Mathe zu leicht? Ein Prof regt sich auf...

  • Ist das so schlimm? Wenn man rechtzeitig die Kurve kriegt und was anderes wählt, weil es eben doch nicht das Richtige ist, ist das kein Beinbruch.

    Ja, das denke ich auch, dass die meisten die "Kurve" kriegen und ihren Weg gehen. Aber es ist schon ein bisschen überflüssig. Ich denke auch nicht, dass es unbedingt am Studium selber liegt, sondern eher an den fehlenden Informationen darüber, was der gravierende Unterschied ist zwischen Mathe in der Oberstufe und im Studium. Evtl. auch eine bessere Vorbereitung darauf? Aber die Vorbereitung in der Oberstufe ist wahrscheinlich auch utopisch, dafür studieren dann doch zu wenig Mathe, um den Matheunterricht strukturell dahingegehend zu ändern.

  • Früher glaubte man, dass ein harter Studienabschluss automatisch zu beruflichem Erfolg führt, heute beobachten junge Leute viel mehr, welche Kenntnisse der Markt honoriert und disponieren im Zweifel schnell um.

    Das passt aber nicht so ganz zu den Abbruchquoten im Mathematik-Studium. Die Berufsaussichen auch in finanzieller Hinsicht von MathematikerInnen sind wie früher immer noch blendend.

  • Antimon

    Ich habe die Quoten auch zu hoch angegeben. Ich habe ein bayrisches Abitur, somit hier die Daten für Bayern:

    https://de.statista.com/statis…hochschulreife-in-bayern/


    Somit aktuell 32,2% Hochschulreife-Quote, der älteste Wert, der dort steht, ist 2009 mit 25,1% Hochschulreife-Quote. Die deutlichen Steigerungen sind bis 2012 erfolgt.


    Der Wert für 2002 lag etwa bei 20 %, ich habe ihn zufällig hier gefunden:

    https://www.welt.de/print-wams…eruestet-fuers-Leben.html


    Zitat


    Abitur 2002 - exakt 27.243 Schüler meldeten sich diese Jahr an den bayerischen Gymnasien, Abendschulen und Kollegs zum Abitur an. Das sind 532 mehr als im Vorjahr. Doch im Vergleich mit anderen Bundesländern machen in Bayern weniger Schüler das Abitur - rund 20 Prozent eines Jahrgangs, in Nordrheinwestfalen sind es doppelt so viele ...


    2002 hatte ich bereits einen Studienabschluss. Mein Mann hat aus Internetdaten einmal ermittelt, dass zu unserer Zeit weniger Leute Abitur gemacht haben als heute einen Studienabschluss machen.


    Die andere Frage ist aber, ob niedrige Abiturientenquoten per se gut und automatisch ein Indikator für Qualität sind. Zu Zeiten meiner Eltern haben noch viel weniger Leute Abitur gemacht. An den Gymnasien lernte man Latein und dort fanden sich die Zöglinge privilegierter Klassen, die sich, wenn ich den Erzählungen meiner Eltern glaube, auch nicht immer durch überragende Intelligenz auszeichneten.


    Zu meiner Schulzeit machte ein großer Teil der Landbevölkerung in Bayern kein Abitur. Ich habe selber Bauernkinder kennengelernt, bei denen das absolut unberechtigt war. Mein Gymnasium in Regensburg hatte ein angeschlossenes Internat, das von der katholischen Kirche finanziert wurde. Bauernsöhne vom Lande konnten dort umsonst oder sehr kostengünstig wohnen und an der Schule in der Stadt ein Abitur machen - vorausgesetzt sie wählen als dritte Fremdsprache Griechisch (denn die katholische Kirche suchte Priesternachwuchs). Für Bauerntöchter gab es eine solche Möglichkeit nicht.


    Heute gibt es die Schule immer noch, man kann dort immer noch Griechisch lernen, niemand muss das aber mehr. Das Internat gibt es ebenfalls nicht mehr, denn es gibt genügend Gymnasien auf dem Land.

  • Das passt aber nicht so ganz zu den Abbruchquoten im Mathematik-Studium. Die Berufsaussichen auch in finanzieller Hinsicht von MathematikerInnen sind wie früher immer noch blendend.

    Wer sagt das - außer Politiker. Der beste Knappheitsindikator ist immer noch der Preis. Und Mathematiker werden beim Abschluss nicht wesentlich besser bezahlt als BWLer. Die Aufstiegschancen von BWLern sind dagegen deutlich besser. Fast alle Manager sind BWLer.


