Klassenfahrt, Verpflegung, Bildung und Teilhabe

  • Ich bin sehr klassenfahrtserfahren, habe aber noch nie jemanden gehabt, der über das Bildungs- und Teilhabepaket gefahren ist.


    Für eine anstehende Fahrt ändert sich das jetzt.

    Die Verpflegung in der gebuchten Unterkunft ist sehr schlecht, ich habe sie nicht gebucht (nur Frühstück), dafür versorgen wir uns nach dem Frühstück selbst, ich bleibe mit den Kosten deutlich utner dem laut Schulkonferenz gelteden Höchstsatz, finanziell passt das also.


    Seit einiger Zeit besucht ein Mädchen meine Klasse, das Anspruch auf Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket hat. Laut meinen Unterlagen muss ich einfach nur die Höhe der zu erwartenden Kosten angeben und dafür unterschreiben. Für die Tagesverpflegung würde ich einen bestimmten Betrag festsetzen und einrechnen.

    Hat jemand mit einem ähnlichen Vorgehen schon einmal Erfahrungen gemacht? Ich bin ja sicher nicht der erste Lehrer, der mal eine Fahrt nur mit Frühstück bucht. Bei mir im Kollegium offenbar schon.

    Ich möchte gerne, dass das Geld für die Verpflegung ausreicht und das Mädchen dann, wenn der Rest der Klasse sich irgendwo etwas kauft, nicht aus finanziellen Gründen (ganz oder teilweise) ausgeschlossen wird.


    Ich danke für kurze Erfahrungsberichte mit dem Antragswesen.

  • habe aber noch nie jemanden gehabt, der über das Bildungs- und Teilhabepaket gefahren ist.

    Schönes Beispiel dafür, wie sozial selektierend Gymnasien sind. Bei uns sind das ca. 1/4 der Schüler.

    dafür versorgen wir uns nach dem Frühstück selbst

    Finde ich planerisch sowieso sehr ungünstig und eigentlich ein "schönes" Mittel, um den Höchstsatz zu umgehen (was in eurem Fall jetzt nicht ist).


    Laut meinen Unterlagen muss ich einfach nur die Höhe der zu erwartenden Kosten angeben und dafür unterschreiben. Für die Tagesverpflegung würde ich einen bestimmten Betrag festsetzen und einrechnen.

    Richtig, das ist am einfachsten. Das kontrolliert übrigens sowieso niemand. Das ist jetzt keine Aufforderung zum Schummeln, aber du rechnest den Betrag aus, bewahrst die Kalkulation in deinen Unterlagen auf und schreibst dann einfach Betrag X auf den BuT-Antrag.

  • Ich hatte den Fall im Ref.. Da hieß es für Niedersachsen: Vorhandene Mahlzeiten werden mit den tatsächlich entstehenden Kosten angegeben. Alles andere nach Reisekostengesetz. Fand/finde ich logisch.


    Aber ehrlich gesagt, sagt meine Erfahrung, dass das jeder Sachbearbeiter/Landkreis/Stadt anders sieht. Ich würde da einfach eine Mail hinschicken und fragen. Letztlich unterschreibst Du da für die Richtigkeit. Wir hatten da an unserer Grundschule schon mal Stress, weil eine Lehrkraft Geld, dass übrig geblieben war, ohne Rücksprache für den Kauf von Zirkeln und Heften für die Schüler genutzt hat. Irgendwann hat der Landkreis dann nachgefragt. Wir vermuteten damals, dass ein unzufriedenes Elternteil sich dort beschwert hat. Am Ende ist Sie mit einem blauen Augen davon gekommen. War aber nicht schön. Seitdem fragen wir immer brave nach. Meistens in der Landkreis dann mit allen einverstanden. Manche Sachen sind aber ein rotes Tuch.

  • Das ist bei uns auch ca. 1/4 der Schülerschaft und wir schreiben auf, was wir auslegen und bekommen es vom Sekretariat zurück.

