Ausgelagert: Klimakleber und Selbstjustiz

  • Um mit meinem (sehr) sportlichen Mann (der fährt ein normales Rad) bei unseren Fahrradtouren mithalten zu können, benutze ich das E-Bike.

    Wie wär’s mit ’nem Tandem?


    denn die Unfälle mit E-Bikes haben zugenommen, weil manche mit der Geschwindigkeit nicht zurecht kommen.

    Man müsste vielleicht noch mal genauer auf die Unfälle schauen, bevor man sicher sagen kann, dass die Pedelecistinnen selbst schuld sind.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Sagen wir: kompromisslos. ;)

    Und dies ist ein Eindruck, den Du keinesfalls alleine hast.


    Für mich ist dieser Thread ein schönes Beispiel dafür, warum ich Diskussionen mit O. Meier als anstrengend empfinde (und zunehmend vermeide):


    In nahezu jedem Auto-Thread weist er - nicht einmal ganz zu Unrecht - darauf hin, dass es unwirtschaftlich ist, ein Auto mit mehr als 1.000 kg Gewicht für den Transport von 80 kg Mensch zu benutzen und dass Autos zuviel Platz im öffentlichen Raum einnehmen, der anders sinnvoll genutzt werden könnte. Jetzt finden Menschen für sich im Pedelec eine Alternative, die wesentlich weniger wiegt, wesentlich weniger Platz einnimmt und sogar noch ein gewisses Maß an eigener körperlicher Aktivität erfordert. Aber anstatt diese Entwicklung zu begrüßen, werden diese Menschen kritisiert, weil sie ja schließlich auch ganz ohne Motor unterwegs sein könnten. Na, dann fahren diese Leute halt in Zukunft wieder jede Strecke mit dem Auto, auch gut.

    Einmal editiert, zuletzt von Steffi1989 ()

  • Sagen wir: kompromisslos.

    Das ist ja nun fast schon trivial. Welchen Kompromiss zwischen ohne Motor und mit Motor soll es denn geben?



    [...] Diskussionen mit O. Meier [...] zunehmend vermeide):

    Aber über die Person spricht es sich noch ganz gut? Na, fein.


    unwirtschaftlich

    Kein Begriff, den ich verwendet habe.


    . Jetzt finden Menschen für sich im Pedelec eine Alternative

    Den spannenden Punkt finde ich, dass es eben schon immer echte Alternativen zu Motorfahrzeugen gab. Nunmehr wird aber ein Motorfahrzeug als Alternative zu Motorfahrzeugen der Renner.


    Aber anstatt diese Entwicklung zu begrüßen

    Ich sehe keine "Entwicklung".


    werden diese Menschen kritisiert, weil sie ja schließlich auch ganz ohne Motor unterwegs sein könnten.

    Ja, könnten sie. Aber wo kritisiere ich denn, dass die Leute mit dem Pedelec fahren? Sollen sie doch machen. Ich wünsche ihnen viel Spaß und einen Akku, der lange hält.


    Ich teile lediglich die These nicht, dass Fahrrad und Pedelec (fast) gleich seien. Der Motor macht den Unterschied und den halte ich für wesentlich. Wäre der Motor gerade wurscht, bräcuhte man ja keine neue Fahrzeugklasse. Der Motor ist nicht ein wesentlicher Unterschied zu dem, was das Fahrrad ausmacht, er ist auch ein wesentlicher Grund dafür, ein solches Fahrzeug zu kaufen.


    Ich dünkt immer mehr, dass nicht alle möchten, dass man diesen Unterschied benennt.


    Na, dann fahren diese Leute halt in Zukunft wieder jede Strecke mit dem Auto, auch gut.

    Was du hier beschreibst, ist die Reaktion eines beleidigten Kleinkindes. Ich denke, dass den meisten Menschen mehr Kriterien zur Verfügung stehe, um ihr Verkehrsmittel zu wählen, als dass sie den Kopf gestreichelt kriegen und schön für ihren unmermüdlichen Pedelec-Einsatz gelobt werden.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Kein Begriff, den ich verwendet habe.

    Oh, tut mir leid, dass ich nicht jeden deiner Beiträge auf den exakten Wortlaut hin überprüft habe. Aber der ursprünglichen Aussage (Es ist unwirtschaftlich, 1000 kg Blech zum Transport eines Menschen zu bewegen) stimmst du grundsätzlich zu? Oder siehst du das völlig anders?


    Ich sehe keine "Entwicklung".

    Das ist schade. Ich bin überzeugt davon, dass der CO2-Ausstoß geringer ist, wenn jemand eine Strecke von, sagen wir, 20 km mit dem Pedelec zurücklegt, als wenn er dies mit dem Auto tut. Insbesondere, wenn er dies regelmäßig so handhabt. Außerdem fällt es mir leichter, 50 Pedelecs auf unserem Schulgelände unterzubringen als 50 Autos. Insofern sehe ich da durchaus eine positive Entwicklung. Aber das ist natürlich nur meine Sichtweise.


    Ich denke, dass den meisten Menschen mehr Kriterien zur Verfügung stehe, um ihr Verkehrsmittel zu wählen, als dass sie den Kopf gestreichelt kriegen und schön für ihren unmermüdlichen Pedelec-Einsatz gelobt werden.

    Um bei deiner bildhaften Sprache zu bleiben: Ich denke, niemand muss den Kopf gestreichelt bekommen. Aber die Menschen, die sich bereits um eine Alternative zum Auto bemühen, sollten nicht auch noch einen Schlag auf den Hinterkopf dafür bekommen.

