... Religion ...
Solange noch Deputatsstunden für die Nachwuchsgewinnung/Kundenaquise der Kirchen da sind, kann es mit dem Lehrkräftemangel eigentlich nicht so schlimm sein.
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Solange noch Deputatsstunden für die Nachwuchsgewinnung/Kundenaquise der Kirchen da sind, kann es mit dem Lehrkräftemangel eigentlich nicht so schlimm sein.
Ok, ab womit müssen die KuK in NDS dann rechnen?
Das wird wohl der Gesetzgeber noch entscheiden müssen. Immerhin hat Frau Hamburg ja erkannt, dass es hier ein massives Problem gibt, welches angegangen werden muss und tut nicht einfach so, als wäre alles gut. Angedeutet hat sie zumindest, dass die Schulen durch weiteres nichtlehrendes Personal unterstützt werden sollen. Ob das zu einer Aufgabenverschiebung bei Lehrkräften führen soll, wurde dabei noch nicht andiskutiert. Offen gelassen hat sie bislang auch, inwiefern die Stundentafel oder die Klassenteiler angefasst werden müssen.
Ok, ab womit müssen die KuK in NDS dann rechnen?
Meine Glaskugel ist gerade in der Reinigung...
Flupp: Die Schülerzahlen hängen ja maßgeblich von der demographischen Entwicklung ab, sprich Geburtenzahlen, Zu- und Abwanderung. Ich würde mal sagen, dass der derzeitige Lehrermangel vor allem durch die Zuwanderung verstärkt wurde. Da wäre es von Vorteil, wenn man antizipieren könnte, wie es dahingehend in den folgenden Jahren weiter geht, um langfristige Themen wie Wohnungsmarkt, medizinische Versorgung, Lebensmittelversorgung und Bildung besser vorzubereiten, da eine Aufnahme einer mehr oder weniger großen Gruppe Menschen nur dann möglich ist, wenn die entsprechenden Ressourcen vorhanden sind oder zumindest kurzfristig beschafft werden können.
Flupp: Die Schülerzahlen hängen ja maßgeblich von der demographischen Entwicklung ab, sprich Geburtenzahlen, Zu- und Abwanderung. Ich würde mal sagen, dass der derzeitige Lehrermangel vor allem durch die Zuwanderung verstärkt wurde. Da wäre es von Vorteil, wenn man antizipieren könnte, wie es dahingehend in den folgenden Jahren weiter geht, um langfristige Themen wie Wohnungsmarkt, medizinische Versorgung, Lebensmittelversorgung und Bildung besser vorzubereiten, da eine Aufnahme einer mehr oder weniger großen Gruppe Menschen nur dann möglich ist, wenn die entsprechenden Ressourcen vorhanden sind oder zumindest kurzfristig beschafft werden können.
Ja, das sehe ich genauso. Hilft bei den aktuellen Schwierigkeiten in den Schulen aber nicht.
Bevor dein Vorschlag allerdings passiert, müsste unsere Gesellschaft allgemein aber akzeptieren, dass wir Zuwanderung dringend benötigen. Und im zweiten Schritt, dass wir nicht nur "qualifizierte" Zuwanderung, sondern auch "qualifzierende" Zuwanderung brauchen - wir als Gesellschaft müssen die Qualifizierung ermöglichen.
Seeeeehr schwieriges Thema, das eigentlich immer, sobald es irgendwo aufkommt, heftig polarisiert! Man müsste es aber wirklich mal dringend offen thematisieren, um gesamtgesellschaftlich zu wissen, wie es dahingehend weitergeht. Natürlich werden heftige Gegenreaktionen folgen, aber das Thema totzuschweigen bringt ja nix, wenn es bereits jetzt viele systemrelevante Bereiche (Medizin, Bildung, Wohnraum, stellenweise auch Lebensmittelversorgung ~~~ Tafel) unmittelbar betrifft.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es sehr schwer ist, plötzlich vollzeit zu arbeiten, wenn man 18 Jahre (oder länger bei mehreren Kindern) teilzeit gearbeitet hat. In der Regel ist man da auch nicht mehr sooooo jung (was nicht bedeutet, dass man ALT ist), also nicht unbedingt in dem Alter, dass man plötzlich belastbarer wird. Ich glaube kaum, dass viele Menschen mit 50 Jahren auf einmal mehr arbeiten möchten, eher umgekehrt.
