Ausgelagert: Klimakleber und Selbstjustiz


  • Was mich stört, ist, die Rechtsvorbeifahrmöglichkeit als Ausrede für zu enges Überholen anzuführen.

    Ich überhole nie eng, finde das als Radfahrer nämlich auch unangenehm und möchte als Autofahrer auch keinen Radfahrer abräumen. Konsequenz ist dann, dass man ggf. ewig festhängt und eine riesen Schlange verursacht. Deswegen versucht man, es möglichst gar nicht erst zum erfolgreichen "Rücküberholen" von Radfahrern kommen zu lassen. Wenn sie es dann trotzdem schaffen, tja, dann hat man Pech.


    Erfreulich wäre ja eh, wenn Radfahrer einfach mal die Radwege nutzen würden, wo es sie gibt.

  • Ich überhole nie eng

    Das bist du die Ausnahme.


    Deswegen versucht man, es möglichst gar nicht erst zum erfolgreichen "Rücküberholen" von Radfahrern kommen zu lassen.

    Wie muss ich mir das denn vorstellen? Aber ich sehe schon, eine Radlerin darf man überholen, muss gar. Die ist ja im Weg.


    Umgekehrt, wenn jemand seine zwei Tonnen Blech auf die Straße plumpsen lässt, bleibt die Radlerin schön dahinter. Wo kämen wir denn da hin?

  • Nicht schön zu sehen, wie die Öko-Fraktion immer noch keine Ahnung hat, daß es bei einer reinen Öko-Landwirtschaft schon heute gar nicht mehr möglich wäre die Weltbevölkerung zu ernähren.

    Gibt es da Zahlen zu? Ich habe da durchaus schon unterschiedliches gehört.


    Schön, dass es die Chemo-Landwirtschaft aber gut hinkriegt mit der Welternährung. Hungert ja niemand mehr.


    Oder muss ma sagen, es hungerte niemand mehr, wenn die Nahrung zu den Menschen käme. Wir haben kein Mengenproblem, wir haben ein Verteilungsproblem. Bei und werden die Lebensmittel weggeschmissen, von denen anderswo Menschen überleben könnten.


    Ich weiß auch nicht, ob es die Hungernden weiter bringt, wenn wir die Böden vergiften und langsam die Grundlage für die Landwirtschaft zerstören.


    Im Jahr 2050 werden bei einer Weltbevöklerung von 10 Mrd. Menschen in den Entwicklungsländern 1.400m² ausreichen müssen, um einen Menschen zu ernähren. Das wird von der Ackerfläche her gewaltig eng.

    Ich habe mal etwas von 300 qm pro Person für einen Selbstversorgerinnengarten gelesen. War bei Seymour? Insofern, ja.


    Viel landwirtschaftliche Fläche fällt übrigens dem Klimawandel zum Opfer. Und, schwupps, klick, klick, wir sind wieder beim Thema.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Wie muss ich mir das denn vorstellen? Aber ich sehe schon, eine Radlerin darf man überholen, muss gar. Die ist ja im Weg.

    Ich habe auch kein Problem damit von Radfahrern überholt zu werden, in den Alpen bergrunter komme ich den Radfahrern weder mitm Auto noch Motorrad hinterher. Mit dem Fahrrad könnte ich es theoretisch wohl schaffen hinten dran zu bleiben, aber dafür fehlt mir der Mut.


    Also so lange Radfahrer, E-Bikes, ... im fließenden Verkehr schneller sind, sollen sie alle gerne überholen. Nur bei uns sind sie im fließenden Verkehr ja eben gerade nicht schneller. Sie drücken sich rechts an der Warteschlange vorbei, stellen sich vorne an die Ampel und sobald es wieder losgeht, halten sie alle anderen auf.


    Wie sagte mein Fahrlehrer damals so passend: Wenn du schon jemandem direkt vor die Schnautze fährst (kurz vor einem Anderen auf eine Straße einbiegst etc.), dann gib wenigst richtig Gas und bremse ihn nicht immer noch weiter aus!

