Würde unbedingt erstmal genau abchecken, was gefordert wird.
Du Fuchs. Da wär ich echt nicht von selbst drauf gekommen!
Würde unbedingt erstmal genau abchecken, was gefordert wird.
Du Fuchs. Da wär ich echt nicht von selbst drauf gekommen!
Ich habe grüne Bildschirme und 64kb-Computer mit Datasette vor Augen. Ich bin immer wieder begeistert, was sich seitdem in Hard- wie Software getan hat. Captain Picard würde staunen.
Das finde ich allerdings auch ultra cool. Ich habe es vor Unzeiten mal mit C probiert und es gab einen Grund, warum ich entnervt aufgegeben habe. Die IDE, mit der ich arbeite, ist ja praktisch idotensicher. Ich bin begeistert, wie komfortabel das alles geworden ist. Irgendwie hat es mich immer gestört, dass ich nicht programmieren kann, aber dann blieb es doch nur beim Hardware zusammenstecken. Ehrlich gesagt geht es mir auch gar nicht so sehr um die Facherweiterung, ich habe jetzt einfach Lust, das zu machen. Das Lehrdiplom ist einfach eine bequeme Art sich irgendein Papierli dafür zu holen.
Wird denn gar nicht mehr BASIC unterrichtet?
Scratch ist nicht so weit entfernt
Meine Lieben ...
Mir kam grade in den Sinn, dass ich diesen Thread mal gestartet hatte und dachte, ich hole ihn wieder hoch. Unterdessen habe ich 2 Semester hinter mir und kann etwas berichten, falls jemand Ähnliches plant. Ich hatte also die beiden Edley-Kurse für C++ und Python gemacht, was retrospektiv auch eine gute Entscheidung war. Insbesondere C++ schon mal gesehen zu haben, hat mir persönlich fürs Verständnis recht geholfen. Mit Python kommt man halt sehr schnell sehr weit ohne wirklich zu wissen, was Python eigentlich so macht. Ich bin im regulären Bachelorstudiengang Computer Science eingeschrieben, da ist das mit dem "nicht wissen, was es macht" keine rechte Option. Die Naturwissenschaftler*innen lernen in Basel ein Semester lang Scientific Computing in Python, die Informatiker*innen fangen mit Java an. Da die Java-Syntax dann doch recht ähnlich zu den C-Sprachen ist, sass ich da also wirklich nicht ganz unwissend rum Ich persönlich würde auch jemanden, der sich für die Facherweiterung interessiert, nicht Scratch & Co. empfehlen, sondern auf jeden Fall sich selbst mit "ernsthaften" Programmiersprachen hinzusetzen und ich würde den Weg grundsätzlich gar nicht empfehlen, wenn man nicht wenigstens rudimentäre Vorbildung in dem Bereich mitbringt, weil ... nächster Absatz.
Der Workload ist bei den Informatiker*innen in Basel echt verschärft und es wird verdammt viel Eigenständigkeit erwartet. Die Vorlesungen sind aber sehr gut, wenn man kontinuierlich dabei ist, lernt man sehr viel. Im 2. Semester hatten wir das Programmierprojekt, das "darf" ich aber nächstes Semester wiederholen. Das einzige, was für mich echt mühsam ist, sind die ständigen Gruppenarbeiten, ich schrieb darüber in einem anderen Thread. Alles, was man mich alleine machen lässt, funktioniert, Absprachen mit verpeilten 20jährigen sind mit meiner Berufstätigkeit eher schlecht vereinbar. Unterdessen ist aber im 1. Semester noch eine zweite Person aufgetaucht, die für die Facherweiterung eingeschrieben ist, wenn alles gut geht, kann ich das Projekt mit ihr zusammen machen. Einen grossen Teil davon habe ich ohnehin bereits selbst geschrieben. Wenn man nur Teilzeit studiert und keine nennenswerten Vorkenntnisse mitbringt, hat man da entweder verdammtes Glück mit der Gruppe in der man landet, oder man stirbt. Ich kenne eine Person in meinem Studienjahrgang, die von der Gruppe einfach mitgezogen wurde, die ist aber jetzt gerade dabei, dahinzuscheiden weil sie halt viel zu wenig Zeit hat um von Grund auf alles zu lernen. Die Vollzeit-Studierenden werden ja mit nichts anderem zugeschmissen, manchmal ärgere ich mich, dass ich überhaupt noch nebenher arbeite.