Bei uns geht die Begründung von Teilzeit wegen Kindern meist zu Teilzeit wegen pflegebedürftigen Eltern.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es sehr schwer ist, plötzlich vollzeit zu arbeiten, wenn man 18 Jahre (oder länger bei mehreren Kindern) teilzeit gearbeitet hat
Ja, schwer ist leicht was. Dennoch scheinen viele zu vergessen, dass es den schönen Beamtenstatus nicht deshalb gibt, weil Papa Staat so lieb ist und gut für seine Leute sorgt.
Ich habe jetzt zum Ende hin die Beiträge eher überflogen, deshalb ist das jetzt vielleicht ein wenig aus dem Zusammenhang gerissen.
Ich habe es recht gut gelernt, auch mal den Stift fallen zu lassen und Aufgaben so zu erledigen, dass ich mit meiner Arbeitszeit gut hinkomme. Ich habe auch eine Reihe von Zusatzaufgaben, die sozusagen "Verfügungsmasse" wären, wenn es jetzt zu Deputatserhöhungen etc. käme, so dass ich hier auch nicht notwendigerweise über die jetzige Arbeitszeit rutschen würde. Zumal die Expertenkommission ja auch - im kleinen Rahmen - Ausgleichsangebote angedacht hat, bspw. dass organisatorische Dinge von irgendwelchen Verwaltungskräften erledigt werden soll - wenn man denn jemanden findet.
ABER: Abgesehen von der reinen Wochen- oder Jahresarbeitszeit, die man auch bei diesen Vorschlägen irgendwie im Griff behalten kann, würde eine Erhöhung des Stundendeputats auch bedeutet, dass ich zwangsläufig einen höhren Anteil dieser (gleichbleibenden) Arbeitszeit mit Korrekturen verbringen müsste, die ich tatsächlich auf verschiedenen Ebenen als die größte Belastung in meinem Job, mit meinen Fächern in meiner Schulform, wahrnehme.
Das bereitet mir tatsächlich Sorge, da ich nicht sehe, wie wir um eine Deputatserhöhung - und sei sie auch nur zeitweise - herumkommen können, beim jetzigen Mangel. Da ist es für mich persönlich dann auch egal, wie der Dienstherr an anderer Stelle vielleicht für Entlastung sorgt.
Der zweite Punkt, der mich ein wenig umtreibt, ist natürlich die Erhöhung der Pensionierungsgrenze. Das war zwar abzusehen, aber irgendwie hatte ich doch die Illusion, dass ich darum vielleicht noch herumkommen könnte, wenngleich dies angsichtst der 20 Jahre, die ich noch vor mir habe, schon immer unrealistisch war.
Ich finde es völlig legitim, dass es Kollegen gibt, die schlichtweg keinen Bock auf Vollzeit haben, weil sie ihre Lebenszeit lieber mit anderen Dingen füllen. Das zu verwehren, empfinde ich als ziemlich übergriffig ins Leben seiner Bediensteten. So, wie die Lage ist, sollen die Länder sich doch besser über jeden freuen, der bereit ist, in diesem Sektor seine Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen. In welchem Umfang auch immer.
In der Überlegung sicher richtig, aber wie ist das denn in der vielgelobten freien Wirtschaft (tm)? Also, ernste Frage. Da kann ich doch auch nicht so einfach reduzieren, wenn ich Lust auf mehr Freizeit habe, oder?
So gesehen bin ich da schon auch ein bisschen bei fossi74, wenn er halt darauf hinweist, dass viele der Privilegien jetzt nicht in erster Linie dazu gedacht sind, uns ein schönes Leben zu machen. Schön, wenn sie auch dafür genutzt werden können, aber wenn sie dann einkassiert werden, finde ich es ein wenig... zweifelhaft..., dies als "übergriffig" zu bezeichnen.
In der freien Wirtschaft besteht durchaus gundsätzlich das Recht auf TZ, wenn der Betrieb mehr als 15 Mitarbeiter hat und keine betrieblichen Gründe dagegen sprechen: https://www.finanztip.de/teilzeitarbeit/
Mein "Betrieb" hat mehr als 15 Kollegen und organisatorisch spricht nichts gegen TZ. Also bestünde ein Rechtsanspruch.
Könnten hier die "betrieblichen Gründe" das Problem sein? Außerdem weißt der Artikel daraufhin, dass in der freien Wirtschaft die Rückkehr zu Vollzeit deutlich schwieriger ist, während dies im Lehramt vergleichsweise einfach ist.
