Ausgelagert: Klimakleber und Selbstjustiz

  • Ich finde sowohl aus der Perspektive als Autofahrerin, als auch als Radfahrerin Ampeln gut, die vorne so eine breite Sammel- und Vorfahrtszone für Radfahrer: innen haben. Das hilft infantilen Autofahrern ohne ausreichende Frustrationstoleranz ( Anwesende selbstredend ausgenommen von dieser Umschreibung) möglicherweise dabei zu erkennen, dass die Person auf dem Fahrrad sich nicht vordrängelt, sondern die Idee der Verkehrsplaner umsetzt, die sicherlich nicht darin besteht, dass am Ende Autofahrer vor lauter Zeitdruck und kurzen Ampelphasen zu rücksichtslosen Überholmanövern greifen, sondern man den ganzen Trupp auf Rädern direkt sieht, Zwangsabstand an der Ampel halten muss, danach nicht einfach vorbeirasen kann, vor allem aber kein Radfahrer im toten Winkel verloren geht an der Ampel, nur um in der Folge touchiert zu werden ( oder schlimmeres). Natürlich nerven mich auch manchmal langsamere Radfahrer auf der Straße (genauso wie mich als Fußgängerin rasende Radler: innen auf E- Bikes stören, die meinen überall Vorfahrt zu haben, im Zweifelsfall den Gehsteig als Fahrbereich nutzen, am Zebrastreifen nicht absteigen, sondern unvermutet rüberrasen, etc.). Tatsächlich nervt mich aber noch mehr, dass es auf den Straßen, auf denen Radfahrer: innen die normale Fahrspur nutzen schlichtweg gar keine Alternative in Form gut ausgebauter Radwege gibt und dort, wo es sie inzwischen gibt, viele Autofahrer: innen schlichtweg zu doof oder zu ignorant sind, diese nicht konstant zu überfahren, als wären sie lediglich ein verkehrswegerischer Vorschlag, den umzusetzen man persönlich abwägen könne nach persönlicher Tagesverfassung.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Als Bullifetischist, -lobbyist und -blogger gibt's da gar nix zu widerlegen:

    Was gibt es Schöneres und Genussvolleres als mit 90 km/h an verkehrsberuhigten Wochenenden gen Norden zu cruisen!

    Diese FDP-Hektiker und -Fehlorientierten gehen mir gewaltig auf den Keks. Leider darf man die ja nicht mal zwischenzeitlich irgendwo festkleben.

    Ohhh. noch ein Bullifan. :D Ich freu mich schon auf die Sommerferien, ab nach Norden.

  • Ich freu mich schon auf die Sommerferien, ab nach Norden.


    Uh, was würd ich hier jetzt gerne Bilder einstellen; aber dann würden die Preise für gebrauchte Bullis und Wartezeiten auf Neuwagen noch weiter durch die Decke gehen. Und eins is mir doch heilich: Nur kein Neid bei die Kollejen!

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Klar ist es erlaubt als Radfahrer rechts alle zu überholen.

    Nein, sie dürfen an stehenden Fahrzeugen vorbeifahren, wenn genug Platz ist. Was auch immer „genug“ hier heißt.


    Allerdings führt das nur dazu, wie ich selber als Radfahrer feststellen durfte, daß die Autofahrer einen danach nur mit noch weniger Seitenabstand überholen.

    Nunja. Die meisten Radlerinnen-Überhol-Vorgänge haben zu wenig Abstand. Die Autlerinnen halten sich recht konsequent nicht an die geltenden Vorschriften. Durchaus hat auch das Verhalten der Radlerinnen Einfluss auf das der Autlerinnen. Je weiter rechts man fährt, umso weniger kann man vermitteln, dass man auch Platz braucht.


    Eien gute Ausrede für rechtswidriges Verhalten ist es dennoch nicht. Die Regelung ist eindeutig. 1,50 m Abstand.

    Je häufiger man das wiederholt an den Ampeln, desto enger wird es

    Wenn man an wiederholten Amplen immer den gleichen Radlerinnen begegegnet, könnte man auch merken, dass das Überholen nichts bringt, und es bleiben lassen. Aber Hauptsache, man findet den Fehler bei anderen. „Die sollen sich mal schön hinten anstellen, ich aber überhole, weil ich das schon immer so gemacht habe. Brummbrumm.“


    und spätestens nach der vierten Ampel hupen sie mich von der Straße.