    Den gelben BuT Schein geben wir mit ab im Sekretariat.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Mehr als die Hälfte meiner Klasse bekommt Unterstützung aus dem Bildungs-/Teilhabepaket, daher habe ich reichlich Erfahrung sammeln können bei meiner ersten selbst organisierten Klassenfahrt im letzten Jahr.

    Ich habe das so gemacht, dass ich tatsächlich alle Anträge selbst ausgefüllt und mir nur noch die offenen Daten + die Unterschrift der Eltern eingeholt habe. Danach haben es die Eltern selbst weggeschickt. Das liegt daran, dass viele Eltern mit Migrationshintergrund die Anträge nicht verstehen und falsch ausfüllen. Unser Klassenfahrtspreis lag bei nachgewiesenen 268€, habe aber einen Beitrag i.H.v. 300€ beantrag (Mittagsverpflegung + eine weitere Aktivität kamen zu den 268€ oben drauf). Alle Anträge wurden genehmigt und komplett überwiesen. Es wurde auch nie nachgeprüft, ob wir centgenau den Betrag verwendet haben (bis auf vielleicht 3-4 Euro haben wir das aber).

  • Ich habe das so gemacht, dass ich tatsächlich alle Anträge selbst ausgefüllt und mir nur noch die offenen Daten + die Unterschrift der Eltern eingeholt habe. Danach haben es die Eltern selbst weggeschickt.

    Auf jeden Fall! So müssen wir das auch machen. Wir füllen alles vorher aus, was wir können. Vermutlich haben wir eine ähnliche Klientel. ;)

  • Jetzt unabhängig des BUT:
    Ich hoffe, dass die Kids und ihre Eltern/Erziehungsberechtigten immer eine Abrechnung bekommen und das Geld auch zurück.

    Die übrigen Euro wurden, wie mit den Eltern vorher vereinbart, in die Klassenkasse gegeben und mittlerweile bei einem Klassenausflug verwendet.

  • Die übrigen Euro wurden, wie mit den Eltern vorher vereinbart, in die Klassenkasse gegeben und mittlerweile bei einem Klassenausflug verwendet.

    Problem ist, dass Du bei Zahlungen durch die Sozialträger nicht die Zustimmung der Eltern sondern auch das des Sozialträgers brauchst. Und je nachdem was du mit dem Geld machst, kann der unter Umständen gar nicht zustimmen, weil das vielleicht gar nicht förderungswürdig ist. Ein zeitnaher Klassenausflug ist beispielsweise eine gute Sache, weil dafür hätten die betroffen Eltern sonst wieder einen Anspruch. Beim Kauf von Heften oder Büchern sieht das anders aus.

  • Jetzt unabhängig des BUT:
    Ich hoffe, dass die Kids und ihre Eltern/Erziehungsberechtigten immer eine Abrechnung bekommen und das Geld auch zurück.

    Restgeld bekommen die Eltern natürlich zurück, aber ich werde sicherlich keine Abrechnung erstellen wo „1.5.21 eine Kugel Eis für 99 Cent“ drauf steht.


    Wofür die Gelder insgesamt verwendet werden, besprechen wir auf dem Elternabend

    • Offizieller Beitrag

    Quatsch, das habe ich nicht geschrieben.
    Aber es gibt definitiv viel zu oft (erlebt) sehr großzügige Planungen und dann bleibt das Restgeld viel zu lange auf irgendeinem Klassen- oder Schulkonto liegen (ich spreche also nicht mal von direktem Betrug durch eine Lehrkraft)

  • Ein zeitnaher Klassenausflug ist beispielsweise eine gute Sache, weil dafür hätten die betroffen Eltern sonst wieder einen Anspruch. Beim Kauf von Heften oder Büchern sieht das anders aus.

    Alle betroffenen SuS hätten Anspruch gehabt für unseren Ausflug. So haben die Eltern die 2€ dazugegeben, die für das Zugticket noch notwendig waren. Für das Amt war das sicherlich die kostengünstigere Variante 😉

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