Hi,
meine Klasse (Erzieher, 1. Jahr) ist zwar sehr klein, aber nicht ganz einfach, arbeitet gerade daran, eine harmonische Klassengemeinschaft zu werden.
Ich muss dazu sagen, dass meine Erfahrungen mit Erzieherklassen sehr gut sind, viele soziale Verhaltensweisen müssen gar nicht erst thematisiert werden, weil die SuS einfach schon viele Kompetenzen haben und sehr lernwillig und reflektiert sind. Voraussetzung für die Aufnahme in den Bildungsgang sind Fachabi oder schon eine Ausbildung wie z.B. KinderpflegerIn oder SozialassistentIn, man kann also auch kognitiv einiges erwarten .... eigentlich ..... In den letzten Jahren hat das aber immer mehr abgenommen und aktuell habe ich eine Klasse, die ich in der Form noch nie hatte. Wer "Fack ju Göthe" gesehen hat, weiß, was ich meine, wenn ich sage, dass ich gerne eine "Isch-Kasse" aufstellen würde, genauso wie eine "Junge-Kasse" - was die in ihrer Freizeit so reden, möchte ich gar nicht wissen.
Lernwillig sind sie und so richtig "asi" sind sie nicht, es sind auch nicht alle, aber geschätzt 70% der Klasse, die aus sozialen Milieus kommen, in denen manche Begriffe an der Tagesordnung sind.
Nun haben sich relativ schnell nach Schuljahresstart zwei Fronten in der Klasse gebildet. Das schwelte immer, und durch Kennenlernspiele, Erlebnispädagogik, Namen ziehen für Gruppenarbeiten und eine wöchentlich wechselnde Sitzordnung habe ich versucht, dem entgegenzuwirken.
Das hat aber nie ein Ende gefunden und vor ein paar Tagen kam eine Schülerin auf mich zu und wollte wissen, ob die Klasse eine halbe Stunde haben kann, um etwas zu besprechen. Ich war gerade mit dem Thema "Kommunikation" beschäftigt und hatte vor, etwas zum Thema "Mobbing" zu machen und Klassenregeln aufzustellen, daher passte das optimal.
Es wurde dann in meinem Unterricht ein Plakat erstellt mit Klassenregeln (nicht lästern etc.) und dann gab ich die Bühne frei. Ich sollte dabei bleiben und verfolgte das Ganze, und ich war echt begeistert - da gab es ein Gespräch über Missverständnisse, Animositäten privater Natur, reduzierte oder missverständliche Kommunikation, Kritik an der Sitzordnung (Gruppentisch, "Wir können uns so gar nicht alle immer sehen") und Zugeständnisse. Es war sehr sachlich und so gut wie jeder hat sich eingebracht
Resultate:
1. Sitzordnung ändern, wieder das U (aber die SuS, die in einer Gruppe waren (Anti 1, Neutrale, Anti 2) sitzen natürlich wieder zusammen.
2. Besser kennenlernen. Am Montag haben sie frei, wollen sich aber trotzdem in der Schule treffen, um Spiele zu spielen. Sie würden sich freuen, wenn ich auch dabei bin.
Klar, sehr gerne
Mein Plan: Gemeinsam Klasse putzen (ich habe den Eindruck, bei uns wird schon seit Wochen nicht saubergemacht) ggf. etwas essen, und geeignete Spiele spielen. Abwarten, was die SuS an Ideen haben.
Nun meine Frage: Was für geeignete Spiele gibt es? Vor allem Spiele, die das Zusammenheitsgefühl stärken, die allen Spaß machen und die geeignet sind, indem sich nicht wieder die gleichen Gruppen bilden könnten. Ich möchte auch ein Spiel vorschlagen, und wenn es da etwas gibt, was richtig gut geeignet ist, immer her damit!