Ausgelagert: Klimakleber und Selbstjustiz

  • E-Roller finde ich übrigens die grässlichste Erfindung der letzten mindestens 10 Jahre. Sofort abschaffen, bitte.

    Ich meine damit Motorroller mit Elektroantrieb, nicht die Kinderroller. (Die nutze ich aber auch manchmal, weil sie eine bessere Verfügbarkeit haben 🤣)

  • Ich bezweifle, dass du das "darauf eingehen" gerne lesen würdest. Da kommt sowieso nur raus: Wer nicht hardcore bei jedem Wetter jede Strecke, egal wie lang mit dem Fahrrad fährt ist eine faule Motoristin.

    Jo, das Getue geht mir auch brutal auf den Sack. Ich wüsste nicht, was dagegenspricht einfach in den nächsten Bus einzusteigen. Ui, ja der verursacht irgendwelche Emissionen, die Sau. Das Geschreibe hier übrigens auch. So ist das Leben eben im Jahre 2023.

  • Jo, das Getue geht mir auch brutal auf den Sack. Ich wüsste nicht, was dagegenspricht einfach in den nächsten Bus einzusteigen. Ui, ja der verursacht irgendwelche Emissionen, die Sau. Das Geschreibe hier übrigens auch. So ist das Leben eben im Jahre 2023.

    Und man könnte das ja beliebig weiter spielen: Du fährst Bus, andere Auto. Es gibt Leute die fahren hobbymäßig Motorrad, gasp. Andere fliegen jedes Wochenende, gasp. Andere machen Kreuzfahrten, gasp.


    Man könnte auch sagen: Meier fährt Fahrrad, dieser dreckige Reifenabrieb und die Produktion in der bösen Fabrik. Geh gefälligst zu Fuß. Auf Öko-Schuhen.

  • Man könnte auch sagen: [...] Geh gefälligst zu Fuß. [...]

    Könnte man sagen. Genau so, im Imperativ. Das ist, was einigen vorschwebt. Was spricht dagegen zu sagen "Schau, es geht auch ohne Motor, versuch's doch mal, vielleicht macht's dir ja auch Spaß."?


    Aber, wenn man Freude beim Zusammentreten von Menschen empfindet, ist das vielleicht nicht der passende Stil.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Stimmt, das ist aber nicht der Ton, den du wählst.

    Vielleicht liest sich das aus dem Killfile etwas anders.


    Ansonsten brauche ich keine Formulierungstipps von Leuten, die Freude beim Zusammentreten von Menschen empfinden.


    Nur zur Klarstellung: ich mache anderen Leuten keine Vorschriften, welches Verkehrsmittel sie benutzen müssen. Erst recht nicht im Imperativ und mit einem unhöflichen „gefälligst“.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Was ist das überhaupt bzw. was verstehst du darunter?

    Gerade nachgesehen, ich habe DB Navigator (nicht nur für Züge, half mir auch bereits eine Busverbindung im Allgäu zu finden, ich wusste noch nicht einmal genau, wo ich war, hilft mir hier auch beim städtischen Bus), Öffi Netzpläne/Verbindungen (verwende ich kaum noch, DB Navigator reicht) auf meinem Handy.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Der durchschnittliche neu erworbene PKW in Deutschland kostet immer noch ein Vielfaches meiner Fahrräder (übrigens besteht unser Haushalt aus 4 Personen), Skateboards und Co. Und diese sind im Gegensatz zum PKW werthaltig und umweltfreundlich in der Benutzung. Mein PKW hat dagegen nur 6000 EUR gekostet. Zudem gehöre ich nicht zu denen, die ihr Geld für teure Urlaube mehrmals pro Jahr raushauen. Im Schrank hängen nur Klamotten, die ich trage, bei Verschleiß werden sie repariert oder ersetzt, wenn das nicht mehr möglich ist.

    Und geflogen bin ich in 50 Jahren einmal nach Paris, einmal nach Mallorca, einmal nach Gran Canaria, einmal nach Spanien, einmal nach Rom (Studienfahrt). Das war es. Also ja: Niemand ist perfekt, aber meine Ökobilanz ist weit besser als die des durchschnittlichen Bundesbürgers, meine ich. Die Multiplikation mit 8 Milliarden ist mMn nicht sinnvoll, denn wenn 8 Milliarden unseren westlichen Lebensstil hätten, wäre ohnehin schon Schicht im Schacht. Wir leben auf Kosten vieler Milliarden Menschen weltweit.


    Wer überwiegend vegan bzw. vegetarisch lebt und keine Fernflugreisen macht, kann sich eine Unmenge Fahrräder kaufen. Nur durch eine einzige Flugfernreise ist die Öko-Bilanz nämlich lebenslang versaut und man könnte stattdessen fröhlich jeden Schritt mit dem Auto fahren. Ich fahre übrigens um die 4000 km pro Jahr (und das zumeist mit der Familie weitere Srecken) und um die 6000 km Fahrrad und Pedelec.

  • Statt einer zu binären Denkweise mache ich mir eher sorgen um ein zu unäre, die nur vom Auto aus denkt.

    Nun, da predigst du bei mir aber dem Chor.

    Aber wer ein Pedelec auf dieselbe Ebene stellt wie bspw. einen 2 t-SUV mit 400 PS, der im Mittel von 1,4 Personen bewegt wird, ist entweder polemisch oder verstockt, sorry!

