Trotz Corona mit Maske arbeiten - Stigmatisierung?

  • Es ging hier überhaupt nicht um jemanden, der sich mit Krankheitssymptomen zur Arbeit schleppt, sondern um jemand, der wieder fit ist und aus Rücksicht (!) auf seine Mitmenschen vorsichtshalber noch Maske trägt....ein Verhalten, was in ostasiatischen Ländern eher die Regel und hier im Westen scheinbar die Ausnahme ist, für die sich dann noch zu rechtfertigen ist.

    Das ist sicher ein fließender Übergang. Ich habe schon zwei Kolleginnen erlebt, die verschnupft und mit Maske in der Schule waren. Wenn wir die ostasiatischen Gebräuche übernähmen, entstünde eben gegenteilige Erwartungshaltung und Rechtfertigungsdruck. Brauch ich nicht.

  • Nein, das kann ausreichend sein, würde bei uns trotzdem eine deutliche Ansage hervorrufen, denn es ist einfach trotzdem verantwortungslos und rücksichtslos.

    Arbeitsrechtlich aber schwierig wenn es gestattet ist.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
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    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Naja, ob fit, ist die Frage und Krank, wenn aber evtl. auch symptomlos ja auf jeden Fall noch. Und da wäre es besser auch im Hinblick auf die eigene Gesundheit zuhause zu bleiben, bis man nicht mehr krank ist.

    Wer symptomlos ist, ist nicht krank. Das wurde während der Pandemie ausgiebig diskutiert.

  • Das ist eine Definitionsfrage und für mich ist jemand mit einem positiven Test krank und bleibt es auch, egal wie andere es für sich definieren.

    Das ist nur medizinisch nicht haltbar. Nur weil noch für SARS-CoV-2 typische Eiweißstrukturen nachweisbar sind, ist eine Person nicht automatisch auch an Covid-19 erkrankt. Insofern ist das "für sich definieren" vermutlich eher auf dich selbst zu beziehen ;)


    Das kann man sich auch gut an Herpes-simplex-Viren klarmachen, die nach Erstinfektion lebenslang persistieren und in Deutschland bei ca. 90% aller Erwachsenen nachweisbar sind. Die Erkrankungsraten sind hingegen erheblich niedriger.

  • Es ging hier überhaupt nicht um jemanden, der sich mit Krankheitssymptomen zur Arbeit schleppt, sondern um jemand, der wieder fit ist und aus Rücksicht (!) auf seine Mitmenschen vorsichtshalber noch Maske trägt....ein Verhalten, was in ostasiatischen Ländern eher die Regel und hier im Westen scheinbar die Ausnahme ist, für die sich dann noch zu rechtfertigen ist.

    Sehe ich etwas anders. Zwar geht es tatsächlich nicht um einen Menschen mit Symptomatik, aber es geht um jemanden, der noch erwiesen ansteckend sein kann (positiver Test).


    Die Frage ist also vielleicht eher: was ist "krank"? Nur wenn man sich krank fühlt (Symptome), oder auch wenn man fit ist, aber ansteckend sein könnte, weil man seine Virenlast kennt?


    Das scheint unterschiedlich definiert zu werden. Sinusitis (Schnupfen), ist ja auch viral. Wir sind nur mittlerweile gegen viele Virenstämme einigermaßen immun. Wenn wir einen erwischen, den wir noch nicht hatten, Zack, Rotznase, aber zu überleben.


    Ich möchte auch nicht, dass jemand mit "Restgrippe" in die Schule kommt, nur weil er sich wieder fitter fühlt. Einfach ein kleiner Puffer zur Sicherheit.


    Aber das ist einfach unterschiedliches Empfinden. Wer früher schon sorgloser war, ist es wahrscheinlich jetzt ebenso. Ich gehöre zu den Vorsichtigeren, ohne was oder wen zu verteufeln oder hysterisch zu sein und denke, "krank" hört erst auf, wenn die Virenlast weg ist. Bei Corona können wir es halt testen, bei anderen Krankheiten müssen wir raten, wie groß der Puffer sein muss.


    Das Blöde ist ja, dass man meist schon ansteckt, bevor man was merkt. Das ist viel doofer.

    Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

  • Das kann man sich auch gut an Herpes-simplex-Viren klarmachen, die nach Erstinfektion lebenslang persistieren und in Deutschland bei ca. 90% aller Erwachsenen nachweisbar sind. Die Erkrankungsraten sind hingegen erheblich niedriger.


    Herpesviren überdauern im Körper, das ist ein etwas schiefer Vergleich. Außerdem geht es ja um ansteckend und nicht um "krank", auch wenn du dich auf den Krankheitsbegriff hier beziehst, so richtig relevant scheint er mir in der Debatte nicht zu sein.

  • Auch hier ist es inzwischen ganz gut untersucht, dass die PCR-Tests noch wesentlich länger anschlagen (ca. 12 Tage nach Symptombeginn bei der Hälfte der Patienten und unter 15 Tagen bei fast allen) als eine Infektiosität besteht (6 Tage bei der Hälfte aller Patienten, 7 Tage bei mehr als 75%).