  • Verstehe jetzt nicht so recht, wieso der Radfahrer unbedingt ohne Warten durch den Verkehr kommen muss 🤔

    Ja, das frage ich mich ja bei den Autofahrern auch immer....

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Die Radfahrer haben einfach das System einer Warteschlange noch nicht verstanden und halten sich für was Besseres. Zumindest wenn ich den Fahrstil mancher Fahrradkurriere sehe, frage ich mich ob sie nicht schon in suizidaler Absicht unterwegs sind. Rote Ampeln sind für die nur eine Empfehlung, genauso wie Einbahnstraßen, Fußwege, ...

  • Die Radfahrer haben einfach das System einer Warteschlange noch nicht verstanden und halten sich für was Besseres.

    Das wird es vermutlich sein.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Fahrstil mancher Fahrradkurriere

    Das ist die einzige Spezies der Radfahrer, bei denen ich so etwas tolerieren kann. Deren Arbeitsbedingungen sind derart miserabel, dass Verkehrsregeln sich unmittelbar negativ auf ihren Lohn auswirken. Wenn mich aber wildgewordene "Otto-Normal-Radfahrer" auf dem Gehweg neben der extra ausgewiesenen Fahrradstraße wegklingeln wollen, werde ich zum Tier...

  • ie Radfahrer haben einfach das System einer Warteschlange noch nicht verstanden und halten sich für was Besseres.

    ... und stimmt sogar.

    Als Autofahrer (auch als begeisterter Bullifahrer) bin ich demütig; ...

    denn sobald ich dann wieder auf dem Rad bin, ja - auf dem Ebike, dann weiß ich, dass ich jetzt wieder ein besserer Mensch bin.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Ich bin nur als Fußgänger der bessere Verkehrsteilnehmer. Als Radfahrer kann ich durchaus nerven. Wenn ich gleichzeitig im Auto sitzen würde, könnte ich mich sogar selbst nerven. In beide Richtungen.

  • Ich bin nur als Fußgänger der bessere Verkehrsteilnehmer.

    Dem stimme ich zu; noch besser bin ich allerdings, wenn ich als Opa die Kinderwägen schiebe.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Also so lange Radfahrer, E-Bikes, ... im fließenden Verkehr schneller sind, sollen sie alle gerne überholen. Nur bei uns sind sie im fließenden Verkehr ja eben gerade nicht schneller. Sie drücken sich rechts an der Warteschlange vorbei, stellen sich vorne an die Ampel und sobald es wieder losgeht, halten sie alle anderen auf.

    (....)


    Die Radfahrer haben einfach das System einer Warteschlange noch nicht verstanden und halten sich für was Besseres. Zumindest wenn ich den Fahrstil mancher Fahrradkurriere sehe, frage ich mich ob sie nicht schon in suizidaler Absicht unterwegs sind. Rote Ampeln sind für die nur eine Empfehlung, genauso wie Einbahnstraßen, Fußwege, ...

    Es empfiehlt sich - auch für gestandene Verkehrsteilnehmer - hin und wieder mal ein Blick in die StVO. Es geht hier nicht um "vorbeidrücken" oder "vordrängeln", sondern um einen explizit erlaubten Überholvorgang nach §5 Abs. 8 StVO. Möglicherweise haben einige hier im Forum die Verkehrsregeln nicht richtig verstanden ;)

  • eine Anekdote:


    Gestern wollten wir mit den Rädern ne Runde drehen von Aachen über Würselen durch den Wald nach Stolberg und wieder Richtung Aachen. Schon im Wald bekam ich nen Hals ob der mir über die enge Straße (30er-Zone) entgegen rasenden Autofahrerinnen, entweder vom Kaffeetrinken im "Forsthaus" oder von ihren Hottahüs.


    Auf dem neu angelegten Fahrradweg entlang der L23 von Stolberg gen Aachen war's sehr angenehm, bis plötzlich und vollkommen unvorbereitet der Fahrradweg wegen einer Baustelle nicht nur gesperrt war, sondern auch die Weiterfahrt für Fahrradfahrer über die Landstraße untersagt. Rechts mussten wir nun über schmale, unbefestigte, aber befahrbare Waldwege wieder zurück. Mitten im Wald immer wieder kleinere Gruppen von Hundefreund*innen, die ihren Lieblingen freien Lauf ließen, die uns auch gelegentlich hinterher jagten.


