Es ist sicher (wie so oft) typabhängig. Ich bin für die Planstelle weggezogen und hatte eine Wochenendbeziehung (und zwischendurch auch möglich, die Strecke war für mich nicht pendelbar, Hardcore-Leute wie Platty hätten es gemacht). Das fand ich ganz okay und für uns passend. "Dankenswerterweise" hat mein Mann seinen Job verloren und hat sich bei der Jobsuche nach mir orientiert, so dass wir nur 2,5 Jahre "auseinander" waren.
Jetzt bin ich schon bei einwöchigen Dienstreisen sehr genervt (und ja: meine Tiere liegen nicht vor meinem Mann aber mit meinem Mann kann ich 80 Sprachnachrichten austauschen, mein Hund versteht aber nicht, was passiert und ist ein Sensibelchen, das jetzt seit einer Woche ganz traurig in der Ecke liegt und per Hand zwangsgefüttert wird, bis ich zurück bin).
Und gleichzeitig träume ich vom Auslandsschuldienst oder krasser beruflicher Veränderung und wir reden durchaus darüber, wie es wäre, wenn ich eine Stelle 300 oder 3000km weit weg hätte, und wie es organisierbar wäre. Alles natürlich auf Zeit, aber eyh, auch eine Planstelle kann "auf Zeit" sein (den Deal würde ich aber nicht mehr eingehen)
Wie würdet ihr entscheiden?
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Wenn die TE es erwägt, an die andere Seite Deutschlands zu ziehen und gleich dazuschreibt, dass auch das Pendeln am Wochende nicht infrage kommt, dann spielt sie doch schon längst mit dem Gedanken. Ich würde niemals meinen Mann für einen Job verlassen, schon gar nicht für einen, bei dem man in jeder Stadt mehrere Stellen zur Verfügung hat. Aber das ist egal, jede Jeck is anders.
Was ich aber zu bedenken geben will: gerade ach so tolle Schulen mit mega Konzept können sich schnell als Reinfall erweisen, da bin ich inzwischen ernüchtert. Die Beteiligten sind sich hinter den Türen nämlich lange nicht so einig, wie man zunächst kopfnickend beim Lesen des Konzepts auf der Homepage denken mag. Und wenn die Schulleitung wechseln sollte, kann sowieso alles anders werden. Vorsicht vor allem bei Elterninitiativen mit glühenden Visionen, da kann man als arschaufreißende Lehrkraft ebenso gemobbt und noch leichter abgesägt werden als im 'staatlichen Schulwesen'. Einer Bekannten so passiert.
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Für meinen Job würde ich auf keinen Fall eine Fernbeziehung in Kauf nehmen. Unsere Tiere lasse ich auch nicht allein. So ein tolles Angebot kann keine Schule haben, dass ich 800 km weit weg ziehe. Entweder ziehen alle um oder keiner. Das liegt allerdings am Job. Wäre ich/wären wir bspw. Wissenschaftler, dann sähe das anders aus. Auch bei anderen Jobs kann ich mir das grundsätzlich vorstellen, solange das Ziel ist, mittelfristig wieder beieinander zu sein.
Würde meine Frau in Erwägung ziehen, für einen Job umzuziehen, würde ich da aller Wahrscheinlichkeit nach mitgehen. So sehr hänge ich nicht an meiner Schule.
Zum Ausgangspost: vielleicht habe ich es überlesen, aber warum hast du dich denn soweit weg beworben? Hätte es nicht auch eine Schule weniger weit weg getan? Tolle Schulen gibt es überall.
Ich kann verstehen, dass man noch mal was anderes sehen will, insbesondere, wenn die Kinder aus dem Haus sind.
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Wenn die TE es erwägt, an die andere Seite Deutschlands zu ziehen und gleich dazuschreibt, dass auch das Pendeln am Wochende nicht infrage kommt, dann spielt sie doch schon längst mit dem Gedanken.
Nein, immer noch nicht, wirklich nicht.
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Zum Ausgangspost: vielleicht habe ich es überlesen, aber warum hast du dich denn soweit weg beworben? Hätte es nicht auch eine Schule weniger weit weg getan? Tolle Schulen gibt es überall.
Ich habe mich so weit weg beworben, weil der Ort eine besondere, emotionale Bedeutung für mich hat.
Welchen, möchte ich aber hier nicht schreiben.
Ich habe mich auch hier in der Umgebung umgeschaut, aber bisher nichts gefunden. Leider werden meine Fächer, die ich hier nicht nennen möchte, mom nicht gesucht.
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Was ich aber zu bedenken geben will: gerade ach so tolle Schulen mit mega Konzept können sich schnell als Reinfall erweisen, da bin ich inzwischen ernüchtert. Die Beteiligten sind sich hinter den Türen nämlich lange nicht so einig, wie man zunächst kopfnickend beim Lesen des Konzepts auf der Homepage denken mag.
