Nach dem Ref an die Grundschule

  • und müssen vorher eine zweijährige "Umschulung" in München machen

    Naja, eine zweijährige Bewährungszeit im Angestelltenverhältnis bei vollem Gehalt mit zwei Seminartagen würde ich jetzt nicht als "Umschulung in München" bezeichnen.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Naja, eine zweijährige Bewährungszeit im Angestelltenverhältnis bei vollem Gehalt mit zwei Seminartagen würde ich jetzt nicht als "Umschulung in München" bezeichnen.

    Meine Freundin hat mir das so erzählt. Ihre Tochter und ihr Freund machen das und sie sagte, dass sie nach München mussten. Sind 2 Seminartage die Woche keine Umschulung?

  • Meine Freundin hat mir das so erzählt. Ihre Tochter und ihr Freund machen das und sie sagte, dass sie nach München mussten. Sind 2 Seminartage die Woche keine Umschulung?

    Sorry, wenn ich jetzt lachen muss. Ja, 2 Tage pro Woche wären sicher eine Umschulung. Wir sprechen aber von 2 Seminartagen insgesamt. Also einer pro Schuljahr.


    Die Seminartage finden natürlich am Seminar statt. Wenn das zufällig in München ist, muss man logischerweise dahin. Sonst nicht.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Ich hoffe doch, dass kein Mathe Info Absolvent an die Grundschule verschwendet wird. Würde ich bei den Fächern verbieten.

    Soo falsch ist die Aussage an sich nicht. Ich hätte selber nicht das Wort "verschwendet" gewählt und würde es auch nicht als Verschwendung bezeichnen. ABER: An den Gymnasien herrscht deutlicher Mangel an IF Lehrer:innen. Wenn ich das jetzt richtig gelesen habe, hat der/die TE das Ref für's Gymnasium schon gemacht, d.h. hier wurde schon investiert, und das nicht nur im Studium. Dann sollte die Person aus meiner Sicht auch an einer Schulform mit Sek II bleiben, denn auch dort wird sie gebraucht.
    Auf der anderen Seite kann ich auch die Argumentation verstehen, dass so ja dann "nur" die überlaufenen Fächer (D/Ge etc.) an die Grundschule gehen insbes. im Rahmen der Vorgriffsstellen und so dann später am Gymnasium Stellen blockiert werden.

    Wenn so jemand wie die/der TE nun aber am Gym bleibt und dort eine Stelle animmt, ist diese Stelle dann eben nicht in ein paar Jahren mit jemandem mit Pädagogik/Geschichte blockiert, der den "Umweg" über die Grundschule genommen hat.


    Das soll nicht den eklatanten Lehrermangel an den Grunschule kleinreden. Ich weiß, dass die Grundschulen unfassbar zu kämpfen haben.

    Wenn ich mir allerdings anschaue, wie viel % Abdeckung wir laut BezReg haben und das damit vergleiche, wie auch wir kämpfen müssen, den Unterricht überhaupt verteilt zu bekommen, dann sehe ich diesen Mangel auch auf die Gymnasium zukommen (Spoiler: er ist schon da). Weil hier (wie an allen anderen Schulformen auch) "schön gerechnet" wird. Ach ne, halt, ich unterrichte ja bald zwei Kurse mit je 40 Schüler:innen gleichzeitig. 40 sitzen vor mir, die anderen 40 werden zugeschaltet. Wobei ich jetzt schon sagen kann, bei mir wird das deutlich mehr Vorlesung, als Unterricht. Was soll man denn da noch machen? (sorry für's OT)

  • Auch am BK wird Info wirklich gesucht.

    Sollte also die Idee Deutsch, Sachkunde, Kunst, vielleicht noch Englisch zu unterrichten doch nicht so attraktiv sein, Stellen an Gymnasien, Gesamtschulen und BKs gibts mit der Kombination jede Menge.

    Das sage ich, weil ich mit meinem Studium in der Grundschule überfordert wäre, wenn ich sehe was mein Sohn dort macht.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • An den Gymnasien herrscht deutlicher Mangel an IF Lehrer:innen.


    Auch am BK wird Info wirklich gesucht.