    Wie machen sie das. Sie hupen und du verdunstest?


    immer wieder zu lärmenden, energieintensiven und abgasverursachenden Überholmanöver provozieren würden, weil sie im Fahrbetrieb mit der Geschwindigkeit der übrigen Verkehrsteilnehmer nicht mithalten können.

    Überholen in der Stadt ist meist sinnlos. Die Blechlawine ist insgesamt träge. Mit relevanten Durchschnittsgeschwindigkeiten ist nicht zu rechnen. Ständiges Beschleunigen und Abbremsen verschlechtert den ohnehin schon absurden Wirkunsgsgrda der Blechdosen. Wer meint, immer jede Radlerin überholen zu müssen, verhält sich unsinnig. Sie auf eine angeblich Provokation herauszurden, ist ziemlich billig und infantil. S. o.


    Wenn vor der Radlerin frei ist, kann man einmal beschleunigen, vorbeiziehen und schnell weiterfahren. Setzt nicht mehr Energie, um als die Blechdosen ohnehin durch den Auspuff jagen, um auf die Geschwindigkeit zu kommen. Innerorst, insbesondere tagsüber, halt meist völlig unsinnig.


    Aber viele Autlerinnen schauen nicht auf die Verkehrssituation, sondern überholen um des Überholens Willen. Den kann man eigentlich nicht helfen.

  • Wäre übrigens auch schön, wenn einzelne Radfahrende sich nicht an der Ampel vordrängeln würden und so die ganze PKW- und LKW-Kolonne immer wieder zu lärmenden, energieintensiven und abgasverursachenden Überholmanöver provozieren würden, weil sie im Fahrbetrieb mit der Geschwindigkeit der übrigen Verkehrsteilnehmer nicht mithalten können.

    Wieso überholst du einen Radfahrer, wenn du schon weißt, dass ihr an der nächsten Ampel wieder beide stehen werdet?


    Mir ist es übrigens rechts oft zu eng, um zur Ampel vorzufahren. Ich bleibe dann lieber am Ende mitten auf der Spur. Allerdings gibt es auf meiner Hauptstrecke da nur eine Ampel, so dass ich nicht ständig in den Abgasen stehe.


    Was die unterschiedlichen Geschwindigkeitsbeschränkungen für Motorräder und Autos angeht, hast du recht. Das macht es wirklich gefährlicher. Da hat ein Auto bei kurviger Strecke ganz schnell und unerwartet ein Motorrad vor sich, das nur halb so schnell fahren darf wie das Auto selbst.

  • Genau wegen dieser provozierten Überholerei habe ich ja auch die Petition unterschrieben, auf das Roller demnächst 60km/h fahren dürfen und nicht 45. Dann könnten sie innerorts im Verkehr mitschwimmen.

    Ziel dieser Peteition ist es also, dass „Roller“ besser gegen das innerörtliche Tempolimit verstoßen können?

  • Ziel dieser Peteition ist es also, dass „Roller“ besser gegen das innerörtliche Tempolimit verstoßen können?

    Ziel ist es, daß sie im Verkehr mitschwimmen können und eben nicht wegen ihrer aktuellen bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von 45km/h an den unmöglichsten Stellen überholt werden. Nicht ohne Grund haben sich in meiner Jugend alle, die es sich irgendwie leisten konnten, eine Simson Schwalbe oder s50 geholt. Die Dinger konnten in der DDR 60km/h fahren und dank Bestandsschutz durften sie das nach der Wende auch.

  • Ziel dieser Peteition ist es also, dass „Roller“ besser gegen das innerörtliche Tempolimit verstoßen können?


    Ziel ist es, daß sie im Verkehr mitschwimmen können

    Du hast „Ja“ etwas kompliziert ausgedrückt, aber es war verständlich.


    nicht wegen ihrer aktuellen bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von 45km/h an den unmöglichsten Stellen überholt werden.

    Sie werden überholt, weil die Überholenden die Regeln missachten. Wie wär’s mit einer Petition, das geltende Recht durchzusetzen?


    Oder was ist mit Tempo 30 innerorts?

  • Du hast „Ja“ etwas kompliziert ausgedrückt, aber es war verständlich.