Oh ja, das stimmt, dessen bin ich mehr sehr bewusst.
Auch meine Schule beschreibt sich auf der Homepage selbst ganz toll.
Und viele KollegInnen finden unsere Schule auch super. (Ich habe sie weiter oben als "Lieblinge" bezeichnet.)
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Da die Beteiligung hier sehr rege ist und sich echt viele beteiligt haben, hier ein Update:
Ich weiß zwar immer noch nicht, wie ich mich entscheiden werde, aber ich habe viele Argumente gehört, nicht alle haben mir gefallen, einige waren mir vorher schon selbst gekommen, andere haben mich zum Nachdenken angeregt. Danke dafür!
Am konstruktivsten fand ich den Vorschlag von chilipaprika mit dem systemischen Coaching.
Ich habe nun einen Termin zu einem solchen Coaching gebucht.
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Ich bin doch erstaunt, wie viele hier denken, sie könne sich entweder nur für den LAG oder für die neue Schule entscheiden.
Entscheidet sie sich für den Partner und alles bleibt so, ist sie dann glücklich?
Schwierig finde ich es, wenn sie bleibt und leidet und es bleibt die Sehnsucht nach dem anderen Ort zurück.
Schwierig finde ich es aber auch, wenn sie gegen den Willen des Partners, sozusagen im Streit, geht.
Man muss einen Kompromiss finden, sonst ist einer der Verlierer.
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Ich bin doch erstaunt, wie viele hier denken, sie könne sich entweder nur für den LAG oder für die neue Schule entscheiden.
Entscheidet sie sich für den Partner und alles bleibt so, ist sie dann glücklich?
Viele haben von sich gesprochen und diese würden nicht Job gegen Partner*in tauschen. Außerdem gibt's noch ein, zwei weitere Schulen zwischen Hamburg und Bodensee. Dass alles so bleiben sollte, hat glaube ich niemand geschrieben.
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Viele haben von sich gesprochen und diese würden nicht Job gegen Partner*in tauschen. Außerdem gibt's noch ein, zwei weitere Schulen zwischen Hamburg und Bodensee. Dass alles so bleiben sollte, hat glaube ich niemand geschrieben.
Ich habe mich so weit weg beworben, weil der Ort eine besondere, emotionale Bedeutung für mich hat.
Welchen, möchte ich aber hier nicht schreiben.
Ich habe mich auch hier in der Umgebung umgeschaut, aber bisher nichts gefunden. Leider werden meine Fächer, die ich hier nicht nennen möchte, mom nicht gesucht.
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Ergänzung:
- Meine Familie und meine Haustiere sind momentan das Einzige, was mich am Laufen hält.
- Ich bin psychisch mittlerweile so angeschlagen, dass ich kurz vor einem Zusammenbruch stehe.
- Ich persönlich bin hier nicht sehr verwurzelt: kein Wohneigentum, mein Hobby sind meine Haustiere, Herkunftsfamilie nicht existent.- Einige "Freundschaften" vor Ort zerbrechen gerade aufgrund der momentanen Situation.
- Das Kind wird bald ausziehen (Studium).
- LAG (Partnerschaft besteht schon sehr, sehr lange) hat hier tiefe Wurzeln / Familienbande, daher auch die Weigerung, von hier wegzuziehen.- Der Wechsel an die genannte tolle Schule wäre unumkehrbar, da anderes Bundesland.
Ohne weitergelesen zu haben: Ich würde nicht wegziehen.
Deine Partnerschaft quasi auf Eis legen, wegen beruflichen Problemen? Wo die momentan das einzige ist, das dich am Laufen hält? Never.
Und vielleicht ist die andere Schule ja doch gar nicht so toll, wenn man mal dort arbeitet...
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Der zweite Teil kam erst zum Schluss der Ausführungen hier, zu Beginn ging es nur um die schreckliche Schule. Aber selbst wenn Ort gegen Partnerschaft steht, kann es doch für die Mehrheit andere Prioritäten geben als für einzelne in dieser Runde.
Eine gute Beratung ist auf alle Fälle immer der bessere Weg, 'Tips' sind eben nicht mehr als das. Mehr erwartet man in einem Forum aber auch nicht, denke ich.
Alles Gute an die TE
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Ich würde mir vor allem den ersten Post dieser Diskussion hier durch den Kopf gehen lassen: Anti-Burnout, Reduktion der Arbeitsbelastung, Selbstschutz ... und mehr.
Merke: Wir arbeiten alle nur in einem Job und sind nicht mit der Schule verheiratet.
Schwierig finde ich es aber auch, wenn sie gegen den Willen des Partners, sozusagen im Streit, geht.
Man muss einen Kompromiss finden, sonst ist einer der Verlierer.