  • Ja, das dürfte der Grund sein, warum man inzwischen trotz noch positivem Test dennoch wieder arbeiten gehen kann. Mir geht es ja auch gar nicht um die beiden Extreme entweder noch völlig krank und als "Virenschleuder" zur Arbeit zu gehen oder andererseits ewig auf Verdacht "krank" zu hause zu bleiben. Wenn aber jemand nach Abklingen der Symptome und damit bereits eine gute Reihe von Tagen nach Infektionsstart und damit mit nur noch geringer Virenlast wieder gesund zur Arbeit geht und dabei sicherheitshalber andere durch Maske tragen schützt, darf das wirklich kein Grund für Anfeindungen darstellen.

  • Sehe ich auch so. Und ein "ich bin wieder gesund, trage vorsichtshalber aber noch einen Tag Maske" hätte vielleicht weniger dramatisch geklungen und auch keine Diskussionen ausgelöst, könnte ich mir vorstellen.

    Für die Hardliner sicherlich nicht. Sonst wären wir hier schon lange fertig gewesen.

  • Und wo nimmst du diese Informationen alle her?!?

    Hast du den kompletten Verlauf der Pandemie und alle bekannten, offen kommunizierten Informationen zum SARS-CoV-2 Virus, die dir dein Arzt sicher auch gerne noch einmal erklärt, vergessen oder ignoriert?

  • Ich weiß nicht, wer hier als "Hardliner" abgefertigt wird, ich persönlich möchte nur in meiner Ansicht gesehen und respektiert werden, die vielleicht nicht so locker ist wie andere das sehen (was ich auch respektiere), weil mein Immunsystem nicht so gut ist, trotz vieler Versuche, es zu stabilisieren.


    Kommt jemand positiv in die Schule und ich weiß das, freue ich mich, dass es dem Menschen wieder gut geht, bleibe aber weg.

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  • Hast du den kompletten Verlauf der Pandemie und alle bekannten, offen kommunizierten Informationen zum SARS-CoV-2 Virus, die dir dein Arzt sicher auch gerne noch einmal erklärt, vergessen oder ignoriert?

    Was haben die mit den Informationen, die du angeblich im Thread gelesen hast und der Person zu tun?!?

  • Zitat von Susannea

    Was haben die mit den Informationen, die du angeblich im Thread gelesen hast und der Person zu tun?!?

    Du hast gefragt, wo Seph die Informationen mit der Virenlast her hat. Das ist mittlerweile Allgemeinbildung.


    Falls ich den Rest deiner Frage richtig verstehe: Es geht um Beitrag #305 in dem Toastie schreibt "Als es mir wieder gut ging (noch leicht positiv, nicht symptomatisch, ich fühlte mich wieder fit) war ich nach vorheriger Absprache mit meinem Team also zum Dienst erschienen", also um genau die Situation, dass man zwar noch leicht positiv testet, die Virenlast aber schon wieder vernachlässigbar ist.

  • Vielleicht nochmal die rein rechtliche Sicht auf die Dinge:

    Die Ärztekammer hat u.a. auch im Verlauf der Coronapandemie sehr deutlich gemacht, dass eine Krankschreibung n u r bei entsprechender Symptomatik zu erfolgen hat. Alles Andere obliegt dem Gesundheitsamt, dass als unterste Sonderordnungsbehörde, auch im Einzelfall, eine Quarantäne anordnen kann. Im Falle der Quarantäne ist derjenige nicht krank geschrieben, jedoch von seiner Verpflichtung am Arbeitsplatz zu erscheinen befreit. Der Arbeitgeber kann in dem Fall sehr wohl darauf bestehen, dass derjenige im Home-Office weiterarbeitet.

    Ordnet das Gesundheitsamt keine Quarantäne an, so habe ich ohne Krankschreibung kein Recht dem Arbeitsplatz fernzubleiben. Wer von den Karenztagen Gebrauch macht, tut dies (ethisch evtl. einwandfrei) rechtsmissbräuchlich. Andererseits sollte der Betroffene die Erkrankung dem Arbeitgeber anzeigen. Es ist dann Sache des Schulleiters, im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung, dem Mitarbeiter zeitweise freizustellen oder anderweitig zu beschäftigen, wo er niemanden gefährdet.


    Verständlich wenn man in dieser Gemengelage Kopfschmerzen bekommt, die man fälschlicherweise als Symptom interpretiert.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Andererseits sollte der Betroffene die Erkrankung dem Arbeitgeber anzeigen. Es ist dann Sache des Schulleiters, im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung, dem Mitarbeiter zeitweise freizustellen oder anderweitig zu beschäftigen, wo er niemanden gefährdet.

    Es gibt einen Paragraphen, der besagt: frag die Schulleitung, die entscheidet, ob du gesund, symptomlos, mit positivem Schnelltest wieder kommen darfst? Bezweifle ich.

  • Gewährung von Sonderurlaub aus sonstigem wichtigen Grund. SUrlV , der SL entscheidet im Rahmen eigenen Ermessens. Hierbei kann die Frage der Gefährdungsbeurteilung für das Kollegium durchaus eine Rolle spielen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

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