Das sagst du jetzt Schmidt; in der Situation sieht es anders aus; vllt bist du auch deutlich älter als 35…weis ich nicht…
NRW-Lehrerin: bist du pensioniert?
Das sagst du jetzt Schmidt; in der Situation sieht es anders aus; vllt bist du auch deutlich älter als 35…weis ich nicht…
NRW-Lehrerin: bist du pensioniert?
Das sagst du jetzt Schmidt; in der Situation sieht es anders aus; vllt bist du auch deutlich älter als 35…weis ich nicht…
Den Zusammenhang sehe ich nicht. Nein ich bin nicht deutlich älter als 35.
Ich habe Freunde (von denen zwei Anfang 30-Jährige schon nicht mehr arbeiten, weil so genug Geld da ist, das durch gelegentliche freiberufliche Arbeit ergänzt wird), Ehrenamt, Nebengewerbe, Hobbies in denen ich in Gruppen eingebunden bin. Ich bin um ehrlich zu sein auch gerne alleine, war schon mehrfach alleine im Urlaub. Für soziale Kontakte brauche ich die Arbeit ganz sicher nicht. Fürs Geld um ehrlich zu sein auch nicht. Ich bin im Moment Lehrer, weil es mir noch Spaß macht, ich mich für die Arbeit angemessen besoldet fühle und die Arbeit flexibel genug ist, dass ich meinen anderen Beschäftigungen noch in einem vernünftigen Maß nachgehen kann. Es kann sein, dass ich das in fünf Jahren anders sehe. Vielleicht hänge ich das Beamtentum an den Nagel und gehe wieder in die freie Wirtschaft. Vielleicht widme ich mich Vollzeit der Elternschaft. Vielleicht höre ich ganz auf zu arbeiten. Vielleicht baue ich mein Nebengewerbe zur Hauptbeschäftigung aus. Vielleicht mache ich etwas ganz anderes. Das wird sich zeigen.
Was ich damit sagen will: sich ausschließlich über seine Arbeit zu definieren ist traurig. Eine Dienstunfähigkeit heißt nicht automatisch, dass man sonst nichts mehr machen kann.
Ein ehemaliger Kollege wurde gegen seinen Willen frühpensioniert, weil er wegen einer hartnäckigen Krebserkrankung länger als 12 Monate krank war. Der ist jetzt wieder gesund, hat ein abgezahltes Haus, einiges an Geld auf dem Konto und seine Pension. Der macht jetzt ausgiebige Motorradtouren mit seiner Frau und ist ein zufriedenerer Mensch, als vor der Erkrankung.
Schon wieder abgeschweift. Sorry.
NRW-Lehrerin: bist du pensioniert?
Nöö
Ich hab so meine Zweifel, dass wirklich viele Kolleginnen und Kollegen kündigen bzw. um Entlassung bitten werden. Die meisten, die ich kenne, haben dafür die falsche Mentalität und stecken schon irgendwie im Beamtentum fest. Das meine ich jetzt nicht abwertend.
Ich glaube allerdings, dass die Anzahl an Burnouts und Dienstunfähigkeiten ansteigen wird, wenn die "anlasslose" Teilzeit verboten wird. Das wäre in der Tat eine Katastrophe. Für die Betroffenen sowieso, aber auch für alle anderen, denn sowas geht ja oft in der Anfangsphase, die mit viel kurzfristigem Ausfall und daraus entstehend viel Vertretung und massiver Zusatzbelastung des restlichen Kollegiums einher.
Vermutlich sind Beamte per se einfach zu pflichtbewusst, um den Dienst zu quittieren, sonst wären sie gar nicht erst Beamte geworden? 😉
Ich selbst müsste zwar nicht „anlasslos“ Teilzeit nehmen, arbeite aber seit Jahren nur deshalb Teilzeit, weil ich anders meinen Aufgaben nicht nachkommen könnte. Meine Ermäßigungsstunden reichen nicht aus, um der Arbeit entsprechend gerecht zu werden, denn für einige Aufgaben müsste ich vormittags verfügbar sein, was ich bei mehr Unterrichtsverpflichtung nicht wäre… Finde den Fehler…🤔.