    Sie werden überholt, weil die Überholenden die Regeln missachten. Wie wär’s mit einer Petition, das geltende Recht durchzusetzen?


    Oder was ist mit Tempo 30 innerorts?

    Ich bin echt froh, dass du (hoffentlich) keinen politischen Einfluss hast.

  • Oder was ist mit Tempo 30 innerorts?

    Da bin ich sofort dafür, schließlich habe ich dann an der Durchgangsstraße im Dorf direkt vor meiner Tür mehr Ruhe, weil dann auf einmal der kürzeste Weg mitten durch die Wohnsiedlungen auch der schnellste Weg ist und die Navis alle Leute dort lang schicken. :pirat:

  • Wieso überholst du einen Radfahrer, wenn du schon weißt, dass ihr an der nächsten Ampel wieder beide stehen werdet?

    Wenn nicht überholt wird, schaffen es noch weniger Autos über eine Ampelphase und der Stau wird noch größer. Natürlich müssen Radfahrer also überholt werden.

  • Wenn nicht überholt wird, schaffen es noch weniger Autos über eine Ampelphase und der Stau wird noch größer. Natürlich müssen Radfahrer also überholt werden.

    Genau, am besten in engen Straßen bei Gegenverkehr mit 20 cm Abstand zur Radlerin. Dann aber nicht über den langen Kratzer an der rechten Autoseite wundern.

  • Wenn nicht überholt wird, schaffen es noch weniger Autos über eine Ampelphase und der Stau wird noch größer.

    Stimmt leider sogar, da bei uns an den Hauptstraßen die Ampeln auf „grüne Welle“ geschaltet sind. Wenn man also an der ersten Ampel losfährt und konstant 50km/h fährt, kommt man passend zu den folgenden Ampeln, wenn sie gerade auf grün umschalten. Ist halt blöd, wenn man irgendeine Schnarchnase im PKW oder einen Radler vor sich hat, der das Tempo nicht mitgehen will oder kann. Dann kommt während der Grünphase niemand zu den folgenden Ampeln und in der Rotphase staut sich wegen der einen Person alles auf.

  • Schön zu sehen, dass die Brummbrumm-Fraktion immer noch keine Ahnung hat, wie Staus entstehen.


    Ich frage mich trotzdem, woher die Rücksichtslosigkeit und die Aggression kommen. Sterbt ihr, wenn ihr an der roten Ampel steht?


    Was dem Straßenverkehr fehlt, ist etwas Entspanntheit.

  • Stimmt leider sogar, da bei uns an den Hauptstraßen die Ampeln auf „grüne Welle“ geschaltet sind. Wenn man also an der ersten Ampel losfährt und konstant 50km/h fährt, kommt man passend zu den folgenden Ampeln, wenn sie gerade auf grün umschalten. Ist halt blöd, wenn man irgendeine Schnarchnase im PKW oder einen Radler vor sich hat, der das Tempo nicht mitgehen will oder kann. Dann kommt während der Grünphase niemand zu den folgenden Ampeln und in der Rotphase staut sich wegen der einen Person alles auf.

    Das bedeutet in der Regel, dass der klimafreundliche Radfahrer an jeder Ampel rot hat.

    Finde den Fehler.


    Naja, es frustriert halt, wenn man dann nach der Warterei an der Ampel immer wieder hinter dem selben Radfahrenden festhängt, weil man zum Überholen erst den Gegenverkehr abwarten muß. Der Radfahrende sich dann aber wieder an der nächsten Ampel vordrängelt anstatt sich hinten in der Schlange anzustellen wie alle Anderen auch.

    Würde Radfahrerin zusätzlich noch diese tolle Idee beachten, käme sie überhaupt nicht mehr voran.


    Man sollte endlich mal aufhören, Radfahrer*innen auf der Straße gegenüber Autofahrer*innen zu diskriminieren.

    Groningen etwa ist da schon lange mit gutem Beispiel vorangegangen.

  • Wenn nicht überholt wird, schaffen es noch weniger Autos über eine Ampelphase und der Stau wird noch größer. Natürlich müssen Radfahrer also überholt werden.

    Ne, für die Radfahrer wird der Stau nicht größer, da musst du was falsch verstanden haben.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

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