  • ich habe DB Navigator

    Ja, die SBB-App kann alles, bis auf Kaffee kochen. Der muss ich nicht mal sagen, dass ich wissen will wo der nächste Bahnhof ist, die weiss einfach jederzeit wo ich bin. Und sie weiss auch an jeder Haltestelle welcher Bus gerade wie viele Minuten Verspätung hat bzw. wo die nächste Baustelle unterwegs ist. Das GPS-Tracking ist dermassen gut, dass es einen fast schon gruselt. Ich muss der auch nicht sagen, von wo nach wo ich fahren will, ich sage ihr einfach, dass ich gerade in den Zug eingestiegen bin, dann rechnet die mir den Preis für die Fahrt ab und weiss auch gleich noch welchen Streckenabschnitt ich im Verbund gefahren bin. Ohne die SBB-App wäre ich wahrhaftig verloren ^^

  • Wofür braucht man 10 (!) Fahrräder?! Wir besitzen jeder eins, also in der Summe zwei. Ich hatte tatsächlich mal noch ein zweites weil ich 3800 CHF einfach ungerne irgendwo am Bahnhof abstelle. Seit das zweite eben geklaut wurde, nehme ich konsequent den Bus zum Bahnhof. Auto haben wir seit 2 Jahren keins mehr und auch nie wieder eins gebraucht. Wir sind noch nicht mal Mitglieder beim Car Sharing. Erst gestern habe ich zum ersten Mal einen Kollegen mit Auto gefragt, ob er mit uns zum Recyclinghof fahren könnte.

    Wofür braucht man 2 Autos? Einen SUV? Einen Familienkombi? Mehr Kleidung, als man tragen und gleichzeitig waschen kann?

    Wer wie wir den Alltag zu 90 Prozent mit dem Fahrrad (und davon zu 1/3 mit dem Motorrad, wie O. Meier formulieren würde) bestreitet, ist gut beraten, mehrere Fahrradtypen zu haben. Beim Fahrrad gilt für mich das Prinzip n+1 :top: und es ist immer noch um Welten günstiger als ein einziges Auto.


    Die Kinder haben jeweils eines.

    Meine Frau pendelt mit dem Rad zur Arbeit (12 km einfach) und hat ein Ersatzrad, um bei einer Panne nicht auf das Auto ausweichen zu müssen.

    Same with me (früher 17 km einfach, heute 6 km).

    Zwischensumme: 6 Fahrräder.

    Weitere: 1 Lastenrad, das 99 Prozent aller Transporte und Großeinkäufe ersetzt, die bei einer Familie sonst mit dem Auto oder mit Mehrfachfahrten mit Satteltaschen bewältigt würden (ja, auch die Waschmachine).

    1 Faltrad, das mich absolut unabhängig und flexibel DB und ÖPNV nutzen lässt.

    1 schnelles Pedelec, mit dem ich Freunde besuche, die nicht mehr als 40 km weit entfernt sind.

    1 MTB zum Spaßhaben im Wald.

    Summa Summarum: 10


    Allein fahre ich sicher keine 1000 km Auto pro Jahr. Schon für den täglichen Wertverlust der meisten Autos, die hier in der Nachbarschaft herumfahren, könnte ich mir ein Dutzend Räder pro Jahr kaufen, ganz abgesehen von Verschleiß, Spritkosten, Inspektionen, Reparaturen usw. usf. -- und der Tatsache, dass die meisten Familien 2 oder sogar 3 Autos haben.

    10 Fahrräder sind im Grunde nicht viel und preiswert. Des Deutschen liebstes Kind verschlingt pro Monat 300 bis 1000 EUR kosten, wenn man alle Posten zusammenrechnet, die ich oben aufgelistet habe.

    Und wäre der KFZ-Verkehr nicht derartig gesellschaftlich subventioniert wie bei uns, wären die Kosten noch viel höher.

  • Mehr Produkte kaufen ist es aber nicht automatisch.

    Das ist so pauschal, dass dem nur zuzustimmen ist, nicht wahr? Insofern imho wenig zielführend, denn das war ja nicht der Tenor meiner Aussage (Konsumiere viel und alles wird gut!"). Inwiefern 10 Fahrräder im Haushalt, die genutzt werden, ganz sicher ökologischer sind als 1-2 Autos, die genutzt werden, steht wohl außer Frage.

  • Vielleicht hat c. p. moritz auch Familie? Für eine Person fände ich das allerdings zu viel. Mobilitätsapps braucht man aber je nach Wohnort und verwendeter Verkehrsmittel schon mehrere.

    Ja. Ich lebe in der Metropolregion Hamburg und wir sind 4. Ich finde es allerdings bemerkenswert, dass 10 Fahrräder in unserer autozentrierten Gesellschaft im Schnitt für ein großes Erstaunen sorgen, 1-3 Autos dagegen so gut wie nie.

  • Also sorry, über die 10 Fahrräder habe ich mich ja gewundert und ich finde grundsätzlich, wer mehr als ein Auto hat, hat nen Knall. Ich kann der Argumentation für die 10 Fahrräder auch immer noch nicht folgen gebe dir ansonsten aber vollkommen Recht was du bezüglich Autos schreibst.

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