    In eine Stelle hineinzukommen, wo man wirklich als Mathematiker arbeitet, ist auch mit gutem Abschluss sehr schwierig. Es gibt nur sehr wenige davon. Sehr viele Mathematiker arbeiten irgendwo im Controlling, machen etwas, was auch ein BWLer tun könnte und werden auch nicht besser bezahlt.


    Da zitiere ich mal einen mir befreundeten Geschäftsführer:

    "Wo du mir das immer nahelegst, habe ich jetzt auch mal so eine Mathematikerin eingestellt - sind ja billig ..."


    Auch Ingenieure - die angeblich so dringend gesucht werden - bleiben in der Regel ihr ganzes Berufsleben auf der untersten Ebene. Wenn sie das nicht wollen, müssen sie früher oder später einen MBA machen. Die hohe Selektion und die große Anstrengung im Vergleich zu einem BWL-Studium lohnt sich finanziell nicht.

  • Ich habe ein bayrisches Abitur

    Ich auch, meins ist etwa 6 Jahre jünger als deins ;)



    Mein Gymnasium in Regensburg hatte ein angeschlossenes Internat, das von der katholischen Kirche finanziert wurde.

    Meins auch. Maria-Ward-Schulen Altötting. Allerdings habe ich nicht mal Latein gelernt, Griechisch gab's da gar nicht. ^^



    Die andere Frage ist aber, ob niedrige Abiturientenquoten per se gut und automatisch ein Indikator für Qualität sind.

    Die Frage würde ich ganz klar mit "nein" beantworten. Wenn man schaut, wie bei uns in den einzelnen Kantonen das Verhältnis zwischen Maturitätsquote und Studienabschlussquote ist, sind 25 % allgemeinbildende Maturität eigentlich ein ganz guter Wert. Sobald es deutlich drüber steigt, fängt die Studienabschlussquote an zu stagnieren, d. h. längst nicht mehr alle Maturanden sind an der Hochschule noch erfolgreich. Das trifft bei uns die Basler, Genfer und Tessiner. Im Baselland haben wir ein sehr gutes Matching. An die 90 % unserer Maturand*innen studieren tatsächlich auch und geschätzt ebenso viele sind damit auch erfolgreich. In den Landkantonen der Zentralschweiz hingegen liegt die Maturitätsquote bei teils nur 10 - 15 %, das ist schlichtweg Verschwendung von Potential. Dass wir mehr Akademiker*innen bräuchten, zeigt die Zuwanderungsrate von Hochqualifizierten aus dem benachbarten Ausland. Ökonomisch verträglich wäre eine Steigerung der allgemeinbildenden Maturitätsquote auf etwa 30 %. Die SVP sieht das freilich anders, die kaufen lieber weiter Deutsche und Franzosen ein. Ist billiger.



    Ich denke auch nicht, dass es unbedingt am Studium selber liegt, sondern eher an den fehlenden Informationen darüber, was der gravierende Unterschied ist zwischen Mathe in der Oberstufe und im Studium.

    Das denke ich nicht. Wir informieren unsere Maturand*innen schier zu Tode, sie glauben es einfach nicht.

  • Das denke ich nicht. Wir informieren unsere Maturand*innen schier zu Tode, sie glauben es einfach nicht.

    Jeder weiß das. Aber zu verstehen, was dieser Unterschied tatsächlich bedeutet und wie groß er ist, das muss man wohl am eigenen Leib erfahren.

  • Ich gehöre noch zur "Boomer"-Generation.
    Am Gymnasium waren wir mit 4 vollbesetzten Klassen und 140 Schülern gestartet. Zu jener Zeit kam man nur mit Empfehlung auf das Gymnasium.
    Wir waren noch 20 Schüler, die das Abitur abgelegt haben. Die anderen sind mit der mittleren Reife oder der Fachhochschulreife abgegangen.

    An der Pädagogischen Hochschule (das ist die mit dem unterirdischen Niveau) lag (und liegt) die Abbrecher- und Nichtbesteher-Quote in Mathematik zwischen 30-50%.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Die anderen sind mit der mittleren Reife oder der Fachhochschulreife abgegangen.

    Ich nehme mal an, aus deinen früheren Mitschülern ist beruflich am Ende auch etwas geworden, oder? Die heutigen hohen Schülerzahlen am Gymnasium haben ja oft als Grund die Angst vor der beruflichen Sackgasse aus Sicht der Eltern.

