Alternativen zum Schuldienst?

  • Hallo zusammen,


    mich würde interessieren, ob es unter euch Leute gibt, die direkt nach dem Studium, dem Referendariat oder irgendwann mittendrin festgestellt haben, dass sie nicht mehr als Lehrer tätig sein wollen und wenn ja, welche beruflichen Wege sie danach eingeschlagen haben?!
    Wäre supernett, wenn sich jemand melden würde!


    LG
    doro

  • Hallo doro,


    ja ich habe schon mehrfch (und tue es immer noch) über geeignte Alternativen zum Schuldienst nachdeacgt, weil ich nach einem sejr qäulenden ersten Jahr im Ref festgestellt habe, dass ich nicht in die Schule "passe" ...
    Vielleicht ist ein SChulformwechsel noch eine Alternative oder die Erwachsenenbildung.... UNterrichten finde ich schon schön, abr wohl nicht in der ALtersstufe


    Liebe GRüße, sunshine 14

  • Hallo sunshine 14,


    Ich geh mal davon aus, dass du lieber in die Grundschule gehen würdest, weil Sek II ja im Endeffekt bedeutet, dass sich die Altersstufe nicht wirklich ändert, es sei denn du landest an einem reinen Oberstufengymnasium. Ich habe ebenfalls Sek I studiert (allerdings in Hessen) und bin seit fast einem Jahr dabei. Lehrerin war eigentlich auch immer mein Wunschberuf. Aber das Unterrichten in der Haupt- und Realschule ist nur noch der reinste Horror für mich. Ich habe in meinen Schulpraktika alle 3 Schulformen kennen gelernt. Für die ganz Kleinen fehlt mir glaub ich auf Dauer die Geduld. Aber im Gymnasium würde es mir gefallen. Da sind zwar die Schüler auch mitten in der Pubertät, aber mit denen kann man wenigstens noch arbeiten und ist nicht 45 min je Unterrichtsstunde damit beschäftigt, Schüler ruhig zu stellen, die neumodischerweise alle unter ADS und LRS leiden. Ich denke zwar, das ist letztlich in jedem Bundesland etwas anders, aber weißt du zufällig, welche Möglichkeiten es gibt, die Lehrbefähigung für eine andere Schulform nachzuholen?


    Liebe Grüße
    doro

  • He, he, he!
    Nun werft mal nicht die Flinte in's Korn! Sollen denn all die Mühen umsonst gewesen sein?

  • Zitat

    He, he, he!
    Nun werft mal nicht die Flinte in's Korn! Sollen denn all die Mühen umsonst gewesen sein?


    Sorry, row-k, aber diesen Kommentar hättest du dir echt schenken können! Das muss ja nun jeder selbst entscheiden, ob er weitermachen will oder nicht. Das kann ja auch ganz unterschiedliche Gründe haben! Doro hat eine ernste und wichtige Frage gestellt und verdient bestimmt kein "He, he, he!" an dieser Stelle!


    Aber nun zu dir, Doro. Ich habe eine Bekannte, die sich nach dem Studium bewusst gegen das Ref. entschieden hat und ins Verlagswesen gegangen ist. Wäre eine Alternative!


    LG,


    Vivi

  • Ich lese den Hehehe-Kommentar eigentlich total neutral im Sinne von "Nu mal langsam, und denk drüber nach, was du bisher schon alles investiert hast."
    Das ist auch genau der Rat, den "anerkannte" User in solchen Fällen häufig geben, nur werden die dann nicht angemacht. :D Persönlicher Schreibstil ist hier nicht angesagt, oder wie? *duck*

  • Zitat

    Rena schrieb am 25.04.2006 14:52:
    Ich lese den Hehehe-Kommentar eigentlich total neutral im Sinne von "Nu mal langsam, und denk drüber nach, was du bisher schon alles investiert hast."
    Das ist auch genau der Rat, den "anerkannte" User in solchen Fällen häufig geben, nur werden die dann nicht angemacht. :D Persönlicher Schreibstil ist hier nicht angesagt, oder wie? *duck*


    Genauso meinte ich es auch. Es wäre doch wirklich schade...