Bei der Entscheidung wird es so oder so mindestens einen Verlierer geben, ggf. auch zwei.
Geht sie nicht, muß sie die aktuelle Schule weiter ertragen und kommt nicht zu dem für sie so bedeutenden Ort.
Geht sie, wird wohl die Beziehung in die Brüche gehen. Da wäre er dann der Verlierer, weil sie ja die freie Entscheidung hatte.
Geht sie und die neue Schule ist auch scheiße, haben beide verloren.
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Ich habe jetzt alles gelesen und Bolzbold schreibt in etwa, was ich auch denke.
Ich finde eine Fernbeziehung, die auf Dauer begrenzt ist, ist machbar aber unschön (hatte ich zwei Jahre lang, 500km lagen zwischen uns, aushaltbar war es in dem Wissen, dass es nur zwei Jahre sind). Eine bewusst eingegangene Fernbeziehung mit unbegrenzter Dauer ist eine ganz andere Hausnummer.
Wenn das Haustier ein Hund oder eine Katze ist, dann kann ich mir vorstellen, dass es dir auch fehlen wird.
Mich wundern zwei Dinge bei deinem Beiträgen, liebe Nordsued:
1.) Warum nennst du deine Beziehung LAG (=Lebensabschnittsgefährten) und nicht Lebensgefährten oder Partner oder Mann?
2.) Warum hast du dich auf diese Stelle, so weit weg, überhaupt beworben? Wolltest du die Stelle denn wirklich haben? Oder hast du dich beworben in der Hoffnung, dass es vielleicht doch gar nicht klappt und es dann Schicksal wäre, dass du im Süden bleibst? Ich könnte mir absolut nicht vorstellen, ans andere Ende Deutschlands zu ziehen und würde nicht im Traum darauf kommen, mir da im Norden Stellen anzusehen, aber dich muss ja etwas bewogen haben. Deshalb die Frage. Wie kam es zu der Bewerbung?
Was sagt denn dein Partner zu der Sache, wusste er von deiner Bewerbung und trägt sie mit, oder machst du alles mit dir selbst aus und stellst ihn dann vor vollendete Tatsachen?
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1.) Warum nennst du deine Beziehung LAG (=Lebensabschnittsgefährten) und nicht Lebensgefährten oder Partner oder Mann?
LAG hatte ich gewählt, weil ich das Geschlecht nicht nennen wollte.
Unsere Partnerschaft besteht schon sehr viele Jahre und es handelt sich auch um meine große Liebe tatsächlich.
Deine anderen Fragen würde ich in einer PN beantworten, da ich hier im Thread nicht zu viel preisgeben möchte.
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Ich finde eine Fernbeziehung, die auf Dauer begrenzt ist, ist machbar aber unschön (hatte ich zwei Jahre lang, 500km lagen zwischen uns, aushaltbar war es in dem Wissen, dass es nur zwei Jahre sind). Eine bewusst eingegangene Fernbeziehung mit unbegrenzter Dauer ist eine ganz andere Hausnummer.
Das stimmt!
Wenn ich wüsste, dass ich wieder zurück kann, wäre die Entscheidungsfindung viel leichter.
So ist die Entscheidung so endgültig.
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Liebes Forum,
da mir damals so viele helfen wollten (auch in PN), möchte ich euch heute ein Update schreiben.Ich hatte noch im Februar eine systemische Beratung, die mir tatsächlich ein paar neue Denkanstöße gegeben hat.
Daraufhin habe ich mich für die neue Schule entschieden, nachdem wir innerhalb der Familie besprochen hatten, dass wir die Herausforderung annehmen. Wir hätten unsere Wohnung behalten und ich wäre in den Ferien immer heimgekommen. Dies hätten wir ein Jahr ausprobiert, dann weitergesehen.
Ja, viel Konjunktiv.Dann ist Folgendes passiert: Unsere Wohnung wurde uns wegen Eigenbedarfs gekündigt. Außerdem hat die neue Schule umgeschwenkt: Plötzlich galt die mündliche Zusage nicht mehr, ich wurde immer wieder vertröstet, schließlich sollte ich noch einmal zu einem Gespräch antanzen.
Ich habe der neuen Schule dann irgendwann abgesagt.
Nun stehe ich nicht mehr zwischen den Stühlen. Aber ich bin immer noch in der furchtbaren Schule, eine Wegversetzung ist nicht in Sicht. -
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Danke für dein Update Nordsued ! Dann kann ich nur für dich hoffen, dass es irgendwann in den nächsten Jahren doch noch mit einer Versetzung weg von der derzeitigen, für dich unerträglichen Schule klappt. Bis dahin alles Gute und viel Kraft !
Da schließe ich mich mal an. Ist eine schwierige Situation.
Danke für Deinen Bericht!
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