Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...

  • Kombiniert mit dienstlich zugewiesenen Unterkünften (mittlerer Standard, Größe je nach Familienstand) ergibt das ganz fantastische Einsparmöglichkeiten! Netter Nebeneffekt: Kein Neid mehr auf die Beamten.

    Je nach Wohnungsmarkt ist man aber gerade dann neidisch auf die Beamten.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    • Kein Hybrid-Unterricht (Hälfte vor Ort, andere Hälfte per Videokonferenz), weil hierfür nicht genug Personal vorhanden ist.

    Wenn die Technik mitgespielt hat war der Hybridunterricht eine der entspanntesten Fernunterrichtsvarianten für mich in der Pandemie, die auch kein zusätzliches Personal erfordert hätte. (Wofür?)


    Zitat

    Rückkehr zum Schulgesetz aus dem Jahr 1985, was die Dokumentations- und Förderungspflichten der Lehrer angeht.

    Was stand dort denn für NRW drinnen oder nicht drinnen im Vergleich zur aktuellen Fassung?


    Zitat

    Abkehr vom handlungsorientierten Unterricht, bei dem jede Schule eigenständig didaktische Jahrespläne erstellen soll, und Rückkehr zu fest vorgegebenen Stoffverteilungsplänen.


    So ein Schmarn! Handlungsorientierter Unterricht ist unabhängig von landesweit festgeschriebenen Stoffverteilungsplänen und beispielsweise hier in BW in unseren Bildungsplänen auch Teil des Gesamtkonzeptes (ja, sowas haben wir; nicht alle machen das schließlich so, wie ihr in NRW; schulinterne Curricula ergänzen den landesweiten Bildungsplan lediglich in Nuancen, die daraus resultierenden Stoffverteilungspläne kann man sich dann im Zweifelsfall ganz profan bei den Lehrbuchverlagen ziehen und mit überschaubarem Aufwand anpassen).

    Komplett vorgegebene Stoffverteilungspläne würde ich als erheblichen Eingriff in meine pädagogische Freiheit werten und lehne ich insofern auch ab.,

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

  • Ich kenne keines, in dem man das muss. Dass es trotzdem Leute machen, hat ja nichts mit dem Bundesland zu tun.

    Klassenzimmerboden putzen nicht, Klassenzimmerregalfächer feucht auswischen sind wir von der Schulleitung schon gebeten worden, weil die von der Stadt bezahlten Reinigungskräfte dafür keine Zeit eingeräumt bekommen/ damit nicht beauftragt sind. Jetzt ist die Frage, wie verbindlich solch eine Bitte der Schulleitung ist, etwa im Vergleich zu der Bitte, eine Stunde zu vertreten. Das Auswischen lässt sich aber von Schülern erledigen, solange Eltern sich nicht beschweren.


    Wir haben auch einen von der Schulleitung erwünschten Lehrerzimmerküchendienst: Spülmaschine aus- und, wenn Geschirr in der Spüle steht, auch einräumen, Tische feucht wischen, Geschirrtücher daheim waschen. Dieser Dienst wird vom Gros der Kolleginnen unterstützt, damit es im Lehrerzimmerküchenbereich nicht eklig wird. Hier würden sich Eltern wohl beschweren.

  • Klassenzimmerboden putzen nicht, Klassenzimmerregalfächer feucht auswischen sind wir von der Schulleitung schon gebeten worden, weil die von der Stadt bezahlten Reinigungskräfte dafür keine Zeit eingeräumt bekommen/ damit nicht beauftragt sind. Jetzt ist die Frage, wie verbindlich solch eine Bitte der Schulleitung ist, etwa im Vergleich zu der Bitte, eine Stunde zu vertreten. Das Auswischen lässt sich aber von Schülern erledigen, solange Eltern sich nicht beschweren.

    Klassenzimmer aufzuräumen und ggf. das eigene Fach auch feucht zu wischen kann und darf man SuS durchaus zumuten. Das gehört auch bei uns mit dazu und ist wie ich finde sehr sinnvoll, damit die SuS sich eben nicht einbilden, dass ihnen wie teilweise zuhause ständig jemand hinterherwischt, während sie einfach ungeniert ihren Müll überall herumwerfen dürften. Darüber hinaus lernen erschreckend viele SuS ganz profane Putztechniken zuhause nicht, weil ihnen dort im Zweifelsfall jemand den Besen aus der Hand nimmt, wenn sie sich nur blöd genug anstellen.


