Gesundheit vs Probezeit

  • Anna Lisa Wie kommst du darauf, dass das Leben so geradlinig verläuft, dass man sich, bevor man Kinder in die Welt setzt, überlegen kann, wer wie viel Stunden außer Haus arbeitet? Man kann alles planen, das Leben hält jedoch gerne Überraschungen bereit. Und damit meine ich nicht meine Wunschkinder 😉

    Man kann auch nicht ahnen, wie die Kinder später so sind, daher ist eine Planung vorab auch nicht ganz einfach.

    Die meisten Kindern gehen gerne in den Kindergarten, Hort / Nachmittagsbetreuung nach der Schule. Davon bin ich auch ausgegangen. Für mein Kind war das schon IMMER ein "notwendiges Übel", weil Mama arbeiten geht. (Obwohl er sich grundsätzlich wohl gefühlt hat.) Dementsprechend ging er auch nur so kurz wie nötig.

    Bevor er auf der Welt war, bin ich davon ausgegangen, dass das Kind dann voller Freude im Kindergarten spielt und es nicht so schlimm ist, wenn ich ihn etwas später abhole, weil ich noch in Ruhe meine Arbeit fertig machen möchte.

    Das Gleiche gilt übrigens auch für jede Art von Ferienbetreuung, Pfadfinder, ... Würde er NIEMALS freiwillig mitgehen! Ich bin ehrlich gesagt froh über meine Ferien als Lehrerin - sonst wüsste ich nicht, wie wir es geschafft hätten.


    Was ich damit sagen möchte: Man kann vorab planen und absprechen, so viel man will. Ein Kind bzw. sein Charakter ist nicht planbar. Das Kind kann auch eine Erkrankung oder eine Behinderung haben, und dann sind alle Planungen vielleicht nicht mehr relevant...

  • Was ich damit sagen möchte: Man kann vorab planen und absprechen, so viel man will. Ein Kind bzw. sein Charakter ist nicht planbar. Das Kind kann auch eine Erkrankung oder eine Behinderung haben, und dann sind alle Planungen vielleicht nicht mehr relevant...

    Genau das! Ich habe mich unter anderem dafür entschieden, Lehrerin zu bleiben /zu werden, weil eines meiner Kinder eine besondere Herausforderung ist.

    Die ganze Diskussion über Ferienbetreuung/Camps etc. ist für uns völlig hinfällig.

  • Das ist aber extrem selten, dass Vollzeit Kolleginnen nur 2 Stunden am Tag haben. Zumindest in der Grundschule ist das bei uns gar nicht möglich mit 28 Stunden.

    An einer Gesamtschule mit Ganztag (potentielle 43 Unterrichtsstunden bei einen Deputat von 25,5 Stunden) habe ich das sehr oft, ich hatte auch schon mehrmals nur eine Stunde.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • An einer Gesamtschule mit Ganztag (potentielle 43 Unterrichtsstunden bei einen Deputat von 25,5 Stunden) habe ich das sehr oft, ich hatte auch schon mehrmals nur eine Stunde.

    Und dann Tage mit >6 Stunden?

    Ich bin froh, dass bei uns eigentlich nie mehr als 6 Stunden pro Tag zugeordnet werden. Ansonsten würde man zumindest gefragt, ob das für einen Block mal ok ist.

  • Und dann Tage mit >6 Stunden?

    Ich bin froh, dass bei uns eigentlich nie mehr als 6 Stunden pro Tag zugeordnet werden. Ansonsten würde man zumindest gefragt, ob das für einen Block mal ok ist.

    Bei euch gibt es so selten Lehrkräfte, die mal acht Stunden am Stück haben? Das ist bei uns oft der Fall (wenn das jemand nicht möchte - was ich allerdings selten mitbekommen habe -, wird aber natürlich von den Stundenplaner*innen versucht das zu vermeiden) und dann i. d. R. mindestens für ein Halbjahr, weil wir nur wenige Klassen mit Blockunterricht haben. Auch ich habe lieber einen Tag durchgehend acht Stunden und an einem anderen Tag unterrichtsfrei als jeden Tag nicht mehr als sechs Stunden, muss ich sagen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Bei euch gibt es keine Lehrkräfte, die mal acht Stunden am Stück haben? Das ist bei uns oft der Fall (wenn das jemand nicht möchte - was ich allerdings selten mitbekommen habe -, wird aber natürlich von den Stundenplaner*innen versucht das zu vermeiden). Auch ich habe lieber einen Tag durchgehend acht Stunden und an einem anderen unterrichtsfrei als jeden Tag nicht mehr als sechs Stunden, muss ich sagen.