    Wenn das wirklich so gesucht wird, verstehe ich aber unsere Landesregierung in NRW nicht. Im allgemeinbildenden Bereich gibt es die Fakultas Informatik. Im berufsbildenden Bereich gibt es die Fakulten Technische Informatik, Wirtschaftsinformatik, Nachrichtentechnik, …


    Warum faßt man das nicht zusammen, so wie es in Niedersachsen gemacht wird, damit die Lehrer zwischen Sek 2 und Sek 2b wechseln können? Mit der Zersplitterung in zieg kleine Fakulten kommt man doch bei einem Mangel auch nicht weiter und ich traue jedem technischen Informatiker, der „nebenbei“ noch die Roboter-Ansteuerung am BK macht, jedem Wirtschaftsinformatiker, der ABAP programmiert und jedem Nachrichtentechniker, der sich mit Netzwerken auskennt, den Informatiker-Unterricht an einem Gymnasium eher zu als den Quereinsteigern, denen das pädagogische Rüstzeug fehlt.


    Während meiner eigenen Bewerbungsphase nach dem Ref. fand ich es jedenfalls bezeichnend, daß ich zu einem Vorstellungsgespräch geladen wurde, der Schulleiter mich auch haben wollte, er mich jedoch drei Tage später angerufen hat und zugeben mußte, daß er mich zwar gerne genommen hätte, die Stelle aber mit einer unpassenden Informatikspezialisierung ausgeschrieben war, weshalb ich mich eigentlich darauf gar nicht hätte bewerben dürfen und auch das Einstellungsgespräch nie hätte stattfinden dürfen.


    Ach ja, 1,5 Jahre Hartz 4 zwischen Ref. und fester Stelle sind auch nicht gerade förderlich, wenn es darum geht Lehrkräfte für Informatik zu gewinnen. Da verliert man dann nämlich fertig ausgebildetes Personal in Richtung „freie Wirtschaft“.

  • Ich hoffe doch, dass kein Mathe Info Absolvent an die Grundschule verschwendet wird.

    Mach’ dir keine Sorgen. Der Einsatz mit den Fächern im Primarbereich ist keine Verschwendung. Eine fachlich fundierte Ausbildung in diesen Fächern hilft den jungen Menschen, wenn sie an die weiterführenden Schulen kommen.

    Würde ich bei den Fächern verbieten.

    Ja, so sind sie. Immer irgendetwas verbieten. Fernreisen, Fleischkonsum, Laufbahnwechsel. Möchtest du wirklich in einer solchen Verbotsgesellschaft leben?

  • Wer dann an die Grundschule geht, hätte auch gleich das fachlich einfachere Grundschulstudium machen können.

    Liest du hier mit? Die TE hatte die Erkenntnis, lieber Primar machen zu möchten, etwas spät, letztendlich aber noch nicht zu spät. Wäre es dir lieber, dass sie an einer Schulform unterrichtet, an der sie eigentlich nicht sein möchte.


    Und zur Reduktion des Lehramtsstudiums auf das „[F]achliche“ muss man hoffentlich nichts mehr sagen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Sorry, wenn ich jetzt lachen muss. Ja, 2 Tage pro Woche wären sicher eine Umschulung. Wir sprechen aber von 2 Seminartagen insgesamt. Also einer pro Schuljahr.


    Die Seminartage finden natürlich am Seminar statt. Wenn das zufällig in München ist, muss man logischerweise dahin. Sonst nicht.

    Ich habe es so verstanden, als wäre das pro Woche. Aber ich frage nochmals nach. München deshalb, weil früher alle Realschul-Referendare nach München mussten, auch die aus Oberfranken, warum auch immer. Dafür gab es extra Wohnungen. Deshalb wundert mich das mit München überhaupt nicht.

  • Meine Info ist aus erster Hand, meine Frau hat die Sondermaßnahme durchlaufen.

    München deshalb, weil früher alle Realschul-Referendare nach München mussten, auch die aus Oberfranken, warum auch immer.

    "Früher"? "Alle"? Sorry, bei solchen Allgemeinplätzen werde ich immer hellhörig. In diesem Fall kann ich immerhin ca. 10 StudienkollegInnen beisteuern, die ihr RS-Ref allesamt in Unterfranken absolvieren durften, und zwar beide Stationen.

