Trotz Corona mit Maske arbeiten - Stigmatisierung?

  • Ja aber weisst du... In meinem Umfeld sind die Leute nicht ständig krank. Vielleicht ist die Luft bei euch schlecht oder so. Manche Schilderungen sind hier einfach wirklich übertrieben und dass einige das nervt, kann ich nachvollziehen. Gilt in beide Richtungen.

    Ich habe ursprünglich nur geschrieben, weil Kathie mich genannt hat.


    Warum es bei uns anscheinend mehr Infektionen gibt als bei euch? Vielleicht sind es die überdurchschnittlich großen Familien in engen Wohnungen, die Sorge einiger Eltern, dass ihr Kind alleine zu Hause ist bzw. zu viel verpasst, wenn es nur etwas krank ist (die Kleinen erzählen noch offen, von Medikamenten am Morgen, damit das Fieber sinkt)? Auffällig wird es, wenn plötzlich die halbe Klasse fehlt und einige Kollegen auch. Ich weiß es nicht. Vielleicht sind auch meine Kollegen einfach offener und teilen dies per Chat ungefragt mit? Und vermutlich spielt auch unser Kurssystem ab Klasse 5 eine Rolle. Es gibt täglich für jeden sehr viele Kontakte. Vielleicht bin ich deshalb zumindest in der Schule vorsichtiger, ein paar Kollegen und deren Probleme nach einer Corona-Infektion sind für mich Mahnung genug.


    Ich verabschiede mich wieder aus diesem Thread, es bringt ja nichts. Wir haben vor Ort zu verschiedene Situationen. Der eine unterrichtet nur eine Klasse in fester Zusammensetzung, der andere hat 5 Schüler und ich halt bis zu 8 Klassen mit 31 Schülern täglich, die selbst in jeder Stunde andere Banknachbaren haben.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ihr habt euch nicht gegenseitig angesteckt, sondern einer alle anderen. Hätte der eine Maske außerhalb der Wohnung getragen, hätte er niemanden angesteckt

    Starke Behauptung ohne jegliche Evidenz. Eine Studie aus UK behauptet anderes:

    Zitat

    Our study found no evidence that mandatory masking of staff impacts the rate of hospital SARS-CoV-2 infection with the Omicron variant.

    'That doesn't mean masks are worthless against Omicron, but their real-world benefit in isolation appears to be, at best, modest in a healthcare setting.

    Quelle: Masks in hospitals 'made no difference to Covid infection rates'


    Maskentragen scheint demnach für Omikron einen eher moderaten, keinesfalls aber den von dir beschriebenen Effekt (”...hätte er niemanden angesteckt.”) zu haben.

  • Ihr habt euch nicht gegenseitig angesteckt, sondern einer alle anderen. Hätte der eine Maske außerhalb der Wohnung getragen, hätte er niemanden angesteckt. Maske verringert also die Chance Covid-19 zu kriegen deutlich (bei Familien sogar mehrfach).


    Es geht nicht um absolute Sicherheit, sondern Verringerung wie sonst auch.

    Diejenige, die uns angesteckt hat, hat außerhalb Maske getragen. Allerdings wohnt sie in einer 9er WG.


    Jetzt wo die Masken in den Schulen weg sind, sind meine Schüler, Kollegen und auch ich dauernd sehr krank, meist ist es kein Corona. Sieht so aus, als sollte man wirklich weiterhin Maske tragen, um das zu vermeiden.

    Allerdings ist mir gerade mein "normales" Leben wichtiger, als auf unbestimmte Zeit mit Maske unterwegs zu sein. Jeder wie er will.

  • Ich finde ja, es ist schon vielen geholfen, wenn zumindest diejenigen, die einen leisen Verdacht haben, symptomatisch zu sein oder zu werden, eine Maske tragen. An meiner Schule tragen nur noch wenige Kollegen konsequent dauerhaft Maske, aber dafür immer mal wieder einzelne Kollegen, die mit leichter Erkältung trotzdem arbeitsfähig sind. Einfach, weil sie niemanden mit egal was anstecken möchten. Da ist die Einstellung nach Corona eine andere als vorher, und inzwischen hat ja auch jeder eine FFP2-Maske zu Hause bzw. wir können sogar noch welche in der Schule bekommen.

    Ob schon jemand nach positivem Coronatest mit oder ohne Maske zum Arbeiten in der Schule war, weiß ich nicht.

  • Hallo, der letzte Eintrag ist zwar schon etwas her, aber der Titel des Threads hat mich sehr abgeholt, so dass ich gerne meine Erfahrung teilen möchte.

