. Der ganze Apparat ist merkwürdiger, als man es sich vorstellt. Aber ich verstehe nun vieles deutlich besser. Es ist auf jeden Fall die Erfahrung wert.

  • Ich bin davon geheilt. Meine Abordnung endet 2026 und das ist auch gut so. Ich mag die Leute, mit denen ich zusammen arbeite gerne, sonst wäre ich schon früher raus. Der ganze Apparat ist merkwürdiger, als man es sich vorstellt. Aber ich verstehe nun vieles deutlich besser. Es ist auf jeden Fall die Erfahrung wert.

    Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber was mich wirklich stört: 6 Wochen Jahresurlaub. Ich bin ja 12 gewohnt. Ja, ich weiß, was jetzt für Kommentare kommen.

    Aber besonders bei einer Teilabordnung muss man ja vermutlich die 6 Wochen INNERHALB der Ferien nehmen. Das ist ja echt das schlimmste, was passieren kann. Bei einer Vollabordnung kann man sie wenigstens so nehmen, dass man mal günstig verreisen kann.

  • Was mir früher mal in einer Behörde auffiel:

    • Mein Puls ist bei der Arbeit um 10 Schläge/Minute gefühlt niedriger.
    • Die Ruhe, in der man Entscheidungen treffen kann, ist faszinierend.
    • Auf dem Gang mit jemandem eine halbe Stunde zu reden, ohne dass währenddessen die Welt untergeht, ist erholsam.
    • Die Phasen mit hohem zeitlichen Druck sind seltener (dann aber heftig).
    • Mit wie wenig effektivem Output man manche Tage beenden kann, ist erschreckend (heißt: viel Papier produziert und am Ende für die Füß).


    Aber:

    • Mit meiner sehr effizienten Arbeitsweise fühle ich mich ausgebremst. bzw. ist diese nicht nötig.
    • Die Ruhe am Schreibtisch ist mir zu ruhig.
    • Mein zeitlich flexibler chaotischer Arbeitsstil passt nicht zu 8 Stunden Dienst.
    • Öfters sitze ich zuhause und will schnell mal 2 Stunden lang in einem offenen Zeitfenster spontan was erledigen und das geht nicht.
    • Abordnungstage zerfasern die Arbeit in einer Behörde.
    • Andere Behörden liefern oft sehr spät und kurz vor knapp einen Input, den ich zum Weiterarbeiten brauche.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber was mich wirklich stört: 6 Wochen Jahresurlaub. Ich bin ja 12 gewohnt. Ja, ich weiß, was jetzt für Kommentare kommen.

    Aber besonders bei einer Teilabordnung muss man ja vermutlich die 6 Wochen INNERHALB der Ferien nehmen. Das ist ja echt das schlimmste, was passieren kann. Bei einer Vollabordnung kann man sie wenigstens so nehmen, dass man mal günstig verreisen kann.

    Mit Kindern ist eine Teilabordnung prima. aus den 6 Wochen kann man auch mehr Urlaub mit Gleit-, Ferien- und Feiertagen basteln :)


    Schlimm ist das aber nicht wirklich und es ist ja auch kein Dauerzustand.

  • Mit Kindern ist eine Teilabordnung prima. aus den 6 Wochen kann man auch mehr Urlaub mit Gleit-, Ferien- und Feiertagen basteln :)


    Schlimm ist das aber nicht wirklich und es ist ja auch kein Dauerzustand.

    Ja eben, du hast Kinder. Ich wäre lieber vollabgeordnet und würde dann keinen Tag Urlaub in den Schulferien nehmen wollen.

  • Daher schrieb ich ja

    Ich konnte gut und gerne darauf verzichten - zumal in meinem Fall (Steuerklasse 1) bei €350 brutto mehr bestenfalls €250 übrig bleibt. Das sind relative Peanuts angesichts unserer Pensionshöhe.

    Das ist wirklich ein gutes Argument. Man müsste fragen wieviel monatlich man in eine private Altersvorsorge stecken muss um später etwa 250 Euro (netto) bzw 350 Euro brutto monatlich herauszubekommen . Ich denke, das sind schon 150 bis 200 Euro

  • Zu deiner Anekdote: das gerade junge Kollegen die gerade mal 4 oder 5 Jahre dabei sind, über Ausbleibende Beförderungen klagen, ist ja wohl ein Witz. Wir haben auch so eine Kollegin die nebenbei Handball spielt, sich ständig verletzt und deswegen fehlt, aber sich neulich beschwert hat, dass in der Schule leider Leistung der Lehrer nicht honoriert werde. Ich finde das sehr überheblich

  • Zu deiner Anekdote: das gerade junge Kollegen die gerade mal 4 oder 5 Jahre dabei sind, über Ausbleibende Beförderungen klagen, ist ja wohl ein Witz. Wir haben auch so eine Kollegin die nebenbei Handball spielt, sich ständig verletzt und deswegen fehlt, aber sich neulich beschwert hat, dass in der Schule leider Leistung der Lehrer nicht honoriert werde. Ich finde das sehr überheblich

    Ab wann darf man denn klagen?