    Ich bezweifle auch stark, dass die Münchner Realschulen jemals ausgereicht hätten, um zwei Prüfungsjahrgänge von 9 Unis aus ganz Bayern aufzunehmen.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Weißt du, wir Grundschulleute studieren überhaupt nicht. Wir haben einfach nur eine geile Zeit. Lesen und schreiben können wir doch. ;)

    Ich kenne genug gescheiterte Mathe Gymnasialabsolventen, die es danach für Realschule oder Grundschule versucht haben, weil sie den hohen fachlichen Anspruch (gleiche Vorlesungen mit Bachelor/Diplom Mathematikern) nicht geschafft haben. Das ist keine Abwertung der Arbeit an der Grundschule, aber was das Studium angeht ein Fakt.

  • Ich kenne genug gescheiterte Mathe Gymnasialabsolventen, die es danach für Realschule oder Grundschule versucht haben

    Auch hier hat state_of_Trance nicht Unrecht. An meiner Uni war es üblich, dass, wer 3 mal die gleiche Pflichtprüfung nicht bestanden hat, von Gym/Ges auf GHR gewechselt hat. Und ja, die Rückmeldung war, dass dies in Mathe deutlich einfacher war.

    Alternativ konnte man auch auf Mathe als Drittfach für Sek I wechseln und ein anderes Fach für die Sek II hinzunehmen.

    Eine Bekannte hat das gemacht. Hat angefangen mit M/Ge für Gym/Ges, ist an Mathe gescheitert, hat auf Mathe als Drittfach für Sek I gewechselt, dafür Latein als Fach für die Sek II hinzugenommen. Da sie schon einige Mathescheine für Gym/Ges hatte, musste sie für Mathe für Sek I "nur" noch ein paar Didaktikveranstaltungen besuchen.


    Ähnliche Wechsel gab es übrigens in Englisch und Geschichte unter denjenigen, die das Latinum nicht in der Schule gemacht hatten, sondern das an der Uni nachholen mussten, und dann zweimal durchgefallen sind.


    Ich sage nicht, dass das Lehramt GHR grundsätzlich "einfacher" ist, als das für Gym/Ges. Aber das Studium kann, je nach Fach, weniger anspruchsvoll sein (gilt in Mathe, vermutlich nicht in Pädagogik oder Sport).

  • Meine Info ist aus erster Hand, meine Frau hat die Sondermaßnahme durchlaufen.

    "Früher"? "Alle"? Sorry, bei solchen Allgemeinplätzen werde ich immer hellhörig. In diesem Fall kann ich immerhin ca. 10 StudienkollegInnen beisteuern, die ihr RS-Ref allesamt in Unterfranken absolvieren durften, und zwar beide Stationen.

    Ich bezweifle auch stark, dass die Münchner Realschulen jemals ausgereicht hätten, um zwei Prüfungsjahrgänge von 9 Unis aus ganz Bayern aufzunehmen.

    Mein Freundeskreis Lehramt Realschule musste fürs Ref. von Bayreuth nach München. Ich weiß nicht mehr, warum. Vllt. ist das ja jetzt anders.


    Meine Freundin hat einen Mordsaufriss gemacht wegen der Umschulung von Tochter und Schwiegersohn von Gymnasiallehramt auf Mittelschule. Ich habe es geglaubt, denn Latein hat man ja da nicht. Französisch auch weniger. Vllt. kommt es ja auch auf die Fächer an. Wenn das wirklich nur 2 Tage sind insgesamt sind, dann ist ja gut. Sie hat was von Umzug erzählt. Ist man dann auf A12 oder A13?

  • Wenn das wirklich so gesucht wird, verstehe ich aber unsere Landesregierung in NRW nicht. Im allgemeinbildenden Bereich gibt es die Fakultas Informatik. Im berufsbildenden Bereich gibt es die Fakulten Technische Informatik, Wirtschaftsinformatik, Nachrichtentechnik, …


    Warum faßt man das nicht zusammen, so wie es in Niedersachsen gemacht wird, damit die Lehrer zwischen Sek 2 und Sek 2b wechseln können?