    Ich war vor einiger Zeit an Corona erkrankt. Es war im Vergleich zu vorher durchgemachten Coronaerkrankungen ein sehr schneller Verlauf. Als es mir wieder gut ging (noch leicht positiv, nicht symptomatisch, ich fühlte mich wieder fit) war ich nach vorheriger Absprache mit meinem Team also zum Dienst erschienen - und selbstverständlich hatte ich eine FFP2-Maske getragen. So besagen es ja auch die derzeitigen Regeln.

    2 Tage hielt ich durch - dann bin ich ob des Shitstorms (anders kann ich das nicht bezeichnen) sehr vieler KollegInnen eingeknickt - es gab auch einige KollegInnen inkl. SL, die hinter mir standen. Aber diesem starken Druck hatte ich nicht standhalten können (ich wurde regelrecht ausgefragt, wer in meiner Familie erkrankt sei - niemand übrigens; ich sei verantwortungslos; hinter meinem Rücken wurde schlecht geredet; ich wurde gemieden). Seit dem Abend des 2. Tages war ich wieder negativ, war aber von meinem Doc krank geschrieben worden, da ich richtig fertig war nach dem, was ich erlebt hatte.


    Also, was Stigmatisierung betrifft: ja, ich habe mich absolut stigmatisiert und ausgegrenzt gefühlt.

  • Was hast du erwartet, dass sich alle freuen, dass du riskierst sie anzustecken?

    Bei uns hätten wir wohl auch ziemlich deutlich gesagt, dass wir das völlig daneben finden.


    Ich kann dir sagen, dass z.B. mein Vater nach seiner letzten Corona-Erkrankung ein Pflegefall ist, klar, war zweimal gutgegangen, ist also gar nicht so hoch die Wahrscheinlichkeit, dass sowas eintritt, aber mir ist jede Wahrscheinlichkeit zu hoch und ich halte jeden, der sich positiv in Menschenmengen (und das ist Schule nun einmal) begibt für Verantwortungslos.

  • Was hast du erwartet, dass sich alle freuen, dass du riskierst sie anzustecken?

    Bei uns hätten wir wohl auch ziemlich deutlich gesagt, dass wir das völlig daneben finden.

    Hier kommt jemand mit ffp2 Maske zur Arbeit. Das ist ausreichend, insbesondere wenn derjenige keine Symptome hat. Aber bei dir werden ja auch Schüler angegangen, wenn sie ihre Rechte einfordern oder wenn sie sich nicht nackt vor Lehrpersonal zeigen wollen.


    Schade Toastie dass du dir sowas anhören musstest. Damit weißt du ja auch fürs nächste Mal Bescheid, dass du dich dann krank meldest.

  • Lehrer sind völlig durchgedreht bei Corona. Die geltenden Regeln waren (und sind?) da nicht streng genug.


    Lies mal den großen Corona Thread hier, dann weißt du über diesen Berufsstand Bescheid.

  • Hier kommt jemand mit ffp2 Maske zur Arbeit. Das ist ausreichend, insbesondere wenn derjenige keine Symptome hat. Aber bei dir werden ja auch Schüler angegangen, wenn sie ihre Rechte einfordern oder wenn sie sich nicht nackt vor Lehrpersonal zeigen wollen.


    Schade Toastie dass du dir sowas anhören musstest. Damit weißt du ja auch fürs nächste Mal Bescheid, dass du dich dann krank meldest.

    Danke Dir!

  • Schwieriges Thema, genau genommen erwarten wir insgeheim, dass der Kollege genau das macht, was im allgemeinen hier im Forum doch sehr verpönt ist. Nämlich sich eine Krankschreibung, bei nicht vorhandenen Symptomen zu erschleichen.

    Aber ja, ich persönlich setze Arbeits und Gesundheitsschutz auf Prio 1. Wahrscheinlich gelingt es meinen Körper genau deshalb bei Vorliegen eines positiven Tests auch irgendwelche Symptome zu verspüren. Und da ich Risikopatient bin, würde ich dann auch eine Krankschreibung erbitten. Cést la vie oder Corrigez la Fortune. Keine Ahnung wie man das dann nennt.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Schwieriges Thema, genau genommen erwarten wir insgeheim, dass der Kollege genau das macht, was im allgemeinen hier im Forum doch sehr verpönt ist. Nämlich sich eine Krankschreibung, bei nicht vorhandenen Symptomen zu erschleichen.

    Wieso muss man eine Krankschreibung erschleichen, in diverse Schulen kann man dann wenn man keine Symptome hat auch im Homeoffice arbeiten z.B: außerdem sind ja nun plötzlich Gründe für eine Krankschreibung da, also wird es vermutlich vorher auch welche gegeben haben, die man verdrängt hat.