    "Bei Fuß, Hasso, bei Fuß! Hasso! Bei Fuß! Lass den Mann in Ruhe! Hasso, ich hab dir das doch schon tausendmal gesagt: Lass die Fahrradfahrer in Ruhe!"


    Da kommt uns auf einem geraden Stück ein dunkler Wagen entgegen, zugegeben: langsam. Doch die Wegesenge reichte nicht für beide. Auf halbem Wege zwischen uns ein Holzabfuhrplatz zur Linken mit deutlicher Wendegelegenheit, also Verbreiterung des Weges. Wir drosselten das Tempo, fuhren nur noch Schritt in der Hoffnung, unser Gegenüber fährt in diese Ausweiche und lässt uns problemlos vorbei.


    Doch dieser bleibt in der Enge stehen, blinkt uns sogar heran. Wir trauen uns, knapp rechts neben uns eine Wasserführung. Kopfschüttelnd wage ich die Vorbeifahrt auf ca.50 cm Abstand vom Audi, gerade noch im Augenwinkel eine Plakette wahrnehmend mit sowas wie "Jagdaufsicht" o.ä. und dass der Fahrer die Scheibe runterfährt:


    "Sie schütteln den Kopf. Hab ich was falsch gemacht?" kam es mit niederländischem Akzent.

    Wir halten an.

    "Sie hätten zum Holzlager durchfahren können; da ist doch Platz genug."

    "Ich wollte nur höflich sein."

    "Aber Sie zwingen uns in die Enge. 1 Meter 50 ist ja hier nun nicht mehr zwischen uns."
    "Ich wollte nur höflich sein."


    Ich war sauer über einen höflichen Verkehrsteilnehmer.

    Der restliche Abend war gelaufen.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Ach jaaaa... Radfahrer im Wald sind das nächste Problemfeld (so aus Hundehaltersicht 😄). So wie den Radfahrer im Wald das Auto nervt, nervt den Fußgänger ggf. das Fahrrad.

    (allerdings auch hier: mit ein bisschen gegenseitiger Rücksichtnahme dann wiederum auch doch nicht - als Hundehalter ruft man seine Hunde gefälligst zurück, als Radfahrer brettert man nicht vorbei, wenn man merkt, dass das ggf. mal bei wem nicht 100%ig klappt oder zeitlich hinter einer Kurve nicht hinhaut usw.)


    Es braucht einfach klar getrennte Wege für Radfahrer und Fußgänger. Das ist am Unterbacher See in Düsseldorf z.B. toll gelöst und wäre in viel frequentierten Wäldern auch super.

  • Mich hat neulich beim Spazierengehen ein unangeleinter Hund in den Ellbogen gebissen (er war nur nass danach) und mich deutlich und wild angebellt, ist weiter an mir hoch gesprungen. Die dahereilende Besitzerin (sie war 3m enfernt!) konnte ihren Hund nicht beruhigen. Ich hab es dann geschafft, nachdem er mich mehrfach angefallen hatte. Sie meinte dann noch den üblichen Satz: Der hat aber noch nie und der war aber noch nie...

    Dank also, dass ich die erste in seinem Maul sein durfte.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Die Radfahrer haben einfach das System einer Warteschlange noch nicht verstanden und halten sich für was Besseres.

    Zum ersten Teil: Die Verkehrsregeln wurden inzwischen x-mal hier wiederholt.


    Zum zweiten Teil: Das Rad ist nun mal das bessere Verkehrsmittel gegenüber dem Auto. Wenn man eh schon mit seinem Gefährt die Luft verpestet und sich ordentlich am Klimawandel beteiligt, sollte man sich vielleicht nicht noch für die Nummer 1 auf der Straße halten und erwarten, dass alle anderen kuschen, nur weil man schneller fahren kann.

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