    Ich wurde nach "gerade mal" 6 Jahren befördert, habe aber auch eine (bzw. mehrere Tätigkeiten), die beförderungsfähig sind, seit 3 bzw. 4 Jahren inne. Ich finde durchaus, dass man das auch anmerken darf.

  • Ab wann darf man denn klagen?

    Ich wurde nach "gerade mal" 6 Jahren befördert, habe aber auch eine (bzw. mehrere Tätigkeiten), die beförderungsfähig sind, seit 3 bzw. 4 Jahren inne. Ich finde durchaus, dass man das auch anmerken darf.

    Ich habe mittlerweile so viele Aufgaben, die kein anderer außer dem stellvertretenden Schulleiter überhaupt hinbekommt, dass ich mich sicherlich nicht schäme, bereits nach 4,? 5 (?) ich weiß es gar nicht mehr genau, Jahren befördert geworden zu sein. Ich glaube ich habe mich beworben ziemlich schnell nachdem ich "durfte".



    Und meine A14 Aufgabe ist umfangreich genug, während andere offiziell für Sachen wie die Öffentlichkeitsarbeit befördert sind und da genau nichts tun.

  • Ab wann darf man denn klagen?

    Ich wurde nach "gerade mal" 6 Jahren befördert, habe aber auch eine (bzw. mehrere Tätigkeiten), die beförderungsfähig sind, seit 3 bzw. 4 Jahren inne. Ich finde durchaus, dass man das auch anmerken darf.

    Ich finde diese Anspruchsmentalität einfach unangemessen. Die Schulleitung denkt sich schon etwas dabei, für wen sie wann (und ob überhaupt) sie Stellen ausschreibt. Und wenn es einem nicht passt, kann man einfach die „beförderunfsfähigen Aufgaben“ abgeben. Wir sind freie Menschen in einem freien Land

  • Ich habe mittlerweile so viele Aufgaben, die kein anderer außer dem stellvertretenden Schulleiter überhaupt hinbekommt, dass ich mich sicherlich nicht schäme, bereits nach 4,? 5 (?) ich weiß es gar nicht mehr genau, Jahren befördert geworden zu sein. Ich glaube ich habe mich beworben ziemlich schnell nachdem ich "durfte".



    Und meine A14 Aufgabe ist umfangreich genug, während andere offiziell für Sachen wie die Öffentlichkeitsarbeit befördert sind und da genau nichts tun.

    Bei uns haben A14 er zum Teil auch mehr und umfangreichere Aufgaben als A15er. Da stimmt wirklich manchmal etwas nicht. Ich habe nichts dagegen wenn Kollegen jung befördert werden, nur stört es mich, wenn manche klagen als hätten sie einen Anspruch darauf. Ist das Eitelkeit ?

  • Bei uns haben A14 er zum Teil auch mehr und umfangreichere Aufgaben als A15er. Da stimmt wirklich manchmal etwas nicht. Ich habe nichts dagegen wenn Kollegen jung befördert werden, nur stört es mich, wenn manche klagen als hätten sie einen Anspruch darauf. Ist das Eitelkeit ?

    Ich finde da muss man unterscheiden.

    Ich kenne Kollegen, die meiner Meinung nach A14 verdient hätten und nicht klagen, während andere nichts tun und aus irgendeinem Grund denken, sie hätten "Anspruch". Wer die Regelbeförderung möchte, kann ja nach Bayern gehen.

  • Ich finde da muss man unterscheiden.

    Ich kenne Kollegen, die meiner Meinung nach A14 verdient hätten und nicht klagen, während andere nichts tun und aus irgendeinem Grund denken, sie hätten "Anspruch".

    Das unterschreibe ich.


    Ich finde diese Anspruchsmentalität einfach unangemessen. Die Schulleitung denkt sich schon etwas dabei, für wen sie wann (und ob überhaupt) sie Stellen ausschreibt. Und wenn es einem nicht passt, kann man einfach die „beförderunfsfähigen Aufgaben“ abgeben. Wir sind freie Menschen in einem freien Land

    Wenn man im Vergleich sieht, wer befördert wird (oder werden soll, siehe auch den Post von state_of_Trance ), dann hat das nichts mit Anspruch zu tun.