    Das habe ich mich auch schon gefragt, nachdem ein Kollege, der in NRW "Wirtschaftsinformatik" studiert hat, erzählte, dass er versucht hatte, sich dies als Unterrichtsfach "Informatik" in NDS anerkennen zu lassen. Wurde von der RLSB nicht anerkannt (er hätte dafür nachstudieren müssen); er unterrichtet bei uns nun nur Wirtschaft.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    • Offizieller Beitrag

    Ich kenne genug gescheiterte Mathe Gymnasialabsolventen, die es danach für Realschule oder Grundschule versucht haben, weil sie den hohen fachlichen Anspruch (gleiche Vorlesungen mit Bachelor/Diplom Mathematikern) nicht geschafft haben. Das ist keine Abwertung der Arbeit an der Grundschule, aber was das Studium angeht ein Fakt.

    und auch wenn ich weiß, dass es diese Leute gibt (und ich davon auch einige vor mir hatte), hatte ich in den letzten 18 Monaten aber auch eine Menge (wesentlich größere, aber es wird mit meiner Stelle gebiast) an Studis, die Grundschule entweder angefangen haben und an Mathe gescheitert sind (oder keinen Bock hatten) oder erst recht gar nicht mit Grundschule angefangen haben, weil sie keine Lust auf Mathe/zuviel Respekt vor Mathe hatten und deswegen etwas Unverfängliches wie EW oder Englisch (am besten in Kombi) studieren und ganz offen mit dem "Quereinstieg" in die Grundschule liebäugeln und stolz erzählen. "Ich studiere Gym/Ges, weil nach unten (sic!) kann man immer", "ich studiere Gym/Ges, aber ich will in die Grundschule", "Ja, ich studiere Gym/Ges aber das mit Englisch ist nicht so wichtig, ich will eh in die Grundschule" (wenn ich darauf hinweise, dass 12 Wochen Ausland nicht diiiie Welt sind, wenn man später einen LK unterrichten soll) "ich studiere Gym/Ges, weil Mathe kann ich nicht", "und jetzt kann ich sogar offiziell wechseln" (ja, die Studis wissen nicht, wieviele ECTS-Punkte ihre Bachelorarbeit hat, aber das Maßnahmenpacket haben sie echt schnell mitbekommen...)

    Da erfreue ich mich an jedem/jeder Mathe/Info-Absolvent*in, der/die gute Mathe-Grundlagen in der Grundschule machen wird, wenn er/sie für sich herausgefunden hat, dass die Kleinen ihm/ihr besser liegen. Gute Grundlagen kaputt zu machen ist schwieriger als schlechte Grundlagen wieder aufzubauen.

  • Wenn das wirklich so gesucht wird, verstehe ich aber unsere Landesregierung in NRW nicht. Im allgemeinbildenden Bereich gibt es die Fakultas Informatik. Im berufsbildenden Bereich gibt es die Fakulten Technische Informatik, Wirtschaftsinformatik, Nachrichtentechnik, …


    Warum faßt man das nicht zusammen, so wie es in Niedersachsen gemacht wird, damit die Lehrer zwischen Sek 2 und Sek 2b wechseln können? Mit der Zersplitterung in zieg kleine Fakulten kommt man doch bei einem Mangel auch nicht weiter und ich traue jedem technischen Informatiker, der „nebenbei“ noch die Roboter-Ansteuerung am BK macht, jedem Wirtschaftsinformatiker, der ABAP programmiert und jedem Nachrichtentechniker, der sich mit Netzwerken auskennt, den Informatiker-Unterricht an einem Gymnasium eher zu als den Quereinsteigern, denen das pädagogische Rüstzeug fehlt.

    An BBSen geben diese unterschiedlichen Fakulten viel Sinn. Jedes Feld ist für sich schon groß genug und mit eigenen fachlichen und fachdidaktischen Details gespickt. Klar gibt es zwischen den Informatikern, den Metallern und den Elektrikern (bevor jetzt jemand Korinthen kackt: Ja, ich kenne die offiziellen Bezeichnungen) manch Überschneidungen. Der Metaller kann auch häufig was programmieren (Roboter), der E-Techniker kann mit dem Arduino/Raspberry Pi rumschaffen (und beherrscht da besonders gut den schaltungstechnischen Teil), der Informatiker kann das so ähnlich mit dem Arduino/Raspberry Pi wie der E-Techniker.