  • Ich nehme mal an, aus deinen früheren Mitschülern ist beruflich am Ende auch etwas geworden, oder? Die heutigen hohen Schülerzahlen am Gymnasium haben ja oft als Grund die Angst vor der beruflichen Sackgasse aus Sicht der Eltern.

    Diese Angst ist - aus meiner Sicht als Werkrealschullehrer - unbegründet.
    "Meine" ehemaligen Hauptschüler sind heute Industriefacharbeiter, Altenpfleger, Sozialarbeiter, Kellner, Firmenchefs, Handwerksmeister u.v.a.m.
    Meine Klassenkameraden von damals Lehrer, Erzieher, Unternehmer, Physiker, Ärzte ... u.v.a.m (alles m/w/d)

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Zu jener Zeit kam man nur mit Empfehlung auf das Gymnasium.

    So war es auch zu meiner Zeit noch. Aus meiner Grundschulklasse gingen 5 Kinder ans Gymnasium, 3 davon haben Abitur gemacht. Eine davon hat nicht mal den qualifizierten Hauptschulabschluss bestanden, tragische Geschichte.



    An der Pädagogischen Hochschule (das ist die mit dem unterirdischen Niveau) lag (und liegt) die Abbrecher- und Nichtbesteher-Quote in Mathematik zwischen 30-50%.

    Die Abbruchquote liegt weniger am grundsätzlichen "Niveau" als an der falschen Selbsteinschätzung und oft auch an mangelnder Selbstdisziplin. Das ist heute nicht anders als früher. Ob das Niveau an der PH Heidelberg "unterirdisch" ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich habe mich lediglich zu der von dir schon mehrfach verlinkten Vorlesungsreihe von Christian Spannagel geäussert. Und auch da schrieb ich nicht das Niveau sei "unterirdisch", ich schrieb, das entspräche in etwa einer typischen Nebenfachvorlesung im Bereich MINT und davon nicht eine der unbedingt anspruchsvollsten. Das ist nun mal ein tieferes Niveau als in der Hauptfachmathe. Recht viel mehr als das habe ich auch nicht vorzuweisen aber ich behaupte auch gar nichts anderes.

  • Wer sagt das - außer Politiker. Der beste Knappheitsindikator ist immer noch der Preis. Und Mathematiker werden beim Abschluss nicht wesentlich besser bezahlt als BWLer.

    Ich habe auch nicht behauptet, dass sie viel besser verdienen als alle anderen Berufsgruppen, nur das sie gut verdienen.

    Im Vergleich zu BWL sagen die regelmäßigen Gehaltsreports allerdings, dass Mathematiker im Durchschnitt besser verdienen.

    Was aber auch nicht verwundert.

    BWL ist ein Massen-Studiengang, die sich mit unterschiedlichsten Schwerpunkten auf den Arbeitsmarkt stürzen.

    Manager-Jobs bekommen davon nur einige wenige. So viele Manager-Jobs wie BWL-Absolventen gibt es überhaupt nicht.


    Die meisten BWL-Absolventen haben eher durchschnittliche Sachbearbeiter Jobs mit durchschnittlichem Gehalt.

    Einige wenige BWLer schaffen vielleicht den Weg ins Top-Management mit Top-Gehältern. Der Weg ist aber auch für Mathematiker offen.

    Sehr viele Mathematiker arbeiten irgendwo im Controlling, machen etwas, was auch ein BWLer tun könnte und werden auch nicht besser bezahlt.

    Die wenigsten Mathematiker, die ich kenne arbeiten im Controlling. Viele arbeiten als Unternehmensberater, im EDV Bereich, Versicherungsbranche, Banken, Logistik-Bereich und tatsächlich in der Schule.

    Es gibt natürlich Berufe in denen Mathematiker deutlich eher eingestellt werden als BWLer.

    Da zitiere ich mal einen mir befreundeten Geschäftsführer:

    "Wo du mir das immer nahelegst, habe ich jetzt auch mal so eine Mathematikerin eingestellt - sind ja billig ..."

    Dann sollten die Mathematiker wohl nicht in dieser Firma arbeiten. Es gibt genug Alternativen...

  • Im Vergleich zu BWL sagen die regelmäßigen Gehaltsreports allerdings, dass Mathematiker im Durchschnitt besser verdienen.

    Eine Google-Anfrage nach Anfangsgehalt Master BWL und Anfangsgehalt Master Mathe liefert ein durchschnittliches Anfangs-Jahresgehalt für Mathematiker von 44 000 € brutto und für BWLer von 46 448 € brutto.