Interessant finde ich aber, wie eine Kollegin in den 30ern es gelöst hat, in die Dienstunfähigkeit zu wechseln: Sie hat sich einfach von heute auf morgen krankschreiben lassen, weil ihr Versetzungsantrag nicht durch ging. Sie wirft der Schulleitung „unüberbrückbare Distanzen“ vor, welche nur durch eine Versetzung zu lösen wären. Ihre Ärztin schreibt sie seit einem Jahr krank, Amtsarzt hat sie inzwischen als dienstunfähig eingestuft. Jetzt wartet sie auf die Versetzung an ihre Wunschschule in Wohnortnähe, weil sie das gesunden lässt… bis dahin ist sie eben dienstunfähig…
Ich bin froh, als Beamtin gut abgesichert zu sein. Aber ich kann bisweilen auch die Kritiker am System verstehen!
denn für einige Aufgaben müsste ich vormittags verfügbar sein, was ich bei mehr Unterrichtsverpflichtung nicht wäre… Finde den Fehler…🤔.
Hm, wenn der Schulleiter das nicht im Blick hat, hat er es spätestens dann im Blick, wenn du nicht verfügbar warst, weil du in einer deiner 28 (?) Vollzeit-Unterrichtsstunden gewesen bist. Dann würde er merken, dass da was nicht stimmt. Aber deswegen auf Teilzeit gehen? *kopfkratz*
Ich bin mal neugierig - kannst du mir einmal schreiben, was das für eine Aufgabe ist? Gerne auch per PN. Danke.
kl. gr. frosch
Interessant finde ich aber, wie eine Kollegin in den 30ern es gelöst hat, in die Dienstunfähigkeit zu wechseln: Sie hat sich einfach von heute auf morgen krankschreiben lassen, weil ihr Versetzungsantrag nicht durch ging. Sie wirft der Schulleitung „unüberbrückbare Distanzen“ vor, welche nur durch eine Versetzung zu lösen wären. Ihre Ärztin schreibt sie seit einem Jahr krank, Amtsarzt hat sie inzwischen als dienstunfähig eingestuft. Jetzt wartet sie auf die Versetzung an ihre Wunschschule in Wohnortnähe, weil sie das gesunden lässt… bis dahin ist sie eben dienstunfähig…
Ich bin froh, als Beamtin gut abgesichert zu sein. Aber ich kann bisweilen auch die Kritiker am System verstehen!
So eine Story kenn ich auch. Wurde aber nie dienstunfähig eingestuft.
Mittlerweile ( nach knapp 2 Jahren) ist sie versetzt worden und wieder im Dienst
Ich selbst müsste zwar nicht „anlasslos“ Teilzeit nehmen, arbeite aber seit Jahren nur deshalb Teilzeit, weil ich anders meinen Aufgaben nicht nachkommen könnte. Meine Ermäßigungsstunden reichen nicht aus, um der Arbeit entsprechend gerecht zu werden,
Das kann nicht sein. Man kann nicht reduzieren "müssen", um seinen Aufgaben gerecht zu werden. Da läuft gehörig was falsch in der Schule und das würde ich, ggf. mit Unterstützung, bei der SL klar und deutlich ansprechen.
ch selbst müsste zwar nicht „anlasslos“ Teilzeit nehmen, arbeite aber seit Jahren nur deshalb Teilzeit, weil ich anders meinen Aufgaben nicht nachkommen könnte.
Das heißt, Du schenkst dem Dienstherren Geld und der lacht sich ins Fäustchen. Wenn es genug solcher KuK gibt, wird sich nie etwas ändern!
Sorry aber das geht zur Lasten aller anderen im System sich kaputt-Arbeitenden.
Wenn es genug solcher KuK gibt, wird sich nie etwas ändern!
So ist es. Es setzt alle unter Druck. Uns wurde sogar zum Ende des Refs geraten, mit nur 20 Studnen einzusteigen, weil man ein volles Deputat nicht leisten könne als Anfänger. Das fand ich unmöglich (und habe mich nicht dran gehalten und von Anfgan 25,5 Stunden gemacht)
So ist es. Es setzt alle unter Druck. Uns wurde sogar zum Ende des Refs geraten, mit nur 20 Studnen einzusteigen, weil man ein volles Deputat nicht leisten könne als Anfänger.