  • Aaaah, jetzt fällt mir ein: "He, he, he!" könnte man ja auch als gehässiges Lachen werten.


    Ich hätte dann besser schreiben sollen: "Hey, hey, hey!"
    "Ho, ho, ho!" klingt zu sehr nach Weihnachten oder Pferden - darum hatte ich das nicht genommen.


    Verzeihung! Siehe oben.

  • Hallo zusammen,


    keine Sorge row-k, ich hab deinen Beitrag eher im Sinne von "Hey Hey Hey" verstanden. Aber ich werfe die Flinte nicht gleich ins Korn, ich kämpfe schon monatelang dafür, dass ich mein Ref. in einem vernünftigen Rahmen machen kann, aber egal, was ich anstelle, ich bekomme einfach keine Hilfe. Zum besseren Verständnis: Ich habe mit einer H-Klasse (Stufe 7) extreme Probleme. Sie haben mich zum Halbjahr bekommen und wollen in dem Fach ihre frühere Lehrerin zurück haben. Deshalb versuchen sie, mich aus der Klasse zu "vertreiben". Kollegen und Mentoren können oder wollen mir nicht helfen, reden stattdessen hinter meinem Rücken über mich. Der Direktor bläst -bildlich gesprochen- ins selbe Horn. Ein anderer Referendar an der Schule, der mir helfen wollte, hat plötzlich einen neuen Stundenplan bekommen, so dass seine Stunden fast komplett parallel zu meinen liegen. Ich habe das Gefühl systematisch fertig gemacht zu werden und bekomme schon Herzrasen und Schwindelgefühle, wenn ich nur an die Schule denke. Aus den genannten Gründen habe ich im Studienseminar darum gebeten, an eine andere Schule versetzt zu werden. Laut Seminar-Chef wiegen für ihn meine Probleme aber nicht schwer genug, um sich für einen Schulwechsel einzusetzen. Selbst beim Schulamt vorsprechen kann ich auch nicht, es würde wahrscheinlich einen Eintrag in die Dienstakte nach sich ziehen, wenn ich den Dienstweg nicht einhalte. Ein triftiger Grund für den Wechsel an ein anderes Studienseminar liegt auch nicht vor.
    Ich sehe keine Möglichkeit mehr, mein Ref. noch auf eine vernünftige Basis zu stellen. Oder hat jemand von euch noch einen Vorschlag? Eigentlich bin ich gerne Lehrerin...


    traurige und verzweifelte Grüße
    doro

  • Das tut mir leid. Ich denke eine Weile darüber nach, bevor ich antworte.

  • leider kenne ich dein bundesland nicht ...


    hier in nds wäre es möglich das ref ersteinmal zu unterbrechen und eine zeit später (z.b. ein jahr) wieder aufzunehmen. vorteile: abstand gewinnen, neue energie tanken, neue schule ! kenne zwei refs, die das so getan haben und beide waren beim zweiten durchgang bestens dabei :)


    vielleicht eine möglichkeit ?!


    p.s. weiteres register wäre personalrat (im seminar)

  • Hi schlauby,


    ich mache mein Ref. in Hessen. Eine Unterbrechung/ Beurlaubung ist -soweit ich mich informiert habe- nur wegen Schwangerschaft oder Krankheit möglich. Und ich bin weder schwanger noch krank - wenn man mal von meiner derzeitigen psychischen Verfassung absieht. Also stehen meine Chancen auf eine Unterbrechung ziemlich schlecht, glaub ich...
    Weißt du zufällig, was genau der Personalrat des Seminars tun kann?


    Liebe Grüße
    doro

  • Zitat

    doro177 schrieb am 25.04.2006 18:04:
    ...Zum besseren Verständnis: Ich habe mit einer H-Klasse (Stufe 7) extreme Probleme. Sie haben mich zum Halbjahr bekommen und wollen in dem Fach ihre frühere Lehrerin zurück haben. Deshalb versuchen sie, mich aus der Klasse zu "vertreiben"...