    Zitat

    Wir haben auch einen von der Schulleitung erwünschten Lehrerzimmerküchendienst: Spülmaschine aus- und, wenn Geschirr in der Spüle steht, auch einräumen, Tische feucht wischen, Geschirrtücher daheim waschen. Dieser Dienst wird vom Gros der Kolleginnen unterstützt, damit es im Lehrerzimmerküchenbereich nicht eklig wird. Hier würden sich Eltern wohl beschweren.

    Tja, wenn- wie so oft in Lehrerzimmern- zu viele erwachsene Menschen nicht willens sind ihren eigenen Dreck einfach direkt wegzuräumen, dann braucht es eben so einen Küchendienst, zu dem dann hoffentlich alle mal eingeteilt werden. Selbstverständlich würden Eltern sich beschweren, würde man dafür SuS heranziehen. Diese sind schließlich nicht als Personal ihrer Lehrerinnen und Lehrer an der Schule.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Es ist beschlossen: NRW


    https://www.deutschlandfunk.de…er-lehrer-in-nrw-100.html

    ...

    und die Kolleginnen und Kollegen, die es sich leisten können, hören auf zu arbeiten. Sie lassen sich nicht zur Vollzeit zwingen.
    Ich kenn einige. 50 Jahre alt. Partner verdient super. Kinder erwachsen. Haus abbezahlt. Die kündigen! Heißt: die Kräfte fallen auch weg.
    Oder man zwingt Kolleginnen und Kollegen zur Vollzeit, die extra reduziert haben um mit tatsächlich 41 Stunden mal hinzukommen. Die schaffen ggf gesundheitlich nicht mehr. Ergo: Sie fallen aus. Kollege XY mit voller Stelle muss Vertretung machen. Bis XY selbst ausfällt. Ich habe 6 Springstunden bei voller Stelle im Plan. Viel Platz für Vertretungen. Dazu müssen wir uns nun noch zu 7 Nachmittagsbereitschaften eintragen. Zusätzlich und nicht im Stundenkontingent inbegriffen....

  • Es ist leider von der Politik gewünscht, dass das System an die Wand gefahren wird. Am meisten leid tut es mir für die Kinder, die darunter die Leidtragenden sind, das Geschehen aber nicht mal durch das berühmte Kreuzchen alle 4-5 Jahre beeinflussen können.

  • So urteilte man 1983 über die Belastung von Lehrern:


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    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Tja, wenn- wie so oft in Lehrerzimmern- zu viele erwachsene Menschen nicht willens sind ihren eigenen Dreck einfach direkt wegzuräumen

    :D stimmt, bei uns auch. Ich bin oft entsetzt, früher mache ich immer alles weggeräumt, auch von anderen, weil ich das nicht ertragen habe.

    Nun lassen ich schön alles liegen. Bin schlecht darin sowas zu ignorieren ;) musste harte an mir arbeiten

  • Es ist leider von der Politik gewünscht, dass das System an die Wand gefahren wird. Am meisten leid tut es mir für die Kinder, die darunter die Leidtragenden sind, das Geschehen aber nicht mal durch das berühmte Kreuzchen alle 4-5 Jahre beeinflussen können.

    Warum sollte es gewünscht sein ?

  • Natürlich wünscht sich die Politik nicht explizit ein kaputtes Bildungssystem, aber dadurch, dass immer und immer wieder Entscheidungen getroffen werden, die das berufliche Handeln von Lehrern maßgeblich beeinträchtigen (Anzahl Lehrer und Schüler, Umsetzung neuer pädagogischer Konzepte, Finanzierung Schule, Handlungsrahmen Lehrer bei verhaltensauffälligen Schülern,...), ohne dass hierfür ein Ausgleich geschaffen wird, was wiederum langfristig zu immer mehr Rissen im Bildungssystem führt, denen sich die Politik nicht bewusst ist, weil "der Laden am Ende doch irgendwie läuft".

  • In der Woche?(!) Im Monat? Im Quartal?

    Dauerhafte Präsenzpflicht währenddessen oder wird man nach der Mittagspause entlassen, wenn nichts ist?

    Im Schuljahr. Nach der Mittagspause kann man gehen, sollte man nicht eingesetzt sein. Es ist eine Bereitschaft, die quasi nicht im Plan steht. Wenn man jedoch schon 4 Nachmittage hat und auch (fast) immer zur 1. Stunde, dann bleibt in meinem Falle nur noch der Donnerstag. Schön auch, wenn man an diesem Donnerstag nur die ersten 4 Stunden hätte. Alle anderen Tage sind bis zur 9. Stunde. Kollegeninn und Kollegen mit voller Stelle machten letzte Woche teilweise 5 Stunden Vertetungsunterricht. Den Springstunden sei Dank...!

