Bezahlte Mehrarbeit bei TZ ablehnen?

  • Bei allem Respekt (und Bewunderung!) dass du das schaffst, es ist und darf kein Maßstab sein.
    Ich bin hoffnungsvoll und zuversichtlich, dass du nicht so bist bzw. auftrittst, aber ich hatte schon mal eine "Superman-Schulleitung" à la "ich schaff das, ist doch ganz normal", aber 13 Mehrarbeitsstunden die Woche ist, auch wenn es "keine andere Alternative" gibt, niemandem zuzumuten. Und es wäre keine Schwäche, NEIN zu sagen.

    Ich kann das nur unterschreiben. 13 Std. MA die Woche sind nicht in Ordnung und du setzt die Messlatte damit, gewollt oder ungewollt, extrem hoch. Implizit wird so Druck auf das Kollegium aufgebaut, sich ebenfalls heldenhaft in die Arbeit zu stürzen und dem Burn Out u.U. ein klein wenig näher zu kommen.


    Ja, man muss es dir nicht nachmachen, aber der Druck, der Vergleich mit dem "Superschulleiter" ist da. Ich finde das nicht positiv vorbildlich.

  • Ich hätte viel erheblichere Bedenken, wenn man früher kommen oder länger bleiben müsste.

    Und wie regelt ihr in NRW das dann?

    Bei uns kann es vorkommen, dass man eigentlich erst zur fünften Stunde Unterricht hat, aber Vertretung für die 1/2 bekommt. Dass Vertretungsstunden an den eigenen Unterricht angehängt werden, ist auch Standard

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann das nur unterschreiben. 13 Std. MA die Woche sind nicht in Ordnung und du setzt die Messlatte damit, gewollt oder ungewollt, extrem hoch. Implizit wird so Druck auf das Kollegium aufgebaut, sich ebenfalls heldenhaft in die Arbeit zu stürzen und dem Burn Out u.U. ein klein wenig näher zu kommen.


    Ja, man muss es dir nicht nachmachen, aber der Druck, der Vergleich mit dem "Superschulleiter" ist da. Ich finde das nicht positiv vorbildlich.

    a) wir du schreibst - es muss niemand nachmachen. Wer sich dadurch unter Druck gesetzt fühlt, wäre im Grunde selber schuld.

    b) was meinst du, wer die 13 Stunden auffangen müsste, wenn ich es nicht täte. Muss aber niemand. Eine weitere Teilzeitkollegin macht freiwillig 2 Stunden mehr. Das war es.


    Damit sind wir aus dem Schneider.


    Sprich: wenn ich sie nicht machen würde, müssten andere zum Abdecken ran. Das wissen auch alle. Der "Superschulleiter fordert"-Effekt tritt nicht ein. Sondern es ist klar, dass ich damit die ansonsten notwendige zusätzliche Belastung der Vollzeitkolleginnen wegpuffere.


    Nachtrag:

    vielleicht noch einmal zur Einschätzung der Situation. Wir sind keine große weiterführende Schule und auch kein Berufskolleg mit zig-hundert oder tausenden Stunden im Plan. Da fallen 13 Stunden, die fehlen, vielleicht nicht weiter auf.) Wir sind eine kleine Grundschule.

    Das heißt

    a) verlässlich (wir können die Kinder nicht nach der 3. Stunde nach Hause schicken)

    b) wir müssen ein Minimum von ca 190 Stunden für die Stundentafel abdecken. Ohne meine Stunden hätte wir ca. 177 Stunden. Uns fehlen also mal eben 8% (überschlagen) der Lehrerstunden dafür.

  • Okay, wenn ich eure Erfahrungen lese, stelle ich fest, dass wir an unserer Schule wohl eher verwöhnt sind.

    Ich danke euch für eure Rückmeldung.

  • Das Signal, das kleiner gruener frosch nach oben sendet, ist aus meiner Sicht fatal: Wenn ein Vollzeit-Schulleiter wöchentlich noch 13 Unterrichtsstunden zusätzlich leisten lann, scheint die Arbeitsbelastung nicht so hoch zu sein, wie ständig gejammert wird. Warum sollten also Maßnahmen zur Belastungsreduktion umgesetzt werden.