  • Ja stimmt Du hast vollkommen Recht, die Symptome werden einem jetzt durch das Testergebnis nur bewusst, Das ich darauf nicht gekommen bin. Aber die Sache mit dem Home Office ist natürlich bei einer verständnisvollen Schulleitung auch so eine Möglichkeit. Leider kenne ich auch SL, die sich bereits in der Hochphase von Corona als Quasi Corona Leugner geoutet haben, da bleibt dann nur sehr gründlich in sich hinein zu hören.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Lehrer sind völlig durchgedreht bei Corona. Die geltenden Regeln waren (und sind?) da nicht streng genug.


    Lies mal den großen Corona Thread hier, dann weißt du über diesen Berufsstand Bescheid.

    Dir ist bewusst, dass auch Sissymaus oder Du Lehrpersonen sind? Dann versuch es doch zur Abwechslung einfach mal mit einer differenzierteren Aussage.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

  • Wieso muss man eine Krankschreibung erschleichen, in diverse Schulen kann man dann wenn man keine Symptome hat auch im Homeoffice arbeiten z.B: außerdem sind ja nun plötzlich Gründe für eine Krankschreibung da, also wird es vermutlich vorher auch welche gegeben haben, die man verdrängt hat.

    Ich habe noch nie von einer Schule gehört, in der man im Home-Office arbeiten kann, wie soll denn das funktionieren?


    Zum Arbeiten mit positivem Test: ich frage mich schon, warum jemand überhaupt noch testet, wenn er oder sie dann trotzdem zur Arbeit kommt. Dann kann man sich das auch noch sparen und muss nicht mit dem ganzen Kollegium inklusive Schulleitung darüber sinnieren, ob zur Arbeit kommen eine gute Idee ist.


    ...

    2 Tage hielt ich durch - dann bin ich ob des Shitstorms (anders kann ich das nicht bezeichnen) sehr vieler KollegInnen eingeknickt - es gab auch einige KollegInnen inkl. SL, die hinter mir standen. Aber diesem starken Druck hatte ich nicht standhalten können (ich wurde regelrecht ausgefragt, wer in meiner Familie erkrankt sei - niemand übrigens; ich sei verantwortungslos; hinter meinem Rücken wurde schlecht geredet; ich wurde gemieden). Seit dem Abend des 2. Tages war ich wieder negativ, war aber von meinem Doc krank geschrieben worden, da ich richtig fertig war nach dem, was ich erlebt hatte.

    Wenn du dich krankschreiben lassen musst, weil jemand gefragt hat, ob ein Familienmitglied erkrankt ist, warst du möglicherweise doch nicht so gesund und erholt, wie du erst dachtest? Und wenn jemand mit FFP2 auf Arbeit erscheint, halte ich auch Abstand, da klar ist, dass die Person infiziert ist. Ich würde daraus einfach kein riesen Ding machen, dann machen es auch die anderen nicht.

  • Nein, das kann ausreichend sein, würde bei uns trotzdem eine deutliche Ansage hervorrufen, denn es ist einfach trotzdem verantwortungslos und rücksichtslos.

    Es ist weder verantwortungs- noch rücksichtslos sich an die aktuelle Gesetzeslage zu halten und mit FFP2-Maske zu arbeiten, wenn man bereits symptomfrei, aber noch nicht negativ ist. Das Gegenüber darf schließlich auch Eigenschutz per FFP2-Maske betreiben.


    Verantwortungslos wäre es, sich gar nicht erst testen zu lassen, wenn der Arzt das für sinnvoll erachtet, nur um im Zweifelsfall die FFP2-Maske umgehen zu können und dann trotzdem zu arbeiten.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Nein, das kann ausreichend sein, würde bei uns trotzdem eine deutliche Ansage hervorrufen, denn es ist einfach trotzdem verantwortungslos und rücksichtslos.

    Ok, für das nächste Mal (hoffentlich wird es das nicht geben) weiß ich Bescheid. Danke für Deine klare Rückmeldung.


    Was das Krankschreiben betrifft, ist es grundsätzlich ein Dilemma, da man auch da schnell in eine Schublade gesteckt wird, wenn man „krank feiert“. Da wird dann auch sehr gerne gelästert.


    Und was den Umstand betrifft, dass die Kinder ständig verschnupft und teilweise krank zur Schule geschickt werden, wie geht Ihr damit um? Wir haben keine Handhabe, außer, dass wir immer wieder nahelegen, mit dem Kind zum Arzt zu gehen.


    Bitte nicht als Schuldzuweisung verstehen.

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