  • Und die Vertretungsstd. macht man auch oben drauf? Ich frage, weil das bei uns anders ist. Klar, muss man mal vertreten, wird aber an anderer Stelle wieder freigestellt, auch wenn das vielleicht mal eine Zeitlang dauert.

  • Und die Vertretungsstd. macht man auch oben drauf? Ich frage, weil das bei uns anders ist. Klar, muss man mal vertreten, wird aber an anderer Stelle wieder freigestellt, auch wenn das vielleicht mal eine Zeitlang dauert.


    Und die Vertretungsstd. macht man auch oben drauf? Ich frage, weil das bei uns anders ist. Klar, muss man mal vertreten, wird aber an anderer Stelle wieder freigestellt, auch wenn das vielleicht mal eine Zeitlang dauert.

    Hallo!


    Ja! Die Stunden kommen oben drauf. Es können keine Stunden später abgefeiert werden, da das dann erneuten Vertretungsbedarf erzeugt.

    Ziel in der Sek1 ist, keinen Unterricht ausfallen zu lassen.

    Deshalb sind so mache Wochen echt mehr als herausfordernd.

    Deshalb haben ja viele Kolleginnen und Kollegen ihre Stunden reduziert, um nicht unterzugehen. Das ist in NRW nun auch nicht mehr ohne familiäre Gründe möglich.

  • Ja! Die Stunden kommen oben drauf. Es können keine Stunden später abgefeiert werden, da das dann erneuten Vertretungsbedarf erzeugt.

    Ziel in der Sek1 ist, keinen Unterricht ausfallen zu lassen.

    Ah, ich sehe, euch wurde wieder mal ein Wunsch erfüllt.


    Wenn das Zeil ist, keinen Unterricht ausfallen zu lassen, darf man sein Personal nicht so verheizen, dass es karnk werden muss. Und das Personal muss auch Verantwortung übernehmen und sich nicht verheizen lassen. Ich weiß nicht, ob ich nach fünf zusätzlichen Stunden am Freitag noch einsatzfähig wäre.


    Auch in der Sekundarstufe I macht es einen Unterschied, ob man in einer fünften oder einer zehnten Klasse etwas ausfallen lässt. So etwas darf eine Schulleitung bei der Einsatzplanung auch im Blick haben.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Deshalb haben ja viele Kolleginnen und Kollegen ihre Stunden reduziert, um nicht unterzugehen.

    Bundesland? In NRW muss bei Teilzeitkräften Mehrarbeit ab der ersten Stunde vergütet werden. Recherchiert mal, wie das in eurem Bundesland ist. Es kann ja nicht sein, dass jemand weniger Geld in Kauf nimmt und dann auch noch die Überstunden umsonst machen muss.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Wenn man jedoch schon 4 Nachmittage hat und auch (fast) immer zur 1. Stunde, dann bleibt in meinem Falle nur noch der Donnerstag.

    Freitagnachmittag habt ihr regulär Unterricht?


    Ziel in der Sek1 ist, keinen Unterricht ausfallen zu lassen.

    Und der Unterricht, der nachmittags vertreten wird, wird von Fachlehrern oder mit entsprechendem Material gemacht?

    Da kann man durchaus Unterricht am Nachmittag ausfallen lassen, wenn es keine Betreuungsgarantie gibt und es im Voraus angekündigt wird.

    Das scheint ein hausinternes Problem zu sein.


    Kollegeninn und Kollegen mit voller Stelle machten letzte Woche teilweise 5 Stunden Vertetungsunterricht.

    Und diese 5 Stunden waren zusätzlich und nicht Stattstunden o.ä.? Es fallen keine weiteren Stunden im Laufe des Monats aus? Bei Vollzeit können Stunden innerhalb des Monats so verrechnet werden.

  • Es wird oben drauf gepackt. Es gibt keine Verrechnung. Freitags ist auch regulärer Nachmittagsunterricht. Mit Hauptfachunterricht usw. Gebundener Ganztag. Verlässlich.

    Mittwochnachmittag sind meine 8er bei der Potentialanalyse. Ich könnte ja etwas

    " abfeiern". Jedoch habe ich Vertretung in der 6. Klasse.

    Vertetung ist Unterricht und ist qualifiziert durchzuführen...Laut Schulgesetzes NRW...

    Mit Material usw!


    Grüße

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