Zusatztätigkeit Berufliche Schulen BW

Liebe Kolleg:innen,

in der Hoffnung, von eurem Schwarmwissen zu profitieren, habe ich mich nach langer Zeit als stumme Leserin hier nun auch angemeldet

Ich befinde mich in meinem zweiten Dienstjahr nach dem Ref und merke zurzeit, dass mich die Arbeit mit einem vollen Deputat an einer beruflichen Schule in BW nicht sehr erfüllt. Mit meinen beiden Hauptfächern bin ich hauptsächlich im Beruflichen Gymnasium eingesetzt und da ich noch nicht so viel Berufserfahrung habe und hohe Ansprüche an meine Arbeit, verbringe ich unverhältnismäßig viel Zeit mit Unterrichtsvorbereitung und Korrektur von Klausuren. Auch das Einarbeiten in für mich neue Stoffgebiete in der Erzieherausbildung, in der ich seit diesem Schuljahr eingesetzt bin, nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, sodass ich aktuell quasi keine work-life-balance mehr habe und sehr betrübt bin.

Ich weiß, dass sich das mit mehr Dienstjahren ändern wird, trotzdem würde ich gerne noch eine andere Tätigkeit neben dem "normalen Unterrichten" ausüben, um etwas Abwechslung in meine Arbeit zu bekommen. Welche Möglichkeiten der Weiterbildung und Zusatztätigkeit gibt es als Lehrerin an einer beruflichen Schule in BW?

Besonders interessant fände ich Tätigkeiten, die >6 Deputatsstunden in Anspruch nehmen würden, um wirklich intensiv (z.B. einen Tag in der Woche) etwas anderes zu machen als unterrichten. Außerdem kann ich mir gut vorstellen, diese "andere Arbeit" nicht an der eigenen Schule zu machen, deshalb käme z.B. die Ausbildung und Arbeit als Beratungslehrerin vorerst nicht in Frage.

Ich hoffe, dass ich mich verständlich ausgedrückt habe Ich bin auf keinen Fall arbeitsscheu und möchte weiterhin Vollzeit arbeiten, nur eben nicht ausschließlich unterrichten. Für eine Führungsposition fühle ich mich aktuell noch nicht erfahren genug.

Viele Grüße,

moja

Wenn du eine Abordnung hast, sind - bitte korrigiert mich, wenn es in BW anders ist - die Stunden in der Behörde/im Amt/im XYZ-Zentrum eben auch immer deutlich höher als die Zahl der Deputatsstunden, die entlastet werden. Das liegt daran, dass im Deputat Vor-/Nachbereitung berücksichtigt sind sowie die Ferien. Bei 6 Stunden Entlastung in der Schule kommt bei keinem, den ich bisher mit Abordnungen kannte, ein einzelner 9to5-Arbeitstag heraus sondern eben deutlich mehr.

Auch bei Abordnungen für einzelne Aufgaben (Lehrplan schreiben und solche Dinge) hat bisher jede(r) davon berichtet, dass die Aufgaben mehr waren als die Entlastungsstunden.

Wenn du also derzeit - wie sich herauslesen lässt - bis an die Oberkante Unterlippe mit Aufgaben ausgelastet bist, wird sich an diesem Zustand wohl nicht wirklich was ändern, wenn du Abordnungen bekommst/andere Aufgaben übernimmst.

Wenn du deine work-life-balance in den Griff bekommen willst, gibt es verschiedene Möglichkeiten (die ja alle nix neues sind, sondern die ich seit 20 Jahren so immer wieder bei Neueinsteigerinnen/-einsteigern nach dem Ref sehe):

• Stunden (und Geld) reduzieren
• Perfektionismus ablegen
• effizienter arbeiten
• mit KuK kooperieren
• parallele Klassen/Fächer suchen

Wie gesagt: Ich habe nicht das Gefühl, dass eine Abordnung dir so viel bringen würde, denn ich lese bei dir weniger mangelnde Erfüllung sondern vielmehr Unzufriedenheit mit der vielen Arbeit raus (sorry, wenn ich's falsch interpretiert habe).