    Mal ohne Quatsch, Doro!
    Sprich NICHT mit der Klasse, sondern lass andere Schüler, die Dir wohl gesonnen sind, mit dieser Klasse sprechen. Das wirkt Wunder, denn Dir gegenüber sind "Deine bösen Schüler" gehemmt, aber untereinander hören sie sehr gut einander zu.


    Das Zuhören ist die Grundvoraussetzung, dass "die Bösen" die Argumente bzw. neuen Denkweisen überhaupt etwas sacken lassen. Ich möchte nicht alles nochmals hier aufschreiben und sende Dir einen Link per PM, damit keiner denkt, dass ich hier werbe.

  • @ doro177


    Zitat

    Aber das Unterrichten in der Haupt- und Realschule ist nur noch der reinste Horror für mich. Ich habe in meinen Schulpraktika alle 3 Schulformen kennen gelernt. Für die ganz Kleinen fehlt mir glaub ich auf Dauer die Geduld. Aber im Gymnasium würde es mir gefallen.
    Da sind zwar die Schüler auch mitten in der Pubertät, aber mit denen kann man wenigstens noch arbeiten und ist nicht 45 min je Unterrichtsstunde damit beschäftigt, Schüler ruhig zu stellen, die neumodischerweise alle unter ADS und LRS leiden.


    Es tut mir leid, aber auch am Gymnasium wirst Du mit Deiner Einstellung Schiffbruch erleiden! Auch in Gymnasialklassen triffst Du auf Individuen, sogar mit ADS und LRS (ist nämlich keine Frage von Intelligenz und Leistungsvermögen) und Du wirst Dich auch hier um jeden einzelnen mit seinen Stärken und "Schwächen" bemühen müssen.


    Ich finde es schade für Dich, dass Du erst in der letzten Phase deiner Ausbildung merkst, welchen Problemen Du anscheinend nicht gewachsen bist.
    Ebenso, dass innerhalb des Studiums die Begleitung und Erprobung der "Praxis" mit Unterstützung und zur Selbsteinschätzung der Lehramtsstudenten immer noch so schwach ausgeprägt sind.


    Am Ende des Studiums oder auch erst danach bedarf es eines großen Leidensdruckes alles hin-zu-werfen!


    Wichtig wäre, dass jemand Deine Arbeit im Unterricht beobachtet, analysiert, wo die Probleme liegen, wie sie ausgelöst werden etc. und Dich bei deinem Bemühen der Veränderung begleitet und die Ergebnisse daraus wieder mit Dir analysiert.
    Dann kannst Du Dich selbstkritisch nochmals fragen!


    Gruß


    Roeroarneis

  • Hallo Doro,


    ich weiß ja nicht, ob dieser Beitrag Dir wirklich helfen wird, aber ich kenne Probleme in der Art, wie Du sie hast, noch sehr gut aus meinem eigenen Referendariat. Wenn Du sagst, dass Du eigentlich gerne Lehrerin bist, ist das meiner Meinung nach absolut das Wichtigste. Mir hat es damals sehr geholfen, dass ich mir 50mal am Tag vorgebetet habe: "Das Referendariat wird irgendwann vorüber sein" und dass ich versucht habe, mindestens zwei Mal in der Woche irgendetwas zu tun, das mit Schule nun absolut gar nichts zu tun hatte (Kino, Sport mit Freunden usw.), selbst wenn man ständig das schlechte Gewissen mit sich herumschleppte, dass doch noch soviel Arbeit erledigt werden müsste... doch manchmal braucht man einfach eine Auszeit für sich. Zum Beispiel habe ich den "heiligen Samstag" eingeführt, was hieß, dass ich an diesem Tag meinen Schreibtisch schlicht und einfach ignoriert habe und nur das getan habe, was mir Spaß machte. Es mag sich ziemlich blöd anhören, aber es funktioniert und man vergisst dabei die Schüler und Mentoren und wie sie alle sonst noch heißen mögen.
    Schlußendlich bin ich dann doch Lehrer geblieben, habe allerdings die Schulform gewechselt und bin mittlerweile mehr oder weniger in der Erwachsenenbildung tätig, was mir sehr gut gefällt. Ich habe sehr nette Kollegen an meiner neuen Schule gefunden, mit denen das Unterrichten wirklich riesig Spaß macht, und mache mir nicht mehr so viele Gedanken über alles Mögliche.
    In diesem Sinne: Halte durch. Nach dem Referendariat wird alles besser.
    LG,
    oberfrangn

    Greetings from Freak City!!!!!!!!!