    Ich habe aber auch nicht geklagt, aber ich war an der Reihe und es neidet mir keiner (offensichtlich), weil die meisten von meinen Aufgaben profitieren. Wollte nur auf die Zeit hinaus, die du angegeben hast.

  • Ich finde da muss man unterscheiden.

    Ich kenne Kollegen, die meiner Meinung nach A14 verdient hätten und nicht klagen, während andere nichts tun und aus irgendeinem Grund denken, sie hätten "Anspruch". Wer die Regelbeförderung möchte, kann ja nach Bayern gehen.

    Ich finde manchmal ist die Leistung auch schwer einzuschätzen. Man kennt ja oft die Qualität des Unterrichts nicht und sieht nur das, was Öffentlichkeitswirksam inszeniert wird. Ich halte das Kerngeschäft für das wichtigste, den qualitativ guten Unterricht. Und ich zb bin durch Zufall zum Kommissarischen Obmann Philosophie und WuN geworden, weil der vorherige das Land gewechselt hat und die andere Interessentin schwanger wurde. Ich unterrichte eigentlich viel mehr Latein und Deutsch als Philosophie, finde Philosophie aber auch sehr spannend . Aber ich hätte nie gedacht dass es mir ein a14 Angebot einbringt

  • Das unterschreibe ich.


    Wenn man im Vergleich sieht, wer befördert wird (oder werden soll, siehe auch den Post von state_of_Trance ), dann hat das nichts mit Anspruch zu tun.


    Ich habe aber auch nicht geklagt, aber ich war an der Reihe und es neidet mir keiner (offensichtlich), weil die meisten von meinen Aufgaben profitieren. Wollte nur auf die Zeit hinaus, die du angegeben hast.

    Ja das sehe ich auch so. Daher ist zb unser kommissarischer Latein Obmann auch zum Chef und hat Anspruch erhoben endlich eine a14 zu bekommen. Der Chef sagte, er habe keine Stelle zu vergeben , aber keine 2 Monate später wurde der Schule eine Stelle zugewiesen die dann für ihn ausgeschrieben wurde . Er dachte sich auch , wenn andere für irgendein europaschulgedöns oder sonst was , steht ihm das auch zu. Das konnte ich auch nach nachvollziehen

  • Ich finde manchmal ist die Leistung auch schwer einzuschätzen. Man kennt ja oft die Qualität des Unterrichts nicht und sieht nur das, was Öffentlichkeitswirksam inszeniert wird. Ich halte das Kerngeschäft für das wichtigste, den qualitativ guten Unterricht.

    Der Unterricht spielt für Beförderungen aber nur eine untergeordnete Rolle. Das kann man jetzt so oder so finden.

  • Das unterschreibe ich.


    Wenn man im Vergleich sieht, wer befördert wird (oder werden soll, siehe auch den Post von state_of_Trance ), dann hat das nichts mit Anspruch zu tun.


    Ich habe aber auch nicht geklagt, aber ich war an der Reihe und es neidet mir keiner (offensichtlich), weil die meisten von meinen Aufgaben profitieren. Wollte nur auf die Zeit hinaus, die du angegeben hast.

    Das ist der Widerspruch: zwar werden stellen nach Leistung besetzt, aber für wen diese Stellen ausgeschrieben werden, wird vorher ausgeklüngelt so dass meiner Meinung nach bei vielen a14 stellen (und teilweise auch a15) das Leistungsprinzip ausgehebelt wird

  • Der Unterricht spielt für Beförderungen aber nur eine untergeordnete Rolle. Das kann man jetzt so oder so finden.

    Das stimmt, aber er ist doch unser Kerngeschäft . Und wer sich fachlich und didaktisch nicht gut vorbereitet und der Unterricht leidet und stattdessen eher etwas öffentlichkeitswirksames macht , sollte daraus nicht ein Vorrecht gegenüber Kollegen ableiten die vor allem guten Unterricht machen und dadurch weniger Zeit für Zusatz Aufgaben haben

  • Das stimmt, aber er ist doch unser Kerngeschäft . Und wer sich fachlich und didaktisch nicht gut vorbereitet und der Unterricht leidet und stattdessen eher etwas öffentlichkeitswirksames macht , sollte daraus nicht ein Vorrecht gegenüber Kollegen ableiten die vor allem guten Unterricht machen und dadurch weniger Zeit für Zusatz du re haben

    Schwierig. Nur weil man den Unterricht nicht wie verrückt vorbereitet heißt das ja längst nicht, dass er schlechter wäre. Fachlich nicht gut vorbereitet ist natürlich ein absolutes No Go.

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