Nur digitaler Unterricht ist guter Unterricht?

  • Absolut. Denn das hat in der Grundschule nichts zu suchen. Diese Seuche wird früh genug die Kinder erreichen; in dem Alter entscheiden Eltern über die Bildschirmzeit., nicht irgendwelche Lehrer die sich für digitalen neumodischen Unterricht rühmen wollen.

    Wie viel Grundschulerfahrung hast du denn und welche Einblicke darin, was dort digital genutzt wird?


    Wie es wohl wäre, wenn dir die GS-Kolleginnen vorschrieben, was du in der SekII zu tun und zu lassen hättest, weil sie die Meinung sind, dass bestimmte Fähigkeiten unbedingt in der SekII zu unterrichten oder Methoden zu unterlassen seien?


    Und wie neumodisch sind Programme, die schon ab den 90ern in den Schulen eingesetzt wurden?

  • Weil wie gesagt die Boomer-Deutschen nicht mal zwischen zocken in der Freizeit und Digitalisierung in der Schule differenzieren können. Hauptsache rumgebrüllt "digital ist Mist".

    Tatsache ist doch, dass wir die Digitalisierung in der Schule OHNE JEDE WISSENSCHAFTLICHE EVIDENZ betreiben.


    Für mich ist das reiner Lobbyismus. Bei Apple, Microsoft & Co. halten die sich wahrscheinlich die Bäuche vor Lachen.

  • Und wie neumodisch sind Programme, die schon ab den 90ern in den Schulen eingesetzt wurden?

    Wie Word?
    SCNR ;)

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Absolut. Denn das hat in der Grundschule nichts zu suchen. Diese Seuche wird früh genug die Kinder erreichen; in dem Alter entscheiden Eltern über die Bildschirmzeit., nicht irgendwelche Lehrer die sich für digitalen neumodischen Unterricht rühmen wollen.

    Joah, da hatten wir auch Eltern, die meinten, die Bildschirmzeit der Woche ihres Kindes wäre mit den zwei Musikstunden, wo wir die Musik von Youtube übers Board abspielen verbraucht und als wir dann auch noch PC-Kurs einmal die Woche mit Anton, Antolin oder Einstern gemacht habe oder auch mal Textbearbeitung, das ginge gar nicht.
    Tja, mögen sie so sehen, sieht unser Rahmenlehrplan und der Schulvertrag anders und damit war der Unsinn bei mir durch und sie durften bei der Schulleitung antanzen.

  • OHNE JEDE WISSENSCHAFTLICHE EVIDENZ betreiben.

    Was betreiben wir in der Schule denn mit wissenschaftlicher Evidenz?

    Hast du deine Unterrichtsmethoden allein danach ausgewählt? Kannst du die Studienlage auf deine Unterrichtssituation und die Schüler:innen in deinem Unterricht übertragen?


    Schick mir bitte einen Link, der Unterricht mit wissenschaftlicher Evidenz in meinen Lerngruppen vorschlägt, ich stehe da täglich vor vielen Fragen.

  • Für mich ist das reiner Lobbyismus. Bei Apple, Microsoft & Co. halten die sich wahrscheinlich die Bäuche vor Lachen.

    Das & Co kannst du weglassen. Die machen das gemeinsam. Ich bin seit vielen Jahren dafür, dass an Schulen ausschließlich OpenSource-Software verwendet wird - von den auf Schulbüchern abgestimmten Produkten der Verlage abgesehen. Letztere finanzieren sich nämlich von selbst, wenn man bei Betriebssystem und Office-Paket auf freie Software setzt. Das "Argument", dass die lieben Kleinen ja später in der Industrie dann mit M$-Office arbeiten müssen - und das verlangt würde - ist Humbug. Bis unsere Schüler in den Büros an Computern sitzen (ähemm.... nicht an Tablets???) hat M$S seine Oberfläche eh' 5 Mal umgebastelt.
    Wenn Schüler digital GEBILDET werden - und kein "klick da, dann klick dort" lernen, ist flexibles Arbeiten mit verschiedenen Oberflächen kein Problem.
    Im kaufmännischen/wirtschaftlichen Bereich werden die Kids im Beruf sowieso mit SAP etc. arbeiten.

    Vorteil von OpenSource: Jeder Schüler hat - unabhängig vom privaten Geldbeutel - immer die aktuellste Version auf demselben Level - was das Unterrichten massiv erleichtert.

    BTW: Man nenne mir 3 Programme, die mit derselben Ribbon-Oberfläche wie M$ bedient werden. Der Großteil funktioniert per SAA-Oberfläche - wie ehedem oder völlig anders, wie z.B. Photoshop oder Lightroom..

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  • Naja, das waren wohl eher die 70iger.

    Und da gabs schon 3 Sender ;)

    Wir hatten in den 70er schon 8 (inkl. zweimal Österreich und Schweiz, dazu 2 Dritte).


    (Bei meinen Eltern mussten daher bis zur Einstellung im vorletzten Jahr (?) noch Schweiz und Österreich auf den Plätzen 5 - 8 liegen. )

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  • Hahaha ... stimmt: 1. ARD, 2. ZDF, 3. BR3, 4. ORF1, 5.ORF2 und das war's.

  • Hahaha ... stimmt: 1. ARD, 2. ZDF, 3. BR3, 4. ORF1, 5.ORF2 und das war's.

    1. ARD 2. ZDF 3. SWR 4. BR3 5. SRF1, 6. ORF 1, 7 ORF2, 8 SRF2 (sendete nur zeitweise auf deutsch und wurde deshalb ans Ende gebannt). Wir hatten tatsächlich immer 8 Sender.


    Ich musste jahrzehntelang meinen Eltern die Sender so einstellen (und RTL und Co. dahinter platzieren).

