Gespräche über Noten abbrechen

  • Wir alle können unsere Zeugnisnoten begründen und geben sie anch bestem Wissen und Gewissen unter Berücksichtigung der für uns relevanten Kriterien.


    Wie geht ihr damit um, wenn jemand auch nach mehrfacher Erläuterung grundsätlich der Meinung ist, falsch bewertet (natürlich zu schlecht) zu sein?

    Wann reißt bei euch der Geduldsfaden, dass ihr nicht mehr für ein Gespräch bzw. eine Erläuterung zur Verfügung steht, wenn immer wieder die gleichen Aussagen kommen?

    Würde mich mal interessieren.

  • Der Geduldsfaden reißt normalerweise nicht. Aber recht schnell - so nach 2-3mal erklären - stelle ich ganz sachlich fest, dass wir so nicht weiter kommen, dass nichts Neues mehr auf den Tisch kommt und dass ich das Gespräch dann nicht mehr für sinnvoll erachte. Ich erläutere dem Schüler/der Schülerin dann noch, was er/sie jetzt noch tun kann.

  • Ich hab einmal nach ewiger, sich im Kreis drehender Diskussion jemandem die Übersicht mit den Notendefinitionen und Kriterien in die Hand gedrückt und ihn aufgefordert, mir bitte auf dieser Basis stichhaltig schriftlich zu begründen, warum er sich bei einer 3 statt 4 sieht. Ich habe nie was bekommen.

  • Ich teile den SuS zu Beginn des Schuljahres meine Kriterien für die Ermittlung der SoLei-Noten aus. Am Tag der Notenbekanntgabe (<- keine Notenbesprechung) sollen sie sich dann anhand der ausgeteilten Kriterien zunächst selbst bewerten. Diese Selbsteinschätzung passt in >90% der Fälle zu meiner Einschätzung. Richtige Diskussionen Noten betreffend hatte ich seit Jahren nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Ich teile den SuS zu Beginn des Schuljahres meine Kriterien für die Ermittlung der SoLei-Noten aus. Am Tag der Notenbekanntgabe (<- keine Notenbesprechung) sollen sie sich dann anhand der ausgeteilten Kriterien zunächst selbst bewerten. Diese Selbsteinschätzung passt in >90% der Fälle zu meiner Einschätzung. Richtige Diskussionen Noten betreffend hatte ich seit Jahren nicht.

    Dito.

    Darüber hinaus erläutere ich auch noch zusätzlich, dass ich dafür ausgebildet bin und die Erfahrung habe, alle SchülerInnen über einen längeren Zeitraum zu beobachten, was die SchülerInnen in der Regel nicht haben. Außerdem sind Noten nicht zustimmungspflichtig bzw. sie unterliegen nicht dem Zustimmungsvorbehalt der SchülerInnen.

  • Ich teile den SuS zu Beginn des Schuljahres meine Kriterien für die Ermittlung der SoLei-Noten aus. Am Tag der Notenbekanntgabe (<- keine Notenbesprechung) sollen sie sich dann anhand der ausgeteilten Kriterien zunächst selbst bewerten. Diese Selbsteinschätzung passt in >90% der Fälle zu meiner Einschätzung. Richtige Diskussionen Noten betreffend hatte ich seit Jahren nicht.

    Genau so handhabe ich es auch und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Durch den Abgleich der Selbst- und Fremdeinschätzung anhand der Kriterien entsteht eine gute Transparenz der vorgenommenen Bewertungen.

  • Ich "erläutere" Zeugnisnoten überhaupt nicht, die ergeben sich aus den Teilnoten, die ich während des Schuljahres für einzelne Leistungskontrollen gesetzt habe. Diesbezüglich hatte ich bis anhin ein einziges Mal eine grössere Diskussion, die allerdings so absurd war, dass ich sie im Grunde gar nicht ernst genommen habe. Da auch Zeugnisnoten nicht rekursfähig sind sofern das Zeugnis nicht laufbahnentscheidend ist (ich meine, das ist in Deutschland genauso) gibt es sowieso nichts zu diskutieren. Falls das Zeugnis eben laufbahnentscheidend ist, hat der Schüler das Recht sich in erster Instanz schriftlich an die Schulleitung und in zweiter Instanz ebenso schriftlich an den Schulrat zu wenden. Fristen und formelle Vorgehensweisen sind in der Laufbahnverordnung festgelegt, auf diese ist im Falle des Falles zu verweisen und fertig ist die Wurst.

  • Ich mache die Bewertungskriterien auch am Anfang transparent. Ich nutze die Notenbesprechung zur Mitteilung der Note und als ganz kurzes Entwicklungsgespäch ("was kan der/die Schüler:in machen, um sich zu verbessern) und manchmal auch, um Schüler:innen nach schlechten Noten ein bisschen wieder aufzubauen. Das ist in Mathe oft notwendig. Den Schüler:innen ist in Mathe eigentlich immer klar, dass sie einen Fehlkurs bekommen. Ich frage dann aber oft, in welchen Fächern es besser läuft und wenn dann voller Stolz kommt "im Erdkunde LK bekomme ich 14 Punkte!", dann gehe ich da kurz drauf ein und sage ihnen, dass es mich für sie freut etc. (das mache ich natürlich auch wenn die Rückmeldung nicht 14 Punkte sind, das war jetzt nur ein "best case" Beispiel).