    Allzu viele Leute denken, dass nicht sein kann, was nicht sein darf.


    Für Ingenieure sind die Anfangsgehälter im Moment wirklich mit 49 700 € etwas höher. Die Prämie ist aber sehr moderat und ich würde dem Braten trotzdem nicht trauen, dafür habe ich zu viele Jahre in Großunternehmen beobachtet, wie ältere Ingenieure systematisch rausmanövriert werden. Ingenieure sind Fachkräfte und keine Führungskräfte. Und jeder führt gern junge Leute.


    Trotz den offensichtlich relativ geringen MINT-Gehältern, schreit die Industrie und bestätigt die Politik, dass natürlich MINTs aus dem Ausland importiert werden müssen. Das liegt meines Erachtens nur daran, dass ein deutliches Steigen von Fachkräfte-Gehältern die Firmenhierarchien gefährdet und sich Traditionen, was ein angemessenes Gehalt für Spezialist XY ist, nur sehr, sehr langsam ändern.

  • Antimon

    Wolfgang Autenrieth

    Ich habe für den Übergang aufs Gymnasium eine Zentralprüfung geschrieben. Das wurde 1-2 Jahre später abgeschafft und war wohl auch absurd. Die Bedeutung der Prüfung wurde mir erst aus der anhaltenden Nervosität meiner Eltern im Nachhinein klar. In der Prüfung selbst, habe ich ein bisschen gearbeitet, dann mal eine Blume draufgemalt ...

  • Eine Google-Anfrage nach Anfangsgehalt Master BWL und Anfangsgehalt Master Mathe liefert ein durchschnittliches Anfangs-Jahresgehalt für Mathematiker von 44 000 € brutto und für BWLer von 46 448 € brutto.

    Lustig, wenn ich das google, komme ich zu anderen Ergebnissen. Mathe ca 57.000 Euro BWL Master 46.000 Euro

    Quelle:https://www.absolventa.de/karr…tsentgelt/einstiegsgehalt

    Kurzer Artikel zum Verdienst von MathematikerInnen: https://www.academics.de/ratgeber/mathematiker-gehalt

    Einstiegsgehälter BWL: https://www.berufsstart.de/einstiegsgehalt/master/bwl.php

    Allzu viele Leute denken, dass nicht sein kann, was nicht sein darf.

    Hat sich bis jetzt noch nicht bestätigt.

  • Die Aufstiegschancen von BWLern sind dagegen deutlich besser. Fast alle Manager sind BWLer.

    Bitte nicht relative und absolute Häufigkeiten miteinander verwechseln ;) Im Übrigen heißt "fast alle" zumindest in den DAX-Vorstandsetagen, dass ca. 57% der Vorstände Wirtschaftswissenschaftler sind.

  • Deine Seite macht zu den Einstiegsgehältern von Mathematikabsolventen keine Aussage. Da heißt es nur, dass sie "überdurchschnittlich" sind. Die von dir zitierten 57 T € sind ein Einstiegsgehalt von Leuten, die im "Berufsfeld" Mathematiker arbeiten.


    Klickt man auf dieses angebliche Einstiegsgehalt für (das Berufsfeld) Mathematiker, erhält man die Auflistung möglicher Berufe, die hier wohl unter Mathematiker gezählt werden sollen und entsprechend ausgewertet wurden:

    https://www.absolventa.de/jobs…l/mathematik/thema/gehalt


    Der Diplom-Mathematiker-Abschluss steht nicht drin, auch nicht der Master in reiner Mathematik, denn das ist ja nichts, was man arbeiten kann. Dafür steht der Mathelehrer drin.


    Mit die höchsten Gehaltsaussichten hat in dieser Liste der Wirtschaftsprüfer. Lustigerweise können aber Mathematiker keine Wirtschaftsprüfer werden. Um diese langjährige Ausbildung zu erwerben, muss man Jurist oder BWLer sein. Weiterhin erscheint in der Liste der Mathematikerberufe auch der Maschinenbau-Ingenieur.


    Jedenfalls sind diese 57 T € nicht das durchschnittliche Einstiegsgehalt aller Mathe-Absolventen.

  • Bitte nicht relative und absolute Häufigkeiten miteinander verwechseln ;) Im Übrigen heißt "fast alle" zumindest in den DAX-Vorstandsetagen, dass ca. 57% der Vorstände Wirtschaftswissenschaftler sind.

