Zu viele Schülerinnen und Schüler treffen auf zu wenig Lehrkräfte. Dieses Problem besteht schon lange, wird sich aber nach Ansicht der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission in den nächsten 20 Jahren noch verschärfen. Um die Lage zu entspannen, schlägt das Beratergremium der Kultusministerkonferenz (KMK) eine Mehrbelastung für Lehrkräfte vor. Demnach solle neben einem höheren Unterrichtspensum auch geprüft werden, Teilzeitmöglichkeiten zu beschränken und gegebenenfalls größere Klassen zu bilden.
Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...
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Anstatt über Mehrbelastung nachzudenken, sollte Entlastung der Lehrkräfte ein Ziel sein. Ich sage nur Fürsorgepflicht des Arbeitgebers.
LG
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Anstatt über Mehrbelastung nachzudenken, sollte Entlastung der Lehrkräfte ein Ziel sein. Ich sage nur Fürsorgepflicht des Arbeitgebers.
LG
Soll ja Coaching, Supervision und Achtsamkeitstraining geben....
Oder vielleicht gleich für jede Schule ne eigene psychosomatische Klinik?
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Ne. Mir reichen 12 Stunden Mehrarbeit pro Woche.
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Die Studentenzahlen für Lehramt langfristig zu erhöhen ist eher keine Option? Von unseren Abiturienten wollen im Schnitt bis zu 10% Lehramt studieren. Ob sie es dann am Ende tatsächlich machen, kriege ich oft nicht mehr mit. Und natürlich, wenn sie das Studium aufnehmen, ob sie es dann auch bis zum Ende durchsitzen. Satte 30-50% eines Jahrgangs wissen gegen Ende ihrer Schulzeit noch nicht so genau, was sie werden wollen. An diejenigen, die auch in der Sek II unterrichten: Wie sieht es bei euch so aus?
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Guten Morgen!
Bin neu hier. Konnte nicht mehr nicht reagieren. Sorry!
Habe irgendwo die Frage gelesen, warum die Reaktionen der Gewerkschaften und Verbände auf die „Empfehlungen“ der „Experten-Kommission“ nicht breiter von den Medien aufgegriffen werden.
Und daraufhin mal direkt in der Online-Ausgabe der BILD nachgeschaut.
Da gab es einen Artikel: 3 von 16 Minister nicht vom Fach!
Ging dabei aber leider um die Justizministerien der Bundesländer.
Schade!
Bei den Bildungsministerien sind es natürlich ganz andere Zahlen:
Da sind 3-4 Minister:innen vom Fach! Je nachdem, ob man ein Studium schon als ‚vom Fach’ dazurechnen würde. Alle anderen sind Juristen, Volkswirte etc.
Hm….
Eine Bildungsministerin hat übrigens gar keinen Berufsabschluss. Das ist die Ministerin, die in der Tagesschau die „Empfehlung“ der „Experten-Kommission“ lobt….
(Link siehe unten)
Aporopos „Experten-Kommission“: Diese großartige Expertise setzt sich ausschließlich aus Bildungswissenschaftler:innen zusammen. Auch wenn ich ganz sicher kein Freund von Unternehmensberatungen bin, ob sich bei Experten aus diesem Bereich tatsächlich der Fokus, heißt im Zusammenhang moderner und agiler Management-Methoden ja wohl scope, wohl nur auf die Aspekte der Arbeitszeit bzw. - Bedingungen beschränkt hätten. Ich vermute fast, der Wurf hätte in diesem Fall auch die Betriebsorganisation, die Stärkung der Selbstverwaltung innerhalb eines Systems und vielleicht sogar auch den zeitgemäßen Arbeits-und Gesundheitsschutz der bereits vorhandenen Arbeitskräfte in den Blick genommen.
Aber vielleicht trifft der Personalmangel das Bildungssystem ja nicht nur die Ebene der Schule.
Strategien der Fachkräftegewinnung im Management könnte in diesem Zusammenhang ja durchaus auch mal eine lohnenswerte Ausgangsfragestellung für weitere Untersuchungen sein, oder?
In diesem Sinne an alle echten Fachkräfte:
Durchhalten! Weitermachen! Und - vor allem! - nicht alles gefallen lassen!!!
Ich drücke uns die Daumen!
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Ich ( Gesamtschule, 2 Standorte), und bestimmt viele andere, machen locker rund 50 Stunden pro Woche mit voller Stelle. 6 Tage die Woche mindestens auf Sendung!
Volle Stelle, 2 Standorte, 11 km Pendeln in den Pausen hin und her, Klassenleitung einer inklusiven Klasse ohne Doppelbesetzung mit Sonderpädagogen, mit 30 SuS!!!