Dieses Semester habe ich zwei Veranstaltungen aus dem Bereich der Technischen Informatik, die es so in Basel eigentlich gar nicht gibt, die Forschungsschwerpunkte liegen auf Artificial Intelligence und Distributed Systems. Den Verantwortlichen scheint aber aufgefallen zu sein, dass unsere Maturand*innen immer weniger Ahnung davon haben, wie so ein Computer eigentlich von Innen ausschaut und so gibt es nun in der 2. Runde eine Veranstaltung die sich "Informatiklabor" nennt. Die erste bewertete Übungsaufgabe hatten wir letzte Woche in Präsenz: Da sind so Teile auf dem Tisch, baue daraus einen Rechner zusammen. Ratet, wer als erstes fertig war Die Übungsgruppenleiter*innen haben zu Beginn immerhin noch gefragt, wer sowas schon mal gemacht hat, gerade etwa 1/4 streckt da überhaupt noch auf. Ich bin mir sicher, vor 15 - 20 Jahren wären das im Studiengang Computer Science noch alle gewesen, die selbst schon mal gebaut haben. Das war ja vor 20 Jahren bei uns Chemiker*innen noch Usus, selber stecken war halt viel günstiger als fertig kaufen. Für die zweite Veranstaltung in dem Bereich werde ich in der 2. Hälfte ein kleines Bastel-Projekt machen müssen, mit dem Dozenten habe ich bereits gesprochen, man lässt es mich mit reduziertem Workload alleine machen. Es wird darum gehen, einen Arduino oder Raspberry Pi anzusteuern, allerdings mit direktem Registerzugriff in C. Hier ist die Erwartungshaltung jetzt ganz klar "C lernste selber, ne".
Daneben habe ich noch Pattern Recognition und sterbe mit Linearer Algebra und Statistik. Es ist einfach echt lange her, aber die Übungsblätter zwingen einen ja dazu, sich in alles wieder einzulesen. Auch an dieser Stelle: Wer nur in Teilzeit studiert und im Bereich Mathe aus dem ersten Leben diese Art von Vorbildung nicht mitbringt, kann's komplett vergessen. Die Vollzeit-Studierenden haben im 3. Semester Statistik, Pattern Recognition belegen die meisten erst im 5. Semester. Für die Facherweiterung sind die Mathe-Vorlesungen eigentlich gar nicht gefordert, nur überlebt man ohne schlichtweg die Informatik gar nicht. Das Tolle ist, ich verstehe in der Mathe gerade bei so einigem überhaupt erst, wofür das alles gut sein soll und stelle fest, wie wenig Chemie dann am Ende eben doch nur mit Mathe zu tun hat. Irgendwann hat man uns den ganzen Kram mal reingestopft, aber auch an der Uni weitestgehend ohne Bezug zum Hauptfach. Ob das heute so viel anders ist, weiss ich nicht. Molecular Modelling hat sicher ein höheres Gewicht bekommen als vor 20 Jahren, aber fürs Synthesepraktikum braucht auch heute kein Mensch Lineare Algebra.
Das Fazit ist also: Das Studium ist für mich eine echte Bereicherung, auch wenn es verdammt anstrengend ist. Empfehlen würde ich es nur bedingt, man sollte wirklich nicht ganz ahnungslos in dem Bereich sein. Vollzeit geht es sicher auch ohne nennenswerte Vorbildung, aber dann beschäftigt man sich halt eben auch nur noch mit Informatik.
Edit: Diesen YouTube-Kanal wollte ich noch empfehlen, falls er den anwesenden Informatiker*innen nicht ohnehin schon bekannt ist:
BroCode
Der ist auch super für Leute, die "einfach nur so" Programmieren lernen wollen. Wirklich verstanden habe ich's aber erst mit den Übungsaufgaben an der Uni. Ich finde insbesondere Objektorientierung in solchen online-Tutorials oft echt schräg erklärt.
Danke für das Update 🙂 Auch wenn ich früher vieles in diesem Bereich gemacht und auch eine Zeit lang in der Softwareentwicklung gearbeitet habe (und auch heute noch für mich persönlich programmiere), bestärkt mich dein Beitrag darin, nichts in diese Richtung zu machen 😉 Insgesamt hat das Informatikstudium für mich zu viele Aspekte und Inhalte, die ich nicht so reizvoll finde. Noch weniger reizvoll finde ich persönlich Informatik als Unterrichtsfach.
Dir drücke ich fest die Daumen, dass alles so aufgeht, wie du dir das vorgestellt hast 🙂
Ah, aber einen Link zum Teilen an alle habe ich auch noch 🤭
Falls ihr sowieso schon die Infrastruktur von GitHub konstenfrei nutzt oder diese nutzen möchtet, es gibt ein Education Angebot mit dem ihr auch sonst konstenpflichtige Angebote wie den GitHub Copilot oder Codespaces kostenfrei nutzen könnt. Habe mich dort mit meiner Schulmail Adresse registriert und musste ein Anstellungsdokument hochladen. Freigeschalten wurde ich ein paar Tage später.