  • Ich erinnere mich daran, dass eine neben mir sitzende Freundin aus der Klasse immer 2en im Mündlichen hatte und ich 3en. Da waren wir vielleicht achte Klasse. Fand ich voll ungerecht, weil wir gefühlt alle gleichermaßen rumgealbert haben und nur mäßig bei der Sache waren. Antwort des Lehrers war dann etwa 'nee, ist halt so, die Soundso hat sich schon öfter gemeldet als du'. Hätte er ein paar Bewertungskriterien hingelegt und gefragt, wo ich mich selbst sehe, hätte ich wahrscheinlich zugeben müssen, dass ich mit der 3 ganz gut bedient war und die Mitarbeit der Freundin halt doch eher im guten Bereich.


    Bei Klassenarbeiten hab ich als erstes die Punkte nachgezählt und jupheidifallera, wenn der Lehrer irgendwo einen Punkt vergessen hatte, der zur nächsten Notenstufe gefehlt hat. Ob meine Leistung wirklich 2 oder 3 gewesen ist und was das bedeutet hat, wusste ich doch gar nicht.


    Anders heute: Mein Kind bekam von der Klassenlehrperson die Operatoren und AFB am Anfang des Schuljahres vorgelegt und erläutert, was das in einer Klassenarbeit für ihr Fach bedeutet. Fand ich supergut, ich hab davon das erste Mal im Ref gehört.

  • Conni

    Hat den Titel des Themas von „Gesprächte über Noten abbrechen“ zu „Gespräche über Noten abbrechen“ geändert.
  • Ich diskutiere auch gar nicht mehr.


    Anders bei Bewertungskriterien, da muss man teils ja leider auf Nachfragen hin gefühlt mehrfach ,, erläutern ". Mache das aber immer möglichst digital, da kann man die Zeit bestimmen...


    dann gerne um 5 am Morgen mit Hoffnung auf lauten Posteingang. :)

  • Ganz ehrlich: bevor ich mich morgens um 5 hinsetze, um einzelnen Personen Bewertungskriterien zu erläutern, stelle ich die lieber 1x als pdf zur Verfügung und gut ist es...lesen können meine Schüler eigentlich alle.

  • Das freut mich für dich, aber es geht hier nicht um Einzelmeinungen + sondern darum, ob es rechtlich möglich und pädagogisch in der Individualsituation sinnvoll ist. ;) #hashtag Spiegel

    • Offizieller Beitrag

    Anders bei Bewertungskriterien, da muss man teils ja leider auf Nachfragen hin gefühlt mehrfach ,, erläutern ". Mache das aber immer möglichst digital, da kann man die Zeit bestimmen...


    dann gerne um 5 am Morgen mit Hoffnung auf lauten Posteingang. :)

    höre ich da eine gewisse Gehässigkeit heraus?

  • höre ich da eine gewisse Gehässigkeit heraus?

    Nein, nur eine gezielte Steuerung der Aufmerksamkeit. Natürlich nur bei den wenigen gelangweilten diskussionsfreudigen und argumentationssinnsuchenden Eltern;


    nicht bei Schülerinnen, Schülern, dies, das und so weiter und so fort... Außerdem arbeite ich immer schon um 5 für das Strahlen in den Kinderaugen.

  • Gehässigkeit, Arroganz, Trotz. Auf jeden Fall würde ich es nicht als "professionelles Verhalten" bezeichnen.

    Na, deine Moderatorentätigkeit hast du durch diesen Beitrag aber - für externe Beobachter -auch nicht gerade in den Himmel gehoben. Btw. wen hast du eigentlich gerade beschrieben ? #zwinkersmiley

    • Offizieller Beitrag

    Btw. wen hast du eigentlich gerade beschrieben ? #zwinkersmiley

    Dein Verhalten.


    Auch wenn ich hier Moderator bin, darf ich als User selbstverständlich sagen, dass dein Verhalten kindisch ist. (Btw: Friesin ist auch Moderatorin. Falls es dir nicht aufgefallen ist. ;) )

  • Ist doch völlig in Ordnung, wenn die alteingesessenen kleinen grünen Frösche ohne jegliche inhaltliche Logik zusammen halten wegen Oldie but Goldie und so. Recht hab ich trotzdem, mindestens jedenfalls insofern, als es nicht ganz so kindisch wirkt wie manche Frösche gerne hätten. :)

  • Ist doch völlig in Ordnung, wenn die alteingesessenen kleinen grünen Frösche ohne jegliche inhaltliche Logik zusammen halten wegen Oldie but Goldie und so. Recht hab ich trotzdem, mindestens jedenfalls insofern, als es nicht ganz so kindisch wirkt wie manche Frösche gerne hätten. :)

    Jetzt mag ich das Digitale mal wieder nicht. Ich bin mir total unsicher, ob es Selbstironie ist oder ernst, dass du noch einen drauf setzt und dich nochmal kindischer verhältst als zuvor schon. Schwierig.

    There are only 10 sorts of people - Those who know binaries and those who don't.

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