    Einmal editiert, zuletzt von oberfrangn ()

  • @ Roeroarneis:


    Weißt du, es ist nicht ganz so, wie du es hinstellst. Ich nehme meine Klassen nicht nur als Ganzes wahr, sondern sehe jeden Schüler durchaus auch als Individuum an. Ich weiß, dass nicht jeder Mensch die gleichen Fähigkeiten und Talente mit in die Schule bringt - wäre ja auch ganz schön langweilig und keiner in der Klasse müsste mehr mit einem Mitschüler zusammen arbeiten, weil das Ergebnis ja nicht besser würde. Ich versuche immer, meinen Unterricht so aufzubauen, dass er möglichst viele Schüler anspricht, arbeite gerne mit Stationsarbeit, Gruppenarbeiten usw., mache aber auch mal Frontalunterricht, weil es ja auch Schüler gibt, die mit dieser Arbeitsform besser klar kommen als mit anderen. Und selbstverständlich ist bewusst, das ADS oder auch LRS keine Frage der Intelligenz ist und das beides auch am Gymnasium auf mich zukommen kann! Aber ist dir schonmal aufgefallen, dass Kinder, deren Eltern zu Hause schon die Kontrolle über ihre Kinder verlieren, sie ohne jede Sozialkompetenz in die Schule schicken und dann sagen er/sie hat wahrscheinlich ADS? Das Verhalten der Schüler am Gym ist oft ein ganz anderes, weil sich viele Eltern dort noch für ihre Kinder interessieren - und das macht die Arbeit für einen Lehrer häufig angenehmer.


    Was das Thema Selbstreflexion betrifft: Glaubst du ernsthaft, ich hätte nicht auch selbst überlegt, was ich falsch mache und was ich ändern muss? Ich habe durchaus nicht erwartet, dass ich jemandem einfach nur meine Probleme erzähle und dass man mir die Lösung dafür auf dem Silbertablett präsentiert. Ich hatte nur gehofft, dass sich zumindest meine Mentoren, wenn ich ihnen schildere, was mir Schwierigkeiten macht, bereit sind, mal in meinem Unterricht zu hospitieren und mir als Außenstehende zu sagen, wo evtl. Fehlerquellen liegen. Manchmal hat man nämlich ein Brett vor dem Kopf und sieht das selbst nicht, sondern dreht sich gedanklich nur noch im Kreis.


    Ich habe oft um Unterstützung gebeten. Aber an meiner Schule ist es leider so, dass jeder Lehrer (inklusive der Mentoren) sein eigenes Süppchen kocht und Angst davor hat, andere könnten merken, dass auch bei ihm/ihr nicht immer alles wie am Schnürchen läuft. Deshalb bin ich an der Schule bei der Suche nach Unterstützung auf Granit gestoßen. Vielleicht habe ich ja wirklich die falsche Einstellung, wenn ich denke, dass Kollegen sich gegenseitig unterstützen sollten und dass das Referendariat eine AUSBILDUNG zum Lehrer ist, was letztlich beinhaltet, dass ich noch nicht alles auf Anhieb kann, sondern ganz klar an manchen Stellen noch benötige.


    Lassen wir das! ich kann dir nur einen Tipp mit auf den Weg geben: Frag doch mal genauer nach, welche Hintergründe jemanden zu einer Frage wie meiner bewegen, anstatt dir anhand weniger Zeilen ein Urteil über jemanden zu bilden, den du nicht näher kennst!



    @ alle anderen:


    Vielen Dank dafür, dass ihr mir Mut zu sprecht und mir Tipps gebt, wie ich meine Probleme lösen kann! Bin wirklich dankbar dafür und werde mich bemühen, einiges davon umzusetzen!


    Lieben Gruß,
    doro

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