Sehr viele Konferenzen, Teamsitzungen, Arbeitsgruppentreffen, Projekte planen, durchführen, Unterricht evaluieren, neue Konzepte erarbeiten, einführen und evaluieren, Lehrplanarbeit, Inklusion überall, Semesterpraktikanten ausbilden, Referendare ausbilden, Fachkonferenzleitung, Quartalskonferenzen für jeden Schüler, Zeugniskonferenzen, Berufsvorbereitung, KAOA, Sozialarbeit, Elterngespräche, Gespräche mit Ärzten und Psychologen, "Gutachten" verfassen, Förderschulzeugnisse erstellen, Förderberichte schreiben, Lern-und Entwicklungsberichte schreiben, Unterricht nebenbei mal planen und halten, Vertretung, Betreuung von 2 Klassen ( 60 SuS ) gleichzeitig, Korrekturen, Praktikumsbetreuung, Klassenfahrten planen und durchführen, Fort-und Weiterbildung, 4x Nachmittags ( auch Freitags) ....
Für A12 +150 ! Da ist noch Luft nach oben!!
60 Stunden machen wir auch noch !!
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Vielleicht kommt es ganz anders und durch den Bundeslandwettbewerb werden die Bedingungen immer besser. Abwarten.
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Vielleicht kommt es ganz anders und durch den Bundeslandwettbewerb werden die Bedingungen immer besser. Abwarten.
Eher: In welchem muss man seinen Klassenraum nicht selbst putzen, Inventar nicht privat kaufen reparieren ö.ä.
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Eher: In welchem muss man seinen Klassenraum nicht selbst putzen, Inventar nicht privat kaufen reparieren ö.ä.
In den Räumen, in denen ich unterrichte jedenfalls nicht.
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Meine Gedanken dazu habe ich in einem anderen Thread schon kundgetan:
Als Kollege, nicht als Schulleiter, der bin ich nicht, würde ich dem Lehrermangel mit folgenden Dingen begegnen. Grundlage für meine Überlegungen ist allerdings ein Schulministerium, das hinter den Lehrern steht, diese ggf. in Schutz nimmt und sie nicht für irgendwelche politischen Spinnereien verheizt. Grundtenor meiner Überlegungen ist, daß wir Lehrer brauchen, wir brauchen keine pädagogischen Konzepte und keine Evaluierung, wir brauchen einfach Lehrer. Um die Versorgung mit ausreichend Personal sicherzustellen, denke ich da an folgende Punkte:
- Sämtliche neuen Regelungen sind aus der Sicht der Durchführbarkeit durch das bestehende Personal zu sehen. Ggf. müssen auch Regelungen aufgrund der Tatsache das nicht ausreichend Personal hierfür vorhanden ist, abgelehnt werden. Die zieldifferenzierte Inklusion wäre da ein großer Punkt. So sehr sie die UN auch fordern mag, sie ist einfach in der aktuellen Krise undurchführbar.
- Kein Hybrid-Unterricht (Hälfte vor Ort, andere Hälfte per Videokonferenz), weil hierfür nicht genug Personal vorhanden ist.
- Abschaffung der "verlässlichen Ganztangsschule", weil es für die Nachmittagsbetreuung kein Personal gibt.
- Rückkehr zum Schulgesetz aus dem Jahr 1985, was die Dokumentations- und Förderungspflichten der Lehrer angeht.
- Abkehr vom handlungsorientierten Unterricht, bei dem jede Schule eigenständig didaktische Jahrespläne erstellen soll, und Rückkehr zu fest vorgegebenen Stoffverteilungsplänen.
- Wenn die Quereinsteiger im OBAS-Dienst bereits das volle Gehalt bekommen, sollte man Referendaren auch das volle Gehalt zahlen.
- Einführung des Dualen Studiums auch fürs Lehramt, wie dies bei Zoll und Finanzverwaltung bereits üblich ist. Das wäre dann natürlich auch ab dem ersten Tag gleich schon bezahlt.
- Verwaltungsfachangestellte in den Schulen, die sich um die Klassenbücher bzgl. der Fehlstundenverwaltung und dem daraus resultierenden Mahnwesen kümmern.
Die Liste könnte ich bestimmt noch fortsetzen. Wichtig dahinter ist der Geist der Veränderungen, der nicht die Befindlichkeiten der Schüler in den Fokus nimmt sondern sich auf die Durchführbarkeit mit dem zur Verfügung stehenden Personal besinnt. Dabei denke ich nicht nur an einen Sinneswandel im Schulministerium sondern insbesondere auch an einen Sinneswandel bei GEW und bei den Verbänden, die endlich verstehen sollten, daß sie nicht der verlängerte Arm des Ministeriums sind sondern Arbeitnehmervertreter und entsprechend sich für die Belange des Personals einzusetzen haben und nicht den Wünschen diverser Elternvertreter hinterherlaufen sollten. JA, ich will einen "Claus Weselsky" als Gewerkschaftschef, denn der weiß wenigstens wem er sich verpflichtet zu fühlen hat!