    • Offizieller Beitrag

    Das Signal, das kleiner gruener frosch nach oben sendet, ist aus meiner Sicht fatal:

    Hast du andere konstruktive Vorschläge, um die 8%-Stunden-Lücke aufzufangen?

    • Offizieller Beitrag

    Gut, alles, was keine ‚Kontaktstunden‘ sind, kann ja am Wochenende und Schulferien erledigt werden.

    Es wird dem Schulamt einleuchten, dass die Qualität an verschiedener Stelle leiden.

    Mich wundert, dass es zulässig ist, das ist ja fast 150%-Stelle und als gegen jede Nebentätigkeitregelung oder Arbeitszeitgesetz.

  • Hast du andere konstruktive Vorschläge, um die 8%-Stunden-Lücke aufzufangen?

    Unterricht ausfallen lassen, ansonsten wird sich nie was ändern. Solange wir alle Ausfälle klaglos auffangen, besteht "weiter oben" kein Bedarf, den Lehrermangel offensiv zu beseitigen.


    Abgesehen davon ist mir schleierhaft, wie man über einen längeren Zeitraum ein 1,5-faches Deputat, also ca. 60h die Woche, aushalten kann und will.

    • Offizieller Beitrag

    Unterricht ausfallen lassen

    siehe oben

    a) verlässlich (wir können die Kinder nicht nach der 3. Stunde nach Hause schicken)

    b) wir müssen ein Minimum von ca 190 Stunden für die Stundentafel abdecken. Ohne meine Stunden hätte wir ca. 177 Stunden. Uns fehlen also mal eben 8% (überschlagen) der Lehrerstunden dafür.

  • Könnt ihr nicht Studenten einstellen, die Schüler in der Aula stapeln und da für die Verlässlichkeit "beaufsichtigen".?


    Man kann die Situation wie sie gerade ist doch nicht einfach hinnehmen.

  • Hast du andere konstruktive Vorschläge, um die 8%-Stunden-Lücke aufzufangen?

    Wird es vermutlich nicht geben als das man eben ausfallen lässt, was "on Top" ist, wie Förder oder Teilung und jeder mit Anpackt. Wir haben ein Halbjahr mit 45 Stunden Unterdeckung gearbeitet, da ging es auch nicht anders. Zumal ja die zusätzlichen Stunden für die Fahrten mit den ÖNVP zum Schwimmen noch oben drauf kamen, die hat noch niemand mit eingerechnet. Aber was hätten wir machen sollen?!? Wir haben jetzt 2/3 der Schüler Schwimmer im 1. Halbjahr geschafft und warten nun, ob es ab Oster dann einen Bus gibt oder nicht. Solange gibt es kein Schwimmen, sondern nur im Mai eine Projektwoche schwimmen. Irgendwann sind nämlich auch unsere Kraftreserven alle.

  • Man kann die Situation wie sie gerade ist doch nicht einfach hinnehmen.

    Vermutlich wird sie nicht einfach hingenommen worden sein, sondern nach anderen Lösungen gesucht worden und eine Begrenzung gesetzt bis wann maximal diese Notlösung geht. So haben wir das eben auch getan, ist dann blöd für alle Eltern und Schulleitungsleute, die das nicht glauben wollten und dann eben zur Frist aus allen Wolken gefallen sind, dass das unser Ernst war, aber immerhin ist das Problem verstanden worden und nun können eben die Eltern bei Bezirk weiter Stunk machen (scheinen sie nicht zu tun) oder es so hinnehmen. Wir sind aus der Lösungsfindung raus, hier wird nur noch betreut und dann eben Sport statt Schwimmen unterrichtet, spart pro Gruppe ca. 4 Lehrer-/Erzieherstunden, also 16 Stunden insgesamt ;)

  • Ich muss schon sagen, ich fühle mich an meinem bayerischen Gymnasium richtig verwöhnt.

    Hier hat jeder eine sog. Präsenzstunde, in der muss er/sie anwesend sein und die Vertretungsplaner können auf ihn/sie zurückgreifen, wenn eine Stunde vertreten werden muss.

    Mehr Vertretungsstunden gibt es i.d.R. nicht.

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