An betriebliche Gründe stellen die Arbeitsgerichte hohe Anforderungen. Ich bin daher auf die ersten Klagen gespannt. Um es Mal mit den Worten eines Arbeitsrechtlers zu sagen, eine Klage ist nichts schlimmes. Es ist nichts anderes als die Einholung einer Drittmeinung die dann gilt, falls es keine weitere Instanz gibt🤷. Eine Arbeitsrechtsschutz oder eine Gewerkschaftsmitgliedschaft sollte in unserem Beruf selbstverständlich sein.🤷
Das könnt man ja mit Attest oder ähnlichem Regeln.
Dass wir in BW jedes Jahr jede Menge ausgebildete Lehrkräfte an die Schweiz verlieren, die mit Geld wedelt, ist schon echt ein Eigentor.
Ok, mit Blick auf Ausbildungskosten im Inland, aber letztlich Beschäftigung außerhalb der EU kann ich deinen Ansatz zumindest teilweise nachvollziehen.
In der Überlegung sicher richtig, aber wie ist das denn in der vielgelobten freien Wirtschaft (tm)? Also, ernste Frage. Da kann ich doch auch nicht so einfach reduzieren, wenn ich Lust auf mehr Freizeit habe, oder?
So gesehen bin ich da schon auch ein bisschen bei fossi74, wenn er halt darauf hinweist, dass viele der Privilegien jetzt nicht in erster Linie dazu gedacht sind, uns ein schönes Leben zu machen. Schön, wenn sie auch dafür genutzt werden können, aber wenn sie dann einkassiert werden, finde ich es ein wenig... zweifelhaft..., dies als "übergriffig" zu bezeichnen.
Das Verfügen über meine Lebenszeit empfinde ich definitiv als übergriffig. In der freien Wirtschaft gehen die Bedingungen sicher weit auseinander. In meinem Freundeskreis sehe ich aber eher einen Trend zu Flexibilisierung von Arbeitsmodellen und einen Trend zu Teilzeit. Kann aber natürlich auch sein, dass der Eindruck in "meiner" Blase täuscht.
In der Überlegung sicher richtig, aber wie ist das denn in der vielgelobten freien Wirtschaft (tm)? Also, ernste Frage. Da kann ich doch auch nicht so einfach reduzieren, wenn ich Lust auf mehr Freizeit habe, oder?
Theoretisch hat man Anspruch auf Teilzeit. In der Praxis fallen Arbeitgebern aber gerne Gründe ein, aus denen das nicht geht. Je nach Job sitzt man als AN am längeren Hebel und kann Teilzeit durchsetzen oder man sitzt am kürzeren Hebel und kann das nicht.
ZitatSo gesehen bin ich da schon auch ein bisschen bei fossi74, wenn er halt darauf hinweist, dass viele der Privilegien jetzt nicht in erster Linie dazu gedacht sind, uns ein schönes Leben zu machen. Schön, wenn sie auch dafür genutzt werden können, aber wenn sie dann einkassiert werden, finde ich es ein wenig... zweifelhaft..., dies als "übergriffig" zu bezeichnen
Woher kommt die Idee, dass man nur als Vollzeit Arbeitskraft ein produktives Mitglied der Gesellschaft ist? Warum soll es normal sein, 40+ Stunden seiner Lebenszeit pro Woche mit Arbeit zu verbringen plus in den meisten Fällen 5+ Stunden für den Fahrtweg? Und was ist schlimm daran, ein schönes Leben haben zu wollen?
In anderen Branchen wird einem Arbeitnehmermangel mit einer Flexibilisierung und besseren Arbeitsbedingungen begegnet. Hier wird zudem ausgenutzt, dass die Hürde den Job zu wechseln für Beamte höher ist, als für Angestellte. Das ist durchaus dreist.
Ich habe nie gesagt, dass man nur mit Vollzeit ein produktives Mitglied der Gesellschaft ist oder dass ich 40+ Stunden Arbeitszeit pro Woche gut finde.
Ich sehe es aber schon so, dass jemand, der mir gewisse Vorteile gewährt, eben auch gewisse Ansprüche an mich richten kann.
Es ist dann meine Sache, diese so abzuwägen, dass ich zu einer guten Entscheidung komme.
Dass die eine Seite die Sachlage nun unilateral ändert und ich aufgrund der Gegebenheiten darauf nur bedingt flexibel reagieren kann, ist dabei natürlich eine andere Sache.
Hier wird zudem ausgenutzt, dass die Hürde den Job zu wechseln für Beamte höher ist, als für Angestellte. Das ist durchaus dreist.
Nein. Das ist nicht dreist. Das ist ein Teil des Deals.
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