Hier der Link:
Noch weniger reizvoll finde ich persönlich Informatik als Unterrichtsfach
Ich habe ehrlich Angst davor. Ich glaube, im Moment polarisiert fast kein Fach so sehr wie Informatik. Noch unbeliebter dürfte nur Französisch sein Ich bin mir auch immer noch nicht sicher, ob ich es gut finde, dass Informatik Grundlagenfach und entsprechend aufdotiert wird. Für mich selber finde ich es gerade toll, so viel sinnvollen Bezug zur Mathe zu sehen. Aber die Vorstellung, das den Jugendlichen vermittelt zu können, ist vermutlich hoffnungslos romantisch.
Ich habe damals noch programmieren nur duch Selbststudium von Büchern gelernt. Geht auch, dauert aber etwas.
Wer nur mal so ins Programmieren einsteigen will, dem würde ich evtl. eher einen Kurs bei OpenHPI (Hasso Plattner Institut. Einer der 3 Gründer von SAP. ) empfehlen. Da gibt es auch Kurse, die Schüler aus Jahrgang ~8 gut schaffen können.
Die haben aber auch andere tolle Themen, nicht nur programmieren oder Informatik.
Vorteil: Es ist nicht nur ein kostenloser Videokurs, sondern es gibt auch Aufgaben, die bewertet werden. Von Multiple Choice Aufaben bis zu Programmieraufgaben. Die Kurse kann man immer machen, aber wenn man sie in den angegebenen Zeiträumen macht, dann sind dort auch viele Mitlernende, die man im Forum fragen kann und man kann eine Prüfung machen und bekommt auch noch ein Zeugnis. Einige Kurse kann man sich sogar fürs Studium anrechnen lassen.
Aktuell starten in Kürze:
Python – schnell und intensiv Programmieren lernen
und
Positive Lernbeziehungen gestalten - Einführung in das intus³ Beziehungslernen nach Dr. Helga Breuninger und Professor Dr. Wilfried Schley
siehe:
Die erste bewertete Übungsaufgabe hatten wir letzte Woche in Präsenz: Da sind so Teile auf dem Tisch, baue daraus einen Rechner zusammen.
Das ist eine schöne Aufgabe für eine AG oder Technikgruppe. Meine Kids der Klasse 9 haben mehrere Schrobots (Schrottroboter) gebastelt.
BTW: Über das Diskettenlaufwerk wird ein Basic-Programm gestartet, das über OUT-Befehle ein 8-Kanal-Relais-Board die Stromversorgung der Birnchen und Motoren, sowie der (offenen) Festplatten ansteuert. Ein Schrobot hatte es dann auf die Dezemberseite des Kalenders der SCHULKUNST Baden-Württemberg geschafft
Ich glaube, im Moment polarisiert fast kein Fach so sehr wie Informatik.
Hm, ich gehöre nicht zu den Kritikern, ganz im Gegenteil - Informatik als Fach halte ich grundsätzlich für eine gute Idee. Ich würde es nur nicht gerne unterrichten wollen 😂
Die konkrete Umsetzung stelle ich mir aber schwierig vor, besonders wenn nicht viele Unterrichtslektionen zur Verfügung stehen.
Deshalb habe ich tatsächlich mal einen Blick in euren aktuellen Lehrplan geworfen, den du andernorts erwähnt hattest - für mich sieht der nach einem ziemlichen Balanceakt aus, möglichst viele Perspektiven unterzubringen: Grundlagen, Technik, Programmieren, Gesellschaft. Andererseits wird mir aus dem Dokument heraus nicht ganz klar, welches Niveau erreicht werden soll … nach relativ grundlegenden Konzepten sehe ich oft meiner Meinung nach eher grössere Sprünge in den Anforderungen mit Begriffen wie SQL, XML und JSON, Dijkstra, logische Schaltungen etc. Und das alles in der ersten Klasse mit 2 Lektionen und einer Praktikumslektion (wenn ich den Plan richtig verstanden habe). Für mich als absolut Unwissenden, was Informatikunterricht angeht, sieht das ziemlich sportlich aus …
Im Moment ist das so überhaupt nicht umsetzbar und im Grunde unterrichtet jede und jeder nach Belieben. Da Informatik mit der WEGM Grundlagenfach wird, muss per Gesetz eine Mindestanzahl an Jahreslektionen unterrichtet werden. Ich nehme an, dass sich die Zahl im Baselland verdoppeln wird, dann kann man schon ein bisschen was machen.
So wie ich das bis anhin erlebe, unterrichten die meisten Lehrpersonen ein bisschen Programmieren in Python und dann vor allem Datensicherheit. Unser einzig studierter Informatiker legt den Schwerpunkt auf Webdesign, also HTML/CSS/Javascript, Datensicherheit und macht noch irgendwas zur Maschinenintelligenz. Letzteres ist einfach der Tatsache geschuldet, dass er ein Abkömmling einer entsprechenden Arbeitsgruppe an der Uni Basel ist.