    Nein gibt es nicht. Finden auch alle gut so. Aber wir haben eben für Vollzeitlehrkräfte auch Anwesenheit und feste Arbeitsplätze. Das macht vielleicht den Unterschied.

    So kann man sich in Freistunden und oder nach dem Unterricht hinsetzen und den nächsten Tag vorbereiten oder was korrigieren.

    Ich weiß auch nicht, ob ich persönlich überhaupt 8 Stunden am Stück schaffen würde. Nach 6 Stunden am Stück benötige ich wirklich unsere komplette Mittagspause um danach noch irgendwie was hinzubekommen. Ich habe dann lieber mal eine Freistunde dazwischen. Mag aber vielleicht auch an meiner Erkrankung liegen. Wenn ich mal mehr Stunden mache, merke ich auch, dass ich die Stundenermäßigung nicht einfach so habe...

  • Bei einer Erkrankung kann ich das allerdings gut nachvollziehen! Ist schon anstrengend, aber - wie gesagt - bei uns nehmen viele KuK einen 8-Unterrichtsstunden-Tag hin, wenn sie dafür einen Tag komplett unterrichtsfrei bekommen. Ist wahrscheinlich auch "Geschmackssache". Ein Kollege in meiner Abteilung hat in diesem Halbjahr sogar drei Tage mit acht Stunden und zwei Tage unterrichtsfrei; das findet er super.

    Dass ihr ja feste Anwesenheitszeiten und eigene Arbeitsplätze in der Schule habt, hatte ich gerade nicht mehr auf dem Schirm, sorry.

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  • Ich wette auf ein Erscheinen von Susannea und ein Wiederaufkochen der kompletten Diskussion über frei vs. unterrichtsfrei in drei... zwei... eins...

    Das wäre ein Traum, wenn man überall in der BRD als Teilzeitlehrer, egal ob angestellt oder verbeamtet, aushandeln könnte, welche Zeiträume tatsächlich frei sind. Vormittag wäre 8-12 und Nachmittag 13-16 oder 14-17 Uhr.


    Der eine hätte dann mit 60%-Teilzeit 2 Tage frei und 3 Tage stünde er für Unterricht, Vorbereitung, Sportfest, Konferenznachmittag,… zur Verfügung.

    Jemand mit 50% Teilzeit könnte 4 Vormittage und einen Konferenznachmittag arbeiten und hätte zu allen anderen Zeiten frei.

    Jemand mit 80% Teilzeit hätte einen Tag sicher frei oder zwei Nachmittage (z.B. um die Kinder oder zu pflegende Eltern am Nachmittag zu betreuen).

    Und im Optimalfall darf man im Homeoffice noch selbst bestimmen, wie man Arbeitszeit und Freizeit unter Berücksichtigung der gesetzlichen Ruhezeiten vertauscht.


    Ich finde es gut, dass es bei Susannea so verlässlich geregelt ist.

  • Bei einer Erkrankung kann ich das allerdings gut nachvollziehen! Ist schon anstrengend, aber - wie gesagt - bei uns nehmen viele KuK einen 8-Unterrichtsstunden-Tag hin, wenn sie dafür einen Tag komplett unterrichtsfrei bekommen. Ist wahrscheinlich auch "Geschmackssache". Ein Kollege in meiner Abteilung hat in diesem Halbjahr sogar drei Tage mit acht Stunden und zwei Tage unterrichtsfrei; das findet er super.