    Aber: Der Informatiker hat dann ganz schnell Probleme, wenn es um das Verständnis der Schaltungen geht, der Metaller und der E-Techniker arbeiten auf der Programmierebene dann eher hunzig rum und wenn es um Datenstrukturen, OO-Programmierung und sowas geht, sind sie - weil nur angelernt - in aller Regel ziemlich verloren.


    Von Wirtschaftsinfo wollen wir erst mal gar nicht reden. Die sollen richtig technische Info unterrichten?

    Wir kennen an BBSen durchaus unsere Möglichkeiten (daher schaffen wir viel in diesen Überlappungen der Fächer), können aber auch meist unsere Grenzen erkennen.


    Zu den Beispielen: Der Nachrichtentechniker, der sich mit Netzwerken auskennt, hat das in aller Regel in seinem Studium nicht ausreichend behandelt. Der normale technische Informatiker (also der, der Informatik studiert hat) kann problemlos an einem Gymi unterrichten.


    btw.: Mit technischer Info meine ich, dass jemand Info für LA mit dem technischen Schwerpunkt studiert hat und eben nicht WInfo

  • Dann ist es doch schön, wenn Leute mit fundierten Mathematik-Kenntnissen an die Grundschulen gehen. Alles andere wäre Verschwendung derer.


    Und vielleicht kann man sich mal fragen, ob das Scheitern im Mathematik-Studium nicht auch mit dem „fachlich anspruchsvollen“ Mathematik-Unterricht, den sie vorher hatten, zusammenhängt.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Und vielleicht kann man sich mal fragen, ob das Scheitern im Mathematik-Studium nicht auch mit dem „fachlich anspruchsvollen“ Mathematik-Unterricht, den sie vorher hatten, zusammenhängt.

    Die Inhalte in Schule und Studium passen in NRW überhaupt nicht zusammen. Auf Grund des Zentralabiturs können wir aber nicht einfach die Inhalte ändern. Ich schrieb hier schon mal, dass ich nicht der Meinung bin, dass der Schulunterricht in Mathe auf ein Studium vorbereitet. Das ist nicht nur ein Problem für Mathe, sondern für alle MINT Fächer.

    Diese ewig langen Kontexte bei denen man dann z.T. raten soll, was berechnet werden muss (hier lohnt es sich sehr sich mit Formulierungen auseinanderzusetzen) und der Fokus auf den GTR führen nicht gerade dazu, dass man auf Mathe an der Uni vorbereitet wird.

    Es bleibt auch zu wenig Zeit zum Üben. Darum scheitern ja Schüler:innen im Abi an der Bruchrechnung. Nicht, weil sie per se zu doof sind, sondern, weil das irgendwann in der 6./7. Klasse mal durchgehauen werden musste, aber keine Zeit für grundständiges Üben war, weil man ja Kontextaufgaben machen musste. (Natürilch könnten sich Oberstufenschüler:innen auch mal hinsetzen und das alleine Üben, aber das ist eine ganz andere Sache)


    Kleine Anmerkung noch: ein Teil des Problems liegt hier in der "Gesellschaft". Zum einen wird städnig gefragt "wo für braucht man Mathe?" (ich nehme an, daher kommen diese z.T. abstrusen Anwednungsaufgaben), zum Anderen ist nicht vorhandenes Mathematikwissen ja eher eine Auszeichnung, als alles andere. Gerade vor ein paar Tage wurde mir auf Twitter ein Thread angezeigt, in dem eine Mutter (sich selbst lobend) erzählte, wie toll sie und ihr Mann damit umgegangen sind, dass die Tochter in Mathe eine 5 auf dem Zeugnis hat. Sie haben ihrer Tochter erzählt, dass das nicht so schlimm sei, denn in Mathe hätten sie selbst auch schlechte Noten gehabt. Es gab ich weiß nicht wie viele Antworten, die alle ungefähr so waren "Toll! Ihr seid super Eltern. In Mathe darf man ruhig schlecht sein, das braucht eh niemand..."

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