Ich frage mich, wie ein handelsüblicher Physiotherapeut, Supermarktangestellter, KFZ-Mechanikerin oder Reisekauffrau sich bei diesen Kosten Kinder leisten kann. Aber auch die haben ja welche.
Was die Frage dahingehend ändert, ob die 2500€ tatsächlich der "Preis" sind, den man für ein Kind zahlen MUSS oder einfach der, den man zahlen WILL.
Natürlich ist das, was man für die eigenen Kinder zahlt, einkommensabhängig. Deshalb ist ja auch Bildung in Deutschland einkommensabhängig. Wenn ich den Klavierunterricht, den Tennisunterricht, die privaten Schwimmstunden oder auch die nötige Nachhilfe nicht zahlen kann, dann leidet das Kind keinen Hunger, aber es steht deutlich anders da als Freunde, deren Eltern sich das eben leisten können.
Ich habe gefühlt alles durch: früh Kinder bekommen, da war ich noch gar nicht richtig im Schuldienst angekommen. Früh Wohneigentum angeschafft, das waren finanziell knappe Zeiten; In Zeiten von Lehrerüberschuss (ja, das gab es mal!) lange gebraucht, um verbeamtet zu werden; Einkommensabhängiges Elterngeld gab es gar nicht, deshalb für Erziehungszeiten auf wenig Kohle angewiesen. Später alleinerziehend mit 3 Kindern Job und Wohneigentum gewuppt; anschließend Patchwork, und deshalb in späten Jahren und eigentlich Führungsposition noch mal eben nebenbei ein Kind bekommen. Ich weiß inzwischen auch, was der Spruch bedeutet: „Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder große Sorgen“ und weiß, was große Kinder kosten.
Man kann Kinder mit wenig Geld groß bekommen, aber solange in Deutschland hohe Kitagebühren üblich sind, wenig Geld in Schulen investiert wird, Kinder nicht freien Zugang zu Sport, Musik, Kultur haben usw und somit der Bildungsabschluss eines Kindes eben immer noch an das Einkommen der Eltern gebunden sind, muss man die Abfrage, ob man in seine Kinder investieren MUSS oder ob man das WILL auch vor dem gesellschaftlichen und sozialen Hintergrund betrachten, nicht nur vom persönlichen Standpunkt aus…