    Während bei mir vor 5-10 Jahren auch mal 10-Stunden-Tage schaffbar waren, mache ich inzwischen nur noch 6-Stunden-Tage und nur noch in Ausnahmen drüber hinaus. Ob's am Alter liegt, am noch nachhängenden Stress der Corona-Jahre oder eher daran, dass das Leben mit den Kindern grad viel Arbeit macht? Das wird sich in paar Jahren zeigen, wenn sich ein Teil dieser Parameter wieder verändert hat.

  • Muss wohl an den Kindern liegen ;) . Am Alter oder an Corona liegt es vermutlich eher nicht - zumindest bei mir nicht, denn mir haben im letzten Schuljahr die acht Stunden, die ich dienstags hatte, nicht wirklich viel ausgemacht.

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  • Muss wohl an den Kindern liegen ;) . Am Alter oder an Corona liegt es vermutlich eher nicht - zumindest bei mir nicht, denn mir haben im letzten Schuljahr die acht Stunden, die ich dienstags hatte, nicht wirklich viel ausgemacht.

    Ja, das kann sein. Der zeitliche Druck, die Orga um lange Unterrichtstage drumherum und das ganze Gedöns, dass der Alltag der Kinder läuft, entspannen nicht wirklich.

    Dann gibt es irgendwann Aussicht auf Besserung :)

    • Offizieller Beitrag

    Muss wohl an den Kindern liegen ;) . Am Alter oder an Corona liegt es vermutlich eher nicht - zumindest bei mir nicht, denn mir haben im letzten Schuljahr die acht Stunden, die ich dienstags hatte, nicht wirklich viel ausgemacht.

    Wobei solche Parameter wie Alter und Corona (wie eigentlich Kinder) sich bei jedem ganz anders auswirken.
    Ich habe zwar das große Glück, nicht zu altern und auf ewig 20 zu bleiben, aber: mir fällt auch einiges schwerer als vor 5 Jahren und ich habe keine Kinder. Gut, der zweite Hund geht auch an die Substanz, ich glaube aber, dass (bei MIR!) Corona nicht spurlos vorbeigezogen ist und meine Widerstandsschwelle (und zum Teil Bereitschaft) durchaus nach unten gezogen ist.
    Auf die Dauer meiner Arbeitsfähigkeit hat es bisher keinen Einfluss (ich kann aber nur auf die Schule extrapolieren), aber ich stecke es ganz anders weg und meine Familie kriegt es ab.

  • Genau das! Ich habe mich unter anderem dafür entschieden, Lehrerin zu bleiben /zu werden, weil eines meiner Kinder eine besondere Herausforderung ist.

    Die ganze Diskussion über Ferienbetreuung/Camps etc. ist für uns völlig hinfällig.

    Das kann doch niemand wissen. Weder, dass eins deiner Kinder besondere Bedürfnisse hat, noch, dass Lehrersein damit besonders kompatibel ist. Eventuell greifen für dich dann wiederum andere Mechanismen wie Familienpflegezeit, da kann man sofort in TZ gehen.


    Ich empfehle allerdings, dann nicht mehr Zeit in die Unterrichtsvorbereitung zu stecken, das ist nämlich eine Falle, in die man bei Teilzeit leicht tappt.

  • Muss wohl an den Kindern liegen ;) . Am Alter oder an Corona liegt es vermutlich eher nicht - zumindest bei mir nicht, denn mir haben im letzten Schuljahr die acht Stunden, die ich dienstags hatte, nicht wirklich viel ausgemacht.

    Ich würde sagen, das liegt an den Fächern und den Schülern zum Großteil. Ich hatte ja jetzt viele Jahre 8-Stunde-Tage und zwar davon mindestens 6 Stunden in der Schwimmhalle (und damit auch keinerlei Pausen), die habe ich auch überstanden, war aber immer froh, dass danach für mich Wochenende war, denn den Freitag als Unterrichtstag hätte ich nicht mehr geschafft.

    Meine Kollegin z.B. hat nach zwei Wochen die Reißleine gezogen und gesagt, das macht sie nicht, wenn sie davor Unterricht hat, dann macht sie keine 6 Stunden Schwimmhalle mehr.
    4 Stunden Turnhalle mit insgesamt ca. 120 verschiedenen Kindern machen mich auch fertig, 4 Stunden in meiner Klasse und bestenfalls davon eine noch im PC-Raum schaffen mich nur halb soviel.