  • Das ist ohnehin das völlig falsche Ende der Debatte. Es geht immer um das Gesamtpaket, und es geht nicht um individuelle "Fehlleistungen". Wo sollen wir da anfangen? Bei zubetonierten Vorgärten, Kreuzfahrten und Billigflügen, Fleischorgien, Hunden, privaten geheizten Swimmingpools oder Avocados?


    Natürlich sind E-Bikes und Fleischalternativen Teil einer erfreulichen Entwicklung. Da auf Leuten rumzukloppen, die statt mit dem Auto das E-Bike nutzen, ist einfach nur :pfui::pfui::pfui:

  • Das ist ohnehin das völlig falsche Ende der Debatte. Es geht immer um das Gesamtpaket, und es geht nicht um individuelle "Fehlleistungen". Wo sollen wir da anfangen? Bei zubetonierten Vorgärten, Kreuzfahrten und Billigflügen, Fleischorgien, Hunden, privaten geheizten Swimmingpools oder Avocados?


    Natürlich sind E-Bikes und Fleischalternativen Teil einer erfreulichen Entwicklung. Da auf Leuten rumzukloppen, die statt mit dem Auto das E-Bike nutzen, ist einfach nur :pfui::pfui::pfui:

    Ja das ist die Kunst der Ablenkung. Es wird sich in kleinen Nebenschauplätzen wie dem Indivudualverkehr verrannt und damit vom eigentlichen Problem abgelenkt. Hat bei O. Meier sehr gut funktioniert.


    Was du hier beschreibst, ist die Reaktion eines beleidigten Kleinkindes. Ich denke, dass den meisten Menschen mehr Kriterien zur Verfügung stehe, um ihr Verkehrsmittel zu wählen, als dass sie den Kopf gestreichelt kriegen und schön für ihren unmermüdlichen Pedelec-Einsatz gelobt werden.

    Ich brauche von Leuten wie dir keine Bestätigung. Ich fahre weiter meinen alten Diesel und kümmere mich nicht um kleingeistige Grüne.

  • Aber anstatt diese Entwicklung zu begrüßen, werden diese Menschen kritisiert, weil sie ja schließlich auch ganz ohne Motor unterwegs sein könnten. Na, dann fahren diese Leute halt in Zukunft wieder jede Strecke mit dem Auto, auch gut.

    Gibt es denn so eine Entwicklung überhaupt, weg vom Auto hin zum E-Bike? Oder wird es eher zusätzlich gekauft, um damit am Wochenende rumzuradeln? Was eine nette und gesunde Beschäftigung sein mag, aber ob es nachhaltig ist, ein E-Bike samt dessen Akku zu kaufen, sei erst mal dahingestellt.


    Und zum zweiten Teil der zitierten Aussage, die hat schon was Trotziges. Wir alle belasten unseren Planeten. Wir alle sind durch unseren Konsum mitverantwortlich für Co2-Ausstoß und Erderwärmung. Es muss also niemand ein E-Bike kaufen oder das Auto abschaffen, um damit Applaus von anderen zu bekommen, sondern jede*r ist zunächst mal für sein Verhalten selbst verantwortlich.


    Dass es in dieser Debatte halt trotz aller Selbstverantwortung anderen nicht egal ist, wie sich jeder einzelne entscheidet, liegt an dem Umstand, dass wir alle von den Folgen betroffen sind.

  • Gibt es denn so eine Entwicklung überhaupt, weg vom Auto hin zum E-Bike?

    In zwei Fällen in meinem Freundeskreis: Ja. Beide (eine Freundin und ein Kollege) sind früher die in einem Fall 15 km, im anderen18 km mit ihren Autos zur Arbeit gefahren. Seit sie sich E-Bikes gekauft haben, fahren sie sehr oft damit zu ihrer Arbeitsstelle bzw. - im Fall des Kollegen - zur Schule.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Gibt es denn so eine Entwicklung überhaupt, weg vom Auto hin zum E-Bike? Oder wird es eher zusätzlich gekauft, um damit am Wochenende rumzuradeln? Was eine nette und gesunde Beschäftigung sein mag, aber ob es nachhaltig ist, ein E-Bike samt dessen Akku zu kaufen, sei erst mal dahingestellt.

    Ich kenne drei Kollegen, die zumindest an 2-3 Tagen den Schulweg mit einem E-Bike und Bahn machen anstatt mit dem Auto.


    Die Erwartungshaltung, dass alles immer zu 100% gemacht werden muss sonst zählt es nicht finde ich sehr befremdlich muss ich sagen.

  • Wenn ich einen Teil der Strecken, die ich sonst mit dem Auto zurücklege, mit dem E-Bike mache, dann verbrauche ich weniger Sprit und das Auto hat weniger Verschleiß. Sollte also länger halten. Aber natürlich gibt es auch diesen Effekt, dass man meint, etwas sei umweltschonend und verbraucht dann mehr. Klar. Wir haben Nachbarn, die packen ihre E-Bikes auf ihr Wohnmobil und fahren dann irgendwo anders Rad. Ich glaube auch nicht, dass das eine gute Ökobilanz ergibt.


    Ich mache gerade so einen Mix, weil das Wetter halt doch oft zu gruselig ist, früh um 7 bei Glättegefahr mache ich das nicht mit dem Rad. Ich muss mich doch nicht verteidigen angesichts all dieser Kollegen, die von außen täglich mit dem Auto über 50 km einpendeln. Das ist lachhaft.

  • Welchen Kompromiss zwischen ohne Motor und mit Motor soll es denn geben?

    Wenn du diese Frage nicht polemisch meinst und tatsächlich nur derart binär denken kannst, werde ich keine weitere Energie hier investieren.

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