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- Wenn die Quereinsteiger im OBAS-Dienst bereits das volle Gehalt bekommen, sollte man Referendaren auch das volle Gehalt zahlen.
Nö.
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Dann sollte man im Umkehrschluß das Lehramts-Studium zumindest für den Sek-2 Bereich an den Universitäten komplett einstampfen und nur noch den Weg über den "Quereinstieg" gehen. Welchen fertigen Ingenieur lockst Du denn mit den Anwärterbezügen im Ref., die eigentlich schon illegal sein müßten, weil sie nicht einmal dem gesetzlichen Mindestlohn von 12€/Stunde entsprechen, hinter dem Ofen hervor?
Aber selbst das, also a13 bereits für Referendare, wird nicht reichen, deswegen auch mein Gedanke an ein Duales Studium, das ebenfalls schon entsprechend bezahlt wird.
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Dann sollte man im Umkehrschluß das Lehramts-Studium zumindest für den Sek-2 Bereich an den Universitäten komplett einstampfen und nur noch den Weg über den "Quereinstieg" gehen. Welchen fertigen Ingenieur lockst Du denn mit den Anwärterbezügen im Ref., die eigentlich schon illegal sein müßten, weil sie nicht einmal dem gesetzlichen Mindestlohn von 12€/Stunde entsprechen, hinter dem Ofen hervor?
Der fertige Ingenieur kann doch - Berufserfahrung vorausgesetzt - OBAS machen, wenn ihm eine Stelle angeboten wird.
Das, was man im OBAS und im Referendariat leisten muss, ist so unterschiedlich, dass eine gleiche Bezahlung einfach widersinnig ist.
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Sie sind bereits aus 2 Gründen nicht illegal: Zum Einen findet das Mindestlohngesetz nur Anwendung auf Arbeitnehmer und nicht auf Beamte und zum Anderen würde die Vergütung der zur Berufsausbildung Beschäftigten ohnehin nicht den Regelungen zum Mindestlohn unterliegen.
Deinen anderen Überlegungen stimme ich hingegen zu, gerade für MINT-Absolventen ist der Einstieg ins Lehramt weitgehend unattraktiv im Vergleich zu derzeitigen Optionen in der freien Wirtschaft. Dafür gab es sicher auch schon einmal andere Zeiten, aber das hilft derzeit nicht.
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Das, was man im OBAS und im Referendariat leisten muss, ist so unterschiedlich, dass eine gleiche Bezahlung einfach widersinnig ist.
Ja und? Wenn man Personal haben will, muß man Geld in die Hand nehmen, also Referendariat vernünftig bezahlen und ggf. in den absoluten Mangelfächern auch noch das Studium vorher bezahlen, Duales Studium halt.
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Ja und? Wenn man Personal haben will, muß man Geld in die Hand nehmen, also Referendariat vernünftig bezahlen und ggf. in den absoluten Mangelfächern auch noch das Studium vorher bezahlen, Duales Studium halt.
Deswegen könnte ich mir auch vorstellen, dass sich
wegen des Mangels,
dem Bürgergeld,
der Inflation und
dem im Schnitt zu wenigen Verdienst (vgl. die Urteile)
sowie dem Bundesland-Wettbewerb
in der Lehrer Innen Bezahlung so Einiges zum Besseren wenden könnte in den kommenden 10 Jahren.
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Zum Einen findet das Mindestlohngesetz nur Anwendung auf Arbeitnehmer und nicht auf Beamte
Hm, das eröffnet doch Möglichkeiten... und komm mir jetzt nicht mit dem Alimentationsprinzip - "Alimente" sind von der Bedeutung her erstmal nur Nahrung (Quelle: DUDEN, Herkunftswörterbuch). Man könnte den Beamten also statt Geld auch Naturalien geben. Kombiniert mit dienstlich zugewiesenen Unterkünften (mittlerer Standard, Größe je nach Familienstand) ergibt das ganz fantastische Einsparmöglichkeiten! Netter Nebeneffekt: Kein Neid mehr auf die Beamten.
Muss gleich mal im Finanzministerium anrufen.
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Man kann das natürlich auch weiter ins Lächerliche ziehen. Es ging aber lediglich darum, warum das Mindestlohngesetz bei Anwärtern nicht greift. Hierfür habe ich bereits 2 unterschiedliche Ansätze geliefert.
Dass die Alimentation von Beamten in entsprechenden Ämtern sich nicht nur in Naturalien und v.a. an einem gewissen amtsangemessenen Lebensstandard bemessen muss, ist davon unbenommen und immer mal wieder Gegenstand von Gerichtsverfahren.
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In welchem muss man seinen Klassenraum nicht selbst putzen, Inventar nicht privat kaufen reparieren ö.ä.
Ich kenne keines, in dem man das muss. Dass es trotzdem Leute machen, hat ja nichts mit dem Bundesland zu tun.
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