  • Wobei solche Parameter wie Alter und Corona (wie eigentlich Kinder) sich bei jedem ganz anders auswirken.

    Natürlich, beides hat bei mir auch eine (negative) Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit, würde ich meinen. Aber groß ist diese Auswirkung bei mir persönlich nicht. Das wird aber bei jeder/jedem unterschiedlich sein. Und schrieb ich ja auch oben, dass es tatsächlich auch eine "Geschmacksfrage" ist, ob man acht Stunden am Stück unterrichten möchte (und kann).

    Ich würde sagen, das liegt an den Fächern und den Schülern zum Großteil.

    Na ja, an den Fächern vielleicht zum Teil, aber nicht zum Großteil, an den SuS hingegen schon. Auf jeden Fall ist es anstrengender, wenn ich acht Stunden in lauten, recht undisziplinierten Klassen habe, als wenn ich acht Stunden im BG oder in Berufsschulklassen der Industriekaufleute unterrichte. Aber ob ich nun acht Unterrichtsstunden in Englisch oder Wirtschaft habe, ist für mich relativ egal (kann alerdings für die Sport-KuK nochmal anders sein, das kann ich nicht beurteilen; wobei an meiner Schule keine Lehrkraft mehr als max. vier Stunden Sportunterricht am Tag hat).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Na ja, an den Fächern vielleicht zum Teil, aber nicht zum Großteil

    Also bei mir klar zum Großteil, weil einfach Sporthalle und Schwimmhalle ganz andere Belastungen sind als Unterricht im Klassenzimmer, im Musikraum oder im PC-Raum.
    Nicht umsonst sollten vor 5 Jahren ca. die Schwimmlehrer alle kostenlos vom Land Lärmschutz bekommen. Hat natürlich gar nicht funktioniert, aber wer hätte was anderes erwartet.

  • Wie gesagt: Kann ich als Nicht-Sport-Lehrkraft nicht wirklich beurteilen. Bei uns gibt's nur einen Schwimmkurs am BG und da geht es - laut Aussage der Kollegin, die diesen seit Jahren unterrichtet - nicht sonderlich laut zu. Und bzgl. des Unterrichts in der Sporthalle höre ich von meinen Sport-KuK eher, dass dieser weniger anstrengend sei als der Unterricht im Klassenraum. Also liegt es vermutlich eher an den Fächern in Verbindung mit der SuS-Klientel und u. a. deren Alter, oder?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ob es Fachabhängig ist, weiß ich nicht. Lerngruppenabhängig ist es natürlich. Und dann auch immer abhängig von den Themen und Methoden der jeweiligen Stunden.

  • Bei uns gibt's nur einen Schwimmkurs am BG und da geht es - laut Aussage der Kollegin, die diesen seit Jahren unterrichtet - nicht sonderlich laut zu.

    Eine Gruppe alleine ist auch nicht laut, aber wir haben ca. 6 Schulen (mit jeweils 20-30 Kindern) plus die Öffentlichkeit im Schwimmbad, da brauchen wir dann über Lautstärke nicht mehr reden ;)

    Wie gesagt, das ist völlig unabhängig von unserer Altersgruppe, die kommt dann evtl. noch als Belastung oben drauf.

    Und ja, Grundschüler in der Sporthalle sind eigentlich immer laut.

    • Offizieller Beitrag

    Die verschiedenen Schulen teilen sich eine Bahn bzw einen Becken? Deine Schwimmhalle hat mehrere Großbecken?

    Und hat für die Öffentlichkeit neben 150-180 Schüler*innen offen? (WER tut sich das an? )

    Mein Schwimmbad hat 6 ‚breite‘ Bahnen und packt eine Schulklasse auf 2 Bahnen und das finde ich schon anstrengend genug, für mich und für meine Vorstellung, eine LK muss dieses Wuselige überblicken.

    Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie 25 Kids auf EINER (?) Bahn nacheinander /nebeneinder zu Bewegungsteiten kommen sollen. (Und dann die Öffentlichkeit…)

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