Mein Eindruck von der Informatik ist bisher, dass sie ähnlich erschlagend facettenreich wie die Biologie ist. Chemie ist wirklich gemütlich dagegen, da stellt sich kaum die Frage, was man eigentlich unterrichten soll. Ich hätte wahrscheinlich eher Spass an Technischer Informatik, die Affinität scheint unter meinen Mitstudierenden allerdings nicht sehr weit verbreitet zu sein. Kaum irgendjemand belegt da Physik im Nebenfach, die meisten nehmen sowas wie BWL.
Dein Vergleich zu Bio ist ziemlich gut, denke ich. Würde ich auch nicht unterrichten wollen 😂 Da hätte ich schon im Studium keine Chance gehabt - bin kein Auswendiglerner und diese Bücher mit 1000+ Seiten , wie Stryer oder Lodish, pro Semester reinzuziehen, wäre für mich unmöglich gewesen - von wegen Bio ist einfacher als Physik 😂 Für mich ist Bio eines der schwierigsten Fächer, die ich mir vorstellen kann.
Technische Informatik, hmm… ja, in dieser Richtung waren tatsächlich meine Aufgaben in der Industrie, hauptsächlich Embedded Systems. Dazu muss ich zugeben, dass mich die technischen Hintergründe mal mehr und mal weniger interessiert haben. Hinderniserkennung für autonomes Fahren fand ich spannend (ja, das war damals vor über 10 Jahren schon „in“ 🤭), die Steuerung von Motoren eher weniger. Bin halt doch Theoretiker 😂 mit technischen Umsetzungen kann man mich eher nicht ködern.
Die Studierenden kann ich deshalb gut verstehen - für Webentwicklung o.ä. muss man nicht noch die Funktionsweise von anderen technischen Systemen verstehen. BWL ist als Kombination sehr clever, wenn man an den Arbeitsmarkt denkt - Hintergrundwissen in diesem Bereich ist für viele der attraktiven Jobs wahrscheinlich nützlicher als technisches Wissen.
BWL ist als Kombination sehr clever, wenn man an den Arbeitsmarkt denkt
Das auf jeden Fall, ich hatte auch in der Chemie viele Mitstudierende, die im Hauptstudium sowas als Nebenfach belegt haben. Mich kannst du jagen mit allem, was ins Kaufmännische geht, ich bin heilfroh, dass sich genügend andere Leute dafür interessieren. Dass das nützlich ist, verstehe ich absolut nur ich kann mich null und nicht dafür begeistern.
Theoretikerin bin ich eben auch nicht. Ich kann wohl nachvollziehen, dass Menschen sich für Mathe begeistern, ich hätte das aber nicht studieren können. Rein intellektuell hätte ich es wohl irgendwie hingewurstet, mich dabei aber irgendwann zu Tode gelangweilt. Ich bin im letzten Semester in der Theoretischen Informatik auch fast eingegangen. Beim Lernen für die Prüfung fiel mir dann auf, ach, so schwierig ist es auch wieder nicht, aber währenddessen war es für mich ein einziges ... häh ... wieso muss ich das jetzt?! Wenn es mich nicht zugleich aus dem Programmierprojekt rausgeschmissen hätte, wär's wahrscheinlich besser gegangen. Ich muss einfach mit den Händen was zu tun haben, dann kann ich nebenher auch den Theoriekram ganz gut laufen lassen
Mich kannst du jagen mit allem, was ins Kaufmännische geht, ich bin heilfroh, dass sich genügend andere Leute dafür interessieren. Dass das nützlich ist, verstehe ich absolut nur ich kann mich null und nicht dafür begeistern.
Als jemand, der mal eine kaufmännische Lehre gemacht hat, kann ich dich da
sehr gut verstehen 😇 Wenn ich mich bei meinen Lernenden vorstelle, dann sage ich immer, ich hätte die Lehre gemacht, die alle diejenigen machen, die keine Ahnung haben, was sie sonst machen sollen. Bisher war es noch jedes Mal so, dass dann sofort jemand „KV!“ gerufen hat - auch und gerade in Klassen, in denen viele diese Lehre selber gemacht haben 😂😂😂
Zugegeben, BWL und Rechnungswesen finde ich nicht so aufregend… aber VWL finde ich richtig spannend, speziell alles, was in Richtung Finanzmärkte geht. Auch alles rund um „Personal Finance“.
Daraus lassen sich auch spannende Programmierprojekte machen, um mal wieder die Kurve zum eigentlichen Thema zu kriegen 😅 Zum Beispiel automatisierte Analyse von Kursen, Indices oder Unternehmensdaten mit Live-Daten aus dem Web und Visualisierung als Dashboard mit Dash oder Streamlit 😊
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