Unsicherheit bei Lehrplaneinordnung - Deutsch

  • Hallo ihr Lieben!
    Ich kenn das Forum schon lange, aber ich hab mich jetzt erst hier angemeldet, weil ich eine Frage habe. Die lässt mir einfach keine Ruhe und irgendwie finde ich keine zufriedenstellende Antwort darauf.


    Ich hab in 2 Wochen meine UPP (Primarstufe; Klasse 1). In deutsch arbeite ich mit den Kindern mit einem Bilderbuch. Wir beschäftigen uns jede Stunde mit einem Abschnitt und arbeiten dazu handlungs- und produktionsorientiert.

    In der Stunde die ich zeigen möchte, nutzen wir das, was in der Geschichte passiert ist als einen Schreibanlass. Dabei können Sie Sätze, Wörter oder nur Anlaute schreiben oder besprochene Wörter abschreiben.

    Also liegt der Fokus der Stunde ja auf dem Schreiben. Aber wir schreiben ja zu einem Bilderbuch. Ist es im Lehrplan nun Bereich Lesen - Mit Texten und Medien umgehen. Oder der Bereich Schreiben?


    Meine Mentorin meint es ist Schreiben, aber sie ist sich nicht sicher. Meine FL hat mir im letzten UB (da haben wir antizipierendes Weiterschreiben einer Geschichte gemacht) gemeint, dies wäre Lesen.

    Aber was ist es denn jetzt? Ich will es nicht falsch einordnen.

    Käm bei den Prüfern sicher sehr schlecht an...


    Ich hoffe hier kann mir jemand weiterhelfen :)

    Liebe Grüße!

  • Meinung eines weder Grundschul- noch Deutschlehrers:


    Eine Stunde bezieht sich doch nie nur auf eine spezifische Kompetenz. Schreib in den Plan, was deiner Meinung nach der Schwerpunkt der Stunde ist. Wenn das das "Lesen" ist, argumentiere in diese Richtung.

  • Meinung eines weder Grundschul- noch Deutschlehrers:


    Eine Stunde bezieht sich doch nie nur auf eine spezifische Kompetenz. Schreib in den Plan, was deiner Meinung nach der Schwerpunkt der Stunde ist. Wenn das das "Lesen" ist, argumentiere in diese Richtung.

    Ich würde auch sagen, dass du eine begründete Entscheidung fällst, diese entsprechend reflektierst und argumentativ unterstützt, wobei du auch ansprechen kannst, dass man das auch statt unter A unter B einordnen könnte, weil blablubb, du das aber siehst wie besprochen, weil blabla. Reflektiert begründen ist es, worauf es ankommt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Handlungs- und Produktionsorientierung gehört klassisch ja tatsächlich zum Literaturunterricht (also Lesen/Umgang mit Texten und Medien).


    Btw: Erinnert ihr euch in dem Zusammenhang noch an diesen legendären Thread über Suche nach dem für diese Unterrichtsmethodik unbedingt notwendigen Zeitschriftenartikel?


    Ob das Vorgehen in Klasse 1, wenn manche SuS nur einzelne Buchstaben oder Wörter schreiben können, schon streng unter HPL gefasst werden kann ... ? (Zur Beantwortung dieser Frage bräuchte man vermutlich ebendiesen Artikel. :_o_))


    Du musst dich fragen: Was ist das konkrete, messbare Lernziel der Stunde? Was können die SuS danach, was sie davor nicht konnten? Definiere das und schaue, ob das zu Schreiben oder Lesen gehört.


    Und in den Unterrichtsentwurf schreibst du natürlich auch weitere Kompetenzen, die zur Stunde gehören, und ordnest sie den entsprechenden Kompetenzbereichen zu. Stichwort: integrativer Deutschunterricht - dazu kannst du ja auch Literatur finden, auf die du dich beziehen kannst.


    So zumindest würde ich vorgehen, sofern das den Vorgaben und Erwartungen deines Seminars nicht widerspricht.

  • Ich würde es auch dem Lesen zuordnen, weil die Grundlage das Bilderbuch ist, auf das du dich beziehst (und weil deine Seminarleitungen es beim letzten Mal schon so eingeordnet hat),

    vorausgesetzt, dass der Fokus der Stunde inhaltlich darum geht, etwas zur Thematik des Buches zu verfassen und dabei das Schreiben ein Werkzeug ist,

    während es ja auch inhaltlich und vorrangig um eine Rechtschreib/Schreibstunde gehen könnte, wenn du Wort/Bildmaterial verschriften und den Schreibprozess selbst stärker in den Mittelpunkt stellen würdest.


    In der Stunde würdest du sicher Hilfen zum Verschriftlichen einbauen, müsstest aber in der Reflexion auf den Inhalt oder das Produkt oder die Vorgehensweise dazu eingehen und wieder bei der Thematik des Buches ankommen (Vorstellen der Ideen, Schwierigkeiten bei der Ideenfindung, Anerkennung der Produkte, … da finde ich Kriterien in Klasse 1 zum jetzigen Zeitpunkt noch sehr schwierig)


    Habt ihr überlegt, ob auch eine grafische Darstellung einer Idee möglich wäre oder passt es nicht zum Unterricht bzw. zur Klasse?

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