    Da hast du recht. Eine echte Statistik wird dazu kaum aufzutreiben sein. Meine Erfahrung sagt mir aber: Technische Abteilungen werden regelmäßig von BWLern geleitet, kaufmännische Abteilungen aber nie von Technikern. Somit sind auch die relativen Wahrscheinlichkeiten schlecht.

  • Ich glaube, deine Erfahrung ist da ziemlich anekdotisch. Meine Partnerin arbeitet immer schon in Unternehmen, deren Abteilungen - egal ob technisch oder kaufmännisch - überwiegend von MINTlern so im Allgemeinen geleitet werden. Davon machen nämlich ne ganze Menge im Laufe der Zeit eine Zusatzausbildung im Bereich Projektmanagement, hat meine Partnerin als studierte Biotechnologin eben auch. Die meisten Informatiker an der Uni belegen im Nebenfach BWL. Rumgedreht wird aus einem BWLer selten einer, der im Bereich MINT Ahnung hat.

  • Deine Seite macht zu den Einstiegsgehältern von Mathematikabsolventen keine Aussage. Da heißt es nur, dass sie "überdurchschnittlich" sind. Die von dir zitierten 57 T € sind ein Einstiegsgehalt von Leuten, die im "Berufsfeld" Mathematiker arbeiten.

    Auf der ganzen Page geht es um Einstiegsgehälter. Scroll runter zum Bereich Naturwissenschaften, da sind die Mathematiker mit Einstiegsgehälter aufgeführt. Klickt man auf den Link bei Mathematiker werden diverse Tätigkeitsbereiche aufgeführt in denen Mathematiker arbeiten. Warum die Zahlen an verschiedenen Stellen variieren bleibt wohl ein Geheimnis der Seite.


    Aber wenn man auf der gleichen Seite bleibt und nach BWL sucht, kommt man hier raus:

    https://www.absolventa.de/jobs…bswirtschaft/thema/gehalt

    Schon wieder weniger Gehalt als Mathematiker

    Der Diplom-Mathematiker-Abschluss steht nicht drin, auch nicht der Master in reiner Mathematik, denn das ist ja nichts, was man arbeiten kann. Dafür steht der Mathelehrer drin.

    Spielt das irgendeine Rolle? Mathematiker scheinen in der Wirtschaft gefragt zu sein und bekommen Jobs, die scheinbar gut bezahlt werden auch in Bereichen, die evtl. typisch für BWLer sind und werden auch noch besser im Durchschnitt bezahlt. Das mag in der einzelnen Firma anders aussehen. Der Trend ist aber so. Warum regst du dich so darüber auf? Ich kann ja auch nichts für die Zahlen.


    Lustigerweise können aber Mathematiker keine Wirtschaftsprüfer werden. Um diese langjährige Ausbildung zu erwerben, muss man Jurist oder BWLer sein.

    Lustigerweise ist das komplett falsch. Es stimmt, dass die meisten Wirtschaftsprüfer einen wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund haben (also VWL oder BWL). BWL oder Jura ist aber keine Voraussetzung für diesen Ausbildungsweg. Voraussetzung ist nur ein Hochschulabschluss und die praktische Tätigkeit in dem Bereich. Nach der Zulassung bei der Wirtschaftsprüferkammer dann das Bestehen der Prüfung.

    Ich kenne einige Mathematiker die bei Deloitte, KPMG oder PwC angefangen haben und sich durch die Prüfung gearbeitet haben und jetzt Wirtschaftsprüfer sind. Von Vorteil war es natürlich, dass sie als Nebenfach während des Studiums BWL oder VWL hatten oder Wirtschaftsmathematik studiert haben.

  • Lustigerweise ist das komplett falsch. Es stimmt, dass die meisten Wirtschaftsprüfer einen wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund haben (also VWL oder BWL). BWL oder Jura ist aber keine Voraussetzung für diesen Ausbildungsweg.

    Okay, da war ich nicht up-to-date. Ich hatte mich selber vor Jahren früher mal dafür interessiert, das zu machen, damals war es nicht möglich. Man musste BWLer oder Jurist sein. Ein Hochschulabsolvent ist ein Wirtschaftsprüfer aber jedenfalls nicht und repräsentativ für Mathematiker auch nicht, 85% sind BWLer.


    Und deinen Eintrag Mathematiker auf deiner Seite habe ich gesehen und es sind, wie diskutiert, wenn du es genau ankuckst, eben keine durchschnittlichen Einstiegsgehälter von Mathematik-Absolventen. Somit auch nicht zu der BWL-Zahl vergleichbar.

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