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  • Für SWR und SRF waren wir zu weit im Osten. Aber ja, die 6 war dann SAT1, die 7 war RTL und die 8 war Pro7. Bei meiner Mama auch noch jahrelang exakt so ^^

  • Morgen erscheint in der FAZ ein Artikel mit dem Titel "Lehrer ohne Leitbild".


    Kernthese darin: Fehlende wissenschaftliche Evidenz von Unterrichtsinhalten und -methoden. Vieles sei erforscht, nicht sei sicher.


    Viele von euch können den Artikel sicher über das Presseportal für Schulen downloaden. Ich mag ihn hier nicht hochladen. Ich fürchte eine Abmahnung.

  • Also sorry, aber für die UnerrichtsINHALTE, die ich vermittle, gibt es jede Menge Evidenz. Ich hoffe doch, das ist in jedem Fach so. Ob es dafür, WIE ich es mache, irgendeine Art von "Evidenz" gibt, über die irgendein Schlaumeier mal was geschrieben hat, ist mir ehrlich ziemlich wurscht. Es funktioniert offensichtlich sehr gut, ich entlasse von allen Lehrpersonen in beiden meinen Fachschaften die meisten Maturandinnen und Maturanden, die irgendwas im Bereich MINT studieren. Unterdessen kann ich auch behaupten, dass die Mehrheit sehr erfolgreich studiert.

  • Also sorry, aber für die UnerrichtsINHALTE, die ich vermittle, gibt es jede Menge Evidenz. Ich hoffe doch, das ist in jedem Fach so. Ob es dafür, WIE ich es mache, irgendeine Art von "Evidenz" gibt, über die irgendein Schlaumeier mal was geschrieben hat, ist mir ehrlich ziemlich wurscht. Es funktioniert offensichtlich sehr gut, ich entlasse von allen Lehrpersonen in beiden meinen Fachschaften die meisten Maturandinnen und Maturanden, die irgendwas im Bereich MINT studieren. Unterdessen kann ich auch behaupten, dass die Mehrheit sehr erfolgreich studiert.

    Geht mir genauso. Ich habe schon mehrfach (zweistellig) Jahre später Danke gehört (MINT, Medizin und mindestens 3 ehemalige Schüler sind wegen mir inzwischen Mathe- und Chemielehrer).

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  • Ich muss mich schon wundern.


    Wenn es um Klimawandel geht, sind die Forschung und ihre apokalyptischen Prognosen schier unangreifbar. Kein Hauch von Skepsis irgendeiner Art. Falls doch jemand das Wort erhebt, wird er niedergebrüllt. Geht es um Forschung im Bereich Bildung, dann ist von "Schlaumeiern", "Selbstdarstellern", "Marktschreiern" etc. die Rede. Verharmlosung der jüngsten PISA-Ergebnisse noch und nöcher.


    Wie kommt das nur?

  • Geht es um Forschung im Bereich Bildung

    Ich betreibe da meine eigene Forschung. Bei Bedarf kann ich dir gerne erklären, wie's geht :P


    (Übrigens halte ich mich ziemlich genau an Hatties Liste, d. h. in den Punkten, die ich als Lehrperson beeinflussen kann. So mysteriös ist es eigentlich nicht.)

  • Wenn es um Klimawandel geht, sind die Forschung und ihre apokalyptischen Prognosen schier unangreifbar. Kein Hauch von Skepsis irgendeiner Art. Falls doch jemand das Wort erhebt, wird er niedergebrüllt.

    Es gibt durchaus die eine oder andere Sichtweise. Schwierig wird es nur, wenn so ein Schlaumeier, der bei youtube studiert hat und fleißig die Propaganda der Braunblauen liest, meint die Fakten zu ignorieren. Es gibt bestimmte Dinge, die wissenschaftlicher Konsens sind. Wir können auch nicht 100% sicher sein, dass sich der Mensch durch Evolution entwickelt hat und vom Affen abstammt. Trotzdem wird es als Konsens akzeptiert. Genauso gibt es beim Klimawandel viele Aspekte, die eigentlich klar sind. Wenn dann irgendwelche meist rechten Spinner kommen und immer noch nicht den Unterschied zwischen Wetter und Klima verstanden haben, was will man da machen?

    Geht es um Forschung im Bereich Bildung, dann ist von "Schlaumeiern", "Selbstdarstellern", "Marktschreiern" etc. die Rede. Verharmlosung der jüngsten PISA-Ergebnisse noch und nöcher.

    Bildung bzw. Pädagogik, Psychologie, Didaktik, ... sind halt nicht so einfach Schwarz-Weiß wie Teile der Naturwissenschaften. Die Durchschnittstemperaturen steigen. Das ist messbar. Effekt A führt zu Effekt C. Das ist nachweisbar. Aber was wir in der Schule machen, ist viel komplexer. Es gibt nicht die eine Lehrmethode, die für alle Inhalte, Lerngruppen und Lernziele richtig ist. Grundsätzlich bin ich sogar bei dir. Wir brauchen mehr Fakten bzw. Wissen und weniger subjektive Erfahrungen in den Schulen. Aber das ist halt nicht so einfach.

  • Vorteil von OpenSource: Jeder Schüler hat - unabhängig vom privaten Geldbeutel - immer die aktuellste Version auf demselben Level - was das Unterrichten massiv erleichtert.

    Bin ich großer Freund von. Das Betriebssystem muss ja nicht unbedingt ooensource sein, Windows bekommt man mittlerweile ja eh mehr oder weniger kostenlos.

  • mindestens 3 ehemalige Schüler sind wegen mir inzwischen Mathe- und Chemielehrer

    Wobei das nicht immer schmeichelhaft ist, musste ich schon feststellen ;)

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