Selbst wenn der Diabetes den Lehrerinnen bekannt gewesen wäre, was wird hier an Wissen über diese Krankheit und wie man damit umgeht erwartet? Viele kennen nicht einmal den Unterschied zwischen Typ 1 und Typ 2 (und es gibt ja noch mehr Typen). Beim Typ-1-Diabetes (Autoimmunerkrankung) herrscht ja absoluter Insulinmangel und ohne externe Insulinzufuhr geht, soweit ich weiß, gar nichts, während man einen nicht allzu stark ausgeprägten Typ-2-Diabetes auch mit entspr. Ernährung managen kann. Typ 2 gibt es auch bei Kindern und vielen ist vor allem dieser Typ geläufig. Und wenn sich das Kind übergibt (und ggf. andere auch), würde ich jetzt auch nicht sofort an eine Überzuckerung denken, obwohl ich mich zufällig ein wenig auskenne.
Auch Allergie ist ja nicht gleich Allergie und heutzutage haben ja immer mehr Kinder Allergien. Eine Erdnussallergie kann bei dem einen schon bei Nuss-Spuren zum Tod führen, der andere hat nur Halskratzen oder muss sich schlimmstenfalls übergeben. Eine Lehrkraft soll dann immer einschätzen können, was zu tun ist? Obwohl ich hier immer super-vorsichtig wäre und im Zweifel lieber "zu viel" machen würde, finde ich das schon viel verlangt. Als ich das letzte Mal auf Klassenfahrt war (mit drei 6. Klassen und noch ca. fünf weiteren Kollegen), hatte der eine auch Bauchweh, die nächste bekam im Liegen plötzlich schlecht Luft ("Das habe ich zu Hause auch manchmal. Meist ist es die Aufregung."), wieder eine andere spuckte nachts... Es ist halt ständig irgendwas, dass man manchmal Angst hat, man verpasst dann, wenn wirklich was ist...