Was ein furchtbarer Ratschlag 😢
ich spielte mit dem Gedanken, meine Planstelle in Teilzeit anzutreten (viel Pendelei und "Eingewöhnen"), meine Schulleitung erklärte mir, dass es eine ganz schlechte Idee sei, ihrer Erfahrung nach würden die wenigsten dann wieder aufstocken.
Ich konnte es auch kaum fassen. Wollte mich nicht mit dem Seminar anlegen, sonst hätte ich mal gefragt, wie das denn möglich ist.
Uns wurde sogar zum Ende des Refs geraten, mit nur 20 Studnen einzusteigen, weil man ein volles Deputat nicht leisten könne als Anfänger. Das fand ich unmöglich (und habe mich nicht dran gehalten und von Anfgan 25,5 Stunden gemacht)
Mir wurde das auch geraten und ich habe mich daran gehalten. Im zweiten Jahr wurde aufgestockt und im dritten Jahr war ich dann in Vollzeit. Es hat mir definitiv einen sanfteren Übergang ermöglicht.
Ich erinnere mich an diesen Satz ebenfalls und fand ihn ähnlich unmöglich.
Ich habe nie Teilzeit gearbeitet, verstehe aber jeden, der sich dafür entscheidet, weil er mehr Freizeit haben möchte. Diese Möglichkeit sollte auch nicht genommen werden. Für Kollegen, die Teilzeit gehen, um ein Vollzeitpensum und zig lustige Projekte zu schaffen, habe ich allerdings wirklich null Verständnis. Es schadet einfach nur dem gesamten System.
In keinem anderen Beruf kann man sich ein solches Geschwätz überhaupt nur vorstellen. Ist bei uns nicht anders: Fang doch lieber mal mit nur 60 % an, sonst übernimmst du dich. Bitte?! Und auf 40 % Gehalt verzichten aber natürlich trotzdem 100 % arbeiten?! Vernünftig ist, dass sich im Lauf der Zeit das Arbeitspensum vom Unterricht in Richtung sonstiger Aufgaben verschiebt. Da kann man meine Schulleitung aber auch in die Tonne treten, wer im 1. Dienstjahr nicht schon in irgendeiner Totschwätz-AG sitzt, schreibt Minusstunden im Bereich "Schulentwicklung" auf.
Für Kollegen, die Teilzeit gehen, um ein Vollzeitpensum und zig lustige Projekte zu schaffen, habe ich allerdings wirklich null Verständnis. Es schadet einfach nur dem gesamten System.
Da stimme ich dir zu, weil diese Kollegen schlicht die Preise verderben. Aber in meinem Referendariatsjahrgang war der reduzierte Einstieg Usus und hat damals übrigens auch mehr Kollegen die Einstellung ermöglicht.
Und auf 40 % Gehalt verzichten aber natürlich trotzdem 100 % arbeiten?!
1) Es ging hier ja nicht um 40%, sondern um ca 20%. Und in meinen ersten Jahren wurde ich (und alle anderen Assessoren) vorbildlich vor dem ganzen Schulentwicklungsklimbimbs abgeschirmt: "Sie kommen erst mal richtig im Job an."
2) Wenn ich mein Deputat um 20% reduziere, erhalte ich 85% des Nettovollzeitlohnes - also nur ein Verlust von 15%.
Wenn es genug solcher KuK gibt, wird sich nie etwas ändern!
"Wenn"? "Weil"!!
weil man ein volles Deputat nicht leisten könne als Anfänger. Das fand ich unmöglich
Das wurde uns im Ref. zwar nicht gesagt, aber ich finde es auch unmöglich. Ich bin natürlich nach dem Ref. Vollzeit eingestiegen (ich bin überhaupt nicht auf die Idee gekommen, in Teilzeit zu arbeiten) und ja, klar war es anstrengend, aber ich war 27 und habe das gut gewuppt bekommen. Die Erfahrung, grundsätzlich schon mal Vollzeit gearbeitet zu haben (ich bin recht früh Mama geworden) und zu wissen, dass ich das schaffe, ist für mich sehr wertvoll. Ich werde definitiv nicht für immer in Teilzeit arbeiten, nur weil ich Frau / Mutter bin. Dieser Job muss in Vollzeit zu machen sein!
Werbung